KH blockieren die Zwinger in den TH

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Viele Tierheime sind mit schwer vermittelbaren Pitbulls belegt und fürchten um ihre Existenz
Von dpa-Korrespondentin Bettina Behler (Frankfurt)

Eigentlich geht nichts mehr: Bis auf den letzten Zwinger ist das Tierheim in Hanau belegt. Für die Leiterin, Renate Wegert, keine einfache Situation. Denn in diesen Tagen der Herbstferien werden wieder verstärkt Leute vor der Tür stehen, mit dem Hund an der Leine und dem Urlaubsticket in der Tasche. Auch im Tierheim in Frankfurt sei derzeit kein Körbchen frei, sagt die Geschäftsführerin des Frankfurter Tierschutzvereins, Birgit Brock-Amthor. Beiden Frauen bereitet die zunehmende Belegung mit Kampfhunden Kopfzerbrechen.

In Hanau bewohnen Stafford-Terrier, Pitbull und Co. 18 von 35 Zwingern, in Frankfurt gelten 38 der 113 bellenden Vierbeiner als Kampfhunde. Diese hohe Zahl an Hunden, die unter die im Sommer 2000 erlassene "Gefahrenabwehrverordnung" fallen, sorgt in beiden Häusern für ein Loch in der Kasse. Tiere, die sonst in Ferienzeiten als so genannte Pensionsgäste Unterkunft in Tierheimen finden, fallen als Einnahmequelle weg, die Vermittlungsgebühren gehen zurück. Da diese Tiere nur selten einen neuen Besitzer fänden, seien ihrer Einrichtung rund 30 000 Mark entgangen, rechnet Wegert vor.

Zudem habe sich die Stadt Maintal wegen der Belegungszahlen kurzfristig gegen die geplante Zusammenarbeit mit dem Hanauer Tierheim entschieden. 68 000 Mark, die schon eingeplant gewesen seien, hätten wieder gestrichen werden müssen. Die Vorsitzende des Tierschutzvereines Hanau macht sich Sorgen um die Zukunft: "95 000 Mark mussten wir zubuttern, lange können wir uns das nicht leisten."

Wegert kritisiert den Umgang des hessischen Innenministers Volker Bouffier (CDU) mit dem Thema "Kampfhunde": "Der hat es auf die Kommunen abgeschoben und die haben es auf die Tierheime abgeschoben und deren Träger sind Vereine." Seit längerem versucht der Hessische Städtetag, das Land an den Kosten zu beteiligen. Doch der Sprecher des Innenministeriums, Michael Bußer, weist dieses Ansinnen zurück: "Das ist eine kommunale Aufgabe und war schon immer eine kommunale Aufgabe." Sein Ministerium sei dafür zuständig, die Gefahrenabwehrverordnung durchzusetzen. Nach seinen Informationen wurden bislang in Hessen 6625 Anträge auf Halten eines Kampfhundes gestellt, in 2632 Fällen wurde bereits die Erlaubnis erteilt. Das heißt, die Tiere haben einen Wesenstest bestanden, die Halter ihre Unbescholtenheit dokumentiert.

Aber selbst Hunde, die diesen Test passiert haben, seien in Hessen kaum zu vermitteln, klagt Brock-Amthor. Seit einigen Monaten versuche das Frankfurter Tierheim deshalb im Ausland für diese Vierbeiner neue Besitzer zu finden. So sei es gelungen, in Österreich und der Schweiz einige Stafford-Terrier und Pitbulls unterzubringen. Aber entspannt sei die Lage deshalb noch nicht. "Wir sind weiter überbelegt."

Das Wiesbadener Tierheim überlässt es seit dem Inkrafttreten der Gefahrenabwehrverordnung dem Ordnungsamt, die herrenlosen Kampfhunde unterzubringen. Zu diesem Zweck hat die Stadt eine Halle angemietet und darin Zwinger für 20 Hunde gebaut. Ein Mitarbeiter wurde extra für ihre Betreuung eingestellt. Die Kommune versuche, diese Aufgabe wieder an das Tierheim abzugeben, aber große Hoffnungen könne sie da gegenwärtig nicht machen, sagt die Geschäftsführerin des Wiesbadener Tierschutzvereines, Marianne Knobloch. "Wir haben die Hunde sogar im Büro sitzen, die Tierpfleger nehmen sie mit nach Hause." Leuten, die jetzt in der Urlaubszeit anfragen, versucht das Heim einen privaten Tiersitter zu vermitteln.


Quelle:Mamo.de


bis denne

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  • 27. April 2024
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