"Begeisterte" Begrüßung

lektoratte

KSG-Geekgirl™
15 Jahre Mitglied
... oder: "Wie sag ich's meinem Nachbarn"?

Folgendes ist mein Problem:

Garri wird ja im Moment einmal täglich von meinem Nachbarn zu einem Spaziergang abgeholt. Dieser ist ein sehr freundlicher Mensch, der allerdings ein entscheidendes problem hat: Er kann sich nicht durchsetzen, egal ob Mensch oder Hund gegenüber, und versucht es gar nicht erst.

Außerdem hat er sehr eigenartige Vorstellungen davon, wie ein Hund denkt oder lernt, und vermenschlicht nach meinem Empfinden alle Hunde sehr stark.

Nun hab ich einen Hund, der bekanntlich zu überschießenden Gefühlsreaktionen neigt. Regt er sich auf, tut er das sofort bis zum Anschlag, freut er sich, kann das genauso passieren.

Wenn Garri diesen Mann sieht, flippt er vor Freude regelrecht aus. Der Mann findet das toll und ermutigt ihn dann sogar noch. Das geht, wenn man nicht einschreitet, soweit, dass der Hund vor Begeisterung anfängt, an seinen Klamotten zu reißen, und ihm schonmal (da war ich allerdings nicht dabei und mein Mann hat das nicht mitgekriegt) nen Pullover und ne Hose zerlegt und ihm dabei auch mehrere blaue Flecken verpasst hat.

Auch Besucher werden bei uns immer sehr aufgeregt begrüßt, mit viel im Kreis rennen, schnarchen, grinsend in die Luft schnappen und teilweise die Möbel anrempeln. Das kann man normalerweise durch Ignorieren ganz gut drosseln.

Wenn der Hund dafür zu aufgedreht ist, weil sehr viele Besucher kommen, lass ich ihn normalerweise kurz in den Garten, dann kann er ne Runde oder acht rennen, und dann ist gut. Geht das nicht, muss ich den Hund auch mal beiseite nehmen, ins Sitz nehmen und festhalten, bis er sich wieder beruhigt hat.

Bei diesem Besucher, der ja auch klar mit "Spaziergang" assoziiert ist, fällt das Begrüßungsritual aber noch etwas extremer aus - sprich, mein sowieso motorisch etwas belasteter Hund schießt durch die Gegend wie ein Knallkörper, rempelt Möbel und Türrahmen an, würde auch Möbel, die nicht an ihrem Platz stehen, über den Haufen werfen und versucht immer wieder, den Nachbarn anzuspringen.

Und ich versuche immer wieder, das zu unterbinden.

Und jetzt kommt das Problem: Schreien darf ich dabei schonmal gar nicht, das arme Tier. Aber ich darf, geht es nach meinem Nachbarn, eigentlich überhaupt nicht einschreiten, weil der Hund sich doch nur freut, was ja an sich was positives ist. Und sogar das verbiete ich ihm.

Heute haben wir uns darüber richtig in die Wolle gekriegt, weil er der Ansicht ist, ich würde damit den Hund unnötig unter Druck setzen und viel zu viel von ihm erwarten. Schließlich sei meine Selbstbeherrschung nicht die beste, da könnte ich doch von meinem Hund keine erwarten.

Dass ich kein Problem damit habe, dass der Hund sich freut, aber ein Problem damit, wenn er dabei anfängt, zu heulen wie ein Werwolf, oder meint, er müsste schnappen - heute auch dezent angedeutet nach mir, als ich dem Nachbarn noch ne Frage gestellt habe, was den Beginn des Spaziergangs verzögert hat... kapiert der irgendwie nicht.

Ich mein, ist ja auch nicht sein Problem, wenn der Hund mir die Inneneinrichtung zerlegt, oder bei jedem besucher meint, er dürfte sich so aufführen. Dass ich dann irgendwann gar keine Handwerker mehr kriege, oder immer den Hund wegsperren kann, der daraufhin erstrecht völlig durchdreht, kann ihm auch egal sein....

Aber das ist ja schon wieder zuviel rein subjektive Einschätzung von mir.

