Arbeit mit einem absoluten Balljunkie

Neotropix

10 Jahre Mitglied
Hallo liebe KS Gemeinde,

Nachdem die süße "Sunny" aus Brandenburg (Staffmix/4,5 Jahre alt) nun seit 3 Wochen bei uns auf PS ist (danke liebe Rosi) hätte ich hier eine Frage an euch.

Das hübsche Mädchen ist in der Wohnung sehr ruhig, kennt die Grundkommandos, ist leinenführig, gut abrufbar und alles in allem einfach eine Staffmixdame in den besten Jahren.
Sie ist sehr lernbegierig und möchte draußen jetzt nach der Eingewöhnungsphase viel beschäftigt werden. Das heißt 0815 Spaziergänge sind nicht drin, macht nichts, ist auch nicht so mein Ding.

Es hat sich allerdings schnell gezeigt das Madame ein "absoluter" Balljunkie ist. Wer Erfahrung damit hat kann mir sicher beipflichten das dieses Verhalten Fluch und Segen zugleich sein kann.
Soll heißen, ich kann sie mit dem Ball super motivieren und es taktisch als Alternative zu Leinenaggression (haben wir mittlerweile gut im Griff) bieten, sowie sie damit super mental beschäftigen (Suchspiele mit Ball) und auspowern.

Schwierig gestaltet sich ihre Passion allerdings dann wenn mein Sohn ( 3 Jahre) und die Kinder meines Lebensgefährten bei den Spaziergängen dabei sind. Dann ist ihr Verhalten einfach etwas "too much". D.h. wenn die Kids dabei sind bleibt der Ball erstmal zu Hause und Sunny ist dann ziemlich enttäuscht und "dackelt" gelangweilt neben uns her. Alternativen wie Preydummy und Co. beachtet sie nicht wirklich. Finde ich natürlich schade und es wäre schön wenn sie mit Ball in sofern "händelbar" wird das wir ihn auch mit den Kids mitnehmen können ohne das sie bei jedem Geräusch der Kinder hochpusht...

Denn wenn sie bemerkt das der Ball auch nur in der Nähe ist, also ich ihn dabei habe, schaltet sie völlig ab, rennt mir unkontrolliert vor den Beinen rum, rennt alles über den Haufen was ihr im Weg steht und ist nicht abrufbar, dass ihr sonst so bekannte Abbruchsignal ist grad mal für den Po...

Deswegen trainieren wir morgens wenn ich mit ihr alleine bin die Ansprechbarkeit bzw. Gehorsam mit Ball, das "freigeben", Abruf am fliegenden Ball usw. Ich habe mir dabei angewöhnt so wenig wie möglich mit ihr zu reden um sie nicht noch mehr hochzupushen, klappt auch alles in langsamen Teilschritten sehr gut und mir ist klar das ich nach so kurzer Zeit keine Wunder erwarten kann.

Deshalb würde ich mich freuen wenn jemand mit ähnlichen Erfahrungen Lust hätte zu schildern wie lange eure Trainingseinheiten dauerten (ich möchte sie nicht überfordern denn das Training am Ball ist für sie eine wahnsinns Konzentrationsaufgabe) wie lange eure Spieleinheiten dauern in denen der Hund dem Ball dann wirklich hinterher hetzen darf um Anspannung abzubauen etc.
Ich weiß das es von Hund zu Hund unterschiedlich ist aber ich würde mich alles in allem einfach über Erfahrungsberichte freuen.

Lg Jenny
 
Ich würde den Ball komplett weglassen, auch wenn die Kids nicht dabei sind.

Versuch mal einen Mot/Longmot oder Kong.
Es wird gar nicht mehr geworfen, sondern am Anfang nur noch Hund abgelegt und das Spielzeug versteckt.
Manche Hunde muss man leider auf Entzug setzen, da sie sonst von dem "Trip" nicht runterkommen :unsicher:
 
Danke für den Tipp, Mot habe ich noch nicht versucht, Kong haben wir seit 3 Tagen aber das Interesse ist gleich "0" :(
 
Solange sie immer wieder ihre Droge den Ball bekommt, wird sie mit anderem Spielzeug auch nichts anfangen wollen ;)
Deshalb ja der Komplettentzug. :p
 
Bei meinem Balljunkie wurde drei Monate lang absolut NICHTS mehr geworfen und der Ball auch erstmal nicht mehr verwendet. Nach ca. 1 Monat haben wir angefangen den Ball zum Tragen mitzunehmen und zu verstecken. Geworfen wird der Ball bei uns überhaupt nicht mehr. Allerdings ist unserer ja nicht nur ein Balljunkie sondern generell ein ADHS Kind. :D

