Lebt ihr werdenden Muttis noch?

na ja, Cons, so schlecht finde ich die Art der Betreuung bei Manny mit Nik gar nicht - Tagesmutter hat halt fast immer mehr als ein Kind zum Betreuen und klar, rutscht da mal was durch. Tut es aber im Kindergarten auch ....

ich finde es trotzdem enorm, was sich auf dem Sektor "Klein- und Kleinstkinder-Betreuung" und Qualität der Tagesmütter getan hat im Vergleich zu vor zwei Jahrzehnten ;)
und meiner ist dennoch groß geworden, kann seine Intelligenz gut einsetzen und hat auch sonst alle nötigen Fertigkeiten erlangt ....

meiner Meinung nach ist es auch nicht unbedingt von Nöten, in Sachen Kind stets nach Perfektion zu streben auf allen Gebieten - das spätere Leben ist ja auch alles, nur nicht perfekt und Kinder, die beizeiten lernen, das Eltern sich zwar vieles wünschen, aber nicht alles umgesetzt bekommen, erleben auf alle Fälle Realität (und das finde ich eine gute Vorbereitung aufs Leben)
 
Wir können uns definitiv glücklich schätzen! Die beste Tagesmutti der Welt, er Schichtdienst, ich Teilzeit. Klingt erstmal toll, aber ich arbeite auch 2 Tage die Woche bis 20 Uhr. In Kombi mit dem Schichtdienst fängt das keine "normale" Kita ab egal wie gut! Alleine wegen der Uhrzeit!

Ich habe immer wieder das Gefühl meinen Sohn zu selten zu sehen und zu wenig Zeit als Familie zu verbringen zu können!
Es gibt ganz tolle Wochen, wie die letzte, 3 ganze Tage zu dritt! Seltenheitswert! Nächste Woche ist Timo 2 Tage bis 20 Uhr bei der TaMu und 2 Tage komplett dort inkl. Übernachtung! Die anderen Tage 7 Stunden TaMu bzw. ein Papatag!

Ideal gibts meiner Meinung nach einfach nicht! irgendwie muss man immer Kompromisse machen!
 
Da würde ich gerne widersprechen. ;)

Ich finde es gut und richtig nach Perfektion zu streben, ich muss nur das nötige Gespür haben um zu erkennen an welchen Punkten ich mit Kompromissen leben kann, die das kleinste Übel für Kinder und Eltern darstellen. ;) Kinder lernen - so oder so - das Leben ist kein Ponyhof. Ich habs nur lieber in kleinen kontrollierten Dosen als mit einem kalten Regenguss.

[edit] ...zumindest im Alter "unserer Zwerge" :love:
 
Ich hatte ja die Wahl zwischen Tamu und Kita und habe mich je bewusst für sie entschieden (eigentlich auch schon im Bewusstsein das es nicht 100% perfekt ist), dennoch glaube ich nach wie vor das Nik von der Tamu unheimlich profitiert hat. Wen sie auch nicht 100 % pädagogisch wertvoll, sie ist eher so der Omatyp mit viel kuscheln. Naja und wie gesagt bei den Dingen die mir wichtig sind hake ich entsprechend energisch nach. Die beiden großen Mädels gehen ab Sep. Auch in den Kiga und dann ist Nik mit 2 anderen Jungs (die Eltern sind beides Bekannte von uns) dort die alle eine änliche Einstellung haben wie ich da wird dann schon von allen Seiten etwas mehr drauf geachtet ;)

Cons, wir arbeiten mit Hochtouren daran das Oma mehr Zeit hat und es sind bei uns auch nur 8 Monate. Wir haben schon nen Riesen Vorteil auch was die schichtplanung angeht.

Wie bei vielen Dingen haben wir bis jetzt auch bei der Kinderbetreuung die Wahl zwischen Pest und Cholera, hat eben alles Vor-und Nachteile :(
 
na ja, Cons, so schlecht finde ich die Art der Betreuung bei Manny mit Nik gar nicht - Tagesmutter hat halt fast immer mehr als ein Kind zum Betreuen und klar, rutscht da mal was durch. Tut es aber im Kindergarten auch ....