Fakt ist:
Ich habe einen Hund. Dieser kann sich bei großer Erregung nur schwer selbst kontrollieren (sprich: Er kriegt sich buchtstäblich nicht mehr ein), was teilweise an seiner zermatschten Hypophyse liegt.

Das gilt für positive wie für negative Erregungszustände. In der Tat neigt er auch dazu, bei großem positiven Stress sich ein negatives Ventil zu suchen, wie ne Scheinattacke auf das Gartentor, Verbellen von Passanten, die er eigentlich kennt und die ihn sonst gar nicht interessieren usw.

Bei negativem Verhalten arbeite ich mit einem Abbruchsignal und, wenn es sich anbietet, dem Abfragen von Alternativverhalten, was je nach Tagesform und Situation gut klappt oder auch mal gar nicht.

Und ich versuche, Situationen, in denen er sich in so etwas hineinsteigert, konsequent zu vermeiden, weil ihn das nicht erleichtert, sondern letztlich nur fertig macht. Der bellt und rennt sich im Zweifelsfall buchstäblich blöd, weil er eben nicht von selbst wieder runterkommt.

Irgendwann steht er nur noch mit glasigem Blick da und zittert, und fängt bei jedem winzigen Geräusch wieder an mit Bellen und rumrasen, und die Ausbrüche werden immer heftiger.

Das brauch ich eigentlich nicht.

- So. Und bei positivem Durchdrehen soll ich das nun nicht machen?

Da ist der Effekt letztlich genau derselbe. Der Hund gerät völlig neben die Spur, ist nicht mehr ansprechbar und fängt dann eben auch an, anderweitig "über die Stränge zu schlagen" und gewisse Grundregeln des sozialen Miteinanders außer Acht zu lassen.

Findet ihr das sinnvoll?

Ich finde, der Hund darf das bei keinem Besucher. Er wird's immer wieder versuchen, aber ich meine, ich muss ihm ebenso immer wieder klarmachen, dass das nicht erwünscht ist, und wie er sich stattdessen verhalten sollte.

Habt ihr eine Idee, wie ich mich in dem Moment am besten verhalten sollte?

(Wie gesagt: Hund ist im Knallkörpermodus, und nur noch eingeschränkt bis gar nicht ansprechbar.)

Wenn er sich normal freut, weil jemand reinkommt, ist Hund gar nicht beachten eigentlich das Mittel der Wahl.

Aber ich finde es echt schwierig, den Hund zu ignorieren, wenn er grad meine Wohnzimmereinrichtung durcheinanderwirft und von einem Möbelstück zum nächsten prallt.
 
  • 26. April 2024
  • #Anzeige
Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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Gerade bei Deinem Hund und seiner Vorgeschichte ist es schwierig, hier mit Ferndiagnosen oder Vorschlägen zur Verhaltensänderung zu antworten. Mal abgesehen davon, dass man das sowieso nicht tun sollte.

Vielleicht könnte es helfen, wenn Du mit Deinem Nachbarn sprichst und er auch mal einfach so, ohne anschließendes Gassigehen mit Garri, zu Besuch kommt, da Du ja anscheinend schon ein paar Möglichkeiten hast, Garri bei "normalem" Besuch zu beruhigen. Ziel sollte es sein, dass Garri den Nachbarn nicht nur mit dem Gassigang verbindet, sondern als "normalen" Besuch, der mal mit mir spazieren geht.

Auch die Verwendung eines Abbruchsignals u. das Abfragen von Alternativverhalten, welches ja bei negativem Verhalten teilweise funktioniert, könnte durchaus hilfreich sein.

Ich denke es läuft bei Garri auf eine Kombination von oben genanntem hinaus.

Das ist also mein Versuch eines "Lösungs"-vorschlages.
 
  • 26. April 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hm, schwierig. Meine müssen nach kurzer Begrüssung auf ihren Platz.

