Kleinigkeiten aus unserem Alltag

Kampfkatze in unserer Strasse!!!

Seit neuestem lebt in unserer Straße eine Katze, die für Hunde richtig gefährlich ist - sie macht Jagd auf Hunde! Und Emma mußte darunter leiden.
Gehe ich neulich mit der Emma und der Lisa durch eben diese Straße nach Hause, wechsle die Straßenseite und sehe die hinter einem Pfeiler verborgen kauernde Katze zu spät. Emma erblickte sie im selben Moment wie ich und wollte auch schon darauf zu. Da mußte ich mich ordentlich anstrengen, um Emma noch von der Stelle zu bringen.
Wir laufen also lieber einen Bogen um die "bewachte" Einfahrt, doch Emma will sich so gar nicht beruhigen. Die Katze kam nämlich hinter uns her. Zwei Grundstücke weit hat sie uns verfolgt - aufgeplustert wie eine Comic-Katze, auf den Hinterbeinen laufend und die Vorderbeine schlagbereit erhoben wie Karate-Kid, dazu spuckend und fauchend, daß mir Angst und Bange wurde.
Weil die Katze hinter uns herkam, gab es für mich tatsächlich einen Punkt, an dem ich einen anderen Pfeiler als Anker nutzen mußte. Ich hatte die Emma im Geschirr und sie setzte wirklich alles an Kraft ein - keine Chance für mich, sie weiter zu bekommen.
Wie wir also nun anhielten, sprang die Katze noch einmal einen weiten Satz auf Emma zu, wedelte vor ihrer Nase mit den Tatzen durch die Luft und spuckte ihr ins Gesicht. Danach ging sie so hoch aufgerichtet von dannen, daß sie auch Stelzen untergeschnallt gehabt haben könnte.
Seitdem ist Emma immer ganz besonders aufgeregt, wenn wir durch die Straße gehen. Die Katze könnte wieder da sein. Lisa hingegen fand das Ganze eher unheimlich. Die hatte sich die ganze Zeit hinter mir versteckt gehalten.

Nachdem die Katze sich über längere Zeit nicht mehr hatte blicken lassen, beruhigte sich Emma wieder beim Gang durch unsere Straße. Aber vorgestern nun war die Katze unverhofft doch wieder da. Diesmal kam sie mir und Emma sogar entgegen - ihre Karate-Kid-Aktion sah noch gekonnter aus als zuvor. Sie hüpfte sogar auf den Hinterbeinen.
Ich war eigentlich noch damit beschäftigt, Emma anzuhalten, weil ich lieber auf die andere Straßenseite gehen wollte, doch die Katze durchkreuzte meinen Plan. Sie kam nämlich noch weiter auf uns zu und Emma stand da, wie festgewachsen. Jiffelnd zwar, aber nicht dazu zu bewegen, sich woandershin als nach vorne zu rühren.
Und plötzlich langte die Katze zu!
Emma zuckte zurück, die Katze drehte ab und verschwand mit so hoch erhobenem Haupt und Schwanz in ihrer Einfahrt, daß ich mich wunderte, wieso sie immer noch den Boden berührte.
Aber das Katzentier war noch nicht ganz in der Einfahrt verschwunden, als Emma auch schon hinterher wollte. Ich nutzte die plötzlich freigewordene Bewegungsenergie, um mit Emma nun endlich die Straßenseite zu wechseln. Lieber auf dem ziemlich zugeparkten Bürgersteig, als an dieser Einfahrt vorbei.
Tja. Nun hat Emma eine Schramme auf der Nase - einmal der Länge nach über den ganzen Nasenspiegel.
Ich bin ja drauf und dran gewesen, die Leute beim Stadtamt anzuzeigen wegen Haltens einer gefährlichen Katze.
Und ehrlich gesagt bin ich immer noch hin- und hergerissen. Soll ich darüber lachen? Soll ich mich ärgern? Und wenn Emma die Katze nun gebissen hätte? Wäre ihr Notwehr geglaubt worden?
Aber ihr hättet die grüngoldfunkelnden Augen der Katze sehen sollen
 
  • 8. Juni 2024
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Hi Eneri ed Saah ... hast du hier schon mal geguckt?
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Timmy und die Katzen

Letztens besuchte ich mit Tim meine Freundin, die einige Katzen bei sich hat. Da Tim die Katzen nicht jagt, kann ich ihn durchaus mit hinnehmen. Er bleibt in aller Regel brav liegen und macht bestenfalls einen langen Hals, wenn die Katzen an ihm vorbeilaufen. Allerdings starrt er sie auch gerne an, was die Katzen nicht so gerne haben.
Nun, an dem Abend tobten die beiden jungen Katzen tüchtig herum. Ich merkte schon, daß Tim dies nicht so gefiel. Als dann die eine Katze in hohem Tempo in seine Richtung angeflitzt kam, da war es mit seiner Ruhe vorbei.
Kaum war die Katze an ihm vorüber, da sprang er auf und stürzte zur Wohnungstür. Dort legte er sich wie ein Zugluftstopper quer davor und war anschließend kaum dazu zu bewegen, wieder mit in die Stube zu kommen.
Erst als der "Anfall" der jungen Katzen vobei war, traute er sich herein. Dann aber lag er so dicht bei mir, daß ich mich kaum rühren konnte. Und immer war er auf dem Sprung, einer Katze auszuweichen.
Ihr hättet ihn sehen sollen, als eine der Katzen vom Kratzbaum heruntersprang und fast vor seinen Pfoten landete. Ihm muß fast das Herz stehen geblieben sein! Er war ob der plötzlichen Bewegung halb aufgesprungen, gewahrte dann die Katze und erstarrte. Muß in dem Moment irre anstrengend und unbequem gewesen sein, diese Haltung.
Dann blieb das Katzentier auch noch für einen Moment direkt vor ihm stehen und er schloß die Augen. Erst meine Freundin konnte die Katze zum Weitergehen bewegen, woraufhin sich Tim mit einem Seufzer wieder vor meinen Füßen niederlegte. Und dann beschloß: Noch sicherer wäre es, wenn er sich zwischen Sofa und meine Beine einklemmte - und dabei noch irgendwie den Kopf zwischen meine Füße plazierte.

