chronische Bronchtis vs. Lungentumore?

bulli girl

15 Jahre Mitglied
Huhu,

nun auch mal eine gesundheitstechnische Frag von mir.

Meine Bullidame leidete schon vor 3 Jahren an einer chronischen Bronchitis. Diese wurde über ca. 1 Jahr mit Prednisolon behandelt und ich habe sie damit anschließend auch über einen Zeitraum von fast 1 Jahr beschwerdefrei bekommen, sprich kein Husten mehr.

Irgendwann habe ich sie einmal bzgl. einiger Tumormarker testen lassen, und diese Werte waren erhöht. Daraufhin wurde Bauchraum beschallt und nichts gefunden. Ein Röntgenbild der Lunge ergab, einige recht kompakte Strukturen, die sehr tumorverdächtig waren.

Nun hustet sie seit ein paar Tagen wieder sehr intensiv. Seit gestern wird sie mit Antibiotika behandelt aber die heutige/letzte Nacht war wirklich sehr schlimm für sie.

Das Problem ist, dass wir nicht wirklich wissen, ob der Husten nun von der Bronchitis kommt, die wieder akut wurde oder die tumorähnlichen Strukturen dazu führen.

Heißt es denn, dass wenn die Antibiotika anschlagen, es nicht auf diese Strukturen zurückzuführen wäre?
Sollte ich vielleicht noch zu den Antibiotika, Prednisolon verabreichen? Mit Prednisolon habe ich sie damals auch behandelt. Oder ersteinmal abwarten, was nach der Antibiotika Behandlung passiert bzw. wie es ihr in den nächsten Tagen geht?

Vielen Dank für Eure Ratschläge, Ideen, Hinweise!!!!
 
  • 26. April 2024
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Hi bulli girl ... hast du hier schon mal geguckt?
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Vergleichsröntgen der Lunge?

und zur Antibiotika-Wirkung: es gibt Erreger, die auf das eine oder andere Antibiotika nicht oder nur gering ansprechen, es könnte also bei Nicht-Wirken des Antbiotika in Eurem Fall neben tumorösem Lungenprobelm auch schlicht das "falsche" Medikament gewesen sein ...
 
Hallo :hallo:

Antibiotika hilft ja nur gegen Bakterien, vielleicht hat sie aber eine Viruserkrankung. Ich würde auch ein Vergleichtsröntgenbild anfertigen lassen und dann weitersehen.

In der Zwischenzeit darauf achten, dass sie nicht kalt wird. Auch wenns doof aussieht an windigen, nassen Tagen einen Schal um den Hals binden und im Winter ein Mäntelchen anziehen.

Besorg auch mal in der Apotheke Kinderhustentee, den hab ich Rocky auch mal eingeflöst als er bösen Husten hatte. Wenn es ein Virus ist sollte es bald von selbst weggehen (wenn Immunsystem i.o.) und ich drück die Daumen, dass das Röntgenbild keine bösen Überraschungen zu Tage fördert :(
 
Huhu,

also seit Freitag bekommt sie nun Doxycyclin und es verhält sich mit dem Husten solala...in der letzten Nacht war vom Husten fast gar nichts zu hören, in der Nacht davor hingegen, sehr stark. Irgendwie wechselt das von Tag zu Tag sehr stark....an einem Tag ist es besser an dem nächsten wieder schlimmer usw. Obwohl ich sie schone, nur kleine Runden drehe und warm halte.

Der Tierarzt meinte, dass ich ihm die Röntgenbilder zukommen lassen soll (bin umgezogen und musste so auch den Tierarzt wechseln). Der "alte" Tierarzt, den ich übrigens für sehr kompetent halte, meinte, dass man nicht eindeutig sagen könne (trotz Röntgenbild, auf denne ja kompakte Strukturen zu sehen waren), woher der Husten kommt - sprich on die Ursache nun ein akuter "Rückfall" der chronischen Bronchitis ist oder sich diese "Gebilde" in der Lunge bemerkbar machen.
Nun ja, ich denke auch der neue Tierarzt wird anhand der Röntgenbilder nicht wirklich sagen können, was die Ursache ist. Beide sind möglich.

Noch habe ich ihr kein Cortison verabreicht, sondern bin bei den Antibiotika geblieben und warte ab.