Hast Du nicht ein Zimmer, wo er reinkann, wenn es klingelt?
Dann soll sich Dein Nachbar erstmal 5-10 Minuten setzen, und erst dann darf Garri zu ihm.
Da Dein Nachbar wohl lernresistent ist, wird es wohl auch nichts bringen, wenn Du ihm sagst er soll sich bei der Begrüßung immer vom Hund wegdrehen....
Oder Du bringst ihm Garri schon angeleint nach draußen...
 
... dann kann er ihn draußen anspringen.

Aber wenigstens rennt er dann nicht meine Möbel oder den Kinderwagen um...
Ja, werd ich so machen.

Das "einfach mal so" zu Besuch kommen geht leider nicht. (Fragt nicht, warum... wenn es ginge, wäre vermutlich auch alles anderes kein so großes Problem).

Ich glaube, die Frage, die sich aus meinem frustrierten Geschreibsel weiter oben herausdestillieren lässt, ist:

Wenn ihr einen Hund hättet, der jedesmal bei Begrüßungen oder ähnlichem vor Freude ausflippt (Begründung erstmal egal) - bis hin zu Übersprungverhalten... würdet ihr (wie auch immer) eingreifen, oder würdet ihr ihn "machen lassen", weil's ja schließlich eine "positive Emotion" ist.

Ich sag's euch ehrlich, ich halten dieses "Machenlassen" für absoluten Quatsch. Auch freuen kann man und hund sich etwas gemäßigter, da müssen nicht sämtliche guten Manieren und der Grundgehorsam zum Fenster raus fliegen.

Aber vielleicht seh ich das ja auch wirklich viel zu eng...

Wenn der Typ da war und mir wieder einen Vortrag gehalten hat, fühl ich mich jedesmal wie gehirngewaschen. Das ist alles so unlogisch und merkwürdig, und so seltsam, und gleichzeitig ist er so felsenfest überzeugt davon, dass eigentlich ich diejenige bin, die sich seltsam und falsch verhält und ihren armen Hund unterdrückt, der für seine Macken ja nun nix kann, dass ich immer denke, einer von uns beiden ist im ganz falschen Film.

Aber wer?

Klar kann der Hund für seine Macken nix, aber das heißt doch nicht, dass er darum alles dürfen muss...

Ich finde, wenn ich nicht will, dass der Hund bei negativem Stress schnappt, darf er das auch bei positivem nicht. Schnappen ist Schnappen, und ich will weder blaue Flecke bei mir noch bei Besuchern. Ende und aus.

Das ist mit Sicherheit für den Hund einfacher zu verstehen, als "jetzt darfst du, und jetzt darfst du nicht".

Oder spinn ich?
 
Ich hatte einen Hund der bei Besuch ebenso abgedreht ist. Jetzt tut er es nicht mehr, da der Besuch immer instruiert wurde (ignorieren), mit Abbruchsignal gearbeitet wurde und der Hund auf seinen Platz geschickt wird, bis die Situation und er sich "beruhigt" hat.

Also wäre machenlassen nicht das Mittel meiner Wahl.
 
Das hoert sich fuer mich nach dem typischen Oma-Konflikt an: die Oma weiss alles besser und deshalb muessen die Enkelkinder so behandelt werden, wie sie es fuer richtig haelt. Wenn dann was schief laeuft, ist es natuerlich die Schuld der Mutter. Ich habe inzwischen gelernt, dass wenn es um meine Schutzbefohlenen geht, haargenau das passiert, was ich fuer richtig halte. Einmal ein bestimmtes Verhalten diskutieren ist erlaubt, ich hoere mir die Argumente an und dann entscheide ich die Strategie. Meiner Meinung nach muss man sich da klar und bestimmt, aber freundlich durchsetzen, auch wenn dann Drohungen wie: dann mach halt alles alleine aufkommen, nicht nachgeben. Schlussendlich traegst du die Verantwortung, die Folgen und du hast den besseren Durchblick und somit recht. Meistens geben die (Omas, Opas, Nachbarn usw.) dann auch nach und wenn sie ehrlich sind sagen sie dir auch manchmal hinterher, dass du recht hattest.
Liebe Gruesse
nina
 