So sehr er sich auch freut, wenn wir meine Freundin besuchen, die Katzen jedenfalls können ihm gern gestohlen bleiben.
 
Timmy und der schwarze Boxer

Heute am See trafen wir wieder einmal die dünne Dame mit ihrem schwarzen Boxer. Der Boxer ist, tschuldigung, ein provokantes A...... - na, Ihr wißt, was ich meine.
Ständig tänzelt er vor anderen Rüden herum, starrt sie an und hebt in unmittelbarer Nähe das Bein - wobei er sie weiter anstarrt.
Timmy ist leider nicht souverän genug, um dieses Verhalten einfach zu ignorieren. Er sagte dem anderen bislang allerdings eher leise, wie groß er seinen Individualabstand gerne hätte.
Heute muß beide der Hafer gestochen haben.
Weil Tim bislang also eher leise war, kam der Boxer noch mal ein Stückchen näher. Daraufhin machte Tim ein paar Schritte auf den Boxer zu. Der hurtig wieder wich.
Kaum aber drehte sich Tim von ihm weg, da war der Boxer auch schon wieder da. Und Tim ist nochmal auf ihn zu. Alles unblutig, ja sogar ohne überhaupt direkten Kontakt.
Aber Ihr könnt Euch denken, wie die andere Frau reagierte, oder? Nein, es kam nicht zu irgend welchen verbalen Äußerungen. Aber mißbilligende Blicke gab es... da könnte einem schwindelig werden.
Nachdem der Boxer sich also anderen Hunden zuwandte, ließ sich Tim von mir überzeugen, daß der andere die Aufregung nicht wert sei. Da meine Hunde alle mehr oder weniger auch die Zeichensprache verstehen, mußte ich also nicht einmal etwas sagen.
Die andere Frau jedoch versuchte vergeblich, ihren Hund zu sich zu rufen. Der hustete ihr was. Erst, als er allen Hunden seiner Meinung nach ausreichend gezeigt hatte, was für ein toller Kerl er sei, entschloß er sich, zu seinem Frauchen zu gehen.
Tim indes würdigte ihn keines Blickes mehr. Er ist ein Ball-Junkie - und die Möglichkeit, daß ich mit ihm spiele, war beim Einsatz von Zeichensprache einfach zu groß, um den Boxer weiter zu beachten.
 
Timmy und die Katzen II

War neulich wieder mal bei meiner Freundin mit den vier Katzen. Hatte auch wieder Timmy dabei und für diesen auch das Abendbrot, weil es, erwartungsgemäß, etwas später wurde. Meine Freundin kramte auch gleich eine Schüssel heraus, aus der Timmy fressen sollte und ich stellte ihm die gefüllt auf den Küchenboden.
Nun ist es so, daß meine Freundin auch einen Hund hat, die Katzen also an Hunde gewöhnt sind. Und verfressen sind sie auch.
Als die Katzen also hörten, wie da dieses ganz besondere Geräusch ertönte, von wegen Schüssel wird mit TroFu gefüllt, da kamen sie alle angelaufen. Einige sprangen gleich auf die Anrichte, andere blieben am Boden. Alle aber waren sie scharf darauf, wenigstens mal einen Brocken kosten zu dürfen.
Timmy mochte bei so viel Gesellschaft nicht fressen. Andere Hunde hätten ihn nicht gestört. Die hätte er notfalls auch weggeknurrt. Doch für die Katzen wich er zurück.
Meine Freundin mußte sage und schreibe erst alle Katzen aus der Küche entfernen und die Tür schließen, ehe Tim es wagte, seine Mahlzeit zu verputzen.
Wegen der etwas kleinen Schüssel fielen einige Brocken daneben, doch er hatte dafür keine Zeit. Kaum war die Schüssel leer, da wollte er auch schon weg.
Und kaum war die Küchentür wieder offen, stürmten die Katzen herein und auch der Hund. Meiner erstarrte für einen Moment und machte dann einen großen, sehr staksig wirkenden Hopser über die letzte Katze hinweg und war - schwupdiwup - verschwunden.
Nachdem ich mich selbst durch die Vierbeiner gewühlt hatte, der andere Hund machte derweil den Boden sauber, aufmerksam von den Katzen dabei beobachtet, fand ich meinen Wauz im Gästezimmer wieder. Das war so der erste katzenfreie Raum, in den es ihn nach dem Sprung getragen hatte.
Erst mit mir an der Seite wagte er sich in die Stube, rollte sich zu meinen Füßen nieder und hoffte wohl auf ein baldiges Ende des Besuchs.
 
Flash, der Frosch

Wenn ich die Hunde füttere, hat jeder Hund seinen eigenen Futterplatz. Die Stammhunde kennen das auch schon.
Flash bekommt immer zuletzt, denn er ist ein Turbosauger und übertrifft sogar noch jeden Labbi. Er wird deshalb aus einem Futterbeutel gefüttert, den ich nach jedem Bissen zuhalten und ihm wegnehmen kann, damit er erstmal schluckt.
Diesmal hatte er neues Futter, welches klein und krümelig war. Das ließ sich nicht wie gewohnt füttern, weil er es in alle Richtungen verteilte. Also kam das Futter denn doch in einen Napf und wurde mit Wasser vermischt.
Um das in "Ruhe" bewerkstelligen zu können, sollte er sitzen bleiben. Aber er war ja so hungrig, daß er mir doch unbedingt folgen mußte! Weil er aber auch das Kommando "Sitz" nicht ignorierte, sah er zum Schießen komisch aus, denn:
Er rutschte und hüpfte wie ein Frosch hinter mir her! Der Hintern blieb also immer schön unten - schließlich hatte ich ja nichts von "Bleib" gesagt, gell?
 
Kuschelhunde - der Handwerker sei Dank?

In der Wohnung über uns wird renoviert. Da wird gehämmert und gesägt und gebohrt... wie das in solchen Situationen eben so ist.
Mir selbst sind die Geräusche erst gar nicht so recht aufgefallen - sitzte ich doch hier am PC und lese und schreibe.
Ich wunderte mich nur plötzlich über die Anlehnungsbedürftigkeit meiner Wauzis, obwohl sie doch nach dem großen Spaziergang eher so müde sind, daß ich sie gar nicht zu sehen bekomme.
Nachdem sich mir aber erst die eine Hündin um die Beine gewickelt hat, dann noch die andere neben mir anzutreffen war und auch die beiden Jungs sich vergewissern mußten, daß ich noch da und ganz ruhig war, bemerkte ich die Geräusche auch.

