Das Verhalten meiner Hunde hängt immer von ihrem Gegenüber ab. Mein Rüde mag kleine gleichgroßen oder größere Rüden. Er lässt sich zwar eine Ano-Genital Kontrolle gefallen, dann ist aber Schicht im Schacht und er zeigt das auch deutlich mit Zahnreihe zeigen, wenn der deutlicher werden muss schnappt er in die Luft und knurrt. Für mich völlig ok, für den anderen Hundehalter anscheinend ein Desaster. Denn anschließend wird mein Hund als gemeingefährlich betitelt.
Noch schöner wirds wenn der andere Hund vom meinen aufgrund der Distanzunterschreitung verwarnt wird, die Verwarnung meines Rüdens als offene Kampfansage sieht. Dann gehts heiß her...und ehrlich gesagt brauch mein fast 15 Jahre alter, Spondylose geplagter so einen Halligalli nicht mehr....seine wilden Jahre sind rum.
Meine Hündin findet fremde Hund grundsätzlich suspekt und wenn sie sehr aufdringlich sind wird sie unsicher, große Hunde machen sie nervös. Und aus Unsicherheit kann sie auch mal überzogen zickig reagieren. Sie beißt keinesfalls zu.
Aber meine Erfahrungen sind nunmal die, dass die wenigsten fremden Hunde eine Zurechtweisung/Vorwarnung auch als solche verstehen.
Da ich in der Regel weiß wie solche unkontrollierten Begegnungen ablaufen, erspare ich meinen Hunden das Theater und verlange Rücksichtnahme vom anderen HH.
Seine Denkweise ist mir dabei schnurz.
Ich habe in einem Rechtsstaat das Recht mir meinen Freiraum einzufordern solange ich dabei keine Gesetze breche. Kommt der andere meiner Bitte nicht nach und sein Hund bedrängt mich weiter, kann man das durchaus als Belästigung geltend machen. (auch rechtlich gesehen). Und belästigen lassen muss man sich nicht.
Zudem ist es falsch und vermessen zu erwarten dass alle Hunde verträglich sind bzw. auch den Kontakt zu fremden Artgenossen souverän meistern.
Wie man hier an diesem Thema sieht, scheinen die Rücksichtslosen, naiven Hundehalter einen recht beträchtlichen Teil der Hundehalterschaft auszumachen.
@Herdifreund
Und nur weil du diese oder jene Erfahrungen nicht gemacht hast, kannst du sie anderen HH nicht in Abrede stellen.
Vielleicht kommt es auch hier auf die Sichtweise und die Situation an in der man steckt.
Für dich und deine Hunde mögen Begegnungen mit anderen Freilaufenden Hunden kein Problem sein, folglich empfindest und siehst du solche Situationen anders.
Du kannst nicht nachvollziehen wie man sich in einer solchen Situation fühlt, da du nichts damit zu tun hast.
Man kann zudem einem Hund sicherlich viel, sehr viel beibringen. Aber alles hat seine Grenzen. Und ich habe gelernt und zudem auch die Erfahrungen gemacht dass ein angeleinter Hund bei Kontakt zu anderen Hunden immer deutlich angespannter ist, als wenn er abgeleint wäre. Ist ja auch klar, er ist durch die Leine in seinem Bewegungsfreiraum stark eingeschränkt. Und da für viele Listenhunde Leinenzwang gilt (je nachdem in welchem BL man lebt/ man eine Leinenbefreiung hat), kann man in diesem Falle keine Abhilfe schaffen indem man einfach die Leine wegmacht. (was ich persönlich dennoch nicht machen würde solange ich weder den fremden Hund , noch den anderen Besitzer kenne. Und das auch wenn ich keinen "Listenhund" hätte....den ich bin mit einem Dackel aufgewachsen der mehr als einmal von einem "der will nur spielen" gebissen wurde)
Folglich befindet man sich in einer Einbahnstraße! Und nur weil andere ihre Hunde nicht im Griff haben oder nicht willens sind sie zu sich zu rufen, oder aber vorher nicht fragen ob Kontakt gewünscht wird, werde ich garantiert keinem meiner Hunde, für den Fall dass möglicherweise mit viel Pech was passieren könnte, einen Maulkorb aufsetzen.
Meine Hunde haben in einem Wesenstest bewiesen dass sie bei Begegnungsverkehr mit anderen angeleinten Hunden ein normales angemessenes Verhalten zeigen.
Wäre vom Gesetzgeber gewünscht das sie sich auch wie ein Lamm verhalten wenn ein anderer Hund auf Tuchfühlung geht, dann würde so etwas unter Garantie im Wesenstest auch abgeprüft werden.
Aber das wird es nicht. In sofern wird dies auch von meinem Hund nicht erwartet. Ergo sehe ich auch nicht ein mehr Vorkehrungen zu treffen als von mir verlangt werden.
Meine Hunde haben eine Maulkobrbefreiung und sind weder aggressiv noch bissig. Sie mögen eben nur fremde Artgenossen nur bedingt und fühlen sich an der Leine durch andere Hunde schnell bedrängt.
Sie flippen dabei weder aus, noch zeigen sie sich in irgendeiner Weise aggressiv bzw. aggressiver als andere Hunde.