Achso, der alte Tierarzt meinte, dass wenn der Hund positiv auf die Antibiotika reagiert, sprich eine Besserung eintritt, wahrscheinlich davon auszugehen ist, dass es halt eher ein bakterieller Effekt war und es somit nicht auf die Gewächse zurückzuführen ist.
Der neue Arzt meinte, dass auch eine Verbesserung der Symptome durch Antibiotika, die Tumor-Ursache nicht ausschließt, da ein Tumor wohl auch viele Keimherde schaffen kann. So oder so ähnlich.

Ich hoffe ihr seht noch durch...


Danke!
 
Aber auf dem Röntgenbild kann man sicher erkennen ob die Gebilde gewachsen sind, was für tumoröses Gewebe spricht oder ob sie so geblieben sind.

Wenn sie gewachsen sind könnte dies eine Ursache für diesen plötzlichen starken Husten sein. Wenn nicht entweder ein bakterieller oder virus-Infekt.

Wenns ein bakterieller is, sollte das Antibiotika ansprechen, vielleicht nochmal ein anderes Antibiotika wenns besser geworden ist aber noch nicht weg. Wenn es ein Virusinfekt ist Symthome behandeln und abwarten.

Nochmal eine etwas doofe Frage:

Bist du Raucher und rauchst in der Wohnung?
 
Also, das erste Röntgenbild, dass von ihrer Lunge gemacht wurde, war zum Anfang des Hustens, vor ca. 3 Jahren. Damals sah die Lunge schon recht schlecht" aus - sprich, relativ schattig und es waren längliche Gebilde zu sehen. Es hierß damals es sei entweder eine Entzündung/Infekt oder ein filtrierend wachsender Tumor.
Dann haben wir eine Lungenendoskopie machen lassen, und es wurden Anzeichen einer chronischen Bronchitis gefunden. Daraufhin habe ich sie gut 1 Jahr lang mit Prednisolon behandelt und der Husten war so gut wie weg. Ich habe dann irgendwann das Cortison abgesetzt und es herschte auch bestimmt ein halbes Jahr Ruhe.

Vor kurzem fing der Husten wieder an und wir hatten dann nochmal ein Röntgenbild machen lassen ( da auch im Blut erhöhte Tumormarker vorzufinden waren) und der Doc meinte, dass das Bild schon anders als damals aussah - die Strukturen sein jetzt kompakter und voluminöser oder so. Er sagte es sei tumorverdächtig, könne aber auch was anderes sein. Eindeutig sagen, könne er es nicht.

Nun ja, ich möchte einfach davon ausgehen, dass es "nur" die Bronchtitis ist, die sich jetzt zum Herbst und dem nassen, kälteren Wetter hin wieder bemerkbar macht.

Können denn Bakterien/Viren eine Bronchitis wieder hervorrufen?

Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass rohes Fleisch bei der Fütterung auch zu einem bakteriellem Infekt der Lunge führen kann - ich hatte seit ein paar Tagen tiefgefrorene Pansen gefüttert. Könnte das eine Rolle spielen?

Wann sollten denn im Falle einer Antibiotikabehandlung und im Falle der richtigen Antibiotika ein erster Erfolg zu sehen sein? Nach welcher Zeit?

Ich werde die Antibiotika bis sie aufgebraucht sind geben und dann mal schauen, wie es ihr geht.

Ich selbst bin kein Raucher und meinem Partner habe ich das Rauchen im Haus "abgewöhnt" - weil auch ich schon den Gedanken hatte, dass dies sicherlich nicht gut für den Bulli und ihre Bronchitis ist.
 
Können denn Bakterien/Viren eine Bronchitis wieder hervorrufen?

Ja, in gewisser Weise.

Erstens kann sie sich natürlich wieder anstecken, und einfach ne neue Bronchitis kriegen - du hustest ja vermutlich auch bei jeder Erkältung auf's Neue, oder? (Also, ich jedenfalls. ;) )

Außerdem ist es in der Tat so, dass die Lunge oder oberen Atemwege, wenn vorbelastet, auch bei kleineren Auslösern unter Umständen sehr schnell wieder sehr heftig reagieren - man spricht dann zB von einem "hyperreagiblen" Bronchialsystem - beim Menschen.