Ich hatte schon eine Pflegehündin (Kangal) die sich ganz ähnlich verhielt, sie war in allem etwas extrem, so auch bei Freude.
Ich hab´s echt unterbunden, es geht nicht das mir ein Hund vor Freude ins Gesicht springt und versucht ins Kinn oder den Hals zu beißen.
War es eine Begrüßungssituation habe ich sie kurz getätschelt, aber überhaupt nicht mit ihr geredet, höchstens mal ganz leise ihren Namen gesagt und bin zügig weitergegangen ins Haus oder ein anderes Zimmer, da hat sie sich dann auch immer schnell beruhigt, ist zwar mitgekommen aber ohne große Aufregung. Anfangs versuchte sie mir noch ins Kreuz zu springen wenn ich mich wegdrehte und weitergehen wollte, da hab ich mich dann aber sehr laut und harsch zur wehr gesetzt und sie damit, weil ich vorher sehr ruhig war, wohl erschreckt, sodaß sie das dann auch recht schnell ließ.

Bei dir ist die Situation ja leider so das du auf den Nachbarn angewiesen bist und es nicht riskieren kannst durch deutliche Ansagen ihn zu vertreiben. Und so wie du ihn beschreibst wird er sich wohl auch nicht drauf einlassen, wenn du ihm Möglichkeiten für eine ruhige Begrüßung aufzeigst oder?
 
Wenn ihr einen Hund hättet, der jedesmal bei Begrüßungen oder ähnlichem vor Freude ausflippt (Begründung erstmal egal) - bis hin zu Übersprungverhalten... würdet ihr (wie auch immer) eingreifen, oder würdet ihr ihn "machen lassen", weil's ja schließlich eine "positive Emotion" ist.

Klaro würde ich eingreifen. Bei Arthur klappt ganz gut, dass ich ihn absitzen lasse, er aber zugucken darf, wenn ich die Tür aufmache.

Bei dir ist die Situation ja leider so das du auf den Nachbarn angewiesen bist und es nicht riskieren kannst durch deutliche Ansagen ihn zu vertreiben. Und so wie du ihn beschreibst wird er sich wohl auch nicht drauf einlassen, wenn du ihm Möglichkeiten für eine ruhige Begrüßung aufzeigst oder?

Und das ist wohl der Punkt: Natürlich könntest du dich durchsetzen mit deiner Meinung. Aber was ist für dich wichtiger: Dass die Begrüßung in normalen Bahnen läuft oder dass der Nachbar Gassi geht. Denn ich bin mir sicher, dass du deine Methode durchsetzen würdest, wenn du keine Angst hättest, dass der Nachbar abspringt. Oder?

Grüße Bettina
 
Bei solchen Menschen helfen die dollsten Erklärungen nicht, die sind einfach uneinsichtig und freuen sich noch , wenn Hund sich "freut"

Am einfachsten wäre, wenn du sagst: Hund ist krank, er darf sich nicht aufregen :unsicher: vlt. hilft das
 
Nein, ich würde dieses Verhalten bei meinem Hund nicht dulden.

Du suchst weiter nach Alternativen, das ist gut :)

Ich denke, ein Gespräch mit Deinem Nachbarn würde ohne Deinen Hund mehr bringen. Besuch du ihn doch mal und versuche die Situation zu erklären. Bring ruhig das Beispiel mit dem umgeworfenen Kinderwagen und wir sehr Du auch an Deinem Kind hängst ;)

In der Wohnung würde ich diesem Mann meinen Hund auch nicht mehr übergeben wollen. Auch da wäre mein Vorschlag: Vorher genau das Begrüßungsritual absprechen.

watson
 
Patricia, das ist ja der Punkt, er darf es unter anderem auch darum eigentlich nicht.

Aber das versteht der Mensch halt nicht.

Und man hat in solchen Gesprächen immer das Gefühl, man redet mit einer freundlichen, aber irgendwie schrägen Wand.

(Das sind auch die Leute, die ihrem arthrotischen Hund auf seine alten Tage keine Schmerztablette mehr geben wollen, weil die so schlecht für die Leber sind. Lieber ein bisschen Homöopathie, und dann kann der Hund halt nur noch 20 Minuten raus und humpelt vor sich hin. Das ist nicht grad mein Lieblingshund, aber ich bin soo sauer über diese vernagelte Leute. Das ist so frustrierend, mit denen zu reden, da krieg ich Zustände!)

