Och Wilmaa, frau kann es ja wenigstens mal versuchen
Ich kann mir schon vorstellen, dass es für viele Menschen schwierig ist, ein klares Bild von Prostitution zu bekommen, einfach, weil sie keine Berührungspunkte dazu haben.
Als ich Teeny war, war Prostitution noch etwas ganz schlimmes, die Frauen wurden geächtet und als Schlampen angesehen.
Mittlerweile hat sich das Bild geändert, weil einige Prostituierte den Mut hatten, aus der ihnen von der Gesellschaft (!!!) zugewiesenen Ecke herauszukommen und selbstbewusst Forderungen zu stellen.
Eine Vorreiterin war Domenica, eine Hure, die lange selbstständig in Hamburg gearbeitet hat.
Erst im Alter hat sie die Seiten gewechselt und wurde Beraterin für Huren.
Sie war eine der Ersten, die vernünftige Arbeitsbedingungen und soziale Absicherung für Huren eingefordert hat.
Sie ist viel zu früh gestorben - ich fand sie beeindruckend.
Leider hat diese "Öffnung" und Forderung nach Akzeptanz auch seltsame Blüten getrieben.
Dass zum Beispiel ein Bordellbetreiber und Zuhälter wie Bert Wollersheim so viel mediale Aufmerksamkeit bekommt, empfinde ich persönlich als widerlich.
Auf der anderen Seite können P.ornostars selbstbewusst auftreten und die P.orno-und Prostitutionszene kann sich selbst feiern- das finde ich klasse.
Ich kenne einige Frauen, die sich auf irgendeine Art prostituieren.
Einige sehr ehrlich, indem sie offen dazu stehen.
Zu ihnen pflege ich eine freundschaftliche Bekanntschaft und habe kein Problem mit der Art ihres Berufs.
Andere schnappen sich einen wohlhabenden Mann und da läuft die Prostitution unter dem Deckmantel "Ehe".
Das finde ich verlogen und habe keine Lust, da die nähere Bekanntschaft zu machen
Die Prostituierten, die ich kenne, arbeiten freiwillig und gerne als Prostituierte.
Es sind allerdings keine Frauen, die auf den Strassenstrich gehen müssen und sie haben die Wahl, sich ihre Freier selbst auszusuchen.
Sie verdienen viel Geld und sie geniessen ihren Job.
Wie ich schon vorher schrieb, haben sie ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht.
Sie bedienen Nischen, indem sie ihre eigene Neigung ausleben können und damit Geld machen-
Bisher hatte ich nicht den Eindruck, dass ihre Selbstachtung unter ihrem Beruf leidet, eher ist das Gegenteil der Fall
Es sind selbstbewusste Frauen, die wissen, was sie wollen und was nicht.
Leider passt das so gar nicht ins Bild mancher Leute.
Prostitution muss schlimm sein, denn man /Mann mus die Frauen ja retten können.
Es kann doch nicht angehen, dass sich Frauen für S.ex oder eine S.exuelle Dienstleistung bezahlen lassen und sich dabei auch noch wohlfühlen?
Wie soll der Spiesser von nebenan das verkraften?
Natürlich -ich wiederhole mich- gibt es dunkle Seiten in diesem Gewerbe.
Da gilt es, entsprechende Gesetze zu schaffen, um das zu verhindern.
Ich habe keine Ahnung, wieviele Frauen eher zur dunklen Seite gehören und wieviele zur selbstbestimmten.
Wie gesagt, ich kenne nur Selbstbestimmte...
Was ich übrigens im Laufe vieler Jahre gelernt habe.
Traue niemals einem Mann, der besser weiss, was für Frauen gut ist als die Frauen selbst und das auch noch unter dem Deckmantel des Feminismus/politscher Einstellung/Humanismus/whatever verbreitet.