Ich würde reines Werfen überhaupt nicht mehr machen. Versteckspiele lasten schön aus und der Ball sollte für sie eine tolle Motivation sein, dass sie auch gerne sucht. Impulskontrolle wie du es eh schon machst - abrufen vom fliegenden Ball, werfen und der Hund muss aber warten bis der Ball gelandet ist bevor sie hin darf - würde ich nur 1 - 2 Mal die Woche machen. Wenn die Kinder dabei sind lass den Ball zuhause. Erst wenn sie mit Ball generell etwas ruhiger geworden ist könntet ihr ihn ja zum Tragenlassen mitnehmen und in weiterer Folge dann auch mal Suchspiele einbauen. Vor den Suchspielen würde ich stets ein klares Signal setzen (akkustisch sowie mit Zeichen). Ziel wäre, dass sie lernt wenn die Kids dabei sind passiert einfach so gar nichts mit dem Ball.
 
Ok dann stelle ich das "werfen " vom Ball ganz ein. Bei Suchspielen mit dem Ball hat sie sich zuerst auch extrem hochgepusht, sogar angefangen zu "kreischen" während der Ball versteckt wird, deshalb habe ich den Ball bei den Suchspielen erstmal durch den Dummy ersetzt, klappt viel besser und ihre Frustrationsgrenze ist viel weiter oben. Denke es ist wohl besser wenn ich den Ball dann auch für Suchspiele aus dem Programm nehme, oder?
 
Wenn sie auch bei Suchspielen mit dem Ball so hochfährt würde ich den ganz weglassen. Sie sucht ja auch gerne den Dummy, wenn ich's richtig verstanden habe. Dann versteck den Dummy und arbeite damit. Wenn der Hund zu überdreht ist lernt er ja auch nichts mehr.

Und dass sie nur "nebenhertrottet" wenn die Kids dabei sind wäre für mich jetzt nicht so ein großes Problem, wenn ihr - was du ja machst - auch Zeit nur für sie einplant und gestaltet. Sie muss ja nicht dauerbespaßt werden. Und glaub mir, ein Hun der "nur mal nebenhertrottet" kann soooo was schönes sein. :love:
 
Jepp, schmeiß den Ball weg oder verschenke ihn ;)
 
Ok Ball wird komplett getrichen, denn ja, mit dem Dummy klappen die Suchspiele sehr schön... Das "einfach so Spazieren" genieße ich schon, allerdings steht sie danach zu Hause dann ständig auf der Matte mit dem terriertypischen "was machen wir jetzt?!" -Blick :rolleyes:
 
Überleg mal wieso es BallJUNKIE heißt? Für den Hund ist es wie eine Droge. Da gibt es eben nicht mehr die Möglichkeit für "einbischen" Ball, sonst hat der Hund sofort wieder einen "Rückfall"

Also da müßt ihr konsequent durch
 
Kenn ich, hab ich allerdings noch nie gemacht. Anleitung mal runtergeladen, schau sie mir heut Abend mal genauer an und vielen Dank schonmal
 
Hallo Neotropix!
Auch ich habe vor ca. 3 monaten eine staffhündin (3 Jahre) zu mir geholt, welche absolut fixiert war auf jegliche art von spielzeug (Holz, Knochen....:(rolleyes:
Wir haben erstmal alles verbannt und nur für sehr kurze Zeit zugeteilt. Allerdings hat sie es auch nur bekommen, wenn sie kapiert hat, es kontrolliert abzunehmen, wenn nicht, weg war´s wieder.

Wir gehen jetzt in die HS und üben am grundgehorsam, denn nur durch gewachsenes vertrauen und Gehorsam ist sie nun in der lage, auch am spielzeug vorbei zu laufen, ohne gleich auszurasten. Wir dachten auch, sie hört super, aber eigentlich war es nur die fixierung auf das spieli oder die Ahnung, es könnte ja in unserer tasche stecken. Bis vor kurzem war alles interessanter als wir.
Jetzt scheint der knoten geplatzt und es geht vorwärts.
Also, weg damit oder zuteilen, dann nur kurz. und am gehorsam und vertrauen arbeiten. man unterschätzt es oft.
Sammy war auch super lieb (ist sie ja immer noch), jetzt aber scheint sie angekommen und wir merken, daß vieles auch unsicherheit war. (hat jetzt auch mal ihre 5 minuten).
das spieli war ihr vertraut (vom Vorbesitzer), mit uns konnte sie nix richtiges verbinden.
 
Mein Balljunkie bekommt den Ball nie zum einfach so spielen. Nur für besondere Leistungen und zum Üben vom Abbruchsignal . Und wenn er mach dem Ball geifert auch nicht. Wenn er ruhig und entspannte läuft und mich nicht nervt, könnte eventuell ein Ball fliegen :)
 
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