Das mit dem "Hund in anderes Zimmer tun, bis er sich beruhigt hat", geht in diesem Fall leider auch nicht, da es sich bei Garri eben nicht um 5-10 Minuten handelt, bis er wieder runterkommt, sondern mindestens eine halbe Stunde, manchmal länger - und dann ist das Zeitfenster des Nachbarn schon wieder halb rum.

Aber ich werd es so machen, wie Watson gesagt hat: Mit dem Nachbarn genau durchsprechen, wie wir in Zukunft bei der Begrüßung verfahren, um den Stress für alle Seiten möglichst gering zu halten.
Hoffentlich klappt es.

Der Mensch ist wirklich sehr hilfsbereit, und nimmt in seinem Privatleben einiges auf sich, um mit meinem Hund rauszugehen. (Ich weiß auch nicht, wie lange es dieses Mal gutgeht.) - Was auch ein Grund ist, warum ich ihn nicht so ohne Weiteres besuchen kann.

(Sagen wir's so - ich müsste vorher anrufen, er müsste sein Handy eingeschaltet haben, und er müsste mir die Tür öffnen. Wenn seine Mutter am Telefon oder an der Tür ist, kann ich höchstens eine weitere Ausrede der Liste hinzufügen, warum er angeblich grad nicht da ist. Die gute Frau hat sich in den Kopf gesetzt, ich würd wen suchen, dem ich mein Kind unterschieben kann, weil mein Mann ja nie da ist... :rolleyes: - aber hauptsächlich befürchtet sie, dass er eben nicht mehr rund um die Uhr zu ihrer Verfügung steht.)

Und im Moment hab ich sonst auch niemanden. Nächste Woche fang ich mit Rückbildung an und trainiere mit dem Jogginggurt, vielleicht kann ich irgendwann auch wieder selbst.

Gut an dem Arrangement mit dem Menschen da ist, dass er sich in der Gegend echt gut auskennt und mit Garri in Ecken fährt, die ich einfach nicht kenne, wo man aber auch gut mit ihm laufen kann. Schlecht ist, dass ich nicht mehr dabei sein kann, denn so kenn ich sie dann auch nur vom Hörensagen. :(

Als schlecht schätze ich auch ein, dass Garri bei ihm eben alles darf. Sich aufregen, an der Leine ziehen wie ein Ochse, wie wild im Auto rumspringen - eben alles. Die letzten zwei Tage kam er total gestresst von diesen Spaziergängen wieder, und war auch tagsüber zuhause total unausstehlich. Konnt ihn schon gar nicht mehr in den Garten lassen, weil wirklich alles verbellt wurde, was sich irgendwie vor dem Tor bewegt hat, und er dann auch auf dem "Du hast mir gar nichts zu sagen"-Trip war.

Spaziergang mit einer Freundin und Kinderwagen vorgestern Nachmittag war ziemlich anstrengend. Solange mein Mann mit ihm gegangen ist, hat Garri an der Führleine fast gar nicht mehr gezogen, und jetzt ist wieder alles beim alten. :(

Heute ging es dann besser (angeblich wohl auch auf dem Spaziergang). Mein Mann war heute Nachmittag zuhause, da bin ich dann nochmal mit Garri raus (unsere übliche Strecke, aus dem Dorf raus bin ich gefahren), und das war okay. Er war eigentlich sehr lieb. Muss mal abwarten. Er braucht halt auch immer einige Zeit, um sich auf solche Veränderungen einzustellen.

Jedenfalls nochmal vielen Dank für eure Tipps. - Ich werd mal schauen, wie wir das zur gegenseitigen Zufriedenheit lösen. Könnt mir vorstellen, dass Garri sich draußen gar nicht mehr lange mit überschäumender Begrüßungsfreude aufhält, sondern gleich loswill, was die Sache erheblich verkürzen könnte...
 
