Das triffts mal auf den Punkt. Ist aber nix Neues, das ist schon Jahrzehnte lang der Fall.
Habe es ja selbst erlebt, wie aus einem Beruf, den man gelernt hat, wo Kreativität und Spürsinn noch eine große Rolle spielten, plötzlich ein Verwaltungs- und Dokumentationsjob wird. Für Deine eigentliche Arbeit hast Du dann nur noch wenig Zeit und es frustriert auf Dauer.
Ein Auszug daraus, der es auf den Punkt bringt.
Baden-Württembergs Justizministerin spricht von zwei "urdeutschen Anliegen"
Der Wunsch nach möglichst leicht verständlichen Gesetzen, die einen gewissen Spielraum lassen, sei nachvollziehbar, sagt Baden-Württembergs Justizministerin Marion Gentges (CDU). Dem stünden leider zwei "wahrscheinlich urdeutsche Anliegen entgegen": Der große Wunsch danach, jeden Einzelfall möglichst exakt im Gesetz geregelt zu wissen - wobei "die Frage ist, ob das wirklich Gerechtigkeit darstellt". Außerdem das Streben nach möglichst großer Sicherheit. "Und wenn ich schon die Sicherheit nicht gewährleisten kann, dann aber zumindest die Haftung von jemandem, der dafür verantwortlich sein muss, dass am hinteren Ende etwas nicht sicher ist."
Sich von dieser Vollkasko-Mentalität zu lösen, fiele womöglich nicht nur manchen Bürgerinnen und Bürgern schwer, sondern auch den Menschen, die in der öffentlichen Verwaltung arbeiten. Gentges würde sich jedenfalls über einen Kulturwandel und eine neue Führungskultur in der Verwaltung freuen. Die CDU-Politikerin sagt: "Über die Jahrzehnte haben wir Verwaltungen doch eher dahin erzogen, von Ermessen nicht möglichst breit Gebrauch zu machen, sondern den Weg zu beschreiten, der am wenigsten Risiko birgt."