Dominanz
Was bedeutet denn Dominanz?
Ein von Menschen erdachter Begriff, auf Hunde übertragen, geht das überhaupt?
Wenn man "Dominanz" mit "Selbstsicherheit/Selbstbewüßtsein" gleichsetzt, ist das doch etwas durchweg positives. Ein selbstsicherer Hund, der weiß, wo seine Grenzen sind, und sie akzeptiert, hat es leicht.
Ein ängstlicher, unsicherer Hund, der auch keine Bestärkung durch seine Menschen erfährt, wird schnell angst-agressiv, aber er ist deshalb doch nicht dominant? Oder doch?
Mein Hund würde niemals auf die Idee kommen, mich anzuknurren, weil sie mich liebt und achtet. Weil sie ganz genau weiß, dass sie sich auf mich verlassen kann, dass ich sie niemals im Stich lassen würde.
Sie lässt sich von mir alles gefallen, Krallenstutzen, Zahn- Ohren, Augenpflege, Pickelausdrücken, Kauknochenwegnehmen...
Kommen aber andere Hunde in ihrem Territorium (Zu Hause) auf die Idee, sich an ihrem Spielzeug zu vergreifen, oder an ihren Lieblingsplätzen zu lagern, kann es sein, das sie diese ziemlich barsch zurechtweist. Aber das finde ich auch in Ordnung, denn hier ist sie klar die Hausälteste.
Ich war "einmal-und-nie-wieder" mit ihr auf einem Hundeplatz, zu einer kostenlosen Schnupperstunde. Habe mich von Freunden dazu überreden lassen, doch mal hinzugehen. Zuerst war es auch ganz lustig, an der Leine herumgehen, auf Aufforderung "Sitz" und "Platz" zu machen, alles olle Kamellen.
Dann wollte der Trainer die Bindung zwischen Hund und Halter testen.
Er nahm also der Reihe nach die Hund dem Halter weg, ging mit den Hunden ans andere Ende des Platzes, forderte den Halter auf, den Hund zu rufen, und ließ dann die Hunde los, damit sie zu ihrem Menschen zurücklaufen würden.
Da fing bei meiner das Problem an. Sie hatte überhaupt keine Lust, mit dem fremden Mann mitzugehen, der sie von mir wegführen wollte. Sie sträubte sich, stemmte sich mit allen vier Pfoten ind den Boden und sah mich hilfesuchend an.
Ich sagte zu ihr, sie solle mal schön mitgehen, keine Angst, alles in Ordnung...aber sie glaubte es nicht so recht.
Ging drei, vier Schritte mit dem Herrn, um dann aber wieder umzudrehen, weil sie zu mir zurück wollte. Da ruckte der Mensch so doll an der Leine, dass mein Hund ein paar Meter durch die Luft flog, und schrie sie an:"Fusssss"
Sie jaulte, weil es ihr wohl weh tat, und sie solche Behandlung nicht kannte, und legte sich hin. Er zerrte weiter an ihr herum, um sie zum Aufstehen zu bewegen, und schrie sie an.Keine Reaktion mehr von Crazy, sie lag zitternd vor Angst auf dem Boden. Da schmiß er wütend die Leine auf den Hund und rief:"Hau schon ab!"
Crazy rannte zu mir zurück, ich stand da ziemlich fassungslos und kämpfte mit meiner guten Erziehung. Nachdem ich meine arme Maus beruhigt hatte, brachte ich sie ohne Kommentar zum Auto und brach an der Stelle das Thema Hundeplatz ab.
Der Trainer kam dann später zu mir und prophezeite mir, das ich mit diesem "Dominanten Hund" noch eine Menge Ärger kriegen würde. Ich müßte ganz dringend mit ihr arbeiten und ihr klarmachen, wer dar Boss im Haus sei. Ich sagte ihm, das wüßte Crazy, und dann drehte ich mich um und ging. Er rief noch hinter mir her, es sei ein typischer "Frauenhund, absolut verweichlicht und unbrauchbar.....
Soviel zum Thema Dominanz von mir.