Zu diesen Ausführungen fällt mir eigentlich erst einmal nur ein Zitat von Alberto Moravia ein: „Wo Informationen fehlen, wachsen die Gerüchte.“
Wenn ich dann aber lese, dass diese "netten" Geschichtchen von einem Schutzhundler stammen, wundert mich eigentlich gar nichts mehr.
Jeder, der sich selbst einmal in einer Extremsituation (z.B. Autounfall) schwere Verletzungen zugezogen hat weiß, dass man die Schmerzen im ersten Augenblick (Der kann entsprechend dem Maß der Aufregung und körperlichen Konstitution des Betreffenden kürzer oder länger sein.) kaum wahrnimmt. Bei diesem Phänomen handelt es sich um eine natürliche Schutzfunktion des Körpers.
Als Beispiel dafür, dass ein herabgesetztes Schmerzempfinden in Extremsituationen kein "Prädikat" darstellt, welches lediglich bestimmten Hunderassen vorbehalten ist, soll an dieser Stelle ein Auszug aus einem Buch von Eberhard Trummler dienen, der hier seine Erfahrungen zum "Thema Rauferei unter Hunden" schildert.
Überschrift: "Da werden Weiber zu Hyänen".
"Hündinnen kennen keinen Komentkampf, wenn sie mit einer Rivalin zusammenstoßen. Da geht es in der Regel auf Leben und Tod. Sie sind im Ernstkampf noch leidenschaftlicher als Rüden - man könnte sie mit einem Schwert von hinten nach vorn in kleine, dünne Scheibchen hacken - ihre Zähne würden nicht loslassen. Sie sind keine Krokodile mehr - sie sind dann Haifische...."
Zugegeben, ohne das komplette Kapitel gelesen zu haben liest sich dieser Auszug ziemlich tendenziös und die BLÖDZEITUNG wäre stolz auf eine solche Einleitung zu einen ihrer Artikel in Sachen gefährliche Hunde.
Aber an dieser Stelle erschien er mir passend.
Weriterhin möchte ich zu bedenken geben, dass ein herabgesetztes Schwerzempfinden weder für einen normal sterblichen Menschen noch Hund von Vorteil sein muss. Bei Verletzungen, die äußerlich gut sichtbar sind, mag dieser Zustand gar nicht einmal von Bedeutung sein. Aber was bedeutet dieser Zustand, wenn eine Verletzung/Erkrankung wichtiger innerer Organe vorliegt und sich typische Symtome erst dann zeigen, wenn der Zeitpunkt für eine erfolgreiche Behandlung schon verstrichen ist?
Was vielleicht das Herz eines begeisterten Schutzhundlers höher schlagen lässt, muss für seinen Vierbeiner kein Glücksfall sein.
Viele Grüße
Hägar