Tim zog sich gleich darauf wieder zurück. Als ich mir ein Weilchen später Kaffee holen ging, stellte ich fest, daß er sich buchstäblich die Decke über den Kopf gezogen hatte. Mit der Kuscheldecke zwischen den Pfoten und im Maul und nun auch über dem Kopf kann ihm in seiner Ecke gar nichts passieren.
Bobby hat sich auch gleich wieder in den Keller zurück gezogen. Nur mal gucken kommen, was ich hier oben so treibe (vielleicht mache ich ja die Geräusche?) und dann wieder ab nach unten. Diesmal aber in den Korb und nicht bloß auf die Fliesen davor.
Emma hat sich auch wieder in ihr Bett verkrochen. Allerdings mußte sie die ärgsten Geräusche erst noch kommentieren. Hat ihnen gedroht, sie ja nicht nochmal zu wecken, sonst... Über das "sonst" ist sie nicht hinaus gekommen - sie schlief zu schnell wieder ein.
Cherry hingegen klammert sich zwar nicht gerade an mein Bein, aber der rechte Fuß braucht allmählich doch eine Entlüftungspause. Sie allerdings ist der Meinung, daß sich die andauernden Geräusche anderswo nicht aushalten lassen - wo doch zudem alle ausreichend großen Körbe schon besetzt sind...
 
Vogelschiete

Die Vorliebe mancher Hunde für... nennen wir es mal Guano, ist den meisten von Euch sicherlich bekannt. Was kann man sich damit doch hübsch parfümieren, gell?
Letztens aber gab es eine Situation, da hätte ich mich schier weglachen mögen. Mir ist das gerade wieder eingefallen, als ich die Raben drüben auf der Wiese beobachtet habe.

Also folgendes war passiert:
Emma zieht so schnuffelnd durchs Gebüsch, weils da gerade geraschelt hat. Sie hebt den Kopf, lauscht, entdeckt ein Eichhörnchen. Das kleine Tier flitzt todesmutig fast unter Emmas Pfoten hindurch zu einem Baum, auf dem es verschwindet.
Dieser Versuchung konnte Emma einfach nicht wiederstehen. Mit hohem Gejiffel, damit auch alle anderen Hunde wissen sollten, was Sache ist, rennt sie hinter dem Baumkaninchen her, bleibt vor dem Baum stehen.
So schnell, wie der Nager da in Spiralen am Stamm hochsaust, kann Emma ihm mit den Blicken gar nicht folgen. Nur die grobe Richtung, also aufwärts, bekommt sie mit.
Wie sie noch schaut und sich mittlerweile die anderen Hunde um sie versammelt haben, hat das Eichhörnchen viele Meter weiter oben einen dicken Ast erreicht. Darauf läuft es flugs hinüber und wechselt auf einen anderen Baum.
Der Nager huschte dabei zwischen einigen Tauben hindurch, die sich da oben wichtige Dinge zu erzählen hatten. Aufgescheucht von dem wilden Flitzer, geraten die Tauben in Panik und heben ab. Wegen des besseren Auftriebs werfen sie vorher noch Ballast ab.
Eines dieser Pakete landete der immer noch wie gebannt nach oben starrenden Emma fast genau zwischen den Augen!
Mit einem erschrockenem Grunzer hüpfte Emma zur Seite, erstarrte dann für eine Sekunde, nahm anscheinend erst jetzt das volle Ausmaß der Bescherung wahr und versuchte sich in deren Beseitigung. Was aber erstens nicht wirklich gelang und zweitens für noch mehr "Farbe" im Gesicht sorgte.
Nach einem Moment des vergeblichen Bemühens sah sie dies entweder ein oder erinnerte sich an mich. Jedenfalls stand sie da mit gesenktem Kopf, drehte sich dann mit ihrer typischen "Kopfwippe" zu mir um und starrte mich schnaufend an.
Sie schien noch kurz andere Optionen zu überdenken, ehe sie sich dann schwerfällig in meine Richtung bewegte. Der ausgestandene Schreck schien ihr die Beine schwer und steif gemacht zu haben.
Bei mir angekommen, senkte sie den Kopf noch etwas weiter. Ich erkannte erst im letzten Moment, was sie wirklich vorhatte. Sie wollte nicht etwa getröstet werden, nee, nee. Ich sollte ihr als Scheuerpfosten dienen!
Na, ich habe ihr zwar geholfen, sie dabei aber tunlichst von meinen Hosenbeinen ferngehalten, wie Ihr Euch vielleicht denken könnt.
 
Bobby ist vermittelt...
...und sein Fehlen macht sich überall bemerkbar.

Wir Menschen vermissen seine ruhige, sanfte Art, sich in Erinnerung zu bringen. Oder sein plötzliches Aus-dem-Keller-auftauchen, wenn wir uns startbereit machen. Oder sein schalkhaftes Gespiele, wenn ihn die Fellpflege nervt und er uns davon ablenken möchte.
Ach, es gibt so viele Situationen, wo wir immer glauben, gleich müßte er um die Ecke kommen. Seufz - er hat doch ein großes Stück unserer Herzen mitgenommen. Immerhin hat er es gut getroffen.

Aber auch bei den Hunden stelle ich fest, daß sie ihn vermissen.
Emma etwa wagt sich nun teilweise bis ins Schlafzimmer, wo sie aber keine Ruhe findet. Und kommen wir von einem Spaziergang wieder, dann führt ihr erster Weg sie in den Keller, wo Bobby sonst geschlafen hat. Aber auch morgens, wenn ich mit den Wuffis die erste Runde mache, schaut sie zur Kellertür, ob der alte Herr nicht heraufkommt.
Tim hat nun den Keller wieder für sich. Dort ist es kühl und ruhig. Bobby hat sich ja genau deswegen dorthin zurückgezogen, so gern er auch ansonsten bei den Menschen war. Aus irgendeinem Grund mochte Tim nicht ganz so gerne in Bobbys Gesellschaft liegen, obgleich er es hin und wieder schon getan hat. Nun aber geht er wieder häufiger in den Keller.
Und unsere anderen Gasthunde, soweit sie gut mit Bobby vertraut waren, schauen auch alle erstmal im Keller nach, wo denn der Onkel abgeblieben ist. Oftmals laufen sie danach wie ratlos durch die Wohnung, lassen sich von uns Menschen streicheln, nehmen ihre Wanderung wieder auf und legen sich erst eine Weile später endgültig ab.
 
