Den "Seelenhund" - gibt es den nur einmal?

Wieviele Seelenhunde es gibt? Keine Ahnung....

Ich weiß nur, dass meine erste Hündin für mich meine Seelengefährtin, meine Lehrerin, meine Beschützerin und und und war. Sie zu verlieren, tat so verdammt weh - ungefähr 3 Wochen nach meiner Hochzeit. Es war so hart, sie so überraschend gehen zu lassen. Nun, objektiv betrachtet war es nicht wirklich überraschend - Shelly ist mit 19 Jahren gestorben.

Danach war ich mir sicher, nie niemals wieder wird es einen Seelenhund für mich geben... Und doch auch hier gab es eine überraschende Wendung: es gibt einen "neuen" Seelenhund für mich. Sani ist nur 5 Wochen nach Shellys Tod bei uns eingezogen. Aber irgendwie sind die beiden miteinander "verbandelt...

Sollte Sani eines Tages gehen müssen, hoffe ich, dass es wieder einen Hund für mich geben wird, der mir ein Stückchen tiefer ins Herz rutschen wird als die anderen, die ich auch unendlich lieb habe.

Diese Verbundenheit wie zu Shelly - nun, ob ich sie jemals wieder so fühlen werde? Ich weiß nicht... Nein, falsch, ich weiß es schon. Ich fühle sie nämlich noch - auch 7 1/2 Jahre nach ihrem Tod. Noch heute führt sie mich, beschützt sie mich und lehrt mich vieles.

Ja, es gibt mehrere Seelenhunde, wenn wir bereit sind, uns auch auf diesen tiefen Schmerz bei der Trennung einzulassen.

Christine
 
  • 29. April 2024
  • #Anzeige
Hi christine1965 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Was für ein Glück das sich die Seelen der Hunde um die Begrifflichkeit keine Sorgen machen müssen und so werden sie weiter versuchen an die Toren der menschlichen Seelen zu klopfen in der Hoffnung eines nur öffnet sich..bereit wieder eine Seele ein zu lassen ..ganz tief im Herzen um gemeinsam den Weg zu bestreiten bis zum Tod des Einen oder des Anderen.

Jetzt hast du mich echt zum heulen gebracht...:heul:
 
Ich würde gerne wissen, was für Euch ein Seelenhund ist?

Alle meine Tiere waren Seelenhunde bzw. Seelenkatzen. Zu jedem hatte ich eine ganz spezielle Beziehung und von jedem habe ich etwas anderes lernen dürfen.
Von Minka habe ich gelernt, Katzen zu lieben. Zirkone hat mich gelehrt, mit einem Tier zusammen zu kämpfen. Von Leolo lernte ich, wie sehr Katzen lieben können...

Jedes Tier hatte und hat für mich etwas ganz Eigenes und dieses ganz Eigene berührt meine Seele jeweils unterschiedlich.

Und bei jedem gegangenen Tier hatte ich das Gefühl, ein Teil meiner Seele stirbt mit.
 
Paulemaus, das ist etwas was man nicht erklären kann. So wie man doch auch nicht erklären kann, was Liebe ist. Es ist einfach dieses Gefühl, dass es anders ist, als mit den anderen. Dass es etwas so besonderes ist, dass Worte fehlen.
 
Genau das Gefühl hatte ich bei allen meinen Tieren :love:

Es gab da bei jedem einen Moment, in dem der Hund/ die Katze auf einmal ganz nah waren und ich hatte das Gefühl, unsere Seelen verschmelzen. Von dem Moment an wusste ich, dass ich alles tun würde, um sie zu beschützen...
 
Ich hoffe sehr, daß ich das Gefühl jemals wieder haben werde, das ich hatte, wenn ich Kali in die Augen gesehen habe.
Ich vertraue darauf, daß sie mir irgendwann wieder so ein Seelchen schicken wird.
Und ich hoffe, daß ich es erkennen und mein Herz wieder öffnen werde.
 
Bei Aiko hatte ich von Anfang an dieses besondere Gefühl.

Ich habe ihn seit Mitte 2005, er war fast 6 Monate alt, als er zu mir kam.