Ist sie ja auch nicht, findet Manny ja auch. Mir ging es eher um den Kompromiss, den man meistens eingehen muss: Kompromiss beim Geld (weniger arbeiten, dafür Kinderbetreuung nach Gusto) oder Kompromiss bei der Betreuung (mehr Geld, dafür ggf. keine Kinderbetreuung nach Gusto). Das geht doch aber fast allen Familien so - ich zumindest kenne das kaum anders (in einem Fall in der Bekanntschaft verdient der Mann so viel, das die Frau entspannt zuhause bleiben kann, um sich um die Kinder zu kümmern. Das ist aber - zumindest hier - eine riesengroße Ausnahme).

Ich spiele (natürlich) wieder auf die Themen Betreuungs-, und Bildungssystem, so wie dem insgesamt eher familienunfreundlichen Umfeld im politisch wirtschaftsorientierten Deutschland an, mein Hassthema per se - aber ihr kennt meinen Sermon dazu ja nun auch schon zu genüge und ausserdem muss ich gleich arbeiten gehen und habe nicht so viel Zeit, noch ausführlicher zu antworten ... :lol:

ich finde es trotzdem enorm, was sich auf dem Sektor "Klein- und Kleinstkinder-Betreuung" und Qualität der Tagesmütter getan hat im Vergleich zu vor zwei Jahrzehnten ;)
und meiner ist dennoch groß geworden, kann seine Intelligenz gut einsetzen und hat auch sonst alle nötigen Fertigkeiten erlangt ....

Glaube ich Dir sofort, ist auch (erwiesen) so. "Früher" war das Familenmodell aber auch noch ein anderes, was Deine Aussage nicht herunter reden soll (Du warst alleinerziehend und musstest arbeiten gehen, das weiß ich), wenn auch ein kleines wenig relativieren. In Zeiten von Dumpinglöhnen und Co. ist die Familie nicht selten auch beide Gehälter angewiesen, was "damals" in der Regel (!) anders war, so das sich die Frauen - zumindest bis ins Kindergartenalter hinein - um die Betreuung kümmern konnten. "Die Gesellschaft" war in den 70er/80er Jahren noch spürbar eine andere.

Um "besser oder schlechter" geht es mir hierbei übrigens nicht, sondern rein um die Betrachtung dieses einen Punktes.

meiner Meinung nach ist es auch nicht unbedingt von Nöten, in Sachen Kind stets nach Perfektion zu streben auf allen Gebieten - das spätere Leben ist ja auch alles, nur nicht perfekt und Kinder, die beizeiten lernen, das Eltern sich zwar vieles wünschen, aber nicht alles umgesetzt bekommen, erleben auf alle Fälle Realität (und das finde ich eine gute Vorbereitung aufs Leben)

Ich auch. Dennoch könnte (!) ich z.B. nicht in meinem Beruf arbeiten (sozialer Bereich, Schichtdienst), wenn ich kein soziales Umfeld hätte, welches die Betreuung der Kinder - zumindest stundenweise - abfängt. Keine Tagesmutter und kein Kindergarten arbeitet zu meinen Dienstzeiten und wenn, dann könnte ich sie nicht bezahlen (ist tatsächlich so, habe x Gespräche mit JA und Co. durch, man rät mir einheitlich zu kündigen und Harz4 zu beantragen, denn DA habe ich Anspruch drauf *kopfschüttel*). Egal, ob Früh-, oder Spätdienst, Überscheidungen gibt es immer (der Sermon geht weiter, wenn sie in die Schule kommen - kein Mensch hat 12 Wochen Urlaub im Jahr etc. pp. - das ist spätestens dann ein Problem, wenn Du alleinerziehend bist und das auch alleine managen musst). So wie mir geht es vielen mir bekannten Familien/Frauen - und das sehe ich durchaus als großes (gesellschaftliches) Problem "neuerer" Generation. Ganz ohne Jammern - ausschließlich realistisch betrachtet.

