Hundesteuersatzung wird ein Fall für die Gerichte

watson

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Hundesteuersatzung wird ein Fall für die Gerichte
Kampfhunde sind Tötungsmaschinen. Das hat der Fall des sechsjährigen Volkan in Hamburg bewiesen, dessen Tod am Mittwoch von einem Gericht gesühnt wurde. Manche Kampfhunde erweisen sich im Test aber als gutartig - und trotzdem kassiert die Stadt Stuttgart weiter eine erhöhte Steuer. Nun droht gerichtliche Anfechtung.

VON JOSEF SCHUNDER

Rolf Horenburg hat vor einigen Tagen einen Steuerbescheid erhalten. Er soll bezahlen für seinen Hund. Glücklicherweise sind nur 210 Mark im Jahr fällig, denn Horenburg hat keinen Kampfhund. Aber Rolf Horenburg ist auch Chef des Steueramtes der Stadt Stuttgart - und als solcher hat er nicht nur sich selbst, sondern auch 10000 bis 11000 anderen Hundehaltern in Stuttgart Post schicken lassen. Unter den Adressaten sind Halter von Kampfhunden, die kraft Gemeinderatsbeschluss je 1200 Mark bezahlen müssen. Aus diesem Kreis, sagt Horenburg, seien nach dem Versenden der Steuerbescheide bereits Widersprüche eingegangen. Er rechnet mit weiteren.

Da wird eingewendet, die Unterscheidung von Hunden bloß nach Rassen sei verfehlt. Oder aber die Hundehalter stellen schlicht und einfach fest: "Mein Tier ist kein Kampfhund.''

Etwa 150 Hundehalter wollen es genau wissen. So viele haben beim Ordnungsamt inzwischen beantragt, den angeblichen Kampfhund einer Wesensprüfung zu unterziehen. 68 derartige Tests haben bereits stattgefunden. Das Ergebnis: 64 Tiere bestanden, drei fielen durch. Ein Kampfhund muss erneut antreten, damit ihm die städtischen Tierexperten auf den Zahn fühlen. Momentan sind 340 Kampfhunde in Stuttgart gemeldet, allerdings rechnet die Verwaltung mit einer Dunkelziffer von etwa 150 Tieren. 15 Hunde hat die Stadtverwaltung beschlagnahmt. Die landen zumeist im Tierheim - und das hat Probleme, diese Tiere an geeignete neue Halter weiterzuvermitteln. Niemand will diese Hunde haben.

Hat ein Tier die Wesensprüfung bestanden, darf es zwar ohne Maulkorb in der Öffentlichkeit Gassi geführt werden. 100 Mark Steuer pro Monat sind dennoch weiter fällig. Rolf Horenburg vom Steueramt rechnet damit, dass dies einer der Punkte ist, die nach den Widersprüchen gegen die Steuerbescheide vor Gerichten ausgetragen werden wird. Wäre es nach dem Steueramt gegangen, dann würde die Stadt nach bestandener Wesensprüfung keine erhöhte Hundesteuer verlangen - nach der Devise, dass im Steuerwesen genauso differenziert werden sollte wie es inzwischen auf dem polizeirechtlichen Sektor beim Thema Kampfhunde praktiziert wird. "Wir hatten den Gleichklang vorgeschlagen'', sagt Horenburg. Doch der Gemeinderat habe im vorigen Jahr, als viele Gemeinden unter dem Eindruck erschreckender Zwischenfälle handeln wollten, bewusst nicht nach Hunden mit und ohne Wesensprüfung unterscheiden wollen, erinnert sich Horenburg. Und auch das Referat des Ersten Bürgermeisters und Stadtkämmerers Klaus Lang hatte sich den Wunsch des Steueramts damals nicht zu Eigen gemacht.
 
Hallo watson,
interessant hierzu ist die Stellungnahme einer Anwaltskanzlei aus Düsseldorf, zu finden unter "Tierheim Olpe" Waffenkammer. Hier kommt man nämlich zu den Ergebnis, daß einem Widerspruch mit anschließender Klage überdurchschnittliche Erfolgsaussichten prognostiziert werden. Nachlesen lohnt sich.
Gruß
Ursula
 
Hallo Ursula,

leider wurde erst kürzlich ein Verfahren zur erhöhten Steuer vor dem Lüneburger VGH verloren. Obwohl die mündliche Anhörung sich absolut positiv anhörte, wurde am Schluß doch nach dem Berliner VerwG Urteil verfahren.
Das einzig positive ist, daß man nun wieder die Möglichkeit hat ein neues Verfahren nach Berlin zu bringen (falls es angenommen wird).

Liebe Grüße


Beckersmom
 
Hallo Zusammen,
Ich bin eine derjenigen, die Einspruch erhoben hat. Die Antwort kam: Entweder ich ziehe den WS zurück oder ich muß vor Gericht. Die Gemeindemitglieder sind schuld das stimmt,unser Ortsvorsteher hat gesagt dass die meisten für die KH-Steuer waren und er keinen Einfluss drauf hat.Unser TH in Stgt ist aber selber Schuld, dass es die Tiere nicht vermittelt.Wenn man mit den Tieren nicht für den Wesenstest übt kann ja nichts dabei herauskommen.Der TH-Leiter sagte zu mir als ich Ihn fragte ob er nichts machen kann (TH-Hunde)
er lege sich nicht mit der Stadt an, da er Gelder bekommt. Ich soll mich doch selber drum kümmern. Der soll doch in Rente gehen wenn er sich nicht mehr um solche Sachen kümmern kann , er ist ja auch schon min.70 J.


Silvia u. Yola
 
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