2004 hat für mich übelst aufgehört. Erst war an Nikolaus meine geliebte alte Katze gestorben und mein guter Freund Jürgen, der in meinem Leben sehr wichtig war, war in Thailand, als der Tsunami kam. Allein die Suche nach ihm hat mich schier wahnsinnig gemacht. All die Bilder, die ich da gesehen habe und diese monatelange Ungewißheit.
Ich war dann ziemlich depressiv, mußte mich auch stationär behandeln lassen. Nachdem ich wieder zu Hause war, kam die Nachricht, Jürgen sei identifiziert worden, knapp 4 Wochen später wurde dann seine Urne beigesetzt. Jürgen war immer mein Stimmungsbarometer und hat immer genau gewußt, was grad los war und wie er mich anstoßen konnte.
In der Zeit stellte sich dann heraus, dass meine 2. Katze voller Krebs saß, so dass ich die Entscheidung traf, sie einschlafen zu lassen.

Eigentlich war da für mich klar, dass ich kein Tier mehr wollte. 3 Tage später hab ich mich dann gefragt, wofür es wohl gut war, dass die beiden Katzen so kurz hintereinander über die RBB gehen mußten. Und nach 10 Tagen stand für mich fest, dass ich einen Hund wollte, einen schwarzen Labrador-Rüden. Vorher hatte ich immer Jürgen, der mich in meiner Depri unterstützt hatte.

Am 10.07.05 bin ich dann zu einer (wie ich inzwischen weiss) Vermehrerin gefahren und wollte mir einen Wurf Welpen anschauen. 8 Wochen, alle Farben, auch schwarze Rüden dabei. Keiner hat mich irgendwie angesprochen... Und dann habe ich eine schwarze Nase unter einem Holztor hervorlugen sehen. Ich hab die Frau gefragt, wer das denn sei und sie meinte, das sei ein junger Rüde, der zurück gekommen sei. Ein älteres Ehepaar habe ihn gehabt und der Mann sei schwer erkrankt. Allein diese Nase war schon so richtig, dass ich den ganzen Hund sehen wollte. Also hat sie ihn heraus gelassen und schon ein einziger Blick hat gereicht, ich wußte einfach, dass das mein Hund war. Ich hab ihn direkt mitgenommen. Erst zu Hause ist mir das im Impfausweis eingetragene Geburtsdatum aufgefallen: 19.01.

Das war auch Jürgens Geburtstag. Irgendwie bilde ich mir ein, dass er mir den Hund geschickt hat. Dass es Jürgen war, der mich diese Nase hat wahrnehmen lassen. Ich sollte genau diesen Hund haben und keinen anderen.

Aiko ist japanisch und bedeutet "vielgeliebtes Kind". Und genau das ist er. Mein geliebter Hund, mein Freund und Begeliter, der in meinem ganzen bisherigen Leben gefehlt hatte.

In den ersten Monaten war ich noch krank geschrieben und habe noch sehr dazu geneigt, mich zurück zu ziehen. Aber Aiko hat es nicht erlaubt. Er hat mich immer und immer wieder auf die Füße gestellt. Er läßt niemals locker, wenn er mich zu etwas motivieren will. Er ist so geduldig und wird es nie müde, meine Nähe zu ertragen, wenn ich den Kontakt dringend brauche. Er ist einfach... mein Seelenhund? Ich glaube fest daran.

Es ist nicht so, dass ich zu meinen Katzen oder auch zu Luna, meiner Hündin, nicht auch eine sehr intensive Beziehung gehabt hätte oder habe. Aber bei Aiko ist es anders.
 
Ich vertraue darauf, daß sie mir irgendwann wieder so ein Seelchen schicken wird.
Und ich hoffe, daß ich es erkennen und mein Herz wieder öffnen werde.

Darf ich Dir eines sagen?

Ja, Du wirst es erkennen. Und selbst wenn Du versuchen solltest, Dein Herz ganz fürchterlich zu verschließen und den Schlüssel im Klo herunter spülen solltest, es wird keinen Zweck haben. Sie rutschen trotzdem in Dein Herz....

Christine
 
Er hat mich immer und immer wieder auf die Füße gestellt. Er läßt niemals locker, wenn er mich zu etwas motivieren will. Er ist so geduldig und wird es nie müde, meine Nähe zu ertragen, wenn ich den Kontakt dringend brauche. Er ist einfach... mein Seelenhund? Ich glaube fest daran.

Ich heule hier in einer Tour...:knuddel:
 
Ich vertraue darauf, daß sie mir irgendwann wieder so ein Seelchen schicken wird.
Und ich hoffe, daß ich es erkennen und mein Herz wieder öffnen werde.