Das Du es als allein erziehende Mutter vor 20 (?) Jahren noch deutlich schwerer hattest (und das ist so, gar keine Frage!), negiert das heutige Problem junger Familien ja aber nicht. :hallo:
 
Da würde ich gerne widersprechen. ;)

Ich finde es gut und richtig nach Perfektion zu streben, ich muss nur das nötige Gespür haben um zu erkennen an welchen Punkten ich mit Kompromissen leben kann, die das kleinste Übel für Kinder und Eltern darstellen. ;) Kinder lernen - so oder so - das Leben ist kein Ponyhof. Ich habs nur lieber in kleinen kontrollierten Dosen als mit einem kalten Regenguss.

[edit] ...zumindest im Alter "unserer Zwerge" :love:

So betrachtet möchte ich Dir zustimmen. :)
 
"Die Gesellschaft" war in den 70er/80er Jahren noch spürbar eine andere.
:lol: so ein Dinosaurier bin ich dann auch nicht - der meinige ist in den 90ern Kleinkind gewesen ;)

Das Du es als allein erziehende Mutter vor 20 (?) Jahren noch deutlich schwerer hattest (und das ist so, gar keine Frage!), negiert das heutige Problem junger Familien ja aber nicht. :hallo:
Ich hatte nicht vor, die heutigen Probleme klein zu reden - auf manchen Gebieten hat sich nämlich gar nichts getan, zum Beispiel Unterhalt. Da hängen die Frauen heute wie gestern immer noch von der Laune des Erzeugers und des Jugendamts (wie ernsthaft die sich rein hängen im Falle nicht-erfolgender-Zahlungen) ab - und das ist einfach gemein den Kids gegenüber. Die sind es nämlich, die dann schon in Armut aufwachsen.


Mir ist es dennoch wichtig, dass die Kids lernen, dass das Leben kein Ponyhof ist. Ich kann Dir auch begründen, warum es mir so wichtig ist.

Mein Nachwuchs und somit auch sein schulisches und freundschaftliches Umfeld sind ja nun volljährig bzw. darum herum (also kurz davor und kurz danach). Da er aufs Gymi ging, hat er Kontakt mit vielen, deren Eltern die Möglichkeit hatten, nach Perfektion für ihre Kids zu streben und diese so behütet wie möglich aufwachsen zu lassen.

Nach meiner Meinung hat dies dazu geführt, dass manche der Kids komplett am realen Leben vorbei leben, die fühlen sich für nichts und niemand verantwortlich, denken nicht von hier bis nachher über evt. Folgen von irgendwelchen Aktionen nach und verhalten sich in vielen Punkten meiner Ansicht nach regelrecht "asozial" oder "anerzogen egoistisch".

Da werden beim Aus- oder Einparken andere Fahrzeuge böse beschädigt, man fährt einfach weg ...
da werden Feuerlöscher bei der Übernachtung in Zimmer rein gesprüht und die Türe zugehalten (die Bewohner wären fast an den Dämpfen eingegangen) ...
da werden Dinge weggenommen, zerstört oder was auch immer,
da werden hilflose Personen (Suff-Opfer) einfach ignoriert statt nen SanCar zu rufen und die die helfen wollen, noch angegangen als "Verräter" ...
da wird gelogen und betrogen wo immer es zum Vorteil gereicht ...

und total pampig und bar jeden Unrechtsbewusstseins reagiert, wenn einem wer wo drauf kommt und man sich der Verantwortung stellen soll ....

es sind komischerweise meist genau die kids, deren Eltern sich an Elternabenden über die Jahre hin stets profiliert haben mit "die Lehrer sind schuld,.... das System ist schuld .....", kurz die mit den kids, die nie für irgendwas was konnten und nie auch nur eine Mitschuld an irgendwas hatten ....

jetzt kommt dann der Abschnitt, wo die kids (jungen Erwachsenen) ins richtige Leben raus müssen, Berufsausbildung oder Studium machen sollen - wie sollen die das denn machen können, wenn sie so gar kein Rüstzeug von ihren "über-gluckenden" und "über-behütenden" Eltern mitbekommen haben?


