... oder: "Wie sag ich's meinem Nachbarn"?
Folgendes ist mein Problem:
Garri wird ja im Moment einmal täglich von meinem Nachbarn zu einem Spaziergang abgeholt. Dieser ist ein sehr freundlicher Mensch, der allerdings ein entscheidendes problem hat: Er kann sich nicht durchsetzen, egal ob Mensch oder Hund gegenüber, und versucht es gar nicht erst.
Außerdem hat er sehr eigenartige Vorstellungen davon, wie ein Hund denkt oder lernt, und vermenschlicht nach meinem Empfinden alle Hunde sehr stark.
Nun hab ich einen Hund, der bekanntlich zu überschießenden Gefühlsreaktionen neigt. Regt er sich auf, tut er das sofort bis zum Anschlag, freut er sich, kann das genauso passieren.
Wenn Garri diesen Mann sieht, flippt er vor Freude regelrecht aus. Der Mann findet das toll und ermutigt ihn dann sogar noch. Das geht, wenn man nicht einschreitet, soweit, dass der Hund vor Begeisterung anfängt, an seinen Klamotten zu reißen, und ihm schonmal (da war ich allerdings nicht dabei und mein Mann hat das nicht mitgekriegt) nen Pullover und ne Hose zerlegt und ihm dabei auch mehrere blaue Flecken verpasst hat.
Auch Besucher werden bei uns immer sehr aufgeregt begrüßt, mit viel im Kreis rennen, schnarchen, grinsend in die Luft schnappen und teilweise die Möbel anrempeln. Das kann man normalerweise durch Ignorieren ganz gut drosseln.
Wenn der Hund dafür zu aufgedreht ist, weil sehr viele Besucher kommen, lass ich ihn normalerweise kurz in den Garten, dann kann er ne Runde oder acht rennen, und dann ist gut. Geht das nicht, muss ich den Hund auch mal beiseite nehmen, ins Sitz nehmen und festhalten, bis er sich wieder beruhigt hat.
Bei diesem Besucher, der ja auch klar mit "Spaziergang" assoziiert ist, fällt das Begrüßungsritual aber noch etwas extremer aus - sprich, mein sowieso motorisch etwas belasteter Hund schießt durch die Gegend wie ein Knallkörper, rempelt Möbel und Türrahmen an, würde auch Möbel, die nicht an ihrem Platz stehen, über den Haufen werfen und versucht immer wieder, den Nachbarn anzuspringen.
Und ich versuche immer wieder, das zu unterbinden.
Und jetzt kommt das Problem: Schreien darf ich dabei schonmal gar nicht, das arme Tier. Aber ich darf, geht es nach meinem Nachbarn, eigentlich überhaupt nicht einschreiten, weil der Hund sich doch nur freut, was ja an sich was positives ist. Und sogar das verbiete ich ihm.
Heute haben wir uns darüber richtig in die Wolle gekriegt, weil er der Ansicht ist, ich würde damit den Hund unnötig unter Druck setzen und viel zu viel von ihm erwarten. Schließlich sei meine Selbstbeherrschung nicht die beste, da könnte ich doch von meinem Hund keine erwarten.
Dass ich kein Problem damit habe, dass der Hund sich freut, aber ein Problem damit, wenn er dabei anfängt, zu heulen wie ein Werwolf, oder meint, er müsste schnappen - heute auch dezent angedeutet nach mir, als ich dem Nachbarn noch ne Frage gestellt habe, was den Beginn des Spaziergangs verzögert hat... kapiert der irgendwie nicht.
Ich mein, ist ja auch nicht sein Problem, wenn der Hund mir die Inneneinrichtung zerlegt, oder bei jedem besucher meint, er dürfte sich so aufführen. Dass ich dann irgendwann gar keine Handwerker mehr kriege, oder immer den Hund wegsperren kann, der daraufhin erstrecht völlig durchdreht, kann ihm auch egal sein....
Aber das ist ja schon wieder zuviel rein subjektive Einschätzung von mir.
Fakt ist:
Ich habe einen Hund. Dieser kann sich bei großer Erregung nur schwer selbst kontrollieren (sprich: Er kriegt sich buchtstäblich nicht mehr ein), was teilweise an seiner zermatschten Hypophyse liegt.