Darf ich Dir eines sagen?

Ja, Du wirst es erkennen. Und selbst wenn Du versuchen solltest, Dein Herz ganz fürchterlich zu verschließen und den Schlüssel im Klo herunter spülen solltest, es wird keinen Zweck haben. Sie rutschen trotzdem in Dein Herz....

Christine

Danke Christine :fuerdich:
 
Ich würde gerne wissen, was für Euch ein Seelenhund ist?

Das kann man nicht beschreiben. In meiner Signatur kannst Du einen Bruchteil dessen lesen, was Bandit für mich war. Er war so Vieles, aber nur ganz wenig "Hund". Ich habe ihn nie "besessen", sondern er war da für mich wie ein Geschenk.

Und Jason war noch mehr für mich, wie soll man dafür Worte finden?
 
Ich habe festgestellt, dass man zu jedem Hund eine ganz eigene Beziehung hat. Da ist keine wie die andere. Ich hatte das Glück schon viele Hunde kennenzulernen und einen Teil meines Lebens mit ihnen zu verbringen.

Aber so eine enge Beziehung wie mit meiner Pit Hündin hatte ich bisher noch nie. Es ist, als wäre sie wirklich ein Teil von mir. :love: Ich liebe beide meine Mädels, aber Dakota ist mir einfach so unendlich nah. Das stellt auch jeder fest, der uns zusammen sieht.

Ich hoffe ganz stark, dass ich, wenn meine Mädels in 20 Jahren mal nicht mehr sind, ich wieder einen Hund finde, der mir so nah ist.
 
Ich wusste mit dem Begriff Seelenhund nicht wirklich viel anzufangen...bis Lara in unser Leben trat. Ich spüre zu diesem Hund eine so tiefe Verbundenheit, wie noch zu keinem meiner Hunde, die bisher mein Leben mit mir teilten...wie hier schon jemand schrieb, wenn ich ihr in die Augen sehe, hab ich das Gefühl ich würde in mich selbst hinein schauen. Auch die Bindung und das Vertrauen zu ihr, waren sehr schnell, schneller als bei Songo da.
..womit ich nicht sagen will, dass ich Songo nicht liebe. Ich liebe ihn, sehr doll sogar.. auch die Hündin mit der ich aufgewachsen bin habe ich sehr geliebt..nur eben anders.

Von dem was ich hier so lesen konnte, trifft wirklich vieles auf mein Gefühl zu, was mich darin bestätigt, dass ich meinen Seelenhund gefunden haben muss... nein viel mehr:

Biggy schrieb:
meine Seelenhunde haben mich gefunden - ich erinnere mich noch an jede der ersten Begegnungen und meine Empfindungen, die auf ein "oh nein" hinausliefen - es gab jeweils wirklich gute Gründe, Hund nicht unbedingt zu wollen und genauso viel Gründe, Hund dann letzten Endes doch zu nehmen ....

..denn so war es auch bei uns. Erstens war sie von uns gar nicht einseh- und somit aussuchbar, sondern wir wurden nach einem Tierheimbesuch von einer Pflegerin nochmal angerufen, dass sie da noch jemanden sitzen haben und zweitens, gab es viele Gründe diesen Trampel eigentlich nicht zu nehmen.

...das musste einfach Schicksal sein.. :love:

Ich glaube aber, dass diese Seelen auf kurz oder lang immer zueinander finden. Wer weiß, wen genau ich in Lara wieder getroffen habe?!

...ich muss nach Hause und meinen Hund knuddeln.. :lol: :love:
 
Ich hatte meinen Seelenhund Bandit. Dann kam Jason, und er ist mir noch sehr viel mehr in die Seele gewachsen als Bandit. Seinen Tod verkrafte ich fast nicht. Er ist jetzt 5 Monate tot, aber der Schmerz wird schlimmer statt besser.

Im Moment habe ich keinen Seelenhund. Was nicht heißt, dass ich meine beiden Hunde nicht sehr liebe. Aber sie sind keine Seelenhunde.

Ich bezweifle, dass ich jemals wieder einen Seelenhund haben werde, da Jason die Meßlatte sozusagen unerreichbar hoch gehängt hat.

