Der-Ich-bin-stinkwütend-Thread

[DobiFraulein]

Natürlich ist die Ironie bei einer Thoraxklinik nicht zu verkennen, andererseits bist du als Raucher im Krankenhaus echt angeschmiert - als Patient sogar doppelt.

absolut - je nachdem, warum man im Krankenhaus ist (gebrochener Fuß etc.) hat das Rauchen dann ja auch nix mit der Gesundheit bzw. zumindest dem aktuellen Klinikaufenthalt zu tun.
Als Besucher, der dort länger verweilt, genauso. Da kann man dann wirklich froh sein, wenn man auf so nette Schwestern trifft, wie du.

Bei der Thoraxklinik ist es mir dann aber doch bitter aufgefallen.
Allerdings, je nachdem, warum man dort liegt, denkt man sich wahrscheinlich auch, dass man sich den Stress mit dem Aufhören nicht mehr antun muss.

 

[Coony]

Wobei die größte Ironie in Sachen Kliniken und so ist das hier

Jedes Mal, wenn ich zu den Schwiegertigern bin musste ich daran vorbei und jedes Mal war ich begeistert von der Situationskomik.

 

[lektoratte]

Allerdings, je nachdem, warum man dort liegt, denkt man sich wahrscheinlich auch, dass man sich den Stress mit dem Aufhören nicht mehr antun muss.

Meine Freundin (mittlerweile an Bronchialkarzinom verstorben) hat sofort nach der Diagnose mit dem Rauchen aufgehört (was ihr persönlich auf jeden Fall noch eine richtig gute Zeit beschert hat). Die hat aber bei ihren diversen Krankenhausaufenthalten einige starke Raucher getroffen, denen es genau so gegangen ist, wie du es beschreibst.

 

[kitty-kyf]

Meine Freundin (mittlerweile an Bronchialkarzinom verstorben) hat sofort nach der Diagnose mit dem Rauchen aufgehört (was ihr persönlich auf jeden Fall noch eine richtig gute Zeit beschert hat). Die hat aber bei ihren diversen Krankenhausaufenthalten einige starke Raucher getroffen, denen es genau so gegangen ist, wie du es beschreibst.

Mein onkel hat nach der Diagnose: Lungenkrebs im Endstadium, hat gestreut und kann nicht operiert werden, dann erst wieder angefangen zu rauchen.
Wenn eh schon alles im Eimer ist, dann kann man sich aus der zeit die einem bleibt auch ne schöne zeit machen.
Und trotzdem und trotz der Aussage, dass er nur noch wenige monate zu leben hat, hat er noch ein paar Jahre durchgehalten.

 

[lektoratte]

Wenn eh schon alles im Eimer ist, dann kann man sich aus der zeit die einem bleibt auch ne schöne zeit machen.

Woran man wieder mal sieht, wie unterschiedlich die Vorstellungen von Leuten über eine richtig gute Zeit sind.

Ich glaube, meine Freundin wollte immer nochmal "ganz aufhören", hat es aber nie geschafft bzw. nie wichtig genug gefunden, weil sie ja "nur noch wenig" geraucht hat, und zwar vom Kopf her wusste, dass das nicht gut ist (zumal sie diverse direkte Verwandte an unterschiedliche Krebsarten verloren hatte), aber vom Bauch her nicht wissen wollte. Die hat dann den Anlass genutzt und war froh, es doch noch geschafft zu haben, und froh über jeden ccm zurückgewonnenes Lungenvolumen, und hat das als Besätigung genutzt, um sich zu motivieren, statt sich "eingeschränkt" zu fühlen.

Aber so ist halt jeder anders.

 

[kitty-kyf]

Also wenn ich wüsste, dass es morgen vorbei ist und ich mich heute abend ins bett lege und nie wieder aufstehe, dann wäre meine wahl für den abend auch ein 18 jahre alter talisker und ne fette teuere Zigarre.

 

[Milu]

...

Ich bin auf jedenfall dem Schwesternteam des Krankenhauses sehr dankbar, dass sie mir durch die Blume gesagt haben, dass die Tür zur äußeren Feuertreppe nicht elektronisch gesichert ist und das Personal Verständnis hat, wenn Angehörige in schweren Zeiten "mal eben durchatmen müssen".

...

Es betrifft ja nicht nur Patienten und deren Angehörige, sondern auch die Pflegekräfte selbst. War letzte Woche im Krankenhaus, welches sich einer republikweiten Initiative "rauchfreies Krankenhaus" angeschlossen hat. Weil ich morgens nicht lange liegen bleiben kann, bin ich teilweise schon halb sechs aufgestanden. Die beiden Pfleger der Nachtschicht sind regelmäßig auf den Stationsbalkon Eine rauchen - trotz Verbot.
LG Markus

 

[Coony]

Es betrifft ja nicht nur Pat..ienten und deren Angehörige, sondern auch die Pflegekräfte selbst. War letzte Woche im Krankenhaus, welches sich einer republikweiten Initiative "rauchfreies Krankenhaus" angeschlossen hat. Weil ich morgens nicht lange liegen bleiben kann, bin ich teilweise schon halb sechs aufgestanden. Die beiden Pfleger der Nachtschicht sind regelmäßig auf den Stationsbalkon Eine rauchen - trotz Verbot.
LG Markus

Ja nun, da bin ich wiederum der Meinung, dass Raucher in den Pausen zu rauchen haben - diese "ständigen" "mal eben kurz eine durchziehen"-Päuschen summieren sich und gehen zu Lasten aller anderen Kollegen. Gleiches gilt aber auch für "den kleinen Kaffee zwischendurch".

