Also, wenn ihr andere, sinnigere Ideen habt: Immer her damit! Letztlich ist die Veröffentlichung des Appells erst mal ein erster Schritt, das Anliegen öffentlich zu machen und Unterstützer zu finden. Denn letztlich kann eh nur die breite Masse überhaupt irgendwas erreichen. Die Planung, wie das ganze letztlich umzusetzen sein könnte, die läuft jetzt als nächste Phase. Und je mehr sich einbringen, desto näher wird es letztlich an den Bedürfnissen der Hundehalter und aller, die damit zu tun haben, sein. Denn es soll ja niemand geknebelt werden, der sich eh schon ein Bein zum Wohle seines und anderer Hunde ausreißt.
LG, Antje
Ich möchte schon noch einmal betonen, dass ich die Grundidee grundsätzlich lobenswert finde. Nur sehe ich an der bisherigen Aktion genau das Problem, dass auch hier zur Sprache kommt und das du selbst ansprichst. Es wirkt unausgegoren. Wenn ich mal ganz gemein sein will kommt es mir vor wie die Parteiversprechen derer, die mit spektakulären Vorschlägen auf sich selbst aufmerksam machen, obwohl sie genau wissen, dass diese Ideen niemals umsetzbar sind. Man bringt sich kurzfristig ins Gespräch. Nicht böse sein, ich meins nicht so gemein wie es sich vielleicht liest. Im Prinzip fordert ihr bisher, dass man bei der Hundezucht den gesunden Menschenverstand einschalten soll. Aber wer lässt sich schon gern als Idiot hinstellen? Natürlich behauptet jeder, er hätte nur das Wohl der Tiere im Auge. Dass es nicht so ist, wissen wir alle. Aber für jeden Einzelnen sind es immer die anderen, die was tun müssten.....
Böse bin ich dir nicht, verstehe auch was du meinst, aaaber... sehe ich jetzt ein bisschen anderst. Sicher, in dem Appell steht noch keine konkrete Vorgehensweise und ist auch noch nicht detailiert. Gehört da aber meiner Meinung auch noch nicht hinein. Es ist ja erst mal ein Appell zum Umdenken und soll die Problematik bekannt machen, als erster Schritt. Was ich jetzt meinte, war nicht in dem Sinne: "So, wir haben euch das Problem genannt, bitte, löst ihr es für uns!" Es war doch letztlich so, dass erst mal weiter oben gesagt wurde, bitte nicht schon wieder neue Gesetze, kann ich auch nachvollziehen. Gerade hier die vielen Besis von Listenhunden wissen ein Lied davon zu singen, dass manches dann doch eher ein Fall für die runde Ablage sind. Aber andererseits geht es darum, dass man alle, die in irgendeiner Form Welpen "produzieren" (entschuldigt hier dies Wort), egal ob als seriöser Züchter, als gewissenloser Vermehrer oder ob durch einen Uuups-Wurf, irgendwie in die Pflicht genommen werden, darüber nachzudenken und umzusetzen, was für eine Verantwortung sie den Hunden gegenüber haben. Das gleiche gilt für die, die diese Welpen kaufen. Wir sind halt der Meinung, dass das nur über Veränderungen in Bezug auf das Tierschutzgesetz (im Sinne von Konkretisierung mancher Aspekte, damit Handlungmöglichkeit und Rechtssicherheit entsteht für die, die irgendwo eingreifen müssen!) oder auch Gesetze, die die Zucht von Heimtieren regeln. Letztlich führt aber vieles von dem, was nach meiner Frage genannt wurde, auch darauf hinaus, dass man eben das neu regeln muss, was einfach ohne Gesetzesänderungen nicht gehen kann. Somit meine ich, so ganz konzeptlos ist die Sache nicht. Andererseits gibts ja hier viele intelligente Leute, und auch genug, die hier oder da von bisherigen Bestimmungen in Bezug auf Tier-/Hundehaltung auch nicht wirklich begeistert sind. Wenn ihr Ideen oder Änderungswünsche habt, warum sollten die nicht mit brücksichtigt werden. Wäre schön blöd, das vorhandene Potential unter den Leuten, die sich Gedanken in ähnliche Richtungen machen nicht zu nutzen.
Grundproblem ist ganz klar, dass es bisher kaum Regelungen gibt, wer nach welchen Kriterien Hunde produzieren darf. Selbst eine Verbandszugehörigkeit ist freiwillig. Und da wäre mMn der erste Schritt zu überlegen, wie und ob sowas überhaupt gesetzlich zu regeln ist. Dafür bräuchte es das, was Mareike schrieb, was andere auch schon lange fordern und was ich auch schon angesprochen hatte: ein Heimtiergesetz. Hand aufs Herz, da wird dann aber auch jedem von uns mulmig. Denn gerade wir Hundehalter wissen nur zu gut, wie solche im Ansatz nicht zwingend schlecht angedachten Regelungen dann auch wieder nur diejenigen treffen, die sich ohnehin "nichts zu Schulden" kommen lassen. Kann man es der breiten Masse da verdenken, wenn es auch für ein solches Gesetz wahrscheinlich keine große Unterstützung gäbe?
Da hast du meine volle Zustimmung!! Aber, und eigentlich war das meine Frage, was würde euch in einem solchen Gesetz wichtig sein, was sollte vielleicht gar nicht sein, damit ihr als Hundehalter und/oder Züchter das unterstützen könntet?