Ich hatte jahrelang sowas wie chronische Bronchitis (als Jugendliche), bei jedem banalen Infekt erwischte es mich auf's Neue. Irgendwann wurde das Ganze mit Cortison zur Ruhe gebracht (ähnlich wie bei deiner Hündin), was aber nur funktioniert hat, weil... ein Auslöser für die ständigen Infekte (chronische Nasennebenhöhlenvereiterung) gefunden und beseitigt wurde.

Es haben diagnostisch vorher alle immer nur auf die Lunge gestarrt und das andere als "Beiwerk" betrachtet, dabei war es umgekehrt.

Das ist jetzt 25 Jahre her. Ich bin seitdem nur noch selten erkältet gewesen. ABER: Wenn ich's BIN, krieg ich sofort Husten, als hätte ich mindestens Bronchitis, vielleicht sogar Lungenentzündung. Die Atemwege reagieren total über. Beim Abhören ohne Husten hörst du nix, und Entzündung ist auch keine da, aber HUSTEN (extra in Großbuchstaben). Manchmal so schlimm, dass ich mich übergeben muss.

Da bei deinem Hund die Lage ja ähnlich war (Bronchitis chronisch, nur symptomatisch behandelt mit Cortison, Auslöser wurde ja nie so richtig identifiziert), kann ich mir also (leidgeprüft) durchaus vorstellen, dass der auf einen leichten Infekt ähnlich stark reagiert.

Andererseits wirkt aber Cortison auch stark abschwellend, und wird bei inoperablen TUmoren gelegentlich gegeben, um das Krankheitsbild zu verbessern und dem Patienten noche eine etwas schönere Zeit zu machen - dass der Husten durch das Prednisolon verschwunden ist, kann also theoretisch auch daran gelegen haben, dass der Tumor durch das Cortison kleiner wurde, dort weniger Entzündungsgeschehen war usw.

Dass also der Huste damals auf Cortison angesprochen hat, muss nicht heißen, dass nicht damals schon ein Tumor beteiligt war.

Ist also echt schwierig, finde ich. :(
 
Huhu,

wenn Du das so erzählst, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es sich dann bei meiner Maus auch um eine gesteigerte "Überreaktion" der Lunge handelt - gerade weil sie vorbelastet ist.

Ok, also wirkt - wenn auch im weitesten Sinne - Cortison sich auch "genesend" auf Tumore aus....das macht die Diagnose wirklich nicht leichter.

Wie verhält es sich denn mit Antibiotika - haben diese eine bekannte Wirkung auf tumoröse Strukturen?

Meine Dame hustet nach noch ein paar Mal, nicht sehr lange aber immer Mal wieder. Letzte Nacht war es dreimal. Aber halt nur kurz. Es ist schwer für mich eine Veränderung zu sehen und somit einen Behandlungserfolg mit den Antibiotika festzustellen, da der Husten und dessen Häufigkeit und Heftigkeit sehr schwanken. Im Moment geht es - toi, toi, toi - ganz gut.

Ich werde nun erstmal abwarten, wie es ihr geht, wenn die Antibiotika alle aufgebraucht sind.
Heute habe ich veranlasst, dass die Röntgenbilder von meinem "alten" zu dem neuen Tierarzt gemailt wurden. Zu ihm werde ich dann nächste Woche noch einmal gehen und Rücksprache halten.

Wirklich eine schwierige und nicht eindeutige Geschicht....:(

Ich danke Euch!
 
Wie verhält es sich denn mit Antibiotika - haben diese eine bekannte Wirkung auf tumoröse Strukturen?
eher nein, aber rund um einen Tumor findet sich häufig auch eine Sekundärinfektion oder ein anderes "Reizgeschehen" des Körpers, da kann mitunter Antibiotika-Einsatz gute Ergebnisse bringen, da zwar der Tumor selber nicht beeinflusst wird, aber seine Auswirkungen
 
Huhu,

die Maus ist nun, bedingt, durch meine neuen Job, bei meiner Mutter. Jeden Abend rufe ich an und erkudnige mich nach ihr. In der letzten Nacht war der Husten wieder ein bisschen mehr und heute morgen auch. Die Antibiotika wird sie nun noch zwei Tage nehmen und dann sind sie aufgebraucht. Fakt ist - der Husten ist nach wie vor da - in welchem Maße auch immer. Wahrscheinlich werde ich ihr doch wieder Prednisolon geben müssen....

