Beißstatistik NRW 2016

chiquita

10 Jahre Mitglied
Auswertung der Berichte über die
Statistik der im Jahr 2016 in Nordrhein-Westfalen behördlich erfassten Hunde


I. Gefährliche Hunde nach § 3 Absatz 2 LHundG NRW
(Pitbull-Terrier, American Staffordshire-Terrier, Staffordshire-Bullterrier, Bullterrier und Kreuzungen aus diesen Rassen)
Die Zahl der registrierten Hunde liegt bei 7.377 und ist damit gegenüber dem Jahr 2015 um 88 Hunde angestiegen.

In dieser Gruppe gab es im Jahr 2016 insgesamt 15 Beißvorfälle mit Verletzungen beim Menschen, gegenüber 14 Beißvorfällen im Jahr 2014.
Der American Staffordshire Terrier – die mit Abstand am häufigsten gehaltene der vier in § 3 Abs. 2 gelisteten Rassen – ist im Jahr 2016 mit 8 Beißvorfällen mit Verletzungen beim Menschen in Erscheinung getreten. Im Jahr 2015 waren es 6 Beißvorfälle mit Verletzungen beim Menschen.
Die Anzahl der weiteren Vorfälle bei dieser Rasse ist mit 17 im Jahr 2016 im Vergleich zu 25 weiteren Vorfällen im Jahr 2015 weiter rückläufig.
So gab es im Jahr 2016 mit dieser Rasse 12 Beißvorfälle, bei denen andere Tiere verletzt wurden, und 5 sonstige gefährliche Vorfälle (2015: 14/11).
Von den insgesamt 29 Beißattacken in der Kategorie Verletzungen bei anderem Tier (2015: 33) waren unter anderem 3 dem Bullterrier (2015: 1) und 14 den Kreuzungen aus diesen Rassen zuzurechnen (2015: 13). Bezogen auf die verhältnismäßig geringe Population dieser Rasse ist die Anzahl der Beißvorfälle immer noch überproportional hoch.
Der Vergleich der Durchschnittswerte der Jahre 2007 bis 2016 zeigt, dass es im Laufe der Jahre immer wieder unterschiedliche Rassen dieser Kategorie waren, die besonders auffällig geworden sind.
Von allen Rassen der § 3 Absatz 2 Hunde verzeichnet der Pitbull Terrier im Durchschnitt immer noch die höchste Auffälligkeit bei den Beißvorfällen, in denen Menschen verletzt wurden.



II. Hunde bestimmter Rassen nach § 10 Absatz 1 LHundG NRW
(Alano, American Bulldog, Bullmastiff, Mastiff, Mastino Espanol, Mastino Napoletano,
Fila Brasileiro, Dogo Argentino, Rottweiler, Tosa Inu und Kreuzungen aus diesen Ras-
sen ). Die Zahl der registrierten Hunde dieser Gruppe beläuft sich im Jahr 2016 auf 9.627 Tiere.
Das sind 36 Hunde mehr als im Jahr 2015 (9.591).

Behördlich registriert wurden im Jahr 2016 38 Beißvorfälle mit Verletzungen von Menschen - 8 mehr als im Jahr 2015 – , 67 Beißvorfälle mit Verletzungen von Tieren - 28 mehr als im Jahr 2015 – und 20 sonstige Vorfälle mit diesen Hunden – 5 weniger als im Jahr 2015.
Unauffällig waren im Jahr 2016 Hunde der Rassen Mastino Napoletano (74 Tiere) und Fila Brasileiro (57 Tiere).

Hingegen erreichten im Jahr 2016 die Rassen American Bulldog, Mastino Espanol und Rottweiler auffälligere Werte. Da die Population der Rasse Mastino Espanol mit 30 Tieren sehr klein ist, fällt ein Beißvorfall am Menschen mit 3,33 v. H. sehr ins Gewicht. Auf Grund der Anzahl von 882 Tieren der Rasse American Bulldog sind 2 Beißvorfälle mit Verletzungen beim Menschen (0,22 v.H.) sowie 6 Beißvorfälle am Tier auch hier augenfällig (0,68v.H.).
Die Zahl der in dieser Kategorie verzeichneten 27 Beißvorfälle mit Rottweilern, bei denen Menschen betroffen waren, ist im Verhältnis zur gemeldeten Population dieser Rasse mit 5.794 Tieren im Vergleich zum Berichtsjahr 2015 erneut angestiegen, obwohl die Zahl der gemeldeten Rottweiler gegenüber dem Berichtsjahr 2015 um 91Tiere gesunken ist.



III. Große Hunde nach § 11 Absatz1 LHundG NRW
Auch im Jahr 2016 ist die Zahl der registrierten großen Hunde nach § 11 Absatz 1 mit insgesamt 538.500 Tieren gegenüber der im Jahr 2015 mit insgesamt 527.811 registrierten großen Hunden wieder angestiegen.

Im Jahr 2016 haben Schäferhunde und Schäferhund-Mixe mit insgesamt 77.894 Tieren (2015= 78.140) sowie 34.003 Golden Retriever (2015 = 33.745) neben den 390.151 sonstigen großen Hunden ohne nähere Rassebezeichnung (2015: 372.663) den größten Anteil innerhalb der Kategorie der großen Hunde, obwohl die Anzahl der registrierten Schäferhunde und Schäferhund-Mixe geringfügig zurückgegangen ist.