Ich finde es gerade für die kleinen schön, wenn man nach dem Optimum streben kann, später aber finde ich es wichtig, auch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was durch Eltern geschaffenes / erzeugtes Optimum ist und was die ungeschönte Realität wäre ....

- ich hoffe, irgendwer versteht, was ich damit sagen will, irgendwie fehlen mir die richtigen Worte, um die Aussagen noch punktgenauer raus zu arbeiten.
 
Ich versteh dich schon, auch wenn bei mir glaube ich im echten Leben Meilen zwischen Anspruch und Wirklichkeit liegen.

Ich wollte das eigentlich genauso halten, aber am Ende kam irgendwie nach nur 5 Jahren eine verzogene, bockige Kackbratze raus, die aktuell mal wieder mit nix zufrieden ist.

Kann dazu also auch nur beitragen, dass die Umsetzung dieser Erkenntnis in die Praxis nicht so einfach ist, wie ich immer dachte.

Ich schreib mehr, wenn ich wieder zuhause bin und mal einen Abend Zeit habe - also vielleicht am Dienstag... ;)
 
Ich versteh dich auch und bin da absolut bei dir Biggy :hallo:
Ganz ehrlich, ich wollte nicht nur Mutter sein, da würde ich völlig durchdrehen. Ich bin gern arbeiten und dadurch auch viel ausgeglichener. Und ich merke sehr deutlich das auch Nik den Kontakt mit anderen Kindern Brauch und genießt. Ich habe natürlich nen entsprechendes Pensum, den wen er hier ist will ich eben auch Zeit mit ihm haben, also versuche ich den Haushalt komplett zwischen Dienst und Kind abholen zu schieben. Klappt nicht immer aber meistens, andererseits muss er aber natürlich auch lernen sich alleine zu beschäftigen, aber eben dosiert und wenn es ihm zuviel ist kann ich entpsrechend reagieren. Und genau deshalb ist mir die Betreuung vor Ort eben so wichtig, sonst hatte ich ja noch mehr Zeit die nur für Fahrten drauf geht.
Auf der Insel gibt es soweit ich weiß auch einen 24stunden Kiga (oder wollen sie aufmachen)allerdings am anderen Ende der Insel :unsicher:. Einer der beiden die hier auf machen will auch über die normalen Kitazeiten hinaus aufmachen, anders geht es hier eigentlich auch kaum hier leben die Leute von der Saisonarbeit und das ist nun mal Zumidnest zu gut 80% Gastronomie also Schichten.
 
Mir brennt eine Frage unter den Nägeln: Wie gehen eure Kids mit Trauer um bzw. trauern sie überhaupt und/oder wie bringen sie dies zum Ausdruck?

Gestern ist unser zweites Kaninchen gestorben. Also eigentlich waren es ja ihre Kaninchen. Aber da kommt nix. Gar nichts!

Nachdem ich den kleinen Kerl bretthart in seinem Käfig gefunden habe, bin ich zu der Kurzen (die ist jetzt übrigens auch schon 7) hin und hab mich zu ihr runter gekniet. Dabei habe ich selbst sehr verhalten/einfühlsam gesprochen, weil wir vor nicht einmal zwei Monaten bereits das erste Kaninchen gehen lassen mussten und ich nicht wusste, wie sie diesen weiteren Verlust nun aufnehmen wird. Die einzige Rückfrage:"Tschiggi jetzt auch?" Ich hab ihr dann erklärt, dass die TA, als das mit Tschuggi sich als ec herausstellte, schon gesagt hatte, dass der andere wahrscheinlich die gleiche Krankheit hat/haben wird. Ergänzt habe ich noch, dass ich auch geschaut habe, er hatte genug zu essen und zu trinken, ich wüsste auch keinen anderen Grund. Bestimmt zweimal habe ich ihr gesagt, dass es mir sehr leid tut und habe damit gerechnet, dass sie weint oder wütend wird. Irgendwas. Aber da kam nichts. Gar nichts. Sie hat sich umgedreht und hat zu ihrer Freundin, die nicht dabei war, gesagt: "Komm wir malen mit Kreide". Auch als wir ihn beerdigt haben. Sie hat sich bemüht, hat geholfen, ein Licht angezündet, Blumen gepflückt. Alles. Aber keine Emotionen gezeigt.