Na nächste Woche gehts nochmal zum Tierarzt, Röntgenbilder auswerten und dann mal schauen.

Mache mir große Sorgen.
 
Nur der Vollständigkeit halber Bulli-Girl, auch wenn es dir teilweise nicht gefallen wird:

Ein "Gebilde" in der Lunge - das IST ein Tumor. So nennt man "Gebilde" oder Geschwülste, Raumforderungen, Knubbel, Knoten - gibt viele Begriffe, die letztendlich alle nur Beschreibungen sind. Das Gebilde in der Lunge ist nicht tumorverdächtig, sondern das IST ein Tumor. Das ist keine Diagnose, das ist lediglich das Wort, das den Röntgenbefund medizinisch korrekt beschreibt. Also nicht erschrecken.

Derartige Gebilde können anschwellen, sich entzünden, sich ausbreiten und die Wege verstopfen. Ganz egal, ob sie nun gut- oder bösartig sind. Zu schwerwiegenden Problemen können beide Formen führen.
Cortison lässt abschwellen und dämmt Entzündungen ein - dadurch kann sich so ein Gebilde dann auch verkleinern.

Husten entsteht, wenn Schwellungen, Entzündungen oder kleinste Fremdkörperchen in den BRONCHIEN sind. Die Bronchien, das sind die LuftWEGE und nur die kann man bei einer Endoskopie angucken. Eine akute Bronichitis entsteht häufig durch Viren, weniger durch Bakterien. Bakterien befallen eher das Lungengewebe, also das was um die Bronchien herum ist (Lungenentzündung). Lungengewebe kann man entweder über ein Röntgenbild sehen oder man müsste eine Biopsie nehmen.
Viren kann man nicht mit Antibiotika behandeln - die Wahrscheinlichkeit, dass eine Bronichitis auf Antibiotika anspricht ist also eher gering.

Eine Bronichitis, egal ob chronisch oder akut, behandelt man vor allem mit Schleimlösern wie Mucosolvan, ACC akut oder ähnlichem.

Hat denn dein Hund Fieber? Einen akuten Infekt, egal ob durch Viren oder Bakterien erkennt man eigentlich an erhöhter Temperatur.

Ein paar Dinge aber auch zu deiner Beruhigung:
erstens sind Tumormarker vor allem teuer und zu wenig nutze. Schon gar nicht, wenn man sie nicht wirklich absolut sicher interpretieren kann - und das können die wenigsten Ärzte. Die meisten Tumormarker sind auch bei Entzündungen erhöht und um überhaupt eine Aussage treffen zu können, brauchst du eine ganze Reihe von Werten. Ausserdem sind sie sehr unterschiedlich bezüglich ihrer Spezifität, das heisst, jeder Tumormarker ist nur für ganz bestimmte Tumorarten spezifisch (aussagekräftig). Ich nehme an, euer TA hat CEA bestimmt? Das ist jedenfalls der einzige Tumormarker, den man seit Neustem auch bei Hunden bestimmt. Schon beim Menschen ist er alles andere als spezifisch, wird bei vielen Tumorarten, aber vor allem auch bei entzündlichen Vorgängen erhöht gefunden.

Sollte er noch weitere Tumormarker bestimmt haben - sind die noch weit experimenteller zu sehen als das CEA. Für Tumormarker wie CYFRA 21-1, SCC, MUC-1 (= CA 15-3) oder M2-PK gibt es nicht mal beim Menschen entsprechende Empfehlungen zur routinemäßigen Bestimmung.

Zweitens sind bösartige Lungentumore meistens wirklich fies bösartig. Sprich: dein Hund würde gar nicht mehr leben, wenn "das Gebilde" in seiner Lunge wirklich ein bösartiger Tumor wäre. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit wirklich denkbar gering.

Nichtsdestotrotz:
eine chronische Bronichtis die sich seit jetzt über 3 Jahren unbehandelt in der Lunge deines Hundes breit machen konnte ist durchaus ernst zu nehmen. Wie Lektoratte schon so anschaulich geschildert hat, gibt es in aller Regel auch einen Grund dafür, wenn eine ursprünglich akute Bronchitis chronisch wird. Beim Menschen ist es halt oft Rauchen, aber mit 1 Jahr lang Cortison geht das auch. Cortison hemmt das Immunsystem und es gibt keinen vernünftigen Grund, eine Entzündung 1 Jahr lang mit Cortison zu behandeln.

