Chris hat heute gesehen, wie Poupette wie selbstverständlich aus den automatischen Futternäpfen gefressen hat. Sie fraß weiter, während er sie beobachtete und er hat schnell ein Foto gemacht. Auf dem Bild sieht sie sie schlimmer aus als in der Realität, aber im Vergleich mit dem Futternapf ist noch mal deutlich zu sehen, wie winzig sie ist.
Poupette würde ja so gerne ins Wohnzimmer, aber sie traut sich noch nicht. Spannenderweise lümmelt Xarou schon gestern und auch heute im Wohnzimmer, in Sichtweite zum Hundegitter an der Treppe, so dass die Kleine sie sieht. Normalerweise bleibt Xarou im Katzenzimmer, wenn sie nicht im Garten ist. Wenn sie sich von Poupette genervt fühlen würde, könnte sie sich ihr leicht entziehen, indem sie in den Garten entschwindet. Sie bleibt aber in Poupettes Nähe. Offensichtlich hat sie eine Bindung zu ihr entwickelt und fühlt sich verantwortlich.
Heute habe ich eine Interaktion zwischen den Beiden beobachtet, die menschlich betrachtet ein bisschen den Eindruck machte, dass Xaroula Poupette "ins Bett bringt". Poupette hatte viel mit der Kugelbahn gespielt, schaute danach sehnsüchtig von der Treppe aus ins Wohnzimmer und ihr fielen immer wieder die Augen zu. Es war aber viel zu spannend, um sich zurückzuziehen und zu schlafen. Xaroula ging zu ihr, maunzte sie an und ging ins Katzenzimmer. Poupette folgte ihr in respektvoller Distanz. Ein paar Minuten später kam Xarou wieder aus dem Katzenzimmer und Poupette lag zusammengerollt auf ihrem Lieblingsplatz oben auf dem Kratzbaum
Ich bin so froh, dass Poupette es geschafft hat. Nachdem wir sie eingefangen hatten und zum TA fuhren, war ich eigentlich darauf gefasst, dass der TA eine Euthanasie anspricht. Sie war so schrecklich elend, schwach und so leicht, versuchte aber, sich irgendwie zu schützen und zu verteidigen. Wir wissen natürlich nicht, wie gesund sie wirklich ist. Da ist ihre Kleinwüchsigkeit und auch der Fakt, dass sie in ihren ersten und wichtigen Wochen mangelernährt wurde. Keine Ahnung, ob sie eine normale Lebenserwartung hat. Aber es hat sich jetzt schon "gelohnt". Ihr zuzuschauen, wie sie spielt, mit den anderen Katzen kommuniziert und oben auf dem Kratzbaum in dem Hängekörbchen liegt und schläfrig über den Rand lugt, zeigt, dass sie bei aller Angst, die sie sicherlich hat, ihr Leben auch genießt. Das Einfangen, TA, Isolation und Kastration samt Impfung und Chip waren für sie mit Sicherheit schlimm und trotzdem traut sie sich, sich uns zu nähern.
Freiwillig hätten Chris und ich nie eine so junge Katze aufgenommen. Aber selbst wenn sie so zahm (und so schön) werden würde, dass sich die Bewerber um sie reißen würden, gäben wir sie nicht mehr her. Sie hat es trotz jeder Menge Durchfallstapfen auf Laken, Decken und Fußboden und der täglichen Sorge, ob sie das zermörserte AB mit frisst oder nicht, geschafft, sich in unsere Herzen zu schleichen. Okay, bei Chris ging es verdammt schnell gg. Dazu kam der täglich mehrfache sorgenvolle Blick ins Katzenklo, ob sich der wässerige Durchfall beruhigt hat und der ebenso sorgenvolle Blick auf die Näpfe, was sie gefressen hat und ob das reicht. Die Freude, als sie erstmals aus der Isolation durfte und dann ihre Erkältung, die sie wieder in die Quarantäne beförderte. Wobei die Quarantäne nichts mit Ansteckungsgefahr zu tun hatte, sondern mit den Medikamenten, die sie brauchte und die wir ihrem Fressen untergemischt haben. Dann die Kastra, die Erholung und das Einleben im Katzenzimmer. Das schweißt zusammen gg
Ach, und Noel jagt die Motte immer noch. Bild von eben: