Hmmh, ich verstehe aus dem Bauch heraus durchaus die Variante von Meike recht gut - und aus dem Kopf heraus die andere...
Die ganze Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte. Mütter mit dem Anspruch, immer für ihr Kind dazusein, sind irgendwann eventuell so genervt davon, dass sie sogar Hilfe verweigern, die sie ohne Probleme geben könnten, weil dann jedes Bisschen zu viel ist - und können ihr Kind nicht ziehen lassen, wenn es soweit ist, weil sie dann ihr Leben komplett neu ausfüllen müssten... und Mütter, die sich offensiv abgrenzen, tun das unter Umständen nur, weil sie genau wissen, dass sie sonst in diese Kategorie der sich Verausgabenden fallen - leisten aber dann ganz selbstverständlich Hilfe, wenn es nötig ist.
Ich finde die Aktion von Rimini übrigens vom Zeitpunkt her (vom Standpunkt der noch unsicheren Erst-Schwangeren her - die Situation kenn ich ja auch) wenig passend... vielleicht hätte man mit der ganzen Wahrheit und der Auflistung konkreter Konsequenzen auch warten können, bis klar ist, ob überhaupt eine Schwangerschaft besteht...
Denn die ganze Situation, wie sie sich hier liest, mit: "Bin glaube ich schwanger!" - "Will den Vater auf keinen Fall dazu..." - "Okay, will aber das Kind" - und "Muttern wird grantig und blockt ab!" fände ich in so einer Situation alles andere als toll. Ich, auch als relativ spät Gebärende, habe genauso ein Recht auf mein Leben, und ein Kind, wenn ich das möchte, wie meine Mutter zB auf ihres und ihr Studium.
Das muss nicht kollidieren, also kann Muttern sich bitte zurückhalten.
Ich würde nie konkrete Unterstützung vor Ort erwarten (das geht hier räumlich nicht, und gesundheitlich auch nicht). Aber zumindest eine neutrale Einstellung zum Thema. Wenn jemand also etwa ein emotionales Problem mit dem Omawerden hat, würde ich von demjenigen erwarten, dass er mich damit verschont. Das ist dann seine/ihre Sache, und darunter will
ich nicht zu leiden haben.
Grundsätzlich finde ich es aber nicht verkehrt, schon im Vorfeld klarzumachen, was rein praktisch an Unterstützung geht und was eben
nicht gehen wird. Nur sollte man vielleicht mal mitdenken - statt evtl. nur an sich - und überlegen, wann dafür wirklich der beste Zeitpunkt ist.
Im Grunde ist es wie mit dem Schreiben von Forenbeiträgen... wenn man sich sehr ärgert, hat es zumindest mir noch nie geschadet, vielleicht erstmal durchzuatmen, bevor ein "Brandbrief" wirklich abgeschickt wird.
Das bezieht sich aber nur auf Rimis ersten Post. Der las sich nämlich in seiner Kürze so: "Woah, meiner Tochter hab ich's aber gezeigt. Die kommt doch tatsächlich damit an, dass sie schwanger ist. Ausgerechnet jetzt, wo ich dies, das und jenes vorhabe. Der hab ich''s aber gegeben. Cool, was?"
Und das finde ich - nun ja, in dieser Form der Darstellung alles andere als nett. Und das bezieht sich nicht nur auf Mütter, das würde ich auch sonst ziemlich blöd finden.
Alles,
was sie sonst gesagt hat, halte ich persönlich für völlig in Ordnung, und finde auch, dass es frühzeitig gesagt werden muss. - Fragt sich halt, wann und wie.
Aber wie es genau gewesen ist, wissen wir ja alle nicht, denn keiner von uns war dabei.
Ich habe ja geschrieben, dass es sich für mich so las, als sei schon eine potenzielle Schwangerschaft eine Grenzverletzung der Tochter gegenüber der Mutter... (und das finde ich nicht in Ordnung, sondern empfinde es genau umgekehrt...). - Aber das kann genauso daran liegen, dass der Post recht kurz war und die Hintergründe fehlten, oder daran, dass sie von dieser Nachricht überrascht war und das erstmal irgendwie verarbeiten musste (Stress ablassen) - was gar nichts darüber aussagt, wie es nachher ausgeht.