Von den 725 Beißvorfällen, bei denen Menschen zu Schaden kamen, entfallen 510 Vorfälle auf die sonstigen großen Hunde (2015 = 515). Schäferhunde und Schäferhund-mischlinge waren mit zusammen 157 Vorfällen rassespezifisch am auffälligsten (2015= 171).

Neben Dobermann und Dogo Canario und war der Schäferhund auffällig. Hier liegen die Ergebnisse teilweise nahe an den Werten von einigen sog. „Listenhunden“.

Die rassespezifische Abfrage nach Hunden, für die Entscheidungen nach § 3 Absatz 3 LHundG NRW (Feststellung der Gefährlichkeit im Einzelfall) getroffen werden mussten, ist für diese Gruppe im Jahr 2016 zu dem Ergebnis gekommen, dass insgesamt 203 Tiere als besonders gefährlich gelten; davon u. a. 36 Schäferhunde, 19 Schäferhund- Mixe, 7 Dobermänner, 2 Golden Retriever und 8 Münsterländer.


IV. „Kleine“ Hunde Seit dem Jahr 2009 werden Tiere der Rasse „Miniatur-Bullterrier“ und Beißvorfälle mit Hunden dieser Rasse erstmals gesondert erfasst.

Im Jahr 2016 wurden 725 Hunde dieses Typs registriert (2015: 684 Tiere). Hier ist eindeutlicher Anstieg in den letzten Jahren zu verzeichnen. Im Berichtsjahr 2016 wird von 4 Beißvorfällen beim Miniatur-Bullterrier (0,552 v.H.) mit Verletzungen beim Menschen (2015: 4 / 0,585 v.H.) sowie 4 Vorfällen(0,552v. H.), bei denen andere Tiere verletzt wurden(2015: 12 / 1,754v.H.), berichtet.



 
  • 26. April 2024
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Erstens gibt es weltweit keine Hunderasse mit dem „Mastino Español“! Allein dieser Patzer reicht mir, solche Statistiken nicht ernst zu nehmen. Zum Anderen stellt sich mit bei solchen Statistiken immer sofort die Frage, was wird da eigentlich erfasst? Was verstehen die Autoren unter einer Beißattacke? Unterscheidet die Statistik zwischen Schnappen, also dem Maßregeln, und Beißen, Angriff oder Verteidigung eines Hundes? Was ist dem jeweiligen „Beißvorfall“ vorausgegangen?
Denn auch das gehört zu einer vollständigen und aussagekräftigen Statistik.
Wir müssen beim Menschen ansetzen, nicht beim Hund. Der Hund ist hier erst einmal die zweite Priorität.
Nehmen wir mal die Niedersächsische Hundeverordnung.
Alle Hundebesitzer, die bis zum Stichstag nicht nachweislich innerhalb der letzten zehn Jahre vor dem Stichtag einen Hund hielten, müssen diesen „Hundeführerschein“ machen.
Mal abgesehen davon, das schon dies für sich genommen, absoluter Nonsens ist, denn ich kann 30 Jahre ununterbrochen Hunde halten und trotzdem im Ungang mit meinen Hunden, alles verkehrt gemacht haben, was man nur falsch machen kann. Oftmals ist das auch leider so.
Erfahrung und Kompetenz sind bekanntlich zwei völlig unterschiedliche Dinge, die hier aber in einen Topf geworfen wurden.
Der Nonsens geht aber weiter, denn wer nun annimmt, das nur der Inhaber dieses Hundeführerscheins seinen Vierbeiner ausführen darf, der irrt gewaltig! Ausführen darf diesen Hund jeder, der körperlich und geistig dazu in der Lage ist. Allein die Verantwortung liegt beim Hundeführerscheininhaber und Halter. Wie saudumm ist das denn Bitteschön?
Was nützen uns und unseren Hunden die tollsten Statistiken, wenn an der Ursachen gar nicht und an den Symptomen ein wenig herumgebastelt wird? Alles nur Alibifunktion. Die Politik erkannte ein Problem und wollte es so schnell wie möglich von Tisch haben. Die Leidtragenden sind und bleiben unsere Hunde, die mit Knast oder der Todesstrafe gegeißelt werden.
 
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chiquita
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Bitte hier Antworten Uhlenberg etc. nachlesen: Rechtsgutachten zu § 22 LHundG NRW (Beobachtungszeiträume) Am 15. September 2005 hatte der Club für Molosser e.V. beim NRW-Umweltministerium unter Auswertung sämtlicher vorliegender Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können...
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Den Link habe ich aus dem KITA Vorfall: Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Spitzenreiter (gemessen in Relation zur Rassehäufigkeit) war 2014 der Kaukasische Schäferhund :p Statistik halt. Besser wären Untersuchungen der Vorfälle, Analyse der Ursache + Publikation.
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wobei ein Labbi Biss nicht weniger schmerzhaft sein dürfte dem Opfer ist es mit Sicherheit egal, welcher Rasse der Übeltäter angehört und natürlich wäre es so, dass bei Ausrottung einer Rasse, andere Rassen gehalten werden, die dann eben auch bei gleichen Voraussetzungen beissen
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