Ein Dackel namens Hubert

Seit neuestem haben wir einen Dackel zu Gast. Saufarben, rauhhaarig, 4 Jahre alt, nicht kastriert - und manchmal ziemlich wuschig im Kopf. Zur Zeit wärmt er mir die Füße, was recht angenehm ist.
Anfangs war er etwas schüchtern, weil er hier ja noch nichts kannte. Dann wollte er alles auf den Kopf stellen, was ihm die Großen ausgetrieben haben. So weit, so gut.
Kommt dann aber der Pudel zu Besuch, der auch ein unkastrierter Rüde ist, dann tickt Hubert aus. Er benimmt sich, als wäre der Pudel eine heiße Hündin.
Zuerst gefiel dem Pudel das ja noch und die beiden bekamen sogar so etwas wie ein Spiel hin. Dann aber wollte der Dackel den Pudel so gar nicht mehr in Ruhe lassen. Ich mußte die beiden letztlich trennen, damit der Pudel nicht noch richtig vergrellt wurde.
Auf der gemeinsamen Runde war es für den Pudel noch einigermaßen erträglich. Zwar konnte er nicht mal seine Geschäfte in Ruhe erledigen, doch der Dackel hielt in wenigstens auf Trab. Der Pudel ist eher bewegungsunlustig und oft in seine eigene Welt versunken.
Gerade der letzte Punkt ist für mich manchmal... na, sagen wir mal schwierig. Läßt sich doch der Pudel so gut wie nie locken und latscht meistens nur hinterher. Mit Hubert an der Seite, versucht der Pudel ab und an wenigstens zu entkommen. Da er aber auch hier kein sonderliches Durchhaltevermögen zeigt, hat ihn der Kurzbeinige schnell wieder ein.
Nur als der Pudel dann ein Kaninchenloch entdeckte und anfing zu graben, was ich nicht gleich bemerkte, wurde es ein wenig... hm, umständlich.
So ungefähr wußte ich, wo der Pudel steckte - und demnach auch der Dackel. Aber ich mußte tatsächlich erst ins Gebüsch kriechen und den Pudel anstupsen, damit er in die Gegenwart zurück fand. Und erst mit ihm kam Hubert auch aus dem Gebüsch.
Wieder zu Hause, mußte ich die beiden, wie schon erwähnt, trennen. Unsere mobile Schleuse erwies sich allerdings als nicht stabil genug für den ungestümen Dackelmann. Alle großen Hunde respektieren den ehemaligen Welpenkäfig als feste Grenze und gehen da erst gar nicht bei.
Der Dackel hingegen begann zu graben. Und zu schieben. Und zu drücken. Und der Pudel mußte unbedingt seine Nase doch noch dahin stecken, den Dackel wieder animieren... Das hörte erst auf, als ich die Gitter mit Handtüchern und Decken verhängte. Wobei... aufhören ist auch übertrieben. Es wurde ruhiger, ja, aber an ein wirkliches Aufhören war nicht zu denken.
Und dazu immer wieder das Gejammer des Dackels in den Ohren... Als der am Nachmittag dann abgeholt wurde, war ich hernach fix und alle und mit den Nerven beinahe zu Fuß.
 
Einigkeit

Als ich am späten Vormittag von der großen Runde mit den kleinen Wuffis zurück kam, warteten daheim die drei großen Wauzis schon auf mich. Sie gönnten mir noch einen Kaffee und dann saßen sie, wie auf ein geheimes Stichwort, plötzlich alle um mich herum.
Jedenfalls bin ich mir nicht bewußt, selbst dafür der Auslöser zu sein, denn es gab kein Schuheanziehen, kein Auf-Klo-Gehen, kein mit "so..." begonnener Satz - nichts dergleichen. Ganz still saßen sie da beisammen, im Halbkreis versammelt, und schauten mich an.
Richtig "gruselig" wurde es, als die drei Wuffis dann nacheinander aufstanden und allesamt zur Tür marschierten, wo sie sich wieder hinsetzten. Sich von dort aus zu mir umdrehten, weil ich immer noch auf meinen vier Buchstaben hockte.
Nun, die fast geleerte Kaffeetasse hatte ich gerade wegstellen wollen, aber bei dem Blick der Hunde schwebte sie einen Augenblick einfach über der Tischplatte wie vergessen.
Ich war denn doch sehr verdutzt.

Einigkeit herrschte aber auch später unter den Wuffis, als wir in Uesen ankamen. Wir streunten da gemeinsam umher und es war einfach ein wunderschöner Tag. Keiner der Wuffis unternahm einen echten Alleingang. Wie von Bändern gezogen, folgten die anderen, wenn einem mal etwas auffiel.
Und ich hatte heute dennoch keine Chance, mich auch nur ansatzweise zu verstecken. Kaum glaubte ich, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, keiner sieht zu mir her, also schnell weg - denkste, Puppe! - da hechelt es hinter mir her und es raschelt das Laub unter den heranfliegenden Pfoten.
Ganze zweimal konnte ich etwas unverhofft abbiegen. Jedoch kam ich auch dann keine fünf Schritte weit, da waren die Pelznasen schon wieder bei mir.

Auf einer größeren Freifläche blieb ich dann stehen und genoß die Ruhe und den Frieden. Kein von Menschen verursachtes Geräusch war zu hören, in der Ferne nur hin und wieder mal eine leise Vogelstimme, kein Blätterrascheln, kein Wind, kein lästig summendes Insekt - da hab ich mich einfach hingehockt und wahrscheinlich ein wenig dümmlich vor mich hingegrient.
Wie ich dann in die Wirklichkeit zurückfinde, liegen Timmy, Emma und Cherry alle in etwa gleichem Abstand zu mir und den anderen um mich herum. Jeder einfach nur daliegend, ganz entspannt, die Köpfe mir zugewandt.
Einfach nur schön!
 