Beim ersten Kaninchen war das schon ähnlich. Da hat sie, erst als wir ihn beerdigt haben, geweint. Wobei ich da noch eher daran glaube, dass das daran lag, weil mein Freund auch geweint hat und daran wie er die Beerdigung "zelebriert" hat.

Auch damals als Akim gestorben ist. Ich hab da tagelang geweint. Da war ihre erste Reaktion: "Wir müssen noch die Näpfe wegräumen. Die brauchen wir ja nicht mehr."

Ich frage in der Zeit danach häufig, ob sie traurig ist. Dann kommt meist "ein bisschen, aber ist schon gut."

Mir kommt das sehr seltsam vor. Weil so gar keine Reaktion kommt, weder Trauer, Wut oder irgendwas. Muss man nicht - wenn auch auf seine ganz eigene Art - trauern?
 
Naja, aber dieses trauern mit Tränen und Co hängt ja an der Sozialisation. In anderen Kulturen wird ganz anders mit dem Thema umgegangen.
D.h. sie wird das vielleicht erstmal lernen, wie ihr trauert und das dann irgendwann übernehmen.

Ich war als Kind auch so. Meerschwein wurde eingeschläfert, meine Mutter hat ohne Ende geheult, ich absolut gar nicht. Ich hab halt begriffen, dass es krank war, eingeschläfert werden musste und gut war. Wir haben dem Tier doch geholfen. :) Konnte dieses Geheule damals gar nicht verstehen. :p
Vielleicht hätte ich geheult, wenn ich gewusst hätte, es gibt kein neues Meerschwein. Aber so hab ich möglicherweise gedacht, es kommt eben ein Neues. :rolleyes:
 
Mona, meiner Erfahrung nach dauert es, bis kids Trauer nicht nur empfinden, sondern diese auch zulassen und zeigen können ...

mein Sohn hat viele Hunde kommen sehen in den vergangen Jahren und die meisten davon haben uns durch Tod verlassen - geweint hat er nur bei einer Hündin, und da auch nur ein bisserl, da war er aber schon im zweistelligen Altersbereich

mich sechzehn hat er dann aber sehr klar formuliert, dass er dieses Engagement von mir nicht mehr mittragen kann und will, dieses ständige Abschied-Nehmen, das Traurig-Sein wäre ihm zu viel, er könne und wolle das erstmal nicht mehr ....

Gefühle muss man lernen, Empathie und auch Traurigkeit sind nicht automatisch vorhanden - bitte mach Dir da nicht zu viel Sorgen, ich denke schon, dass sich das mit dem Älter werden auch bei Deiner Lütten findet ...
 
Hmmm, ok. Sie "glaubt" halt, dass alle gestorbenen Tiere "im Himmel" sind und sich dort auch wiedertreffen. Sie selbst hat erzählt, dass es für jedes Tier (also jeder Tierart) einen eigenen Tierhimmel gibt, damit z.B. Akim nicht die Kaninchen frisst. "Das muss ja so sein. Sie sind im Himmel und haben keine Schmerzen mehr."

Vielleicht reicht ihr, zumindest bis hier, allein dieser Glauben.

"Neue" gibt es nicht. Das weiß sie. Das habe ich ihr dirket gestern gesagt. Wir hätten, wenn die sechs Wochen nach der Kastration rum gewesen wären (selbst die waren noch nicht um :(), einen noch dazu geholt. So ist hier erstmal Tierstopp.
 
also trauert sie doch und hat sich auf ihre kindliche Art eine Sichtweise zurecht gelegt, die ihr hilft, mit der Situation umzugehen

ich finde es übrigens sehr kreativ, sich einen Himmel zu überlegen, wo die Kaninchen von den Huskys streng getrennt sind - es zeugt auch davon, dass sie wirklich gut nachgedacht hat
 
Ist doch prima. Sie hat Strategien, den Tod der Tiere zu verkraften. :)