Andererseits - ich weiß nicht, ob ich so einen Verlust überhaupt nochmal verkraften könnte, insofern ist es für mich IM MOMENT ganz gut, keinen Seelenhund zu haben.

Ich kann Dir voll und ganz zustimmen ... :(:hallo:
 
Biggy schrieb:
meine Seelenhunde haben mich gefunden - ich erinnere mich noch an jede der ersten Begegnungen und meine Empfindungen, die auf ein "oh nein" hinausliefen - es gab jeweils wirklich gute Gründe, Hund nicht unbedingt zu wollen

Hmmh... genau so ging es mir mit dem Spacko auch.

Biggy schrieb:
und genauso viel Gründe, Hund dann letzten Endes doch zu nehmen ....

Nur einen: Ich wollte diesen Hund.

Ob er mein Seelenhund geworden ist? - Ich weiß es nicht. Er hätte sicher das Zeug dazu gehabt. Nein, er hat es immer noch, nur ich hatte es nicht. Wir hatten einen schlechten Start und sind dann irgendwie ins ganz falsche Fahrwasser geraten. :(

Gelernt hab ich allerdings auch unglaublich viel. Nicht unbedingt das, was ich lernen wollte und was ich mir so vorgestellt hatte... vielleicht aber dafür einfach etwas, das mir dringend gefehlt hat. Entschlossenheit. Unnachgiebigkeit. Den Willen, etwas auf jeden Fall durchzusetzen, auch wenn es mal Widerstände gibt.

(Ich würde mich besser dabei fühlen, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass das manches Mal auf Kosten des Hundes gegangen wäre.)

Aber auch: Mehr Ruhe. Einen Sinn für Prioritäten. Im Vergleich zu früher mittlerweile Nerven wie Drathseile - was nichts heißen soll.
Aber früher war ich eher so Marke hysterisches Nervenbündel. Das hat schon nach dem letzten Himmelfahrtsprojekt von mir deutlich nachgelassen... irgendwann kann man sich schlicht nicht noch mehr aufregen und muss entweder mit Herkasper umfallen oder es einfach sein lassen.

Also, war bzw. ist (er liegt hier und schnarcht ganz friedlich) der Spacko mein Seelenhund?

Oder hat er einfach deswegen soviel Platz in meinem Leben eingenommen, weil er einfach ungeheuer anstrengend ist und viel Platz und Fürsorge benötigt hat?

Und wenn er mein Seelenhund war oder ist - was sagt das über den Zustand meiner Seele aus, dass mein Seelenhund ein psychotischer, hirngeschädigter, halluzinierender, hysterischer Dobermann mit mangelhafter Impulskontrolle ist?

:gruebel:

Objektiv gesagt (wenn das überhaupt geht), würde ich sagen, dass er darum dieses Kriterium eher nicht erfüllt, weil ich wohl weiß, wie er sich verhält und wie es ihm gesundheitlich geht, aber nicht, wie er sich fühlt. Die "innere Verbundenheit", die einige hier so schön beschreiben - die fehlt mir. Oder die ist eben nur phasenweise da. In seinen guten Phasen.

Das liegt nicht an ihm. Er bemüht sich redlich, auch sonst. Das liegt einfach daran, dass er in den schlechten Phasen so ungeheuer anstrengend ist, dass ich ihn zum Mond schießen könnte, egal, wie er sich fühlt.

Das tut mir im Grunde sehr leid, weil er das eigentlich nicht verdient hat. Er hat hier nicht das optimale Zuhause und tut trotzdem alles, hier hereinzupassen. Das reicht aber halt nicht immer. Und meine Nerven reichen auch nicht immer.

Wie ich schon schrieb: Irgendwie hab ich das Gefühl, wir sind von Anfang an ins falsche Fahrwasser geraten. Jetzt ist das so eingespielt, dass wir bis zum Ende da wohl auch nicht wieder herauskommen werden.

Schade eigentlich. Vielleicht ist es ja wirklich so, dass ich ihm das alles eines Tages sagen kann, und vielleicht kommt dann auch heraus, dass er es gar nicht schlimm fand, von mir gepufft und geknufft und angeschrien zu werden, weil er ja tatsächlich schwerhörig ist und sonst nicht mitgekriegt hätte, dass ich was von ihm will... keine Ahnung.

Eins ist jedenfalls klar: Egal, wie genervt ich oft von ihm bin, ich werde ihn vermissen, wenn er mal nicht mehr da ist.