Unter Cortison gehen zwar Schwellungen zurück, aber dann sollte man sie absetzen. Infekte, sowohl durch Viren als auch Bakterien können sich dadurch erst so richtig breit machen - das Immunsystem wird ja massiv heruntergefahren und macht dadurch noch zusätzlich anfällig für Infektionen.

Das kann dann durchaus auch dazu führen, dass Lungengewebe mit angegriffen wird. Und dann hättest du schon mal eine durchaus denkbare Erklärung für die "Gebilde" in der Lunge.

Nicht falsch verstehen: ich kann und will damit nicht sagen, dass es so IST. Man kann aus der Ferne keine Diagnosen stellen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass bei deinem Hund aus einem ursprünglich akuten Infekt mittlerweile eine nicht mehr so ganz einfach in den Griff zu kriegende chronische Geschichte geworden ist, ist durchaus gegeben.

Bevor du deinem Hund also demnächst wieder Cortison gibst oder dein Geld für so einen Unfug wie Tumormarker zum Fenster rauswirfst, such dir lieber eine/n guten Tierheilpraktiker, der das Immunsystem und die Lunge deines Hundes wieder langsam etwas aufbauen kann. Ansonsten kannst du selbst es auch mit den üblichen Hausmitteln und rezeptfreien üblichen Mitteln gegen Husten versuchen.

Erstmal müsste in jedem Fall etwas gegen den Husten getan werden, damit dein Hund mal wieder zur Ruhe kommen kann. Nur Antibiotika geben und zuwarten, ob das was nutzt, während der arme Hund sich einen Wolf hustet - das kann's doch nicht wirklich sein, oder?
 
gibts da schon was neues in dem Fall zu berichten???
Intressiert mich sehr weils bei uns momentan auch ziemlich übel aussieht :(
 
Am Montagabend, den 21.11.2011 um 22.36 Uhr habe ich meine Elli über die Regenbogenbrücke schicken müssen.

Was seitdem mit mir passiert ist, kann ich nicht in Worte fassen.

Auf bald meine Elli. Wir sehen uns. Ich liebe Dich!
 
Habt vielen Dank für Eure Anteilnahme.

Es ist wie eine Blockade, wie ein Traum, aus dem ich mit jedem Tag ein Stückchen mehr zu erwachen scheine. Kurz nachdem mich die Elli verlassen hat, war ich wie benommen, empfand nur eine unendliche Leere. Keine Emotionen. War umgeben von einer Hülle, die mich alles nicht wirklich wahrnehmen ließ. Und nun, mit jedem Tag, der vergeht, reißt die Hülle mehr und mehr ein und lässt die schmerzhafte Realität herein. Erst jetzt kann ich die Ausmaße meiner Entscheidung begreifen und erfahren, was geschehen ist. Ein riesen Loch wurde in mein Leben gerissen und ein großer Teil von mir hat sie über die Regenbogenbrücke begleitet. Aber auch ein große Teil von ihr, ist bei mir geblieben, wird auf ewig in meinem Herzen und meinen Gedanken weiterleben und ich versuche auch wirklich mich an die tollen Zeiten zu erinnern, die uns vergönnt waren….wenn es nur nicht so unendlich schmerzen würde. Aber ich versuche wirklich zu lächeln, wenn ich an sie denke. Wirklich.

Ist es normal, dass nach einer gewissen Zeit Schuldgefühle in einem hochkommen und man sich fragt, ob diese schwerwiegende Entscheidung die richtige war? Ich befinde mich im Moment an einem Punkt, der an mir nagt und mir 1000 Fragen stellt. Im tiefsten Inneren weiß ich ganz genau, wie schlecht es meiner Maus ging. Dennoch fühle ich mich manchmal schuldig. Auch wenn ich weiß, dass diese Gedanken gegenüber der Elli nicht fair sind.

