So, das Meiste ist schon für die Abreise gepackt, da wir übermorgen um 10 Uhr das Ferienhaus übergeben müssen und morgen noch möglichst viel vom Meer geniessen wollen.
Da wir am 10.September schon wieder hier sind, bleibt ein Teil unserer Sachen hier und Josep wird sie für uns aufheben.
Unser Lieblingstisch in der Tapasbar ist für den 11. September um 20 Uhr reserviert
Wir hatten eigentlich keinen weiteren Urlaub in diesem Jahr geplant.
Netterweise haben uns aber Freunde ein Darlehen zurückgezahlt, von dem wir eigentlich sicher waren, dass wir das Geld abschreiben können.
Dieser unerwartete "Geldregen" hat uns die Möglichkeit gegeben, dass wir im September noch mal zwei Wochen hier verbringen können.
Thanks, Friends...
Für mich ist der Urlaub hier auch eine Reise in die Vergangenheit.
Als Kind und Jugendliche habe ich jeden Sommer mit meinen Eltern auf dem Campingplatz nebenan zwei Wochen Ferien verlebt.
Das ist 40 Jahre her.
Joseps Eltern hatten ein kleines Restaurant im Dorf "nebenan", in dem wir oft waren.
Das Restaurant ist nun verpachtet und Josep kümmert sich um die Ferienhäuser, die er auf dem Grund erbaut hat, auf dem seine Eltern damals die Tomaten und Kartoffeln für das Restaurant angebaut haben.
An jeder Ecke warten Erinnerungen, allerdings merke ich deutlich, dass ich 40 Jahre älter bin:
Damals bin ich um 9 Uhr aufgestanden und habe den Tag ziemlich aktiv am Strand verbracht.
Gegen 21 Uhr habe ich mich gestylt und bin um 22 Uhr in die Disco gezogen.
Nachts um 5 Uhr ging es dann wieder zum Zelt, vorher allerdings gab es noch ein Bad mit Ferienfreunden im warmen Meer.
Tja, und heute bin ich um Mitternacht platt - ohne in der Disco gefeiert zu haben.
Heute ist die Gegend hier auch nicht mehr Spanien, sondern Katalunien und die Sprache ist Catalan.
Als ich erstmals hier war, war Franco grade ein paar Jahre tot und die catalanische Sprache durfte wieder gesprochen werden.
Meine spanische Freundin erzählte mir damals, dass sie bis Francos Tod Catalan nur heimlich in der Familie sprechen konnten und nichts davon nach aussen dringen durfte.
Ich war dann Jahrzehnte nicht hier, weil ich schon als Kind und Jugendliche das Tierelend schwer ertragen konnte.
Einmal haben wir einen verletzten Hund mit nach Deutschland geschmuggelt.
Der einzige TA in der Gegend hatte uns versichert, dass sein Humpeln behandelbar ist.
Allerdings konnte er in unserem Urlaub immer schwerer laufen und wurde dann gelähmt, so dass wir auf den deutschen TA hofften.
In Deutschland stellte der TA dann fest, dass auf ihn geschossen wurde, die Kugeln gewandert sind und wichtige Nerven durchtrennt haben und er nie wieder würde laufen können.
Laotse, kurz Lao wurde dann in Deutschland euthanasiert und das war für mich der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen und mich dazu brachte, Spanien zu meiden.
Dieser Urlaub hat mich mit den Erinnerungen etwas versöhnt, denn ich habe mit Freude erlebt, wie sich die Haltung zu Hunden geändert hat.
Während es früher kaum möglich war, mit einem Hund ein Restaurant zu besuchen, bekommt heute jeder Hund sofort einen Napf mit Wasser.
Der Hundestrand ist gigantisch - dagegen sind die Hundestrände in Norddeutschland ein Witz.
Am Strand treffen wir viele Spanier, die einen oder mehrere Hunde haben und sie als geliebte Familienmitglieder behandeln:
Mit Flohhalsband, frischem Wasser, einem Platz unter dem Sonnenschirm, Spielzeug für die Wasserspiele und jede Menge Streicheleinheiten.
In "unserem" Dorf habe ich 3 sehr zutrauliche Katzen geortet, die alle sehr gepflegt aussahen und beileibe nicht alles nahmen, was ihnen beim Betteln an den Tischen angeboten wurden
Zudem wurden sie nicht verscheucht wie früher, sondern wurden vom Personal liebevoll behandelt.
Und das Highlight schlechthin:
Hier ist der Stierkampf verboten.
Die Reitpferde für die Touristen sind im Gegensatz zu früher wohlgenährt, haben Schattenplätze und Heu en Masse, die Hufe sind gepflegt und Zaumzeug und Sattel sind auf die Pferde ausgerichtet.
Natürlich gibt es auch hier Tiere, die ausgesetzt werden oder schlecht behandelt werden, aber es gibt auch jede Menge Tierschutzorganisationen, die sich um diese Tiere kümmern, kastrieren und Tierelend verhindern.
Es war ein schöner Urlaub ohne Tiefen, dafür aber mit ganz vielen Höhen.
Chris und ich haben uns rundum erholt und freuen uns schon, in 11 Wochen und 2 Tagen wieder hier zu sein.
Der Abschied fällt folglich leicht