Verschreckter Dackel

Dackel Hubert ist generell gesehen ein forscher, kleiner Hund, wobei er aber nicht übermäßig größenwahnsinnig ist, wie manch andere seiner Art. Letztens vergaß er jedoch, daß er nicht nur mit mir, sondern auch mit anderen Hunden unterwegs ist.
Auf einem schmalen, ziemlich zugewachsenem Pfad wollte er sich an mir vorbeiquetschen. Während er gerade zum Überholen ansetzte, kamen die anderen drei großen Hunde von hinten angestürmt, um mich ebenfalls zu überholen. Und alle wählten denselben Weg wie auch Hubert, sprangen einfach über ihn hinweg!
Klein Hubert erschrak natürlich, als der erste Hund sprang und wich zurück. Dabei geriet er dem nächsten Hund genau in die Füße und nur ein behender Satz zur Seite rettete seine Wirbelsäule. Doch weit zur Seite konnte er nicht, weil ihn dort die Büsche aufhielten. Genau diesen Weg aber hatte der dritte Hund im Sinn gehabt, um an mir und den beiden vorausgesprungenen Hunden vorbei zu kommen. Also wurde Hubert auch dort überflogen.
Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen, daß Hubert gar nicht begeistert war, bezog er doch das Übersprungen werden direkt auf sich, fühlte sich angegriffen - und hockte nun zitternd auf dem Weg. Nein, er mochte mir gar nicht mehr folgen.
Wohl ließ er sich nach einer Weile heranlocken, denn allein zurück bleiben wollte er auch nicht, doch den Großen zu nahe kommen, war gar nicht mehr drin.
Als Mensch ist man ja versucht, in so einer Situation tröstend eingreifen zu wollen, doch damit hätte ich die Situation nur verschlimmert. Wichtig war mir, daß Hubert trotzdem noch folgte und sich, wenn auch sehr zögernd, heranlocken ließ. So paßte ich einen Moment ab, da die anderen Wuffis weiter weg waren, lockte ihn dann und konnte ihm so einige Streicheleinheiten zukommen lassen, die nichts mit der Schrecksituation zu tun hatten. Trotzdem mußte ich ihn eine Weile später doch an die Leine nehmen, denn er mochte einfach nicht mehr so recht mitkommen.
Obwohl die Leine ja eine Behinderung darstellte, fühlte sich Hubert dennoch wohler damit. Nun konnte er plötzlich auch wieder schneller laufen, gelegentlich sogar nach vorn preschen. Zweimal noch leinte ich ihn ab, versuchte es ohne - beide Male ging das nicht gut, also Leine wieder dran.
Gestern nun, in einem anderen Auslaufgebiet, fing Hubert auch erst an, zimperlich zu werden. Zu seinem Glück war der Pudel dabei (und zu meinem Glück? war er nicht mehr ganz so verliebt ihn den), der ja wegen seiner geringen Größe auch immer ein wenig aufpassen muß, nicht überrannt zu werden. So konnte Hubert jedenfalls lernen, daß die großen Hunde zwar hin und wieder an ihm vorbeistürmten, aber von ihm selbst gar nichts wollten.
Nach etwa einer Stunde konnte ich dann auch engere Wege mit ihm laufen, ohne daß er Umwege zu laufen versuchte.
Schaun wir mal, wie es heute wird.
 
Drei Weibsen

Gestern war ich mit Emma (unsere Vermittlungshündin), Ronja (blonde Labbidame) und Fly (schwarzer Mix aus Dobermann und Jagdhund) in der Uniwildnis. Fly war schon etwas irritiert, daß Tim nicht dabei war. Den hatte ich aus gutem Grund Zuhause gelassen, denn Fly nervt ihn immer fürchterlich mit ihrem tiefen, wirklich durch Mark und Bein gehendem Gekläff von wegen: "Lauf doch! Mach was!"
Gestern also kein Tim dabei und so hoffte ich auf ein wenig Ruhe. Denkste Puppe!
Fly suchte sich nach einer Weile zunächst Ronja als Spielpartner aus, doch die zeigte ihr ganz schnell: "Nicht mit mir, Fräulein!"
Fly wußte das eigentlich auch schon aus früheren Begegnungen. Daher werte ich das eher als einen Test, vielleicht auch als eine Handlung aus Frustration heraus. Jedenfalls blieb Ronja also von Fly's Gekläff nach ganz kurzer Zeit verschont.
Dann wandte sich Fly der armen Emma zu. Sprang um die Tante herum und kläffte dabei in schönster Weise. Emma gelang es nicht, dies zu ignorieren. Sie sprang Fly immer wieder mal grunzend entgegen, als ob sie die Wilde so verscheuchen könnte. Keine Chance! Im Gegenteil, denn Fly erreichte so ja ihr Ziel, fand Beachtung.
Und wenn das doch mal nicht ausreichen sollte, dann wurde Emma auch gekniffen. Was noch mehr Erfolg brachte, denn nun wollte sich Emma dagegen zur Wehr setzen.
Endlich also rannte die Tante hinter der Wilden her, versuchte diese zu fangen. Und Fly sprang, immer wieder kläffend, wie ein Irrwisch vor und um Emma herum.

Irgendwann war daraus ein richtiges Verfolgungsspiel geworden, dem sich dann auch Ronja anschloß. Gemeinsam mit Emma jagte sie Fly über den Sandplatz.
Plötzlich wand sich Fly aus der Verfolgung heraus, jagte Ronja, dem sich dann auch Emma anschloß - und im nächsten Moment jagten Ronja und Fly hinter Emma her, die eigentlich noch dabei war, Ronja zu fangen - nach dessen Gelingen sie dann mit Ronja zusammen wieder hinter Fly herdüste.

Es war für einige Minuten wirklich köstlich, dieses beständige Bäumchen-wechsel-Dich-Spiel zu beobachten. Es schien, als wollten die drei Weibsen ewig so weitermachen.
Erst ein neu ankommender Hund beendete das Gerenne, denn nun hatten die drei ein gemeinsames Ziel. Als geschlossene Gruppe stürmten sie auf den Dalmatiner zu, der erst wie erstarrt stehenblieb, dann aber in großen Kreisen davon wetzte, sich jagen ließ, Haken schlug, kurz stehenblieb, wieder davonraste...
Emma verlor schnell die Lust daran, Ronja gelang es, eine ausreichend große Prise des Geruchs einzufangen, wonach sie sich dann absetzte. Nur Fly jagte einfach noch ein Weilchen weiter hinter dem Dalmi her.