Ich möchte mir gerne meine Gedanken von der Seele schreiben und berichten:

Meine Bullidame litt seit ca. 3 Jahren an einem Husten, der anhand einer Lungenendoskopie als chronische Bronchitis diagnostiziert wurde (des Öfteren berichtete ich hier im Forum). Mal ging es besser, mal schlechter. Sie bekam von Zeit zu Zeit Cortison Depots angelegt und bis zum letzten Jahr (2010) konnte ich sie mit Prednisolon vollkommen hustenfrei bekommen. Im Spätsommer diesen Jahres trat der Husten wieder auf. Prednisolon in Tablettenform half nicht wirklich und akut wurde es Anfang November diesen Jahres. Wir besuchten eine Tierklinik, ließen die Lunge röntgen und man sagte uns (wie schon vor ca. 1 Jahr), dass die Lunge wirklich nicht gut aussähe. Es könne eine tumoröse Veränderung sein oder aber auch die chronische Bronchitis oder aber auch Wasser in der Lunge (da sie an einer Herzinsuffizienz litt). Sie bekam also eine Furosemid Spritze, sowie ein Antibiotikum. Ein paar Tage lang ging es ihr etwas besser. Sie atmetet leichter, hechelte nicht so schnell wie zuvor und wirkte insgesamt in einem besseren Zustand zu sein. Nach einigen Tagen jedoch wurde der Zustand wider schlechter. Die Atmung fiel ihr sichtlich schwer und sie war nicht mehr belastbar. Somit fuhr ich eine Woche später wieder mit ihr zur Klinik, ich bekam Furosemid in Tablettenform und sie bekam Dexametazon gespritzt. Ich entwässerte sie eine Woche lang. Zusätzlich bekam sie ein Antibiotikum und ein Bronchienerweiterndes Mittel. Wirkliche Besserung trat nicht ein. Somit fuhr ich eine Woche später erneut in die Klinik, die Lunge wurde erneut geröntgt und es war zu erkennen, dass sich dieser zuvor registrierte Schatten seine Form und Lage verändert hatte (war diffuser). Ich glaube sie bekam erneut eine Spritze und ich sollte mich eine Woche später erneut melden. Kurz vorm Wochenende ging es ihr jedoch wirklich nicht mehr gut. Sie atmete unheimlich schwer, hechelte ständig. Wenn sie sich hinlegen wollte, stand sie gleich wieder auf, als ob ihr Gewicht auf die Lunge drückte und die Atmung zusätzlich erschwerte. Den Kopf hielt sie sehr oft nach oben gerichtet. Am Wochenende fraß sie dann so gut, wie gar nichts mehr, nicht einmal mehr die Hähnchenbrust (wenn dann nur sehr kleine, wenige Stücke). Das gefressene erbrach sie jedoch nach einer gewissen Zeit auch wieder. Und zunehmend versuchte sie Kot abzusetzen und presste und presste aber nie kam etwas außer ein paar Wasser Tropfen. So ging es am Sonntagabend erneut in die Notaufnahme – dort sagte man uns, nach dem Abtasten des Bauchraumes, dass sie Schmerzen im Bauchraum hat. Sie bekam eine Spritze gegen die Schmerzen. Am Morgen darauf wurde der Bauchraum geröntgt, es war jedoch keine Verhärtung o.ä. zu erkennen. Der Tierarzt röntgte erneut die Lunge, um sich ein Bild des Zustandes machen zu können und sein Urteil, war wie das des anderen Arztes, ernüchternd negativ. Er sprach von einem sehr schlechten Zustand der Lunge (sehr hell und grau schattiert, nur ein sehr kleiner Bereich war noch schwarz auf dem Röntgenbild). Er sagte, dass der Hund einem auf Dauer ersticken würde und man über den Gedanken ihn gehen zu lassen nachdenken sollte. Wir fuhren heim. Ich habe keine Ahnung, wer gefahren ist oder wie wir ankamen. Das war am Montagmorgen. Am Montagabend fuhren wir erneut in die Klinik – zu unserer eigentlichen Tierärztin. Sie sprach von einer chronisch obstruktiven Bronchitis, einem sehr kleinem Lungenvolumen usw. Sie hörte meine Maus erneut ab und sagte, dass sich der Zustand zu dem vor einer Woche sehr stark verschlechtert hatte. Das nicht Fressen und das Unvermögen Liegen zu können und Schlaf zu finden sprach auch für eine starke Verschlechterung. Sie bot mir an ihr erneut ein anderes Cortison zu spritzen (als letzter Versuch). Gleichzeitig sprach sie aber aus, was Niemand von uns wahrhaben wollte.