Das gilt für positive wie für negative Erregungszustände. In der Tat neigt er auch dazu, bei großem positiven Stress sich ein negatives Ventil zu suchen, wie ne Scheinattacke auf das Gartentor, Verbellen von Passanten, die er eigentlich kennt und die ihn sonst gar nicht interessieren usw.
Bei negativem Verhalten arbeite ich mit einem Abbruchsignal und, wenn es sich anbietet, dem Abfragen von Alternativverhalten, was je nach Tagesform und Situation gut klappt oder auch mal gar nicht.
Und ich versuche, Situationen, in denen er sich in so etwas hineinsteigert, konsequent zu vermeiden, weil ihn das nicht erleichtert, sondern letztlich nur fertig macht. Der bellt und rennt sich im Zweifelsfall buchstäblich blöd, weil er eben nicht von selbst wieder runterkommt.
Irgendwann steht er nur noch mit glasigem Blick da und zittert, und fängt bei jedem winzigen Geräusch wieder an mit Bellen und rumrasen, und die Ausbrüche werden immer heftiger.
Das brauch ich eigentlich nicht.
- So. Und bei positivem Durchdrehen soll ich das nun nicht machen?
Da ist der Effekt letztlich genau derselbe. Der Hund gerät völlig neben die Spur, ist nicht mehr ansprechbar und fängt dann eben auch an, anderweitig "über die Stränge zu schlagen" und gewisse Grundregeln des sozialen Miteinanders außer Acht zu lassen.
Findet ihr das sinnvoll?
Ich finde, der Hund darf das bei keinem Besucher. Er wird's immer wieder versuchen, aber ich meine, ich muss ihm ebenso immer wieder klarmachen, dass das nicht erwünscht ist, und wie er sich stattdessen verhalten sollte.
Habt ihr eine Idee, wie ich mich in dem Moment am besten verhalten sollte?
(Wie gesagt: Hund ist im Knallkörpermodus, und nur noch eingeschränkt bis gar nicht ansprechbar.)
Wenn er sich normal freut, weil jemand reinkommt, ist Hund gar nicht beachten eigentlich das Mittel der Wahl.
Aber ich finde es echt schwierig, den Hund zu ignorieren, wenn er grad meine Wohnzimmereinrichtung durcheinanderwirft und von einem Möbelstück zum nächsten prallt.
Folgendes ist mein Problem:
Garri wird ja im Moment einmal täglich von meinem Nachbarn zu einem Spaziergang abgeholt. Dieser ist ein sehr freundlicher Mensch, der allerdings ein entscheidendes problem hat: Er kann sich nicht durchsetzen, egal ob Mensch oder Hund gegenüber, und versucht es gar nicht erst.
Außerdem hat er sehr eigenartige Vorstellungen davon, wie ein Hund denkt oder lernt, und vermenschlicht nach meinem Empfinden alle Hunde sehr stark.
Nun hab ich einen Hund, der bekanntlich zu überschießenden Gefühlsreaktionen neigt. Regt er sich auf, tut er das sofort bis zum Anschlag, freut er sich, kann das genauso passieren.
Wenn Garri diesen Mann sieht, flippt er vor Freude regelrecht aus. Der Mann findet das toll und ermutigt ihn dann sogar noch. Das geht, wenn man nicht einschreitet, soweit, dass der Hund vor Begeisterung anfängt, an seinen Klamotten zu reißen, und ihm schonmal (da war ich allerdings nicht dabei und mein Mann hat das nicht mitgekriegt) nen Pullover und ne Hose zerlegt und ihm dabei auch mehrere blaue Flecken verpasst hat.
Auch Besucher werden bei uns immer sehr aufgeregt begrüßt, mit viel im Kreis rennen, schnarchen, grinsend in die Luft schnappen und teilweise die Möbel anrempeln. Das kann man normalerweise durch Ignorieren ganz gut drosseln.
Wenn der Hund dafür zu aufgedreht ist, weil sehr viele Besucher kommen, lass ich ihn normalerweise kurz in den Garten, dann kann er ne Runde oder acht rennen, und dann ist gut. Geht das nicht, muss ich den Hund auch mal beiseite nehmen, ins Sitz nehmen und festhalten, bis er sich wieder beruhigt hat.
Bei diesem Besucher, der ja auch klar mit "Spaziergang" assoziiert ist, fällt das Begrüßungsritual aber noch etwas extremer aus - sprich, mein sowieso motorisch etwas belasteter Hund schießt durch die Gegend wie ein Knallkörper, rempelt Möbel und Türrahmen an, würde auch Möbel, die nicht an ihrem Platz stehen, über den Haufen werfen und versucht immer wieder, den Nachbarn anzuspringen.
