Bußgeld für Füttern streunender Tiere S.-A.

S

Sera und Rest

... wurde gelöscht.
Bußgeld für Füttern streunender Tiere


Halle/S.-A., 11.1.02

Herrenlose Katzen sollen es auch in Zukunft schwer haben in Halle. Wenn es nach dem Willen der Stadträte geht, soll ihnen das Futter versagt werden. In der neuen Gefahrenabwehrverordnung (GVO), die derzeit in der Diskussion ist, wird das Füttern streunender Tiere im Stadtgebiet als Ordnungswidrigkeit benannt. Bei Zuwiderhandlung droht laut Stadt ein Bußgeld von 50 Euro. Der hallesche Tierschutzverein ist entsetzt: Für ihn ist das ein klarer Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.

Auch nach der derzeit gültigen GVO ist das Füttern streunender Tiere nicht erlaubt. Der hallesche Tierschutzverein ist mehrmals dagegen Sturm gelaufen. Nun wird die neue GVO vorbereitet - am Mittwoch war die Vorlage im Innenausschuss - und wieder ist der umstrittene Paragraph enthalten. Eine der Begründungen kam von Stadtrat Werner Misch (CDU:( "Ziel muss es sein, langfristig verwilderte Tiere im Stadtgebiet wegzubekommen." Die erste Reaktion von Christine Kaiser, Sprecherin des Tierschutzvereins: "Wir werden einen Einspruch formulieren."

Dabei wünschen sich die Tierschützer ebenfalls nichts sehnlicher, als eine Stadt ohne verwilderte Tiere. "Aber der Weg dorthin kann nicht über Aushungern, also Tierquälerei, führen", so Christine Kaiser. "Der Futter-Paragraph der GVO verstößt gegen das Tierschutzgesetz." Kein gesundes Wirbeltier dürfe getötet werden, heißt es dort. Ein Verbot der Fütterung aber käme einer langsamen Tötung gleich.

Streunende Katzen - und in letzter Zeit zunehmend auch Hunde - seien von Menschen ausgesetzt worden, sagt Christine Kaiser. "Sie haben sich das Leben auf der Straße nicht ausgesucht." Damit ihre Zahl nicht noch mehr ansteigt, setzt der Tierschutzverein seit Jahren auf Kastration. Zunächst hatte sich die Stadt mit rund 50 000 Mark jährlich an diesem Projekt beteiligt. Im letzten Jahr schmolz der Betrag auf weniger als ein Zehntel. Die Tierschützer versuchten, die Kastrationskosten über Spenden aufzubringen - mit Teilerfolgen.

Dennoch: Auf der einen Seite sage die Stadt ja zur Kastration und damit zum Leben der Katzen. Auf der anderen wolle sie sie aushungern. "Das verstehe, wer will. Für mich ist es purer Unsinn", meint die Tierschützerin. Sie befürchtet nun, dass die vor allem älteren Menschen, die regelmäßig Katzen füttern, künftig Anfeindungen ausgesetzt sein könnten, vielleicht sogar angezeigt und mit einem Bußgeld belangt werden. "Dabei sind wir froh, dass wir die Futterstellen haben." Rund 150 solcher Futterplätze gebe es. Die Tiere, die dorthin kämen, würden auch ärztlich betreut, seien also gesund. Und: "Wo Katzen sind, sind keine Ratten und Mäuse. Das muss doch auch im Sinne der Katzenhasser sein", so Kaiser impulsiv. Statt gegen diejenigen vorzugehen, die sich um die rund 6 000 frei lebenden Tiere kümmern, sollte die Stadt endlich jene mit Bußgeld belegen, die Tiere verantwortungslos aussetzen.


Quelle:

Bis dann Sera


dog85.gif


Nie vergessen wirst Du sein.
 
  • 6. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi Sera und Rest ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 27 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Bußgeld für Füttern streunender Tiere S.-A.“ in der Kategorie „Presse / Medien“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

IgorAndersen
Mein Mann ist ja Experte was Sicherheit rund ums Auto betrifft (Fahrsicherheitstrainer mit zig Jahren Erfahrung), was mich manchmal an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt. ;) Bei uns wird alles niet und nagelfest gesichert. Nicht nur im Auto. Dem zu Folge sitzen unsere Hunde in Boxen, in...
Antworten
73
Aufrufe
8K
Cornelia T
Cornelia T
HSH2
Hier gab es früher mehr Herden, aber ab und an sieht man noch welche. Mir war bis dahin nicht bekannt, das man die Straße zu fegen hat:confused: Sorry, aber das finde ich leicht absurd. Je nach Größe der Herde war die Kotmenge schon heftig, aber das ist nun mal so.
Antworten
28
Aufrufe
2K
Nicole Binder
N
Podifan
Antworten
7
Aufrufe
1K
Nieni
Nieni
S
Staff-Joyce - ich kann Deinen Frust verstehen. Würde mich auch ankeksen und 550 Euro sind wirklich kein Pappenstiel. Und wenn ein netter Herr Beamter meinen Hund dann noch als "Köter" bezeichnet hätte ... Kann einem dem Tag verderben. Du hast Dir ja bereits Rechtsbeistand geholt, nun musst Du...
Antworten
91
Aufrufe
5K
Consultani
C
Zurück
Oben Unten