Ich übe seit geraumer Zeit mit Kunibert das "An der Leine gehen".
Da er draussen ein relativ hohes Erregungsniveau hat und gerne rennt, zieht er nach wie vor ziemlich an der Leine.
Die Methode "Stop and Go" hat nun dazu geführt, dass Kunibert, nachdem ich kurz anhalte, wenn er zieht, und eine Schritt zurück mache, damit er zu mir schaut, nun zu mir zurückläuft, einmal um mich herum und mich dann von rechts überholt und dann - meistens wieder zieht...
Ich glaub', er hat da was falsch verknüpft. Er meint wahrscheinlich, wenn ich stoppe, soll er um mich rumlaufen.
Ganz stehen bleiben (be a tree) hat auch keinen Erfolg, wenn's weitergeht, wird er wieder schnell.
Ein Training mit kurzer Leine zwischendurch zur Beruhigung und Konzentration absolviert er recht gut und achtet dann auch besser auf mich. Er schnuppert dann aber nicht und löst sich auch nicht.
Das ist ja nicht Sinn der Sache, er soll mir ja nicht 2 Stunden am Bein kleben!
Ändere ich die Leinenlänge wieder auf 2m, rennt er wieder drauf los.
Herrgottnochmal, was mache ich denn bloß falsch?
Entschuldigung, aber.
Bei fast allen "meiner" an der Leine zerrenden TH-Hunde hat es gehofen, ständig völlig unmotiviert und kommentarlos die Richtungen zu ändern. Irgendwann hatte jeder davon genug.
Allerdings muß man damit leben können, dass der das zufällig beobachtende Rest der Menschheit meint, man hätte einen an der Waffel!
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Edit: Ständiger Richtungswechsel ist in der Tat sehr hilfreich. Das kann man sehr gut auf einer großen Wiese üben. Wenn man allerdings einen nicht ganz doofen Hund mit starken Vorwärtstdrang hat, wird man vermutlich irgendwann dadurch überrascht, dass er genau weiß, wo gerade kein Richtungswechsel möglich ist, weil zu eng, zu belebt oder wwi - und dann wieder zieht wie ein Dampfross.
Neenee, ne bloße Kehrtwende - damit gibt sich ein echter Profi nicht ab.
Ha Ha,
Das sind die Leiden der Dobihalter. Kann mich lektoratte nur anschließen.
Dieses "Stehen bleiben, zurückschauen, ne Schleife laufen, wieder loslegen" kenn ich von einem (Jagd-)Hund aus meiner Hannoveraner Nachbarschaft (die allerdings mitten in der Stadt lag). Der gehörte einem alten Knacker (pardon...) und war selbst auch nicht mehr ganz taufrisch. Die beiden bewegten sich nur wie ein Korkenzieher vorwärts, Herrchen ging seinen Weg und der Hund rotierte in Spackoartigen Spiralen um ihn herum, allerdings viel enger. Angeblich - sagte dieser Mensch, aber irgendwie wirkten damals beide auf mich ein bisserl gestört, also bitte Kommentar mit Vorsicht genießen - wäre das "eine Übung aus der Fährtensuche", die der Hund "absichtlich" ausführte, um eben nicht an der Leine zu ziehen oder vor ein Auto zu laufen.
In den ersten Versuchen bin ich mehr rückwärts wie vorwärts gegangen. Nach 6-7 mal Rückwärtsgehen, wußte Bärbel aber was ich von ihr wollte. Inzwischen ist es so, dass sie fast immer noch versucht zu ziehen, wenn ich dann aber sofort bei Zug rückwärts gehen klappt der Rest des Hunderunde wunderbar.
Ach ja, ich sollte sie nicht korrigieren, sondern warten bis sie sich selber korrigiert und dies dann belohnen.
Hey - nur Hunde, die was falsch machen, müssen sich korrigieren. Die Kuniberts dieser Welt (und nicht nur die) machen aber nichts falsch...
Getreu dem Motto: "Wo ich bin, ist hier, wo ich laufe, ist gut, und was ich mach, gefällt mir!"