Also so ganz spontan würde ich mir jetzt was ausdenken, was dem Herrn Nachbarn plausibel macht, warum die Begrüßung vergleichsweise "geordnet" abzulaufen hat und das kann - da er ja vernünftigen erzieherischen Fakten nicht zugänglich ist - eigentlich nur ein gesundheitlicher Grund sein.

Vielleicht was in der Art: wenn er sich so aufregt, dann steigt der Blutdruck auch gefährlich an und das ist eigentlich das, was der Doc meinte, was wir unbedingt vermeiden sollen, weil dadurch die Schäden im Gehirn unter Umständen noch größer werden - ach Dir fällt bestimmt irgendwas ein, was Du ihm dann mit Deinen wohlgesetzten Worten erklären kannst.

Mein Gedankengang ist, wenn er den Hund wirklich mag, kommt er sich vor wie Schwerverbrecher, wenn er ihm eigentlich schadet und ihn Schritt für Schritt in Richtung Grab befördert ....
einfach geschickt ein bisserl manipulieren - denn manipulierbar ist er, seine Mutti schafft's ja auch *lach*
 
Bei solchen Menschen helfen die dollsten Erklärungen nicht, die sind einfach uneinsichtig und freuen sich noch , wenn Hund sich "freut"

Am einfachsten wäre, wenn du sagst: Hund ist krank, er darf sich nicht aufregen :unsicher: vlt. hilft das

Doch, Ich bin sicher das er Garri sehr mag - eher zu sehr

Mein erster Gedanke war auch, den Nachbarn und Helfer nicht verletzten oder brüskieren mit Erziehungsanleitungen, sondern bitten dies und das zu beachten, weil der "arme" Garri einen schweren Herzfehler hat und sich deshalb nicht aufregen darf ;)

 
Was würde Garri machen, wenn der Besucher ihm ein Spielie gibt, das er bearbeiten darf ?
Ich weiss ja nicht, wie Garri auf Spieli im allgemeinen reagiert.
Denn, wenn der Besuch ihm evtl. einfach ein Spieli gibt, Garri damit abhauen kann und sich damit beschäftigen kann und so irgendwie runterkommen.
Der Hund darf nicht noch zusätzlich aufgepuscht werden, sonst kommt er nie runter.

Natürlich muss das ein ganz besonderes wichtiges und supergeiles Spieli sein, das er sonst nie bekommt. Evtl. nen gefüllten Kong oder ich weiß ja nicht was Garri mag. Kein 08.15 Spieli.

Und ansonsten dem Nachbarn klarmachen, das Garri "herzkrank" ist, das ist ne supergute Idee, das kann auch der Nachbar nachvollziehen.
 
Ich bin definitiv FÜR Eingreifen!
Natürlich macht es dem Hund Spaß sich so zu freuen. Ich bin auch niemand, der dem Hund seinen Spaß verdirbt, selbst wenn er sich im größten Schlammbad wälzt. Ja, da denk ich, dass es ok ist, solange der Hund seinen Spaß hat ;)

Ich hab 2 solcher Knallkörper Zuhause! Die Begrüßung fällt so heftig aus, dass ich die Hunde nur bei guten, hundefesten Bekannten rauslasse. Ich bin auch niemand, der sagt, dass wenn mein Besuch damit nicht klarkommt, dass er fern bleiben soll. Denn für diese Begrüßung muss man Nerven haben.

Paul wäre eigentlich mittlerweile recht ruhig und ich hab ihn soweit im Griff, dass er kapiert hat, dass ein Hochspringen nicht erwünscht ist.
Doch Sheila reagiert fast nicht mehr auf Ansprache und springt aus dem Stand direkt ins Gesicht, um Dieses zu küssen!
Für sie hab ich allerdings Gott sei Dank eine Übersprungshandlung gefunden. Animiere ich sie dazu ihre Decke zu holen, rennt sie ins Wohnzimmer und holt ihre heißgeliebte Decke, an der sie in Stresssituationen (oder auch einfach so) nuckelt.
Diese schleift sie dann ein paar Mal durchs Zimmer und legt sich damit ins Körbchen.

