Ja, das Loben ist auch ganz, ganz wichtig. Auch für einen selbst.
Wenn dann
endlich doch mal was geklappt hat, hab ich im Eifer des Gefechts eher: "Na endlich, wurde aber auch Zeit" gedacht, statt den Hund zu loben...
Übrigens: In der Pubertät (oder auch im Kindergartenalter), fürchte ich, heißt "vertrauen" leider oft (ob nun bei Hund oder Mensch
"Ich treib es besonders toll und schaue, was geht, und vertraue darauf, dass die Konsequenzen so schlimm schon nicht werden werden!"
Das heißt: In dem Fall ist es (meiner Meinung nach) ein typisch menschlicher Denkfehler, den "Fehler bei sich zu suchen" und auf "Vetrauen" zu setzen.
Vielleicht ist "Vertrauen" auch einfach nur ein unglückliches Wort, weil es falsche Assoziationen weckt. Etwa die, dass, wenn man immer lieb und nett zum Hund ist, dieser bestimmtes Fehlverhalten nicht mehr zeigt, weil ja "Unsicherheit" dahinter stecken könnte, oder der Hund im Grunde gern danach strebt, Verantwortung abgenommen zu kriegen, und irgendwann "einsieht", dass Mensch alles regelt.
Sicherlich ist letzteres nicht falsch (also, das mit der Verantwortung), aber evtl. muss man sich auch die Frage stellen: Was will der Hund
noch? - Und wie kann er es am leichtesten erreichen.
Bei Sammy ist es zB: "Bällchen", oder "Schwimmen", weil beides einfach toll ist, Spaß macht, und der Hund wie ja auch viele Menschen angesichts solcher tollen Aktivitäten nichts mehr anderes denken kann als: "Jajajajaja, das will ich, unbedingt, jetzt sofort!!!!!"
Bestenfalls "vertraut" sie darauf, dass du genau dasselbe willst, weil was, das so einen Spaß macht, unmöglich irgendwie begrenzt werden darf!
Schlimmstenfalls vergisst sie dich komplett, weil Schwimmen jetzt grade dringlicher ist, und so toll und überhaupt.
Regeln lässt sich das vermutlich weniger durch Vertrauen (darauf, dass du schon weißt, was besser für sie ist), sondern eher durch
Gewissheit... nämlich die Gewissheit, dass, wenn du sagst, "Nein!", du auf jeden Fall dafür sorgst, dass Nein Nein bleibt. (Dass es aber zu anderen Zeiten auch ausreichend tolle Jas gibt.)
Naturgemäß dauert das seine Zeit, bis diese Erkenntnis sitzt - ist auch nachvollziehbar, denn für den Hund ist sie im dem konkreten Moment, wo er gen schwimmen will, doch eher unangenehm.
Darum ist Konsequenz auch wichtig - also, dass nach Möglichkeit die Reaktion des Hundehalters immer gleich ist. Sie muss für den Hund nicht
nachvollziehbar sein - vieles, was Hunde lernen müssen, um mit Menschen zusammenzuleben, ist für Hunde eher unlogisch und nicht nachvollziehbar, sie lernen es aber trotzdem, ohne seelischen Schaden zu nehmen... - aber er muss eine Chance haben, zu wissen, was von ihm erwartet wird, und es
richtig zu machen.
Dann kann er sein Verhalten quasi danach ausrichten und wird (im Idealfall) auch für dich wieder berechenbarer.
Natürlich ist auch das erstmal schöne Theorie...
Mensch ist leider nicht immer so konsequent, wie es gut wäre.
Aber wie schon oben geschrieben: Bis zu einem gewissen Grad ist das nicht dramatisch.
Allerdings variiert dieser Grad von Hund zu Hund (und bei einem Hund je nach Situation) oft ganz erheblich. Da muss man sich halt rantasten, und das geht auch nicht von heute auf morgen, speziell, wenn man noch keinen Hund hatte. Oder vorher einen, der aber ganz anders gestrickt war als der neue!