So, jetzt mal ich, kurz vor'm explodieren. Ich habe mir gerade die Grundhaltung dieser Dame(?) durchgelesen. Wie arrogant und selbstherrlich muss man eigentlich sein, um so eine Einstellung auch noch zu publizieren? Oder fällt das unter "berufliche Ethik", die Fahne in den Wind zu hängen? Geilheit nach beruflicher Anerkennung unter dem Druck der (manipulierten) öffentlichen Meinung?
Wenn es so etwas wie Kampfhunde überhaupt gibt, dann sind es einzelne, konditionierte Einzeltiere.
Aussage Ludwig: "wir brauchen diese Hunde nicht". Stimmt! Wir -!!!brauchen!!!!- auch keine Sozialhilfeempfänger, Asylanten, behinderten Mitbürger, keine Sonder-Haupt- und Realschüler, keine Arbeitslosen, keine alten Menschen, keine psychisch Kranken, unsw.
Aber sie sind da, genau wie diese Hunde. Alles ist von den Menschen provoziert und in die Welt gesetzt und von desinteressierten und fehlinformierten, selbsternannten "Gottespolizisten" iniziiert und tolleriert worden. Diese Gesellschaft war es, die diese Rassen geschaffen hat, insbesondere die tatsächlich gefährlichen Individuen. Was taugt eine Gesellschaft, welche die Lösung selbst geschaffener Probleme in der Vernichtung, oder der aktiven, als auch inaktiven Ausrottung einer Rasse, Spezies, oder Minderheit sieht? Nichts!!!!! Zwangskastration für unerwünschte Minderheiten, ohne Rücksicht auf die Realität? Dann aber bitte für alle (Minderheiten).
Ich weiß nicht, wie diese...., ich sags jetzt nicht, diesen Standpunkt rechtvertigt, aber er ist mit dem meinen in keiner Weise in Einklang zu bringen.
Jedes Leben, ob natürlichen Ursprungs, oder herangezüchtet, ob Mensch oder Tier, jedes Individuum hat das gleiche Recht auf Leben. In Zukunft werde ich die Existens dieser Krea.... vollständig ignorieren.
Lest mal das anschließende Gespräch.
TIERE / Interview
"Mitgeschöpf Tier" gleich behandeln
Tierpfleger und Philosophiestudent Christian Klotz spricht mit seinem Prof. Elmar Waibl
Bozen - Christian Klotz, bekannt geworden durch sein Engagement für die 56 Beagles, ist nicht nur Tierpfleger im Tierheim in der Sill, sondern auch Philosophiestudent an der Universität Innsbruck. Für die "Dolomiten" führte er ein Interview mit seinem aus Bruneck gebürtigen Prof. Elmar Waibl. Waibl ist amtierender Vorstand des Instituts für Philosophie der Universität Innsbruck und Leiter der Abteilung für Angewandte Ethik (http://philosophy.uibk.ac.at.). Sein 2001 im StudienVerlag erschienenes Buch "Praktische Wirtschaftsethik" enthält auch ein Kapitel über "Tiere".
Christian Klotz: Das Schicksal der Beagle-Hunde hat in Südtirol (und darüber hinaus) für Schlagzeilen gesorgt. Wie soll es nun weitergehen?
Prof. Elmar Waibl: Die geretteten Beagles haben Glück gehabt. Das Schicksal von Tieren darf aber nicht von glücklichem Zufall abhängen. Wenn über den Anlassfall hinaus sich nichts ändert, dann haben diese paar Tiere Glück gehabt, während den andern weiterhin das Unglück bleibt. Wir müssen endlich anerkennen, dass es nicht nur Menschenrechte gibt, sondern auch Tierrechte.
Klotz: Wie kann man ethisch den Rechtsanspruch von Tieren begründen?
Waibl: Der "Vater" des modernen Tierschutzgedankens, der englische Philosoph Jeremy Bentham, hat gesagt: Die Frage ist nicht, können Tiere denken? Die Frage ist, können sie leiden? Das ist der Punkt: Tiere sind leidensfähige Lebewesen. In dieser Hinsicht sind sie dem Menschen gleich und verdienen infolgedessen Gleichbehandlung. Alles andere ist die willkürliche Diskriminierung einer Kategorie Lebewesen auf Kosten einer andern. In der Ethik nennen wir das "Speziesismus", das ist die Selbstprivilegierung einer Spezies auf Kosten einer andern auf Grund ihrer Definitionsmacht. Die Menschen erklären sich zu Herren über die Tiere, so wie sich im Rassismus die Weißen gegenüber den Schwarzen oder wie sich im S.exismus die Männern gegenüber den Frauen zu Herrschern erklären - alles unhaltbare Herrscherverhältnisse.