Schwierig. Ihn zu einem Abliegen zu bewegen, dürfte sehr, sehr anstrengend sein. Aber wenn man überlegt, dass Fabian mal zu krabbeln anfängt und Garri so ausflippt, der würde ihn ja grad über den Haufen rennen...

Gerade wenn es anfängt, dass Hundi an die Kleider geht, wird es für mich nicht mehr tragbar. Hat Paul genauso gemacht. Ebenfalls der Staff von Bekannten. Die Bekannten sperren Ben auch erst mal in ein Zimmer wenn Besuch kommt. Er würde auch absolut aufdrehen und sich freuen. Wenn er eine gewisse Zeit in sein „stilles Zimmer“ kommt, ist er wesentlich relaxter, wenn er rauskommt.

Schwierig wird es wohl auch werden dem Nachbar das Problem zu erklären und zu verdeutlichen. Auch ich achte peinlichst darauf, dass Besuch die Hunde ignoriert. Die haben wirklich zu lernen, dass man sich auch gemäßigt freuen kann. Das ist letztendlich ja keinem Besuch zuzumuten.
Ich persönlich verzichte größtenteils auf Besuch ;) Zumal Sheila über Std. des Besuchs auch nicht „runterkommt“. Sie ist die ganze Zeit gestresst, kann sich fast nicht entspannen. So macht sie auch Paul nervös, der dann auch wieder aufsteht und unruhig wird.
 
So, hier mal das erste Update:

Also: Hund verpacken, bevor Nachbar das Haus betritt, klappt wunderbar. Hund war genauso ruhig (ahem - für seine Verhältnisse) und "diszipliniert", als wenn ich jetzt gleich selbst mit ihm gehen würde.

So weit, so gut.

Dann jedoch begann des Dramas zweiter Teil:
Ich öffnete die Haustür, Garri sah den Nachbarn, begann zu heulen, sprang ihm halb ins Gesicht und verbiss sich in seiner Jacke (die zum Glück recht weit ist und offenbar auch keine weiteren Schäden davongetragen hat.)

So - da "Hund eins überbraten" (was ich normalerweise, wie ich gestehen muss, in diesem Fall getan hätte) in Anwesenheit dieses Menschen nicht in Frage kommt, hab ich also den Hund bloß zurückgezogen, beide fielen mehr oder weniger in den Hausflur, und der Terror begann von neuem - wobei ich mich allerdings auch nicht sehr geschickt angestellt habe:

Fazit: Garri festhalten und versuchen, ihn runterzubringen, egal wie ruhig, hat etwa dieselbe Auswirkung, wie wenn man einen Elektromotor auf Volllast festhält: Der dreht immer weiter auf, bis ihm irgendwann die Sicherung durchbrennt. Motto: "Ich will aber, will aber, will aber".

Muss dazu sagen: Der Nachbar hat sich sehr zurückgehalten, und sich auf den Fußboden gesetzt und gar nichts gemacht. Wobei das ja auch schon eine (seine...) Begrüßungsposition ist, aber gut.

Hund jodelte immer lauter. - Ist ja auch logisch und hät ich mir auch denken können - die halbe Stunde zum Runterkommen benötigt er ja in jedem Fall, ob er nun in einem anderen Zimmer ist oder nur körperlich am Rumtoben gehindert wird. (Also: Eigene Doofheit in diesem Fall.)

Und ich dachte bloß eins, dass ich nämlich dieses Viech in so einem Zustand nicht auf die Straße lassen will.

Dann bekam ich wieder einen Vortrag darüber zu hören, dass Freude eine ganz normale Emotion ist, und dass ich die doch zulassen sollte, und dass ich mir doch mal überlegen sollte, was das über mich selbst aussagt, wenn ich das nicht will...:wut: :wand:

Ich wieder versucht, zu erklären, dass es physiologisch keinen Unterschied macht, warum der Hund sich so aufregt.