Und die getrennten Tierhimmel find ich sehr logisch. :D
 
also trauert sie doch und hat sich auf ihre kindliche Art eine Sichtweise zurecht gelegt, die ihr hilft, mit der Situation umzugehen

ich finde es übrigens sehr kreativ, sich einen Himmel zu überlegen, wo die Kaninchen von den Huskys streng getrennt sind - es zeugt auch davon, dass sie wirklich gut nachgedacht hat

So habe ich das noch gar nicht gesehen bzw. das nicht als trauern (an-)erkannt.
Ich bin gerade wirklich beruhigt. (Ein wenig Melancholie die mitschwingt, weil ich auf diese kindliche Art nicht mehr so schauen kann, wie ich es mir - zumindest manchmal - wünschen würde.)
 
Ich weine heute noch nicht unbedingt, wenn jemand stirbt, oder generell auf Beerdigungen oder Hochzeiten (außer in der Schwangerschaft, da hatte ich nahe am Wasser gebaut) - das heißt aber nicht, dass ich nicht traurig bin.

Das gilt für Menschen wie für Tiere. Ist so eher nicht meine Art. Vielleicht auch aus Selbstschutz - es muss ja irgendwie weitergehen, und eine wochenlange Nervenkrise wäre mir schlicht zu... anstrengend ist nicht das richtige Wort, aber belastend vielleicht.

Beim Spacko habe ich allerdings viel geweint, aber dessen Ableben war auch zumindest für mich kein Schönes. Allerdings auch nicht tagelang. Die Strecke, die ich zuletzt mit ihm gegangen bin, habe ich aber bis heute nicht wieder betreten - nicht mal die Richtung. Und die Strecken, die ich hier mit ihm gegangen bin, über zwei Jahre lang nicht.

Und heute wie früher als Kind würde ich mich bedanken, wenn mir jemand vorwerfen (oder vielleicht: vorhalten) würde, dass ich "nicht richtig trauere", oder ständig nachhaken würde, ob ich denn wohl traurig sei. Denn wenn ich das Bedürfnis hätte, darüber zu reden, würde ich es tun. Weißt du, wie ich meine? :)

Es könnte übrigens auch sein, dass deine Tochter eine recht pragmatische Haltun an den Tag legt, weil sie erstens, wie Biggy schreibt, noch nicht recht weiß, wie sie mit ihren Gefühlen und der ganzen Situation umgehen soll.

Ihr hattet die Hasen ja auch noch nicht so lange, die Bindung an beide war also eventuell einfach noch nicht stark. Also ist sie zwar bekümmert, aber nicht todtraurig. Ich finde das durchaus verständlich.

Andererseits scheint "Trauer", wenn sie nach deinem Vorbild (oder dem im Fernsehen) geht, hemmungslose Emotionalität zu bedeuten - die sie so aber im Moment nicht empfindet. (Was wie gesagt vielleicht anders wäre, wenn sie die Hasen länger gehabt und ein enges Verhältnis zu ihnen gehabt hätte).

Außerdem kann es aber sein, dass sie in dem Moment eine Rolle in eurer "Zweierbeziehung" einnimmt, die du in diesem Augenblick nicht ausfüllen kannst. Du weinst und bist neben der Kappe, und sie "denkt praktisch" (wenn sie meint, im Himmel geht es den Tieren gut, gibt es ja auch keinen soo großen Grund, unglücklich zu sein) und übernimmt (in der Situation mit Akim) das Aufräumen.

Weil es einer ja machen muss.

Und wenn du schon so traurig bist und weinst, muss sie ja eher dich trösten als umgekehrt... da kann sie doch schlecht auch noch weinen... (meint sie vielleicht.)

Das ist übrigens, wenn es anerkannt, und nicht als "fehlende Trauer" abgetan wird, eine Situation, die einem Kind enorme Stärke verleihen kann - hier kann es anscheinend mal "stärker" sein als ein Erwachsener, und etwas übernehmen, was der in dem Moment nicht kann.
Das tut gut (zumindest, solange es nicht in Größenwahn umschlägt und zu der von mangelnder Lebenserfahrung geprägten Annahme verleitet, die Eltern seien Memmen, weil sie sich so anstellen... aber das kommt meiner Erfahrung nach eher im Teenager-Alter :hallo:)

Also, wirre Rede, kurz zusammengefasst: Ich denke, sie macht das schon gut.