Er hat übrigens auch ganz tolle Momente gehabt, wo man sehen konnte, was für ein großartiger Hund er im Grunde doch ist, wenn im Hirn gerade mal alles richtig läuft. Leider hab ich da viel zu wenig draus gemacht. Oder machen können. Weiß ich nicht.
Es tut mir jedenfalls heute noch leid. Um ihn. Für ihn.

Naja.
 
Und wenn er mein Seelenhund war oder ist - was sagt das über den Zustand meiner Seele aus, dass mein Seelenhund ein psychotischer, hirngeschädigter, halluzinierender, hysterischer Dobermann mit mangelhafter Impulskontrolle ist?



@margit- ich LIEBE dich für diese Aussage!!!! Und aus meiner Sicht sagt es aus, dass du ein Mensch mit einer wohlüberlegten, realistischen, vernuftgesteuerten Seele bist, dem eben jenes hirngeschädigte Element fehlt....:love:

Knuddel den Spacko von mir...
 
Biggy schrieb:
meine Seelenhunde haben mich gefunden - ich erinnere mich noch an jede der ersten Begegnungen und meine Empfindungen, die auf ein "oh nein" hinausliefen - es gab jeweils wirklich gute Gründe, Hund nicht unbedingt zu wollen

Hmmh... genau so ging es mir mit dem Spacko auch.

Biggy schrieb:
und genauso viel Gründe, Hund dann letzten Endes doch zu nehmen ....

Nur einen: Ich wollte diesen Hund.

Ob er mein Seelenhund geworden ist? - Ich weiß es nicht. Er hätte sicher das Zeug dazu gehabt. Nein, er hat es immer noch, nur ich hatte es nicht. Wir hatten einen schlechten Start und sind dann irgendwie ins ganz falsche Fahrwasser geraten. :(

Gelernt hab ich allerdings auch unglaublich viel. Nicht unbedingt das, was ich lernen wollte und was ich mir so vorgestellt hatte... vielleicht aber dafür einfach etwas, das mir dringend gefehlt hat. Entschlossenheit. Unnachgiebigkeit. Den Willen, etwas auf jeden Fall durchzusetzen, auch wenn es mal Widerstände gibt.

(Ich würde mich besser dabei fühlen, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass das manches Mal auf Kosten des Hundes gegangen wäre.)

Aber auch: Mehr Ruhe. Einen Sinn für Prioritäten. Im Vergleich zu früher mittlerweile Nerven wie Drathseile - was nichts heißen soll.
Aber früher war ich eher so Marke hysterisches Nervenbündel. Das hat schon nach dem letzten Himmelfahrtsprojekt von mir deutlich nachgelassen... irgendwann kann man sich schlicht nicht noch mehr aufregen und muss entweder mit Herkasper umfallen oder es einfach sein lassen.

Also, war bzw. ist (er liegt hier und schnarcht ganz friedlich) der Spacko mein Seelenhund?

Oder hat er einfach deswegen soviel Platz in meinem Leben eingenommen, weil er einfach ungeheuer anstrengend ist und viel Platz und Fürsorge benötigt hat?

Und wenn er mein Seelenhund war oder ist - was sagt das über den Zustand meiner Seele aus, dass mein Seelenhund ein psychotischer, hirngeschädigter, halluzinierender, hysterischer Dobermann mit mangelhafter Impulskontrolle ist?

:gruebel:

Objektiv gesagt (wenn das überhaupt geht), würde ich sagen, dass er darum dieses Kriterium eher nicht erfüllt, weil ich wohl weiß, wie er sich verhält und wie es ihm gesundheitlich geht, aber nicht, wie er sich fühlt. Die "innere Verbundenheit", die einige hier so schön beschreiben - die fehlt mir. Oder die ist eben nur phasenweise da. In seinen guten Phasen.

Das liegt nicht an ihm. Er bemüht sich redlich, auch sonst. Das liegt einfach daran, dass er in den schlechten Phasen so ungeheuer anstrengend ist, dass ich ihn zum Mond schießen könnte, egal, wie er sich fühlt.

Das tut mir im Grunde sehr leid, weil er das eigentlich nicht verdient hat. Er hat hier nicht das optimale Zuhause und tut trotzdem alles, hier hereinzupassen. Das reicht aber halt nicht immer. Und meine Nerven reichen auch nicht immer.

