Fuchs im Ort von Jäger und Hund gequält

L

la loca

... wurde gelöscht.
Algermissen/Niedersachsen, 27.11.01

Entsetzt sind mehrere Algermissener, die Zeugen einer Fuchsjagd im Baugebiet am Clauener Weg wurden. Bisse eines Jagdhundes und Tritte eines Jägers zwangen das Tier in die Knie. Eine Reihe von Kindern erlebte die Aktion mit. Die Jäger dürften im Ort nicht schießen, erklärt einer der Beteiligten das Vorgehen.


Der junge Fuchs hatte sich unter einem Auto verkrochen. Vorsichtshalber riefen Anwohner die Polizei in Sarstedt an. Die gab den Alarm gleich an Algermissener Jäger weiter. Sie werden auch bei Unfällen benachrichtigt, wenn Wild überfahren wurde. So lagen die entsprechenden Telefonnummern gleich im Polizeikommissariat bereit. Die Jäger seien dann schon nach wenigen Minuten zur Stelle gewesen, berichtet der Algermissener Stefan Dorra, der die Fang-Versuche mitbekam.

"Die Jäger hetzten sofort ihren Hund auf den Fuchs", berichtet Dorra, "er ging ihm sofort an die Kehle." Anschließend habe der Hundeführer den Fuchs immer wieder kräftig mit seinem Stiefel getreten. Doch Hund und Fuchs hatten sich ineinander verbissen, sie waren nicht zu trennen. "Der Jäger trat weiter zu und quälte den Fuchs unnötig", meint der Zeuge. Dann hätten sich die Umstehenden zu Wort gemeldet und die Methode heftig kritisiert. Auch das Ende des Einsatzes erschreckte die Zuschauer: Die Jäger steckten Fuchs und Hund zusammen als zappelndes Knäuel in einen Sack, packten sie in ein Auto und fuhren davon. Einer der beteiligten Jäger bestätigte gegenüber der HAZ, dass sich das Fangen des Fuchses so abgespielt hatte. "So etwas mussten wir noch nie machen", verteidigt er das Vorgehen, "das steht in keinem Lehrbuch." Er weist darauf hin, dass die Jäger den Fuchs im Ort nicht mit einem Schuss töten durften.

Daher brachten sie das Tier ins freie Feld und erschossen es dort. Der Hundeführer habe nur auf den Fuchs eingetreten, um ihn von seinem Hund zu trennen. Schließlich habe auch der Hund Bisse einstecken müssen, berichtet der Jäger. "Wenn wir nicht gehandelt hätten, wäre wahrscheinlich auch Kritik gekommen", sagt der Jäger, "der Fuchs hätte ja ein Kind beißen können, vielleicht war er auch krank."

Die Anwohner seien sich einig gewesen, berichtet Werner Preissner, ein anderer Augenzeuge: "Die Aktion war nicht nicht in Ordnung", meint er. "Wir waren alle völlig geschockt." Er informierte am nächsten Tag die Gemeinde Algermissen über den Vorfall. "Wenn ein Fuchs getötet werden muss, dann sollte es auf jeden Fall nicht auf eine so unprofessionelle und grausame Art geschehen", meint Nachbar Stefan Dorra, "erst recht nicht in einem Wohngebiet, in dem auch Kinder dem grausamen Schauspiel zusahen."

Kreisjägermeister Dr. Jochen Algermissen spricht sich auf Anfrage der HAZ dafür aus, dass Jäger nur zusammen mit der Polizei zu solchen Einsätzen fahren sollten. Wenn offensichtlich Gefahr von einem Tier ausgehe, könne es unter polizeilicher Aufsicht auch im Ort getötet werden. Wichtig sei die Zusammenarbeit von Jägern und Vollzugsbeamten. "Die Pistolen der Polizei reichen nicht aus, um ein Tier schnell zu töten, ohne dass es sich quälen muss", erläutert der Jagd-Experte. Denkbar sei, dass Jäger den Polizisten dann ein Gewehr überlassen.

Nicht vorhersehbar sei bei dem Vorfall in Algermissen gewesen, dass der Fuchs sich dem Hund stellte. "Sonst flüchten Füchse meistens." Wenn sich ein Terrier in einen Fuchs verbissen habe, könne ein Jäger leicht die Kontrolle über die Situation verlieren. "Der Hund lässt dann nicht wieder locker."

Algermissen weist darauf hin, dass viele Eltern sehr besorgt seien, wenn ein Fuchs sich zum Beispiel auf ein Kindergartengelände verlaufe. Dann forderten die meisten mit der Angst vor Tollwut oder Fuchsbandwurm im Hinterkopf, das Tier sofort zu töten. "Die Verantwortung sollte dann immer die Polizei übernehmen."


saludos la loca



simsons.gif


a dogs life...
is not only for christmas.

[email protected]
 
  • 30. April 2024
  • #Anzeige
Hi la loca ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 33 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Fuchs im Ort von Jäger und Hund gequält“ in der Kategorie „Presse / Medien“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Meizu
Ganz ehrlich? Wenn ich fernab von allem in der Pampa ein Tier so schwer verletzen würde, dass es offensichtlich im Sterben liegt, würde ich (in der Theorie) auch nochmal drüber fahren. Ob ichs dann tatsächlich machen würde/könnte, ist nochmal ne andere ganz andere Frage, aber zumindest in der...
Antworten
40
Aufrufe
3K
V
bxjunkie
Er hat noch was dazu geschrieben. Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
32
Aufrufe
3K
Schorschi
S
Podifan
Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
0
Aufrufe
745
Podifan
Podifan
HSH2
Die passende Karikatur ist natürlich auch schon im Umlauf :D Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
9
Aufrufe
2K
N
trini
Ach nö - ich z.B. zeige Tierquäler ganz offen an. :)
Antworten
29
Aufrufe
4K
Consultani
C
Zurück
Oben Unten