Nach den neuesten Nachrichten ist der Hund nicht zum ersten Mal auffällig geworden. Er hat bereits vorher den Sohn des Besitzers, der ihn im Tierheim abgab, angegriffen und verletzt. Dies war letztlich der Grund warum er überhaupt im Tierheim gelandet ist. Dies wurde den Tierheimmitarbeitern wohl nicht in dieser Deutlichkeit gesagt. Aber was macht man mit einem Hund der so auffällig in bestimmten Situationen ist, die nicht vorherbestimmbar sind? Ein lebenlang im Tierheim in einem kleinen Auslauf eingesperrt?
Ich kenne ein Tierheim, in dem das in mindestens einem Fall so gehandhabt wurde. Es gab zwei oder drei Leute, die mit ihm umgehen konnten/ akzeptiert wurden, und ihn wohl auch regelmäßig in den Auslauf mitnahmen, ansonsten wurde er immer von einem Zwinger in den anderen umgeschlossen und wenn was an ihm zu untersuchen wurde, wurde er über das Futter sediert.
Die hatten dort aber auch die Kapazitäten und die räumlichen Gegebenheiten dafür - das ist halt auch nicht überall der Fall.
Im übrigen muss dazu angemerkt werden, dass genau das ja vielen anderen Hunden unerwünschter Rasse, Größe oder Farbe, ganz zu schweigen vom Alter, ja auch nicht anders geht.
Der einzige Unterschied ist, dass man bei diesen Kandidaten zumindest immer noch
hoffen kann, dass sie irgendwann ein Zuhause finden - auch wenn das halt nur für einige der Fall sein wird - und bei den anderen
weiß, dass das niemals eintreten wird.
Ob dieses Schicksal für den jeweiligen Hund tragbar ist,
kann nur eine Einzelfallentscheidung sein. (Die unter anderem auch davon abhängt, wie gut die Mitarbeiter, die mit ihm umgehen können, unter den gegebenen Umständen vor diesem Hund zu schützen sind, wenn er denn gefährlich ist.)
Im betreffenden von mir erwähnten TH saß ein Hund, der vermutlich aufgrund der Kombination Größe (mittleres Kalb), Rassekombi, Temperament, Erziehungsstatus (Null, nichtmal Haus gewöhnt) in diesem TH (Stadtlage) unvermittelbar war. Man hatte aber niemals den Eindruck, dass er das
schlimm fand. Er war halt von Welpe an Zwinger/Gartenhaltung gewöhnt, sodas ihn das nicht weiter juckte. Im übrigen hielt er sich für den souveränen Chef des Geländes, der jeden Besucher huldvoll begrüßt hat.
Der wollte gar nicht vermittelt werden.
Für meinen Hund wiederum war das Leben in demselben Tierheim (wie in jedem anderen Tierheim) auf Dauer nicht tragbar, und ich weiß, dass dort zumindest kurzfristig, wenn sich nicht eine andere Lösung aufgetan hätte, darüber nachgedacht worden ist, ob man ihm wirklich einen Gefallen tut, wenn man ihn weiterhin im Tierheim belässt und irgendwie mit durchschleppt.
Es
kann darauf keine einfache Antwort geben!