Wie ich schon schrieb: Irgendwie hab ich das Gefühl, wir sind von Anfang an ins falsche Fahrwasser geraten. Jetzt ist das so eingespielt, dass wir bis zum Ende da wohl auch nicht wieder herauskommen werden.

Schade eigentlich. Vielleicht ist es ja wirklich so, dass ich ihm das alles eines Tages sagen kann, und vielleicht kommt dann auch heraus, dass er es gar nicht schlimm fand, von mir gepufft und geknufft und angeschrien zu werden, weil er ja tatsächlich schwerhörig ist und sonst nicht mitgekriegt hätte, dass ich was von ihm will... keine Ahnung.

Eins ist jedenfalls klar: Egal, wie genervt ich oft von ihm bin, ich werde ihn vermissen, wenn er mal nicht mehr da ist.

Er hat übrigens auch ganz tolle Momente gehabt, wo man sehen konnte, was für ein großartiger Hund er im Grunde doch ist, wenn im Hirn gerade mal alles richtig läuft. Leider hab ich da viel zu wenig draus gemacht. Oder machen können. Weiß ich nicht.
Es tut mir jedenfalls heute noch leid. Um ihn. Für ihn.

Naja.

Oh doch..er ist dein Seelenhund..wenn man das liest muss ich maike komplett widersprechen...total durchgeknallt..alle beide ..vernunftgesteuert...ganz bestimmt nicht..warum? Ein vernunftgesteuerte Mensch hätte diesen Hund ganz bestimmt nicht behalten :hallo:

Realistisch...ja zum größten Teil

Wohlüberlegt ..niemals...sonst wäre es nie soweit gekommen....
 
Oh doch..er ist dein Seelenhund..wenn man das liest muss ich maike komplett widersprechen...total durchgeknallt..alle beide ..vernunftgesteuert...ganz bestimmt nicht..warum? Ein vernunftgesteuerte Mensch hätte diesen Hund ganz bestimmt nicht behalten :hallo:

Ja, nee, wo du Recht hast, hast du Recht...

Ich kann schon sehr vernünftig sein. Vernunft ist quasi meine zweite Natur. Oder vielleicht sogar die erste. (Nee. Echt jetzt.) Aber das... das hatte absolut nix mit Vernunft zu tun. Oder doch sehr wenig.

Ich hatte mir immerhin ganz vernünftig gedacht: "Wenn ich mit ihm nicht zurechtkomme, wenn er doch ne Nummer zu groß für mich ist, dann muss ich ihn eben zurückgeben. Nützt ja nix, wenn wir uns hier dann gegenseitig"

Und dann war er so krank und so fertig, als er hier ankam, und war ja auch auf der Pflegestelle der Orga im Grunde erst so geworden, dass sogar der GG sagte: "Wenn er dahin zurückgehen soll, behalten wir ihn, bis sich was anderes findet."

Und dann hat sich nichts anderes gefunden.

Ich hab auch nicht sehr aktiv gesucht, aber...

Wohlüberlegt ..niemals...sonst wäre es nie soweit gekommen....

Wohl nicht.

Wobei ich ihn noch aus einer Zeit kannte, bevor er vom TH an die Orga gegangen ist, von der ich ihn übernommen hatte. Ich glaubte also, abschätzen zu können, was mich erwartete.

Wie ich drauf gekommen bin, wo mein Denkfehler liegt bzw. was in der Zwischenzeit passiert ist, weiß ich schlicht nicht. Es lagen ein Umzug (vom Tierheim in eine große Pension) und 3 bzw. 4 Monate zwischen meinem ersten Eindruck und der Übernahme, und rein optisch, gesundheitlich und verhaltenstechnisch Welten.
 
Ich habe festgestellt, dass man zu jedem Hund eine ganz eigene Beziehung hat. Da ist keine wie die andere.