 

[Milu]

In der Nachtschicht waren nur zwei Pfleger anwesend und beide sind raus. Natürlich haben sie die Notfalllampen im Auge behalten. Also nichts zu Lasten der Kollegen.
LG Markus

 

[toubab]

Also wenn ich wüsste, dass es morgen vorbei ist und ich mich heute abend ins bett lege und nie wieder aufstehe, dann wäre meine wahl für den abend auch ein 18 jahre alter talisker und ne fette teuere Zigarre.

Dann haette ich lieber eis und rahm bis zum abwinken.

 

[Coony]

In der Nachtschicht waren nur zwei Pfleger anwesend und beide sind raus. Natürlich haben sie die Notfalllampen im Auge behalten. Also nichts zu Lasten der Kollegen.
LG Markus

Ja aber dafür wirst du nicht bezahlt.
Wenn die beiden sich einig sind - okay, bleibt nur noch der "Betrug" am Arbeitgeber.

Ich hatte da bis vor kurzem eine Kollegin, die mal eben hier eine geraucht hat, da eine geraucht and so on. Über den Arbeitstag also gut eine halbe Stunde "Freizeit" hat, wo andere ihre Aufgaben miterledigen mussten. Wie gesagt, gleiches gilt für die Kaffeetrinker, am Ende dürfen es alle Kollegen ausbaden, weil der Chef irgendwann angepisst ist.

 

[Milu]

Ich will die Beiden ja gar nicht verteidigen und gebe dir im Prinzip recht. Es war halt die Nachtschicht. Wenn nicht auf dem Balkon, hätten Sie im Schwesternzimmer auf Standby gesessen.
LG Markus

 

[snowflake]

Wenn eh schon alles im Eimer ist, dann kann man sich aus der zeit die einem bleibt auch ne schöne zeit machen.

Woran man wieder mal sieht, wie unterschiedlich die Vorstellungen von Leuten über eine richtig gute Zeit sind.

Stimmt. Und was man daran mE auch sieht ist, dass besagter Onkel übers Rauchen nicht wirklich weg war. Sonst hätte er "eine schöne Zeit machen" nicht so definiert. Für mich wäre es eine Strafe, wenn ich wieder anfangen müsste. Bäh!

Und was das Rauchen am Arbeitsplatz (bzw. davor) betrifft, da kenne ich Organisationen, wo man sich für die Raucherpause am Arbeitszeiterfassungsgerät abmelden muss. Nix Betrug am AG. Und wenn jeder seinen eigenen Arbeitsbereich hat, müssen auch die Kollegen da nix aufarbeiten.

 

[lektoratte]

Und was das Rauchen am Arbeitsplatz (bzw. davor) betrifft, da kenne ich Organisationen, wo man sich für die Raucherpause am Arbeitszeiterfassungsgerät abmelden muss. Nix Betrug am AG. Und wenn jeder seinen eigenen Arbeitsbereich hat, müssen auch die Kollegen da nix aufarbeiten.

Das stimmt. Ich kenne aber tatsächlich beides. Das wohlorganisierte Einstempeln/Ausstempeln und das, was Coony beschreibt. Bei der Verteilung der Raucher heute ist das wohl "Arbeit auf Kosten der Kollegen" - war es früher auch, aber da war man als absoluter NIchtraucher teils klar in der Minderheit und es wurde stillschweigend erwartet, dass man grundsätzlich für die Kollegen die Stellung hält, wenn die sich zum Rauchen treffen. Teils war ich die einzige, die nie vormittags Pause hatte - weil die anderen ja Rauchen mussten und "jemand" das Telefon hüten musste.

 

[DobiFraulein]

Das stimmt. Ich kenne aber tatsächlich beides. Das wohlorganisierte Einstempeln/Ausstempeln und das, was Coony beschreibt. Bei der Verteilung der Raucher heute ist das wohl "Arbeit auf Kosten der Kollegen" - war es früher auch, aber da war man als absoluter NIchtraucher teils klar in der Minderheit und es wurde stillschweigend erwartet, dass man grundsätzlich für die Kollegen die Stellung hält, wenn die sich zum Rauchen treffen. Teils war ich die einzige, die nie vormittags Pause hatte - weil die anderen ja Rauchen mussten und "jemand" das Telefon hüten musste.

Ich hab mich früher zu Nichtraucherzeiten auch oft zu den Kollegen gestellt
Erstens tut es gut, mal rauszukommen - zweitens hat man da immer am meisten erfahren
Bei uns wurde ausgestochen zum Rauchen...

 

[lektoratte]

Erklär mal für Norddeutsche: "ausgestochen" = "ausgelost"?

Ich hab mich da manchmal auch zugesetzt, aber dann war mir schlecht und ich hatte Kopfweh. Und außerdem... "Du gehst doch nicht mit raus, oder? - Könntest du bitte ein Ohr auf das Telefon haben?"

 

[DobiFraulein]

bei uns war die Gruppe groß genug und es sind eh nie alle raus - von daher war das kein Problem

 

[Coony]

Erklär mal für Norddeutsche: "ausgestochen" = "ausgelost"?

Ausgestochen = Ausgestempelt

 

[DobiFraulein]

Erklär mal für Norddeutsche: "ausgestochen" = "ausgelost"?

Ausgestochen = Ausgestempelt

ah - sorry - ich habs nicht kapiert, dass du das Wort erklärt haben wolltest.
Wie Claudia schreibt

 

[lektoratte]

@Coony

Aah - jetzt, ja...

Danke!

Nee, gestempelt wurde im (Forschungs-)Labor bei uns nicht. Weder aus noch ein.