Hund eines Bundesverdienstkreuzträgers fällt Frau an
Als der Hofolper (NRW) Fabrikant und hochrangige CDU-Politiker Julius Grünewald fast auf den Tag genau vor sieben Jahren das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhielt, lobte der damalige Landrat Grünewalds "humanistische Bildung" und seine Vorbildfunktion, die andere mitgerissen und sie für die Idee des Gemeinwohls geöffnet habe.
Aber offensichtlich hat Grünewalds Sinn fürs Gemeinwohl gelitten: Als am Freitag vergangener Woche sein Dobermann die 68-jährige Sieglinde Stortz anfiel und deren Hand zerfleischte, bugsierte der 72-Jährige seinen aggressiven Rüden ins Auto und fuhr davon, ohne sich um die verletzte Frau zu kümmern.
Stark blutend, weinend und unter Schock stehend, schleppte sich Sieglinde Stortz nach Hause und alarmierte ihre Tochter. Im Krankenhaus wurde sie anschließend zweieinhalb Stunden an der Hand operiert, die Sehne des Mittelfingers war durchbissen. Der jetzt eingegipste Arm macht ihr das Leben schwer. Obschon Grünewald sich einige Tage später entschuldigte, fühlt sich die 68-Jährige noch "total blockiert": "Ich werde nicht damit fertig."
Grünewald selbst bestätigte gestern den Zwischenfall: "Unterm Strich ist das richtig." An besagtem Tag sei ihm der Kampfhund "ausgebüchst" und er mit dem Wagen nachgefahren. Sein Dobermann habe sich auf den Jagdhund der Frau, die ihr Tier angeleint mit sich führte, gestürzt und anschließend auch die 68-Jährige gebissen. Um die Situation zu entschärfen, habe er seinen Hund in den Wagen gesperrt und sei gefahren. In dem Moment sei er bemüht gewesen, die Tiere auf Distanz zu halten.
Grünewald räumte gestern ein, er hätte Sieglinde Stortz ins Krankenhaus fahren müssen, doch sei sie "recht gut zurecht" gekommen. Die Sache sei "sehr ärgerlich", aber letztlich könne er seinen Hund "nicht annageln". Die Schadensregulierung laufe nun über die Versicherung, "wenn nicht, muss ich selbst zahlen".
Dabei dürfte es jedoch nicht bleiben. Sieglinde Stortz hat inzwischen einen Rechtsanwalt eingeschaltet, verlangt Schadensersatz. Nach wie vor befindet sich die rüstige Frau noch in ärztlicher Behandlung.
Aber auch die Gemeinde Kirchhundem ist auf die Hund-Attacke aufmerksam geworden. "Wir bearbeiten den Fall", bestätigte gestern Ordungsamtsleiter Henrichs, und: "Das hat Konsequenzen für den Halter." Immerhin handele es sich bei dem Dobermann um einen Hund der Anlage 2, will heißen: Das Tier muss u.a. ausbruchssicher untergebracht werden. Grünewald kann jetzt mit einer "Verfügung mit Zwangsgeldandrohung" rechnen. Sollte der Dobermann allerdings nochmals auffällig werden, ist letztlich auch ein Verbot der Hundehaltung für den Fabrikanten nicht ausgeschlossen.
Mensch, können die Leute denn nicht auf ihre Hunde aufpassen? Muß das denn gerade jetzt wieder passieren?
watson
Als der Hofolper (NRW) Fabrikant und hochrangige CDU-Politiker Julius Grünewald fast auf den Tag genau vor sieben Jahren das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse erhielt, lobte der damalige Landrat Grünewalds "humanistische Bildung" und seine Vorbildfunktion, die andere mitgerissen und sie für die Idee des Gemeinwohls geöffnet habe.
Aber offensichtlich hat Grünewalds Sinn fürs Gemeinwohl gelitten: Als am Freitag vergangener Woche sein Dobermann die 68-jährige Sieglinde Stortz anfiel und deren Hand zerfleischte, bugsierte der 72-Jährige seinen aggressiven Rüden ins Auto und fuhr davon, ohne sich um die verletzte Frau zu kümmern.
Stark blutend, weinend und unter Schock stehend, schleppte sich Sieglinde Stortz nach Hause und alarmierte ihre Tochter. Im Krankenhaus wurde sie anschließend zweieinhalb Stunden an der Hand operiert, die Sehne des Mittelfingers war durchbissen. Der jetzt eingegipste Arm macht ihr das Leben schwer. Obschon Grünewald sich einige Tage später entschuldigte, fühlt sich die 68-Jährige noch "total blockiert": "Ich werde nicht damit fertig."
Grünewald selbst bestätigte gestern den Zwischenfall: "Unterm Strich ist das richtig." An besagtem Tag sei ihm der Kampfhund "ausgebüchst" und er mit dem Wagen nachgefahren. Sein Dobermann habe sich auf den Jagdhund der Frau, die ihr Tier angeleint mit sich führte, gestürzt und anschließend auch die 68-Jährige gebissen. Um die Situation zu entschärfen, habe er seinen Hund in den Wagen gesperrt und sei gefahren. In dem Moment sei er bemüht gewesen, die Tiere auf Distanz zu halten.
Grünewald räumte gestern ein, er hätte Sieglinde Stortz ins Krankenhaus fahren müssen, doch sei sie "recht gut zurecht" gekommen. Die Sache sei "sehr ärgerlich", aber letztlich könne er seinen Hund "nicht annageln". Die Schadensregulierung laufe nun über die Versicherung, "wenn nicht, muss ich selbst zahlen".
Dabei dürfte es jedoch nicht bleiben. Sieglinde Stortz hat inzwischen einen Rechtsanwalt eingeschaltet, verlangt Schadensersatz. Nach wie vor befindet sich die rüstige Frau noch in ärztlicher Behandlung.
Aber auch die Gemeinde Kirchhundem ist auf die Hund-Attacke aufmerksam geworden. "Wir bearbeiten den Fall", bestätigte gestern Ordungsamtsleiter Henrichs, und: "Das hat Konsequenzen für den Halter." Immerhin handele es sich bei dem Dobermann um einen Hund der Anlage 2, will heißen: Das Tier muss u.a. ausbruchssicher untergebracht werden. Grünewald kann jetzt mit einer "Verfügung mit Zwangsgeldandrohung" rechnen. Sollte der Dobermann allerdings nochmals auffällig werden, ist letztlich auch ein Verbot der Hundehaltung für den Fabrikanten nicht ausgeschlossen.
Mensch, können die Leute denn nicht auf ihre Hunde aufpassen? Muß das denn gerade jetzt wieder passieren?
watson