Erfahrungen mit eigenen Kindern kann ich nicht so recht beisteuern. Fabian war ja gerade erst 3, als der Spacko verstorben ist. Er hat ein paar Mal nach ihm gefragt und hatte recht abenteuerliche Vorstellungen davon, wo er hin sein könnte.
Ich hatte ihm ja erzählt, dass er gestorben war und darum nicht wiederkäme, und dann eben auch, dass er bei Opa und Oma geblieben sei.
Interessanterweise glaubte er, als wir das erste Mal wieder dort waren, tatsächlich, er würde sich dort irgendwo im Garten verstecken, und ich erinnerte ihn daran, dass er ja "begraben" worden war.

Wir einigten uns später darauf (bzw. ich korrigierte seinen Eindruck nicht), dass wir ihn dort im Garten begraben hatten.

Allerdings darf man das dort mit Hunden dieser Größe nicht, weil die in einem Wasserschutzgebiet leben.

Neulich (ich glaube, letzten Sommer), als wir wieder hingefahren sind, meinte er dann, wir sollten ihn wieder ausgraben, "er wollte mal sehen, wie die Knochen aussehen".

Öhm, ja. Da war ich fast direkt froh, dass wir ihn nicht dort begaben hatten, denn das hätte er vor lauter Forschdrang glatt auch dann fertig gebracht, wenn man es ihm verboten hätte, bzw. er hätte uns alle tagelang gelöchert, wo im Garten er denn nun graben sollte.

Danach hatten wir ja keine Haustiere mehr. Ich kann aber feststellen, dass zumindest Fabian jetzt erst anfängt, zu einzelnen Tieren in seinem Bekanntenkreis vielleicht sowas wie eine positive emotionale Bindung aufzubauen (jenseits von: Die sind halt da und laufen da auch rum, und wenn man nicht aufpasst, beißen oder kratzen sie.) Und da wäre er dann wohl auch traurig, wenn sie nicht mehr da wären, bei allen anderen aber eher nicht so.
 
Ich wollte eigentlich etwas dazu schreiben, dass zumindest leises Weinen vor Trauer eher keine Frage der Sozialisation und nicht von Traditionen abhängig ist.


Margit hat es aber so schön erklärt, wie ich es nicht könnte.
Inhaltlich bin ich genau ihrer Meinung.
 
Und heute wie früher als Kind würde ich mich bedanken, wenn mir jemand vorwerfen (oder vielleicht: vorhalten) würde, dass ich "nicht richtig trauere", oder ständig nachhaken würde, ob ich denn wohl traurig sei. Denn wenn ich das Bedürfnis hätte, darüber zu reden, würde ich es tun. Weißt du, wie ich meine? :)

....

Außerdem kann es aber sein, dass sie in dem Moment eine Rolle in eurer "Zweierbeziehung" einnimmt, die du in diesem Augenblick nicht ausfüllen kannst. Du weinst und bist neben der Kappe, und sie "denkt praktisch" (wenn sie meint, im Himmel geht es den Tieren gut, gibt es ja auch keinen soo großen Grund, unglücklich zu sein) und übernimmt (in der Situation mit Akim) das Aufräumen.

Weil es einer ja machen muss.

Und wenn du schon so traurig bist und weinst, muss sie ja eher dich trösten als umgekehrt... da kann sie doch schlecht auch noch weinen... (meint sie vielleicht.)

Ich will gar nicht vorwerfen, dass sie nicht trauert oder emotionslos sei!
Vielmehr habe ich Bauchschmerzen, dass es so sein könnte, wie du (hier in dem zweiten Teil deines Zitates) geschrieben hast.