Ich entschied mich gegen eine weitere Cortison Spritze.
Zu dieser Entscheidung kam ich als ich zu meiner Elli heruntersah und einen Hund erblickte, der, in meinen Augen, einfach nicht mehr konnte. Klar, sie stand aufrecht, hatte noch genügend Kraft um sich gegen die Praxen Tür zu drücken und die Flucht anzutreten. Aber ihren wahren Zustand konnte und wollte ich mir nicht beschönigen.

Somit entschieden wir uns für die zweite Option – jedoch unter keinen Umständen wollten wir es dort. Wir verließen die Klinik, fuhren mit ihr am gleichen Abend zu meiner Mutter. Wir alle verabschiedeten uns von ihr. Ich sehr ausgiebig. Ich möchte es mir nicht einreden aber ihr Blick sprach Bände. Als wolle sie mir sagen, dass sie gehen wolle. Sie sah jeden von meiner Familie sehr eindringlich an. Ich bat meine Familie mich mit ihr allein zu lassen, lag mit ihr auf dem Bett und Zweifel an dieser Entscheidung kamen in diesem Moment in mir hoch. Ich sah sie an. Sie stand auf, hustete sehr stark und spukte dabei blutigen Schleim aus. Ich denke eine eindeutigere Antwort auf meine Zweifel hätte sie mir nicht geben können. Um kurz nach 22.00 Uhr kam der Tierarzt. Er hörte sie ab und meinte es sei die einzig richtige Entscheidung. Auch sagte er, dass sie bereits Wasser im Bauchraum hätte.
Ich hielt sie im Arm, meine Hand vor ihrer Nase, versuchte ich sie zu beruhigen und keine Panik u bereiten.

Um 22.31 Uhr trat sie ihre Reise an. Sie wurde 13 Jahre, 6 Monate und 9 Tage alt.


Das jetzt so niederzuschreiben, zerreißt mich innerlich. Es ist so schwer diese Entscheidung zu treffen und vor allem damit zu leben. Ich möchte nie wieder über Leben und Tod entscheiden müssen.
Am liebsten möchte ich einfach nur die fitte, junge, freche und glückliche Elli in Erinnerung behalten und so oft wie möglich versuche ich mir auch genau diese wundervollen Zeiten ins Gedächtnis zu rufen. Aber es fällt schwer.

Wenn ich mir so diesen obigen Text anschaue, sehe ich, dass ich viel zu viele Worte an ihren schlechten Zustand und ihre Krankheit „verschwendet“ habe. Die gesunden (fast) 13 Jahre sollten in meiner Darstellung überwiegen.
Im Herzen tun sie dies auf jeden Fall und das ist doch letztlich alles, was zählt, oder?

Ich glaube es hilft mir dennoch diesen Abschied in Gedanken und auch in Wort Revue passieren zu lassen. Der Verarbeitung und Realisierung wegen.

Ich hoffe sehr, dass ich irgendwann mit einem Strahlen im Gesicht und überflutet mit 10000 tollen Erinnerungen und Geschichten, an meine Elli denken kann und der erste Gedanke nicht den Abschied beinhaltet. Aber das wird noch dauern. Der Schmerz wird wohl nie vergehen. Das soll er eigentlich auch nicht – nur dieser spricht für eine wahre Liebe. Vielleicht kann sich irgendwann das Gleichgewicht von Trauer und schönen Gedanken zu Gunsten der schönen Gedanken verlagern.
Letztlich bin ich unheimlich dankbar für diese tolle Zeit! Und ich gehe fest davon aus, dass wir uns irgendwann, in welcher Form auch immer, wiedersehen.

So, all das musste ich nun einfach irgendwie mal niederschreiben. Es hat mir geholfen, für den Augenblick.

Elli – Du bist das Beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Hast mein Leben, meine Gedanken und mich mit Liebe und Vertrauen gefüllt. Du warst stets für mich da, der geduldigste Zuhörer und verständnisvollste Seelentröster! Auf ewig bleibst Du mit mir verbunden und ein sehr großer Teil von mir. Für den Moment physisch voneinander getrennt – bis sich unsere Wege wieder kreuzen und wir einen gemeinsamen Weg beschreiten.
 
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