Meine erste Tierärztin meinte das in unserem Fall damals auch - der Hund hatte ja auch weiß Gott genug sonstige "Macken", die die Probleme genauso erklärt hätten.
Der Schmerz hat aber trotzdem, wie sich dann eben durch die OP herausgestellt hat, eine wesentliche Rolle gespielt.
Ich würde das nicht unterschätzen.
Hunde zeigen Schmerzen oft nicht so offen, das heißt aber nicht, dass sie ihnen "gar nichts" ausmachen.
In welcher Ecke wohnt ihr denn?
Hattest du das schon geschrieben?
Vielleicht kennt ja jemand dort einen Trainer, idealerweise auch noch mit Rasse-Erfahrung?
Zum "Pinkel unterbinden":
Wenn der Hund wirklich an jeden Grashalm pinkelt, würde ich das auch unterbinden.
Bei uns in der Nachbarschaft gab es auch so einen Hund, der, als er in die Pubertät kam, ungelogen spätestens alle 5 m stehen blieb und markierte. Wobei die Halterin anfangs immer noch brav wartete, bis er fertig war und geruhte, weiter zu gehen.
Als ich einem gemeinsamen Bekannten, der diesen Hund auch ausführte, mal sagte, das würde ich so nicht erlauben, warf der mir "Domina-Verhalten" und "sadistische Züge" vor, weil man einem Hund doch schlecht das Pinkeln verbieten kann, wenn der mal muss.
Worauf ich nur sagte: "So oft kann der gar nicht müssen, das glaub ich nie im Leben."
Na, egal, weil der Hund auch noch andere pubertäte Macken entwickelte, ging die Besitzerin doch mal mit ihm zur Hundeschule, und voila - was lernte sie als erstes, auch wenn's ne Weile gedauert, hat das umzusetzen? - "Den Hund nicht mehr an jedem Grashalm pinkeln lassen, jeder zweite tut es auch!"
Und warum? - Weil es einfach netter ist, phasenweise auch mal spazieren zu gehen, als immer nur spazieren zu stehen und zu warten, bis der Hund seine paar Tröpfchen abgedrückt und ausgiebig gescharrt hat, was er zwei Meter weiter dann wieder tut. Und wieder, und wieder, und wieder.
Und nee, da braucht man kein Spielzeug von Milan dafür, man nimmt den (angeleinten) Hund und geht einfach weiter! Ohne Tadeln, ohne "energisches" Rucken und ohne großes Gedöns.
Der betreffende Kandidat hatte das ziemlich schnell raus und hat sich das Markieren dann für die wirklich wichtigen Ecken aufgehoben, und das durfte er ja auch.
Es ging hier keinesfalls um Hundequälerei oder das Austreiben von "Dominanz", sondern darum, eine annehmbare Lösung für Mensch und Hund zu finden. Und unbegrenztes Markieren durch den Hund war für den Menschen in diesem Fall keine annehmbare Lösung.