Du bist schon fast 13, mein lieber kleiner Freund. Früher liefen wir zusammen beinahe Marathonstrecken, heute gelangst Du nur mit Mühe in den nahegelegenen Park. Früher bist Du überall hingekommen, und heute stehst Du an der untersten der nicht einmal 20 Treppen, legst Dein Pfötchen auf die unterste, schaust mich an wie ein bittendes Kind und sagst mir, dass ich Dich tragen soll - Du, der einstige Sprintkönig der Wiese! Du hörtest das kleinste Rauschen des Grases, und ich muss heute mit einem Stock auf die Parketten klopfen, damit Du mich bemerkst. Ich sehe in Deinen Augen noch das alte Strahlen, auch wenn Sie jetzt matt und grau sind. Für mich hat sich nichts geändert: wenn ich unter Deinem Fell jeden Knochen spüre, wenn ich Deine mageren kleinen Beine sehe oder wenn ich zu Lappen und Eimer greifen muss, weil die Nacht für Dich zu lang war, sehe ich immer noch das kleine Wesen, dass mir vor 13 Jahren von meiner Mutter in die Hand gegeben wurde. Ich bin nicht besonders gläubig, trotzdem danke ich für die Freude, die Du mir gibst, jeden Tag, an dem ich Dich noch habe und geniesse die Zeit mit Dir. Hoffentlich bleibst Du noch ein wenig bei mir. Und lass es sein, dass Du irgendwann einmal friedlich einschläfst. Gott segne Dich, Arthur, mein Freund