Ich möchte nur mal einwerfen, dass anders als immer wieder suggeriert keinesfalls zwingend in allen Fertigprodukten bzw. Fix-Kochhilfe Geschmacksverstärker drin sind. Da hat sich, seit die so negativ in der Diskussion sind, nämlich einiges getan.
Ich mag es auch nicht, wenn das alles in einen Topf geworfen wird (im sprichwörtlichen nicht bildlichen Sinne). Als ich noch sehr jung war (wie das klingt
), so zu Schul- und Studentenzeiten, habe ich mich absolut unter aller Sau ernährt. Also da hab ich wirklich fast ausschließlich Komplett-Fertig-Gerichte aus Dosen, Pastasnacks aus Tüten, Nudeln in Bechern, Tassenpudding, Flaschenpfannkuchen etc. gegessen. Also wirklich so Tütchen/Becher/Dosen etc. wo schon ALLES drin war. Wo man nur noch Wasser drüber geben und aufwärmen musste. Oder sogar TK was nur noch aufgetaut werden musste. Und klar kommt das nicht ohne Glutamat und Co. aus. Und obwohl ich jahrelang kaum anderes gegessen habe und das völlig ok fand, gruselt mich das heute und ich finde das fast alles total ekelhaft inzwischen und würde dann lieber ne Stulle essen als sowas (Reift Geschmackssinn mit de Älterwerden?
)
Heute sage ich von mir, dass ich frisch und selbst koche und das steht für mich absolut in keinem Widerspruch dazu, dass ich dazu oft (nicht immer) die Gewürztütchen nehme. Also Maggi-Fix-und-Frisch z.B. Der Kochaufwand ist nahezu der selbe, nur dass ich nicht selbst mit Gewürzen und Kräutern rumexperimentieren und abschmecken und nicht extra mit Stärke/Soßenbinder/Mehl arbeiten muss, sondern alles zusammen habe. Ich muss aber genau so alle anderen Zutaten frisch besorgen und verarbeiten, es ist doch nur die Soße, die mithilfe der Tüte angedickt und gewürzt wird. Und das keinesfalls immer mit Glutamat und Co.
Aus dem selben Grund backe ich ab und an mit Backmischungen. Das mache ich nicht so oft, weil ich beim Backen einfach gern selbst ausgefallenere Rezepte ausprobiere, die es eben nicht als Mischung gibt, aber der einzige Vorteil bei den Mischungen ist doch, dass man sich das abmessen/abwiegen von Mehl, Backpulver, Zucker etc. spart und daher auch weniger Schüsseln sauig macht. Ich backe wirklich viel und meist ohne Mischung, aber geschmacklich habe ich das selten einen Qualitätsunterschied festgestellt. Und meine bebackten Leute auch nicht, die waren immer ganz überrascht, wenn ich dann eingeräumt habe, dass es aber diesmal eine Mischung war. Und ich backe auch viel im großen Rahmen (Arbeit, Freizeitkurse etc.)
Wenn ich immer dieses vehemente Ablehnen von Maggie-Tütchen lese, frage ich mich, ob diese Leute eigentlich auch Pudding ohne Dr.Oetker-Tütchen kochen und selbst mit Speisestärke und Vanilleschoten rumhantieren. Denn das wird z.B. schon seit Generationen so gemacht (selbst meine Großmütter kochten Pudding mit Dr.Oetker-Tütchen und die kochten sonst ALLES frisch ohne Hilfstütchen) und niemand stößt sich daran. Sobald man aber im Prinzip das selbe für herzhafte Gerichte macht, wird das gleich als Müll abgetan
Essen denn die ganzen Tüten-Phobiker auch keine fertigen Joghurts/Quarkspeisen/Puddings aus Bechern im Kühlregal? Wird das selbst im Joghurtmaker angesetzt? Was ist mit der Verwendung von fertigen Kräutermischungen? Gekauften Gewürzölen? Backt ihr alle Brot selbst?
Mir scheint, da liegt auch eine gewisse Inkosequenz vor bei dieser absouten Verdammung von "Tütenfraß". Und wenig Differenzierung dabei.
Egal ob vegeratisch, vegan oder nicht. Ich koche z.B. gern die Maggie-Rahmchampignons. Ganz vegetarisch. Natürlich nicht mit Pilzen aus dem Glas, sondern mit frischen Champignons. Und Nudeln koche ich auch extra. Nur statt eben Sahne mit Stärke anzudicken und mit Gewürzen zu hantieren kommt da das Tütchen rein. So what?