Das bemaulkorbte Blondinchen ist ein langjähriger Pflegling von mir, der komplett artgenossenaggressiv und auch gegen Menschen nicht ohne bei uns im Tierheim untergebracht wurde, nachdem zwei Vorbesitzer, einer davon Diensthundeausbilder, an ihm gescheitert sind. Ich hab ihn unter meine Fittiche genommen und lange und hart mit ihm trainiert. Schnell stellte sich raus, der Hund hasst andere Hunde nicht, der versteht einfach ihre Sprache nicht, weil er als Welpe an die Kette gehängt wurde und da blieb. Somit musste alles, was von vorn kam, natürlich böse vertrieben werden, weglaufen ging ja nicht. Und hündisch lernt man als Kettenhund auch nicht.
Nach etwa einem Jahr war der Hund dann mal während seiner Ausraster bei Hundesichtung zum ersten Mal ansprechbar, und seitdem ging es bergauf. Mit Spuk läuft es schon lange super, der ist großer Bruder, Spielpartner, Kumpel und Kommunikationscoach für die blonde Katastrophe.
Als Picard noch kleiner war, waren zwei kurze Runden erwartungsgemäß laut und stressig, aber nachdem meine zwei regelmäßig auf dem Hof sind und teilweise auch im Nachbarzwinger von Topi untergebracht werden, hat Herr Blond den Zwerg wohl als "gehört irgendwie zu Spuk dazu" abgespeichert, denn gestern, auf dem ersten wirklich richtigen Spaziergang mit den Beiden und Spuk, war genau gar nix. Topi hat Picard gesehen, sich gefreut und sogar mit ihm kommuniziert. Der wollte irgendwann sogar spielen und kriegte nen Kleinkinder-Wutanfall, weil er nicht durfte.
Blitzartige Vergesellschaftung mit der blonden Katastrophe, definitiv mein Bild der Woche.