Klotz: Herkömmlicherweise wurde aber darauf verwiesen, dass der Mensch den Tieren "Vernunft" voraushat und folglich das Recht, über Tiere zu verfügen, um von sich Leid abzuhalten, z.B. mit Hilfe von Tierexperimenten in der Medizin.
Waibl: Davon abgesehen, dass die Tauglichkeit von Tierexperimenten gelegentlich selbst in Medizinerkreisen in Zweifel gezogen wird (ich verweise auf die "Ärzte gegen Tierversuche") - die Frage ist, mit welchem Recht sich eine Gattung Vorteile verschaffen darf um den schwerwiegenden Preis, eine andere leiden zu machen. Wenn unsere höhere Intelligenz uns ein moralisches Anrecht darauf geben würde, weniger intelligente Wesen für unseren Vorteil missbrauchen zu dürfen, dann hätten (nur als kleines Gedankenexperiment!) Besucher von einem fremden Stern, die etwas intelligenter sind als wir, ein Anrecht, uns für ihre Zwecke leiden zu machen. Ich möchte sehen, was wir dann sagen würden!
"Die ganze schreckliche Gewalt, die wir den Tieren antun, ist ja nur möglich, weil Tiere wehrlos sind. Sie können nicht Einspruch erheben; sie können nicht zurückschlagen. Weil Tiere ihre Interessen nicht vertreten können, brauchen wir Tieranwälte, die die Sache der Tiere vertreten."
Prof. Elmar Waibl
Klotz: In einem Leserbrief war schon zu hören, "Hund müsste man sein!" Geht Tierschutz auf Kosten von Menschenschutz?
Waibl: Im Gegenteil: Die verbreitete Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leid geht mit der verbreiteten Gleichgültigkeit gegenüber tierischem Leid Hand in Hand. Grausamkeit gegenüber Tieren verroht die Menschen - darin hat Kant in seiner Begründung des Tierschutzgedankens völlig Recht gehabt, obwohl ich meine, dass die Begründung des Tierschutzes darüber hinausgehen muss. Das heißt: Wir würden den Tieren auch dann Respekt schulden, wenn tierquälerisches Verhalten die Menschen nicht unmenschlich machen würde - einfach auf Gründen der Gerechtigkeit, weil leidensfähige Lebewesen ein Anrecht auf größtmögliche Leidensfreiheit haben.
Klotz: Allein in den europäischen Versuchslabors geht der gesetzlich bewilligte "Tierverbrauch" jährlich in die Millionen. Neben Hunden sind es Katzen, Kaninchen, Nagetiere, Schweine, Schimpansen usw., die im Dienst eines fragwürdigen "Fortschritts" geopfert werden. Aber wäre die Reaktion der Öffentlichkeit nicht anders ausgefallen, wenn es sich um Ratten statt um Beagle-Babys gehandelt hätte? Ist es ethisch gerechtfertigt, derartige Unterschiede zu machen?
Waibl: Sicher nicht! Die Beagles haben einen emotionalen Reflex ausgelöst - alles, was an das so genannte (aus der Psychologie geläufige) "Kindchen- Schema" erinnert, löst im Menschen Mitgefühl und Beschützerinstinkte aus. Nach dem Reflex, den die Medien aufgegriffen haben, brauchen wir aber die rationale Reflexion, und die Reflexion kann das Verhalten gegenüber Tieren nicht vom Sympathiebonus abhängig machen, der vom "Bambi-Effekt" ausgeht.
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"Tierschutz muss sicher Sache des Herzens sein, weil er sonst gar nicht in Gang kommt. Aus rationaler tierethischer Sicht - und ich sage das als großer Hundefreund- dürfen wir aber nicht bei denjenigen Tieren stehen bleiben, die uns auf Grund ihres treuherzigen Blicks rühren, sondern müssen weitergehen."
Prof. Elmar Waibl
Das können dann die Ratten sein, die die meisten Menschen alles andere als sympathisch finden. Das können aber auch die holländischen Schweine sein, die aus tierquälerischer industrieller Massentierhaltung nicht nur im pharmazeutischen Versuchslabor enden, sondern auch in der Südtiroler Speckseite. Ich möchte damit nur andeuten, dass Tierschutz kein halbierter Tierschutz sein kann, wenn es uns um das "Mitgeschöpf Tier" ernst ist.
Quelle:
Das schlimmste Übel an dem die Welt leidet ist nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Gutem