Ich find den Ansatz des Appells gut. Viele Menschen machen sich seit vielen Jahren Gedanken darüber, wie das einzudämmen ist, bisher leider mit wenig Erfolg. Ich wünsche vor allem den Tieren, dass irgendwann irgendwer den zündenden Gedanken hat, wie man das in den Griff bekommt.
Vielleicht liegt aber das Problem gerade auch darin, dass zu viele Leute sich unabhängig voneinander Gedanken machen, anstatt dass die verschiedenen Gruppen/Leute/Orgas sich an einen Tisch setzen und zusammen überlegen. Ich denke, dass viele gute Ideen vielleicht verloren gehen, weil man sie vielleicht selbst für utopisch hält und sie deshalb nicht laut sagt.
Von Schuld des Verkäufers spreche ich nicht, sondern von der Macht, etwas zu ändern. Ohne darauf warten zu müssen, dass ein Gesetz Dinge regelt, die jeder von uns selbst entscheiden könnte.
Ich seh darin keinen Sinn, eine Schuldfrage zu klären, denn da sitzen Produzent und Abnehmer in einem Boot. Stört es den Käufer auch weiterhin nicht, was da so alles produziert wird, dann muss und wird sich auch nichts ändern. Ich dachte es geht aber genau darum. Nicht danach zu schaun, wie das Dilemma entstanden ist, sondern nach Lösungen zu suchen, wie man es zukünftig ändern kann. Sowohl die Forderung nach Änderungen als auch die Richtung, wohin es gehen soll, muss von denen kommen, die das "Endprodukt" abnehmen. Um bei deinem Vergleich zu bleiben, solange man seine Schrottautos immer los wird, kann einem das Gejammer der Käufer doch am Dingens vorbei gehen. Da kann ich mit dem Finger auf den Verkäufer zeigen, bis er schwarz abfällt. Es war meine Entscheidung, das Teil zu kaufen und das mein Gegenüber das Teil loswerden wollte, war durch das Angebot zum Verkauf offensichtlich. Eigentlich ist das mainstream, die Schuld für selbstgemachte Fehler bei anderen zu suchen und die eigene Verantwortung so ganz schnell wieder los zu werden. Der Griff zur eigenen Gesichtsmitte ist in unserer Kultur irgendwie abhanden gekommen, der ausgestreckte Zeigefinger sehr viel etablierter.
Das sehe ich genauso. Es macht wenig Sinn, darüber zu streiten, ob die Schuld nun beim Welpen"produzenten" oder beim Welpenkäufer liegt. Was unbestreitbar ist, ist einfach, das auf beiden Seiten Handlungsbedarf besteht. Es gibt ganz sicher viele, viele Züchter, die von sich aus bestrebt sind, das beste für die Hunde rauszuholen. Die sind schon selbst auf die Idee gekommen, laufen aber in manchen Verbänden leider oft gegen die Wand. Dann gibt es aber auch die Vermehrer, die züchten, was sich verkaufen lässt, ohne Rücksicht auf das, was sie den Tieren damit antun. Diese wird man nur über eine veränderte Nachfrage am Markt und eine umfassendere Haftung zum Umdenken bewegen können. Dafür muss aber erst mal beim Käufer ein Interesse daran geweckt werden, dass er gesunde, leistungsfähige Hunde haben möchte, dass ihm klar wird, dass Hunde keine Kuscheltiere à la Lässie und Co. sind. Viele machen sich gar keine Gedanken darüber, dass sie bei manchen Rassen ein TA-Abo erwerben, weil sie's einfach nicht besser wissen. Da muss man an beiden Seiten ansetzen: Zum einen eine möglichst flächendeckende Aufklärung bei den potentiellen Welpenkäufern, zum anderen einen kräftigen, wie auch immer gearteten Tritt in den A... derer, die gewissenlos vermehren, womit immer man auch einen schnellen Euro machen kann.
So schwer isses ja auch nicht - man muss nur gucken, wie es gesundheitlich um selektiv gezüchtete "kernige Ärmelbeisser" und selektiv gezüchtete "Schmusebande" bestellt ist. (abgesehen davon davon, dass kernige Ärmelbeisser meist mindestens genauso verschmust sind
).
So ist es!
Deutsche Schäferhunde sind nun einmal hochintelligente, arbeitswillige und leistungsfähige
Gebrauchshunde und müssen ein hohes Maß an Gesundheit und »Kernigkeit« aufweisen.
Das hat sie in aller Welt berühmt gemacht.
Wer einen reinen Schmusehund sucht, wird sicher mit einer anderen Rasse glücklich werden; der Schäferhund degeneriert, wenn die Zucht in Richtung Verweichlichung geht.
Daß man mit Gesetzen etwas ändern kann, vermag ich leider nicht zu glauben; ich hoffe auf idealistische Züchter, die sich dem Trend widersetzen und gesunde, »kernige Ärmelbeißer« züchten. Diese Hunde dürfen auch ruhig ihren Preis haben - ich wäre gern bereit, ihn zu zahlen.
Genau da soll es doch auch wieder hingehen, sowohl beim DSH, als auch bei allen anderen Rassen. Denn es gibt ja nun auch genug kleine Rassen, die der Weg zum nächsten Baum schon an den Rand eines Kreislaufkollapses bringt, weil sie enorme Herzprobleme haben, kaum ne Nase zum atmen, oder die Beine einfach zu kurz zum normalen Laufen sind. Und das kann meiner Meinung nach in Niemandes Sinne sein.