So empfinde ich das auch. Genauso, wie ich niemals wieder eine solche Beziehung haben werde wie z.B. zu meiner verstorbenen Oma, werde ich niemals wieder eine solche Beziehung haben, wie ich sie zu meinem Seelenhund hatte. Das heisst im Umkehrschluss nicht, dass andere Beziehungen weniger "Wert" haben, sie sind einfach anders. Ich mag gar nicht daran denken, was wäre, wenn meiner Plüschmotte etwas zustoßen würde und auch an unserem zerstreuten Professor hänge ich sehr, so wie all meine Hunde wichtig für mich waren. Die Lütte weckt in mir eher den Beschützerinstinkt und der Oppa ist für mich ein wichtiger Ruhepol geworden. Auch sie haben ihren Platz in meinem Leben. Aber den einen Platz in meinem Herzen, den, für den es keine Worte gibt, um ihn ausreichend und passend zu beschreiben, der ist für immer von dem besetzt, der mir auch nach 2 Jahren noch jeden Tag fehlt.
 
Mein Seelenhund.
Was mich daran schon (fast) stört, ist ja die Silbe "hund". Weil es sich so deutlich anders anfühlt, dass es über noch so tiefe Gefühle und Verbundenheit mit einem Hund hinausgeht. Und eben drum auch so schwer zu beschreiben ist.

Cara ist mein Hund - diese Art Satz hat sich schon zu ihren Lebzeiten nicht annähernd "richtig" angefühlt. Mein Seelenhund - das ist nur ein Kompromiss im hilflosen Versuch, eine ganz besondere Verbundenheit mit Worten beschreiben zu können. Meine Seele bzw. ein Teil davon wäre zutreffender. Der Teil meiner Seele, den ich ganz vorbehaltlos und absolut lieben kann.

Bis heute hab ich Schwierigkeiten damit zu unterscheiden, ob Cara bei etwas dabei gewesen ist oder nicht. Weil sie immer bei mir war, ganz egal ob das real nun zutrifft oder nicht. Ihr physischer Tod hat daran auch absolut gar nichts geändert. Ausser vielleicht, dass es mir jetzt sehr viel bewusster ist.

Die Trauer um sie hat eine völlig andere Dimension. Sie ist nicht tiefer oder schmerzhafter - sie ist anders. Ganz anders. Zugegebenermaßen ein Großteil geprägt von Selbstmitleid. Und den Umständen, die ihren Tod begleiten... Wiederum getragen von der Kraft, die ich über die Jahre mit ihr gesammelt habe. Von dem, was ich durch sie gelernt habe. Von all diesen vielen kleinen Momenten der Verbundenheit und Liebe, mit deren Beschreibung ich Bücher füllen könnte und dennoch immer das Gefühl hätte, ich hätte nicht annähernd alles gesagt.

Ich wollte sie gar nicht haben. Sie widersprach in allen Kriterien dem, was ich für mich "passenden Hund" betrachtete. Trotzdem hatte ich nicht den Hauch einer Chance für ein konsequentes "nein". Dementsprechend war die erste Zeit für uns beide dann auch eine einzige Katastrophe. Ich beschrieb sie damals auch so "das ist kein Hund, das ist eine Katastrophe".

Dann kam der Tag, an dem ich den ersten Blick die Seele dieser kleinen Katastrophe machen konnte. Als würde die Sonne aufgehen und alles erhellen, was ich bis dahin nie "sehen" konnte. Von da ab lernten wir voneinander, jeder ein bißchen aus der Welt des anderen. Zusammenzuwachsen - war ein hartes Stück Arbeit für uns beide.

Es ist kein Gefühl in dem Sinne, es ist wirklich eher wie ganz besonderes und einzigartiges Geschenk. Ich hab nicht einmal den Wunsch, es noch einmal zu erleben. Das, was Cara für mich war und eigentlich immer noch ist - das ist nicht wiederholbar.

Noch mal mit einem Hund eine vergleichbar tiefe Verbundenheit erleben zu dürfen - ja, das halte ich absolut für möglich. Mit Hunden kann man wirklich wunderbare Formen der Verbundenheit erleben, auf so vielfältige Art. Sogar ganz unabhängig von der Zeit die man ihnen gemeinsam erleben darf.

Vielleicht wird es wirklich noch mal das Geschenk eines Seelenhundes geben. Wenn meine Seele einen brauchen wird, wird es so sein. Vielleicht wird es dann sogar Cara sein, die ihn mir zur Seite stellt. Ich weiss auch, wer mir Cara an die Seite stellte. Ein Seelenhund ist die Antwort des Universums auf einen stillen Wunsch der eigenen Seele, um den man selbst gar nicht wusste.

(auch nur ein hilfloser Versuch, etwas ganz und gar Unbeschreibliches in Worte zu fassen....)
 
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