Noch ein Weilchen später erschien ein weiterer Hund auf dem Sandplatz und das Gejage verlagerte sich in dessen Richtung. Immer unterbrochen von kurzen Schnuffelpausen, aus denen sich mal dieser und mal jener Hund zuerst löste, um wie die wilde Wutz davon zu sausen, verfolgt von den übrigen Wuffels in mal mehr, mal weniger großartiger Manier.

Und ganz plötzlich war alles vorbei. Von einem Moment auf den nächsten hatte jeder Hund irgend etwas anderes zu tun. Hier schnuffelte einer, dort pinkelte einer, ein weiterer ging einfach weg, der nächste legte sich in den Sand...
Als wir die Wuffis etwas später am kleinen See erneut trafen, hetzten sie sich für einige Sekunden nochmals gegenseitig, und brachen das Ganze ebenso plötzlich wieder ab.

Wegen des schönen Wetters bin ich bald drei Stunden draußen geblieben. Nach einer guten Stunde schon war die meiste Energie der Wuffels verpufft. Ich glaubte, nun also den gemütlichen Teil des Spaziergangs beginnen zu können, doch da irrte ich mich.
Zwar latschten die Wuffis die meiste Zeit mehr oder weniger friedlich und müde hinter mir her, doch sobald ich an geeigneter Stelle (größere Freifläche) stehen blieb, kam es doch immer wieder mal zu einer kleinen Hatz.
Bei all dem tat mir vor allem die Emma leid, denn sie konnte an keiner Wasserfläche ausreichend lange verweilen, um nach Enten Ausschau zu halten. Wann immer sie dort stehenblieb, dauerte es gar nicht lang, dann hopste Fly wieder kläffend um sie herum. Es blieb der armen Tante gar nichts anderes übrig, als Fly zu vertreiben und gute Miene zum aufgezwungenen Spiel zu machen.
 
Vorweihnachtszeit

Nun beginnt sie wieder, die lange Zeit der kurzen Tage. Dies ist bei uns eine Zeit der spontanen Kunden. Viele fliegen oder fahren in den Urlaub, gönnen sich ein verlängertes Wochenende oder mehr... Manche haben vielleicht auch eine Reise zu einem Festspiel oder einem besonderen Markt geschenkt bekommen. Und wohin mit dem Hund? Zu uns!
Wir haben nichts dagege, denn wir leben ja davon. Dennoch wird es zu dieser Zeit immer etwas eng, weil die meisten Kunden recht kurz entschlossen sind und demnach auch erst spät an die Unterbringung ihrer Hunde denken. Jetzt etwas in eigener Sache unternehmen zu wollen, ist für uns nicht drin.
Bei uns heißt es nun, organisieren und planen, Fahrten hin- und herschieben, durchkalkulieren, wann wer zu Hause bleiben muß, wer wann mit welchen Hunden wohin spazieren geht oder fährt. Brauchen wir eine Aushilfe? Kriegen wir alles so geregelt?
An dem und dem Tag sind die und die Hunde dran. Wenn dann noch ein neuer dazukommt, muß schon überlegt werden, wann der am ehesten reinpaßt. Wann wollen/müssen die Leute weg? Kriegen wir den Hund zur gewünschten Zeit unter? Sollte er besser früher kommen oder später?
Noch geht es gut. Unseren Stammkunden haben wir schon vor einer Weile Bescheid gesagt, daß sie sich ihre Urlaubspläne rechtzeitig überlegen möchten, damit ihr Hund dann auch untergebracht ist. Dennoch hatten wir es schon, daß wir Stammkunden haben absagen müssen: Erst hieß es, "Nee, wir brauchen Euch nicht". Eine ganze Weile später kam die Anfrage, ob noch Platz wäre, weil sie sich nun doch zu einem Urlaub ohne Hund entschlossen hätten... Da mußten wir dann sagen "Bedaure, wir sind voll".
Schön war es mit einer unserer Stammkundinnen vor einigen Tagen. Sie rief an um zu sagen, daß sie für nächstes Jahr im januar und Juni Urlaub gebucht hätten, und nun wollten sie für diese Zeit auch ihre Hunde untergebracht wissen. Bei soviel Vorlaufzeit ist das gar kein Problem. So liebe ich das.
Mittlerweile sind wir aber auch bekannt genug für Spaziergänger und Tagesgäste. Somit müssen wir auch in diesem Bereich immer mehr überlegen, wie wir die einzelnen Fahrten etc unter einen Hut bekommen. An manchen Tagen fahren wir sozusagen von einem Stadtteil in den anderen. Hier wird ein Tagesgast abgeholt, mit zu einem Spaziergänger genommen, gemeinsam dann zu einem weiteren Spaziergänger wandern. Letzen wieder abgeben, zweiten wieder abgeben, mit dem Tagesgast nach Hause - Schichtwechsel, sozusagen.
Wer eben die Wandertouren gemacht hatte, darf sich nun was zu Essen einwerfen, auf die zu Hause gebliebenen Hunde achtgeben, weitere Gäste in Empfang nehmen usw, während der von uns, der vordem zu Hause war, nun die nächsten Lauf- und Fahrtouren unternimmt.
Alles in allem eine schöne Beschäftigung. Auch wenn es mal eng zu werden droht, haben wir bei allem damit verbundenem Stress doch auch unser Vergnügen dabei. Die Hunde danken einem die Beschäftigung mit Freude und Gehorsam. In aller Regel zeigen sie sich stets von ihrer besten Seite.
Eine einzige Sache hingegen bekümmert mich dennoch ein wenig: Ich bin erkältet, und die Erkältung will einfach nicht weichen. Oder kommt immer eine neue dazu? Ich weiß es nicht. Ich tröste mich damit, daß es bestimmt noch viel schlimmer wäre, würde ich nicht täglich mehrere Stunden lang draußen sein.
 