Das sie sich quasi in die Rolle des Stärkeren gedrückt fühlt, weil ich ja schon heule. Was ich bei den Hasen jetzt nicht gemacht habe, bei Akim und das war ja der erste Fall, aber sehr wohl. Genau das meine ich! Vielleicht fühlt sie sich nicht "frei" traurig sein zu dürfen.
 
Ah, okay...

Das kam bei mir nicht ganz an. Also, ich war nicht sicher, was dich an ihrem Verhalten beunruhigt hat. :hallo:

Ich würde das, wie gesagt, nicht so kritisch sehen.

Generell ist "Trauer" ja eine Ausnahmesituation, in der viele Leute sich sehr anders verhalten als sonst. Sie tritt hier auch nicht unbedingt regelmäßig auf, und verbindliche Regeln dafür, wie man sich in so einem Fall zu verhalten hat, gibt es in unserer mobilen und oft sehr "diesseitig orientierten" Gesellschaft auch nicht unbedingt.

Also sind Kinder oft erstmal etwas "hilflos". Der Tod ist ja auch noch nix Konkretes für sie. Und die "Botschaften", die die Erwachsenen aussenden, sind im Grunde ja sehr widersprüchlich. Einerseits heißt es oft, "die Toten kommen in den Himmel, haben keine Schmerzen mehr, es geht ihnen gut, irgendwann sehen wir uns alle wieder" - andererseits wird getrauert. Warum eigentlich, wenn der Tod eigentlich wie eine lange Reise ist und man sich irgendwann wiedersieht?

Dass das keineswegs sicher und nur eine Deutung von vielen ist usw., wissen Kinder ja bis zu einem gewissen Alter nicht unbedingt.

Und da sie beim Sterben an sich ja meist auch nicht dabei sind (von Menschen zumindest), verstehen sie auch nicht, dass das und die Belastung, die zB durch die Pflege eines Angehörigen oder eines kranken Tieres auf den Verantwortlichen lasten, am Ende auch eine massive Stressreaktion hervorruft, die sich dann in Trauer äußert. Davon sind Kinder meist frei, weil ihnen ganz viele Bezüge und Erfahrungen noch fehlen.

Also müssen sie sich auf ihre eigene Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzen und sich ihre eigenen Vorstellungen machen. Die manchmal recht abenteuerlich sein können, und manchmal erschütternd prosaisch sind. (Siehe Fabian, der den Spacko wieder ausbuddeln wollte...)

Da sie aber in vielem eben zum Glück noch nicht so belastet sind wie Erwachsene (bei denen ja, fällt mir grade noch ein, immer auch, so vorhanden, Erfahrungen mit früheren Todesfällen mit hineinspielen und zurückkommen, wenn wieder einer vorkommt), ist es in dem Sinne - häufig - kein "Reindrücken" in die Position des Stärkeren.

Sondern es ist einfach in dem Moment so, dass sie die "Stärkere" oder schlicht "weniger Belastetere" ist.

Und das muss wie gesagt nichts Negatives sein.

Ich habe über meinen Vater nicht schlechter gedacht, weil er nicht mit zum Tierarzt konnte, und den ganzen Vormittag geweint hat. Und ich war nicht sauer oder fühlte mich im Stich gelassen, weil ich bestimmte Dinge machen "musste", die er nicht konnte. Im Gegenteil: Mir war klar, dass das jetzt meine Aufgabe war (die ich auch bewältigen konnte), und dass es ja so ist, dass man in einer Familie sich gegenseitig unterstützt und füreinander einspringt, statt sich in die Pfanne zu hauen (also, im Idealfall).
Und ich kam mir sehr verantwortungsbewusst und ernünftig und erwachsen vor. Und das war eine gute, keine schlechte Erfahrung.

Etwas anders wäre es, wenn es immer so wäre, dass das Kind sich um die Eltern kümmert, statt umgekehrt. Das wäre auf Dauer Überforderung und Ausnutzen. Aber in kleinen Dosen finde ich so eine "Rollenumkehr" nix Schlimmes und denke, irgendwie muss das bei einem Trauerfall vielleicht auch einfach so sein. Es kommt mir zumindest (ich betone: in Maßen, nicht in Massen) absolut nicht "falsch" vor. :hallo:
 
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