Und ich versuche immer wieder, das zu unterbinden.
Und jetzt kommt das Problem: Schreien darf ich dabei schonmal gar nicht, das arme Tier. Aber ich darf, geht es nach meinem Nachbarn, eigentlich überhaupt nicht einschreiten, weil der Hund sich doch nur freut, was ja an sich was positives ist. Und sogar das verbiete ich ihm.
Heute haben wir uns darüber richtig in die Wolle gekriegt, weil er der Ansicht ist, ich würde damit den Hund unnötig unter Druck setzen und viel zu viel von ihm erwarten. Schließlich sei meine Selbstbeherrschung nicht die beste, da könnte ich doch von meinem Hund keine erwarten.
Dass ich kein Problem damit habe, dass der Hund sich freut, aber ein Problem damit, wenn er dabei anfängt, zu heulen wie ein Werwolf, oder meint, er müsste schnappen - heute auch dezent angedeutet nach mir, als ich dem Nachbarn noch ne Frage gestellt habe, was den Beginn des Spaziergangs verzögert hat... kapiert der irgendwie nicht.
Ich mein, ist ja auch nicht sein Problem, wenn der Hund mir die Inneneinrichtung zerlegt, oder bei jedem besucher meint, er dürfte sich so aufführen. Dass ich dann irgendwann gar keine Handwerker mehr kriege, oder immer den Hund wegsperren kann, der daraufhin erstrecht völlig durchdreht, kann ihm auch egal sein....
Aber das ist ja schon wieder zuviel rein subjektive Einschätzung von mir.
Fakt ist:
Ich habe einen Hund. Dieser kann sich bei großer Erregung nur schwer selbst kontrollieren (sprich: Er kriegt sich buchtstäblich nicht mehr ein), was teilweise an seiner zermatschten Hypophyse liegt.
Das gilt für positive wie für negative Erregungszustände. In der Tat neigt er auch dazu, bei großem positiven Stress sich ein negatives Ventil zu suchen, wie ne Scheinattacke auf das Gartentor, Verbellen von Passanten, die er eigentlich kennt und die ihn sonst gar nicht interessieren usw.
Bei negativem Verhalten arbeite ich mit einem Abbruchsignal und, wenn es sich anbietet, dem Abfragen von Alternativverhalten, was je nach Tagesform und Situation gut klappt oder auch mal gar nicht.
Und ich versuche, Situationen, in denen er sich in so etwas hineinsteigert, konsequent zu vermeiden, weil ihn das nicht erleichtert, sondern letztlich nur fertig macht. Der bellt und rennt sich im Zweifelsfall buchstäblich blöd, weil er eben nicht von selbst wieder runterkommt.
Irgendwann steht er nur noch mit glasigem Blick da und zittert, und fängt bei jedem winzigen Geräusch wieder an mit Bellen und rumrasen, und die Ausbrüche werden immer heftiger.
Das brauch ich eigentlich nicht.
- So. Und bei positivem Durchdrehen soll ich das nun nicht machen?
Da ist der Effekt letztlich genau derselbe. Der Hund gerät völlig neben die Spur, ist nicht mehr ansprechbar und fängt dann eben auch an, anderweitig "über die Stränge zu schlagen" und gewisse Grundregeln des sozialen Miteinanders außer Acht zu lassen.
Findet ihr das sinnvoll?
Ich finde, der Hund darf das bei keinem Besucher. Er wird's immer wieder versuchen, aber ich meine, ich muss ihm ebenso immer wieder klarmachen, dass das nicht erwünscht ist, und wie er sich stattdessen verhalten sollte.
Habt ihr eine Idee, wie ich mich in dem Moment am besten verhalten sollte?
(Wie gesagt: Hund ist im Knallkörpermodus, und nur noch eingeschränkt bis gar nicht ansprechbar.)
Wenn er sich normal freut, weil jemand reinkommt, ist Hund gar nicht beachten eigentlich das Mittel der Wahl.
Aber ich finde es echt schwierig, den Hund zu ignorieren, wenn er grad meine Wohnzimmereinrichtung durcheinanderwirft und von einem Möbelstück zum nächsten prallt.