(Leider weiß der Mensch ziemlich gut über Garris Krankengeschichte Bescheid, und ein Herzfehler gehörte bisher noch nicht zu unserer Sammlung. Da muss ich erstmal einen weiteren TA-Besuch einfügen, um das plausibel zu machen, wobei ich allerdings durchaus befürchte, dass er mit dem Herzen auch Probleme hat. Ist bei Dobis ja nicht grade ungewöhnlich, und bei Hitze macht er mittlerweile sehr schnell schlapp (was aber auch von den Medikamenten kommen kann. Bin nur noch nicht wieder nach MG in die Tierklinik gekommen, zum Ultraschall.)

Worauf ich zu hören kriegte, es sei trotzdem ganz falsch, was ich machen würde, der Hund würde sich immer weiter aufregen, grade weil ich mache, was ich mache. - Was ohne Zweifel stimmte. :(

Ich sollte ihn doch einfach losgehen lassen, dann würde sich das Thema schnell erledigt haben.

Grrr - wer hat mir denn noch vor einigen Monaten während meiner Schwangerschaft erzählt, es wär nicht gut, wenn der Hund (und ich) draußen so einen Zirkus veranstalten würde, alle Nachbarn würden sich darüber aufregen? - Und wenn der Hund vor Freude rumheult, regt die das nicht auf?

---

Hmmpf. - So, nun sind beide wieder da, und wir haben das ganze nochmal in Ruhe durchgesprochen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Morgen probieren wir es so, dass der Nachbar erst reinkommt und wir uns in Ruhe, ohne den Hund weiter zu beachten, 10 Minuten zivilisiert unterhalten, ohne dass wir Anstalten machen, uns (oder Garri) auf einen Spaziergang vorzubereiten - und das eben erst dann tun, wenn der sich wieder etwas runtergefahren hat.

Schauen wir mal, ob das funktioniert - ich hab den Eindruck, das könnte bei jeder anderen Person gut funktionieren. Aber in diesem konkreten Fall hab ich meine Zweifel.

Aber wie sagt der Norddeutsche so schön? - Versuch macht kluch! :p
 
EDIT ich chaoskind hab zitiet statt geaendert antwort also naechster post...
 
nur mal ein grunsaetzlicher gedanke: es ist DEIN hund also machst du auch die regeln. und mir ist ein kurzer gedanke vom ersten lesen haengen geblieben, den du hoffentlich nicht falsch verstehst aber anscheinend hat nicht nur der nachbar ein durchsetzungsproblem ;)

vll kannst du ihm nochmal ruhig erklaeren, dass es dir nicht drum geht dem hund die freude zu rauben, sondern dass du dir ernsthafte sorgen machst. er waer auch nicht der erste dem vor freude ein paar zaehne ausgeschlagen wuerden. ausserdem ist es ja fuer den hund auch nicht wirklich gut, wenn er sich selbst nicht mehr kontrollieren kann. also nochmal mit dem argument der fuersorge fuer hund und gassigaenger versuchen.

aber im prinzip hat er sich doch einfach an das zu halten was du ihm sagst. andres beispiel, wenn er den hund einfach so ohne dein einverstaendnis ableinen wuerde, wuerdest du ja auch keine kompromisse wollen. also soll er den hund gefaelligst nicht so ueberschwenglich begruessen, ist doch nicht sooo schwer und weh tut es dem hund ja auch nicht. versteh ich nicht so ganz, diese art von hundeleibe ehrlich gesagt.
 
Erzähl Deinem Nachbarn ruhig von meinem angebrochenen Nasenbein nach einer freudigen Hundebegrüßung.

Vllt. überlegt er dann etwas intensiver;)

watson
 
Ich glaub, der überlegt erst, wenn ihm das selbst passiert.

Tja, dann muss es wohl so sein...

Das Problem ist halt: Der ist im Moment meine einziger regelmäßiger Gassigänger und das weiß er halt auch.

Und was soll ich zu einem Argument sagen, dass da sinngemäß lautet: "Solange Sie Ihren Hund nicht besser behandeln, tut's mir leid für den Hund, aber dann kann ich Ihnen nicht helfen!"

Abgesehen davon, dass ich mir dann immer wie der letzte Hundequäler vorkomme, dem man mit dieser Erpressung ein besseres Leben für den Hund abringt...

Also, ganz ohne Zweifel sieht der das so.
 
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