Möchtegern-Macho Neo

Dieser schwarze, unkastrierte Labradorrüde ist für seine noch nicht mal 2 Jahre so manchesmal ein ganz gewaltiges A........! Wie gut für ihn, daß wir im Keller noch einen alten Sessel stehen haben, der sehr stabil gebaut ist.
Neo ist ein Jungspund, der liebend gern den großen Macker markiert und deshalb auch in die Wohnung pinkelt. Also, nicht wirklich unsauber, aber es muß markiert werden. Für jeden Hund, den er nicht aufs Kreuz legen kann, der sich seine Frechheiten nicht gefallen läßt oder ihn anderweitig abweist, wird das Bein gehoben. Das geschieht auch, wenn er mit seinem Keks oder Kauknochen schon fertig ist und die anderen ihm nichts abgeben.
Wehe, er bekommt seinen Willen nicht! Zwar ist er nicht so drauf, daß er einem dann die Bude auseinander nimmt, doch als Hund stehen ihm ja noch genügend andere Möglichkeiten zur Verfügung.
Ich weiß leider nicht, in wie weit er sich ein solches Verhalten auch zu Hause erlaubt, doch in aller Regel machen Hunde anfangs nicht so viel Unterschied. Wenn sie, als Beispiel mal, zu Hause frech sind, dann gibt es woanders nur drei Möglichkeiten: Sie sind dann entweder etwas schüchterner (was meistens der Fall ist) oder gleich frech (wenn der Hund selbstbewußt genug ist) oder sie drehen richtig auf (wenn dem Hund nicht wirklich Grenzen aufgezeigt wurden und werden). Deshalb vermute ich, daß es sich bei Neo ähnlich verhält. Er wird seinen Menschen wohl oft genug auf der Nase herumtanzen.
Feinere oder leisere Signale der Menschen- und Hundesprache ignoriert er gern. Eher testet er dann aus, wie ernst einem die "Worte" sind. Er akzeptiert zu Beginn teilweise wirklich nur derb Aufgezeigtes. Unser Tim etwa mußte ihm auch schon sehr krass erzählen, wer denn hier das sagen hat und wer hier wieviel Respekt verdient. Bei ihm hat Neo es begriffen. Ihm geht er aus dem Weg. Selbst wenn das bedeutet, daß er sich fast durch irgendwelche Ritzen drücken muß.
Diesen besonderen "Tonfall" habe ich wohl noch nicht drauf - oder er hat gelernt, daß Menschen ihre Worte nie so ganz ernst meinen. Jedenfalls darf ich zu schrofferen Methoden greifen, denn feinfühligeres Locken etc. tut er gleich mit dem Stinkefinger ab.
Wenns mir gar zu bunt wird, wird er separiert. Wozu haben wir denn unseren schönen großen Käfig, wenn nicht für genau solche Zwecke? Er muß ja nicht Ewigkeiten darin verbringen, doch in dieser Weise ruhig gestellt, kann man ihn nach einer Weile wieder herauslassen, ohne daß er sich gleich wieder daneben benimmt. Er kommt in dem Käfig zur Ruhe und schläft sogar mal richtig tief.
Morgen abend wird er wieder abgeholt. So lange wird unser Baldrian wohl gerade noch reichen.
 
Weiberbande

Wer jetzt aus dem Titel schließt, es herrsche bei uns der größte Zickenalarm, der irrt gewaltig! Vier Weibsen und ein Rüde sind heute bei uns versammelt und alles geht friedlich ab. Da bin ich, ehrlich gesagt, selbst erstaunt drüber.
Nachdem noch bis gestern Abend reichlich Stress herrschte, weil bis dahin Macho Neo noch da war, habe ich bestenfalls gehofft und gewünscht, es möge ohne ihn ruhiger zugehen. Daß es aber derart fiedlich verlaufen würde, habe ich nicht für möglich gehalten.
Die Wuffis hatten alle eine Morgenrunde und danach zu fressen bekommen. Nun liegt jeder Hund an einem ihm genehmen Platz und schläft.
Timmy hat es sich oben in der Stube auf seiner Kuscheldecke bequem gemacht. Er ist hier zur Zeit der einzige Rüde, was ihn aber weder stört, noch sonderlich aufpuscht.
Emma liegt vor dem Schreibtisch - wieder mal auf einer fremden Decke, denn fremde Decken sind sind entweder bequemer oder müssen unbedingt vom fremden Geruch befreit werden.
Paola (Beaglehündin) liegt mir zu Füßen unter dem Schreibtisch. Für kleine Hunde ist das ein recht angenehmer Platz, selbst wenn sie häufiger getreten werden, weil ich meine Füße nun mal nicht wirklich stillhalten kann. Und auch nicht will.
Ronja (Labradorhündin) hat sich vor der Treppe zusammen gerollt. So klein, wie sie sich da macht, kommen andere Hunde bequem noch an ihr vorbei - wäre da nicht ihre Ausstrahlung, die es anderen Hunden irgendwie verbietet, einfach an ihr vorbei zu gehen.
Roxy (Foxterrierhündin) hat vor dem Schrank ein bequemes Kissen gefunden, welches ihren Anforderungen entspricht: Abseits der anderen, ungestört und ruhig - ein Menschenschoß ist ja gerade nicht frei und allein oben auf dem Sessel zu schlafen macht auch keinen Spaß.

Nach den aufregenden Tagen mit Neo ist diese Zusammensetzung regelrecht erholsam. Zudem gehorchen alle Wuffis auch noch recht gut, so daß ich da nicht allzu sehr gefordert bin. Der hernach anstehende große Spaziergang sollte somit auch keine sonderliche Herausforderung darstellen.
Ist ja beinahe wie Urlaub - und den habe ich mir redlich verdient!
 
