Kampfhunde glänzten mit einem feinen Benehmen
Zunächst skeptische Blicke und dann unverhohlene Neugier: Etliche Passanten ließen sich gestern ein ungewöhnliches Schauspiel in der Fußgängerzone im Ortskern von Rheinhausen nicht entgehen. Drei Dobermänner, ein Dogo Argentino und eine Bordeaux-Dogge standen im Mittelpunkt des Geschehens. Ihre Besitzer hatten sich zu der freiwilligen Prüfung zur Befreiung vom Maulkorb- und Leinenzwang angemeldet. Zum praktischen Teil gehörte auch der Aufenthalt in der belebten Fußgängerzone.
Die Tests auf einem Hundeplatz und im Freigelände hatten die fünf Kandidaten bereits hinter sich, als ihr Verhalten unter Menschen geprüft wurde. Mit zum Tross gehörten einige Besitzer von Hunden, die schon lange die Plakette der Ausnahmegenehmigung tragen. Sie wollten ein bisschen moralische Unterstützung leisten. Und auch Monika Wagner, Tierärztin beim Veterinäramt, und die beiden Hundetrainer Annette Gräfenstein und Manfred Froitzheim als Sachverständige versuchten mit aufmunternden Worten die angespannte Atmosphäre zu entkräften. Denn nervös waren mehr die Zweibeiner als denn die Vierbeiner.
Das ruhige Verhalten und den absoluten Gehorsam wollten die Fachleute von den Tieren sehen, die nach der Hundeverordnung des Landes unter die Kategorie Kampfhunde fallen. Das ruhige Verhalten wurde an einem Fahrradständer getestet. Den daran angeleinten Hunde ließ der Besitzer für einige Minuten allein und ohne Blickkontakt zurück, dafür spazierten etliche Artgenossen an dem Prüfling vorbei. Aufs Wort zu parieren hatten die Tiere bei der Gehorsamsprüfung gelernt. In einer langen Reihen plaziert, warteten sie auf das Kommando "Fuß", um neben ihrem Besitzer an den übrigen Hunden vorbeizugehen, bis das Kommando "Sitz" den Rundgang beendete.
Und schließlich die Stunde der Wahrheit: Alle Hunde haben bestanden, erhielten noch an Ort und Stelle die grüne Plakette. Spürbare Erleichterung bei den Besitzern. Besonders stolz dürften Karsten Führer auf Bandit (Dobermann) und Guido Böger auf Odin (Dogo Argentino) sein. Ihnen bescheinigte Sachverständiger Manfred Froitzheim ein besonders hohes Maß an Gehorsam: "Das war schon die Ausnahme."
Guido Böger nahm die Prüfungsangst gerne auf sich: "Ich wollte meinem Hund etwas Gutes tun. Der Maulkorb ist eine Einengung. Odin kann damit nicht spielen und auch nicht neben dem Fahrrad laufen." Ganz schön ins Geld gehen derartige Prüfungen. Für Sachkundenachweis (ist ein Muss) und die freiwillige Prüfung legen Tierbesitzer rund 500 Mark hin.
Seit gestern gilt in Duisburg für 56 Hunde die Befreiung vom Maulkorb und von der Leine in erlaubten Gebieten. Bislang wurde einem Hund die Genehmigung wegen aggressiven Verhaltens gegenüber seiner Artgenossen verweigert, fünf Hunde erhielten nur die Maulkorbbefreiuung. Monika Wagner sieht in der Hundeverordnung gute Ansätze. Sie kritisiert jedoch, dass kleine Hunde nicht berücksichtigt wurden: "Die Halter sind gespalten. Deshalb sollte jeder den Sachkundenachweis erbringen." Petra Schmidt
Zunächst skeptische Blicke und dann unverhohlene Neugier: Etliche Passanten ließen sich gestern ein ungewöhnliches Schauspiel in der Fußgängerzone im Ortskern von Rheinhausen nicht entgehen. Drei Dobermänner, ein Dogo Argentino und eine Bordeaux-Dogge standen im Mittelpunkt des Geschehens. Ihre Besitzer hatten sich zu der freiwilligen Prüfung zur Befreiung vom Maulkorb- und Leinenzwang angemeldet. Zum praktischen Teil gehörte auch der Aufenthalt in der belebten Fußgängerzone.
Die Tests auf einem Hundeplatz und im Freigelände hatten die fünf Kandidaten bereits hinter sich, als ihr Verhalten unter Menschen geprüft wurde. Mit zum Tross gehörten einige Besitzer von Hunden, die schon lange die Plakette der Ausnahmegenehmigung tragen. Sie wollten ein bisschen moralische Unterstützung leisten. Und auch Monika Wagner, Tierärztin beim Veterinäramt, und die beiden Hundetrainer Annette Gräfenstein und Manfred Froitzheim als Sachverständige versuchten mit aufmunternden Worten die angespannte Atmosphäre zu entkräften. Denn nervös waren mehr die Zweibeiner als denn die Vierbeiner.
Das ruhige Verhalten und den absoluten Gehorsam wollten die Fachleute von den Tieren sehen, die nach der Hundeverordnung des Landes unter die Kategorie Kampfhunde fallen. Das ruhige Verhalten wurde an einem Fahrradständer getestet. Den daran angeleinten Hunde ließ der Besitzer für einige Minuten allein und ohne Blickkontakt zurück, dafür spazierten etliche Artgenossen an dem Prüfling vorbei. Aufs Wort zu parieren hatten die Tiere bei der Gehorsamsprüfung gelernt. In einer langen Reihen plaziert, warteten sie auf das Kommando "Fuß", um neben ihrem Besitzer an den übrigen Hunden vorbeizugehen, bis das Kommando "Sitz" den Rundgang beendete.
Und schließlich die Stunde der Wahrheit: Alle Hunde haben bestanden, erhielten noch an Ort und Stelle die grüne Plakette. Spürbare Erleichterung bei den Besitzern. Besonders stolz dürften Karsten Führer auf Bandit (Dobermann) und Guido Böger auf Odin (Dogo Argentino) sein. Ihnen bescheinigte Sachverständiger Manfred Froitzheim ein besonders hohes Maß an Gehorsam: "Das war schon die Ausnahme."
Guido Böger nahm die Prüfungsangst gerne auf sich: "Ich wollte meinem Hund etwas Gutes tun. Der Maulkorb ist eine Einengung. Odin kann damit nicht spielen und auch nicht neben dem Fahrrad laufen." Ganz schön ins Geld gehen derartige Prüfungen. Für Sachkundenachweis (ist ein Muss) und die freiwillige Prüfung legen Tierbesitzer rund 500 Mark hin.
Seit gestern gilt in Duisburg für 56 Hunde die Befreiung vom Maulkorb und von der Leine in erlaubten Gebieten. Bislang wurde einem Hund die Genehmigung wegen aggressiven Verhaltens gegenüber seiner Artgenossen verweigert, fünf Hunde erhielten nur die Maulkorbbefreiuung. Monika Wagner sieht in der Hundeverordnung gute Ansätze. Sie kritisiert jedoch, dass kleine Hunde nicht berücksichtigt wurden: "Die Halter sind gespalten. Deshalb sollte jeder den Sachkundenachweis erbringen." Petra Schmidt