Art des Giftes
Das Gift der Schwarzen Mamba ist ein starkes neurotoxisches Gift. In diesem Fall handelt es sich um so genannte Dentrotoxine, die ihre Wirkung an den Übergangsstellen zwischen Nervenenden und Muskelfasern entfalten.
Es werden außerdem Kaliumkanäle blockiert und eine erhöhte Ausschüttung von Transmittersubstanzen, wie dem Azetylcholin, bewirkt. Das führt zu Spasmen der Muskulatur sowie zu Krämpfen bis zum völligen Erliegen der Atmung.
Folgen eines Bisses
Sofern die Schlange zubeißt - und das dann meist mehrfach - ist in den allermeisten Fällen auch mit der Injektion von Gift zu rechnen. Die so genannten Trockenbisse ohne Giftinjektion sind sehr selten. Bei einem Biss injiziert die Schlange ca. 400 mg ihres Giftes
Die ersten Symptome nach einem Vollbiss dieser Schlange - oft bereits nach wenigen Minuten - sind Ptosis, ein Herabhängen des Augenlids, ein lokaler starker Schmerz um die Bissstelle, leichte Ödeme, eine verwaschene Sprache, Ophthalmophlegie, also eine Augenmuskellähmung, Erbrechen, starkes Schwitzen und Speichelfluss.
Die später einsetzenden Symptome sind ganz erheblich und können von Lähmungen der Muskulatur, einer Atemlähmung, Tachykardien (hohe Pulsfrequenz) bis hin zu einem Zusammenbruch des Herz-Kreislaufsystems reichen. Ohne eine intensiv-medizische Versorgung mit der Gabe eines Antiserums und einer künstlichen Beatmung ist mit Sicherheit mit dem Tod zu rechnen.
Erste Hilfe
Die allgemeinen Regeln, wie man sich bei einem Schlangenbiss zu verhalten hat, sind bereits in unserer allgemeinen Einleitung über Schlangen dargestellt worden. Sie seien der Bequemlichkeit halber hier nochmals abgedruckt. Es sei aber darauf hingewiesen, dass der Biss dieser Schlange ohne sehr schnelle und intensive Hilfe kaum überlebt wird:
- unbedingt Ruhe bewahren, sowohl körperlich wie auch psychisch. Falls vorhanden, ist die Gabe eines Beruhigungsmittels empfehlenswert
- die gebissene Extremität ruhig stellen, den Arm in eine Schlinge legen und das Bein möglichst schienen.
- sofern es irgendwie möglich ist, sollte die gebissene Person im Liegen transportiert werden
- darauf achten, ob sich Symptome einer Vergiftung zeigen, z.B. an der Bissstelle oder, bei neurotoxischen Vergiftungen, Lähmungen oder auch eine Augenstarre.
- die Gabe von Flüssigkeit ist sinnvoll, aber nur in Form von Wasser oder Säften und nicht als Cola, Alkohol oder Kaffee.
- alle Möglichkeiten ausschöpfen, dass die gebissene Person schnellstens professionelle Hilfe bekommt.
- sollten Atembeschwerden auftreten, kann das Leben über viele Stunden mittels einer Mund-zu-Mundbeatmung erhalten bzw. verlängert werden.
- das Aussaugen, Ausschneiden oder Ausbrennen der Bisswunde hat sich als nicht sinnvoll erwiesen
- auch das Kühlen mit Eis hat sich als wirkungslos und teilweise sogar schädlich erwiesen. Durch starkes Kühlen können sich bildende Gewebsnekrosen verstärkt werden und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen.
Neben diesen allgemeinen Maßnahmen empfiehlt sich bei einem Biss dieser Schlange das Anlegen eines Immobilisierungs-Druckverbandes.
Aber es sei gesagt, dass der Biss einer Schwarzen Mamba ohne die schnellstmögliche Behandlung mit einem Antiserum und einer intensiv-medizinischen Versorgung mit einer großen Wahrscheinlichkeit zum Tode führt.