Gebeutelter Flash

Manche kastrierte Rüden haben es wirklich nicht leicht im Leben. Heute mußte Flash diese Erfahrung machen. Zum Glück hat der Kerl ein großes Gemüt und eine hohe Toleranzschwelle.
Mit Tim, Flash, Emma, Womann, Hubert und Babou (Border Collie) ging es heute nach Uesen. Hubert ist ja sowieso schon verliebt in Flash, obwohl sich das draußen sehr in Grenzen hält. Flash ist zwar nicht soo groß, dafür aber bewegt er sich aber rasch und reichlich. Da fällt es einem kurzbeinigen Dackel schwer, ordentlich mitzuhalten. Hubert gibt aber immer sein bestes.
Babou als ehemaliger Zuchtrüde hält den Kastraten für äußerst wohduftend. Zumindest draußen gibt es für ihn kaum etwas Schöneres, als Flash nachzusteigen. Drinnen kann er sich seltsamer Weise durchaus zurückhalten.
Na, jedenfalls wollte Flash eigentlich wieder Tim ärgern und abpassen, ob er ihm nicht den Ball abluchsen könnte. Daraus ist zumeist nichts geworden, weil ihm eben Babou immer auf dem Hintern hing. Nun ist Babou etwas schwerhörig und bekommt die leiseren Töne nicht mehr so mit. Und die beiden waren auch nicht immer direkt in meiner Nähe, so daß ich nicht immer gleich eingreifen konnte. Da ich aber wollte, daß Babou durch Flash lernt, habe ich ihn auch nicht die ganze Zeit an der Leine gehabt.
Weglaufen fruchtete also nicht, das Geknurr wurde auch nicht beachtet (woher sollte Flash auch wissen, daß Babou ihn gar nicht hören kann?), also mußte zu anderen Mitteln gegriffen werden. Lautes Bellen und in die Luft schnappen, das hat Babou begriffen. Es hielt ihn aber immer nur kurzfristig ab. Einmal mußte Flash zu noch weiteren Maßnahmen greifen: Er rannte gegen den etwas größeren Hund, warf ihn dabei um und legte sich einmal auf ihn drauf. Starrte ihn mit gebleckten Zähnen kurz an und machte sich dann endlich an sein erstes Anliegen: Tims Ball zu ergattern.
Bei dieser "Attacke" quiekte Babou einmal erschrocken auf und blieb ganz still liegen. Nachdem Flash weg war, stand er auf, schüttelte sich und hielt zunächst einmal Abstand zu ihm, suchte meine Nähe. Dafür übernahm nun Hubert den Part des Borders. Wieder war Flash nicht ungehindert.
Aber den Dackel nimmt Flash nicht für voll. Der darf gern neben ihm herrennen und sein Glück versuchen. Wenn es ihm bei dem zuviel wird, reicht ein großes Gebrumm, um den Kleien für eine Weile auf Abstand zu halten. Leider aber erholte sich Babou relativ schnell wieder von seinem Schrecken - und das "Spiel" begann erneut.
Tim hinter seinem Ball her, Flash hinter Tim, Babou und Hubert hinter Flash und Womann, plötzlich vom Tatendrang erfaßt, hinter Hubert her. Einzig Emma hatte keine Lust auf dieses Gewusel und lief eine Strecke voraus oder bummelte hinter mir her.
Alles geriet ins Stocken, sobald Tim seinen Ball gefangen hatte und damit irgendwo vor mir darauf lauerte, daß ich ihn erneut warf oder kickte.
Flash versuchte dann die mögliche Flugrichtung des Balls voraus zu berechnen und sich in die beste Fängerposition zu bringen.
Babou folgte ihm dabei wie eine Ente auf stürmischer See im Kielwasser eines Bootes - er machte alle Bewegungen von Flash mit, wenn auch etwas zeitverzögert, da er ja immer auch versuchte aufzureiten.
Hubert wuselte derweil den beiden so beschäftigten Hunden unter den Beinen und Bäuchen herum. Er suchte nach einer guten Ausgangsposition für sich, ohne dabei getreten oder über den Haufen gerannt zu werden.
Wenn sich Womann nicht gerade vornehm zurück hielt, dann versuchte er seinerseits den Dackel zu rempeln. Er mußte also ebenfalls darauf achten, nicht über den Haufen gerannt zu werden. Und er mußte größere Wegstrecken zurücklegen, denn wo der Dackel unter den anderen Hunden hindurchlaufen konnte, mußte der doppelt so große Pudel außen herumgehen.
Und Emma betrachtete das alles etwas mißmutig und abseits stehend. Sie wartete nur darauf, in welche Richtung sich der "Haufen Hund" bewegen würde, damit sie dann unbelästigt ebenfalls weiter gehen konnte.
Wenn sich dann gerade alles "sortiert" hatte, kam ich dazu und kickte oder warf den Ball. Der "Haufen Hund" setzte sich wieder in Bewegung.
Tim freiwillig, denn er hatte ja nur darauf gewartet.
Flash ebenfalls freiwillig, denn er lauerte ja auch nur darauf. Allerdings kam er nie so zügig voran, wie er es gern gehabt hätte, denn ein Hund war ihm immer im Weg oder hielt ihn auf.
Babou bewegte sich eher unfreiwillig. Man könnte sagen, er wurde regelmäßig aus schönsten Träumen gerissen, denn nachdem Flash endlcih still stand, so daß er glaubte, zum Zuge kommen zu können, rannte der Kerl wieder weg. Je nachdem, wie weit "es" bis dahin bei Babou war, gewann Flash einen entsprechend großen Vorsprung.
Hubert wurde beinahe regelmäßig von einem der sich plötzlich bewegenden Hunde umgerannt. Er hatte heute ein seltenes Talent dafür, den anderen im Wege zu sein. So sah er denn manchesmal aus wie eine wandelnde Laubrolle und mußte sich anschließend erstmal wieder freischütteln.
Auch Womann stand oftmals im Weg und mußte einsehen, daß empört quieken oder wie erstarrt dazustehen keinen Sinn machte. Besser war es, wenn er bei der leisesten Berührung einen großen Satz zur Seite machte. Allerdings sprang er dabei manchmal einem anderen Hund in den Weg und wurde auch das eine oder andere Mal ins Laub geworfen. In solchen Fällen nahm er die Verfolgung nicht auf und hielt sich für ein bis zwei "Runden" eher bedeckt.
War die Meute dann endlich verschwunden, prüfte Emma die Lage noch einmal genauer. Sie braucht ja oft etwas länger, ehe sie eine Entscheidung trifft. So kam es dann manchmal vor, daß sie sich gerade für eine Richtung entschieden hatte, als die Meute auch schon wieder zurück gebraust kam.
Ich konnte es ihr nicht verdenken, daß sie sich dann gelegentlich gleich ganz abseits hielt, seufzend und mit vielen Kummerfalten auf der Stirn blickte sie dann zu mir - "ich geh dann mal vor - wo gehst du hin?"
 
Wer sich für weitere Kleinigkeiten aus unserem Alltag interessiert, kann darüber auf unserer Homepage im Tagebuch nachlesen. Viel Spaß dabei.
 
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