Ich bin heute übrigens etwas gefrustet, nach tagelagen Erfolgen beim Passieren anderer Hunde, hat meine mich heute in den Dreck geschmissen, weil sie aufgrund eines entgegenkommenden Schäferhunds total austicken musste
. Zum Glück hatte ich meinen Griff am Geschirr, so dass ausser etwas lädierten Knien nix passiert ist.
Ach, das kann ich dir ja so nachfühlen. Ist zwar OT, fühl dich aber trotzdem mal solidarisch geknuddelt.
:knuddel:
Wahrscheinlich hab ich mich bereits zu sicher gefühlt "schnief"
Nee. Das kann man so nicht sagen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es solche Rückschritte immer mal wieder gibt. Und zwar unabhängig vom konkreten Anlass - irgendwann kommt's.
Ich erklär mir das so, dass das ja für den Hund im Hirn mal sehr stark benutzte und "gängige" Leitungsbahnen waren, die quasi automatisch immer wieder eingeschlagen wurden, weil sie ihm ja auch einen gewissen "Erfolg" gebracht haben. (Anderer Hund weg, man selbst fühlt sich nicht als Opfer, wwi.
)
Wenn man jetzt durch Training neue anlegt und immer wieder benutzt, sind die alten ja noch nicht weg. Unter Umständen (je nachdem, wie stark sie frequentiert waren), werden sie nicht ganz verschwinden. Und irgendwann, wenn du nicht aufpasst, oder vielleicht der Hund nicht aufpasst, und "ganz in Gedanken" ist, fällt er vielleicht wieder in dieses alte Verhalten zurück, einfach weil ein Neuron falsch weitergeleitet hat. Wie wenn man in Gedanken von der Arbeit nach einigen Wochen plötzlich wieder zu seiner alten Wohnung fährt, oder am Telefon beim Aufwachen aus dem Tiefschlaf seinen Mädchennahmen sagt...
Ein anderer (etwas bewussterer) Erklärungsansatz wäre, dass das Gehirn (also nicht mal der Hund bewusst), einfach wissen will, ob die Hauptstraße jetzt wieder benutzt werden darf, und einfach mal antestet - und sich dann doch wieder für die neue, im Bau befindliche Ausbaustrecke auszusprechen.
Aber diese Episoden wirst du immer mal wieder haben. Egal was du machst. Nur die Abstände werden größer (auch wenn das nicht sehr tröstlich ist, vielleicht doch ein bisschen...)
Bei uns brennt seit gestern auch wieder die Hütte. Vielleicht liegt es am Wetter. Gestern Vormittag begegneten uns innerhalb von 10 Minuten 3 unangeleinte und ein angeleinter Hund am Rad, wobei die unangeleinten alle, jeder einzelne, meinten, meinem Spacko mal mehr oder weniger freundlich Hallo sagen zu müssen, und der Hund am Rad böse bellte.
(Vorgestern nachmittag ein unangeleinter Hund, der voll auf uns zugeprescht kam und spielen wollte, gestern abend noch einer, der allerdings, als er uns im Dunkeln erkannte, Fersengeld gab.)
Dazu muss ich sagen: Gestern nachmittag hat er die ersten beiden Begegnungen echt noch gut ertragen. Nach der dritten (wobei ich Hund brüllend auf Abstand halten konnte, da ich weiß, dass der auf jeden Knurrer einsteigt, weil er meint, er ist der Chef hier im Revier - Herrchen rollerte derweil seelenruhig auf seinem Rad vorbei und hat nicht
einmal sein Viech gerufen, denn "der guckte ja nur", und wahrscheinlich dachte er, wenn ich schon brülle, braucht er sich nicht mehr verausgaben) ist er dann allerdings komplett ausgerastet. Also, als der andere Hund schon wieder ging, wollte er partout hinterher, und als ich ihn nicht gelassen hab, gab es die typische Garri-Explosion.
Das endete damit, dass ich mit meinem ganzen Gewicht auf dem völlig außer Rand und Band geratenen Hund auf dem Acker lag, weil ich ihn mit Halti und doppelter Leine nicht mehr halten konnte - und mich hinterher fühlte wie von einem Zug überfahren.
(Hund danach komplett desorientiert und verwirrt. Der hat auch nicht versucht, mich zu beißen, der hat einfach nur "um sich geschlagen". Wenn sowas ist, ist das halt wie so ein Anfall. Schreikrampf oder so.)
Sagte ich, dass ich schwanger bin? - Sowas kann ich jedenfalls im Moment und auch sonst absolut nicht gebrauchen.
Herrchen und Goldi verschwanden derweil seelenruhig in der Ferne, denn "war ja nix passiert" - dass mein Hund hinterher rumspinnt, ist ja nicht ihr Problem.
(Dass ich schon 20 m im Feld stand und der Hund uns nachkam, während Herrchen noch nirgends zu sehen war, ist finde ich aber schon deren Problem).
Und danach hatten wir auf den letzten 200 m unglücklicherweise NOCH so eine Begegnung.
Wobei ich mich da ganz schnell umgedreht und meinen desorientierten Hund abgeschirmt, ins Sitz gebracht und seinen Kopf mit den Knien fixiert hab, sodass er nix sehen konnte, und dem "Besucher den Hintern zugekehrt hab, worauf der andere das Interesse verlor.
Jetzt haben wir wieder das: "In 500 m kommt ein Hund, ich hab Angst, ich will da nicht lang, und wenn doch mach ich Theater, der kommt hierher!"-Problem.
Und bei jedem Beller in weiter Ferne wird zusammengezuckt und/oder losgejault.
Und Leckerchen nehmen draußen ist nicht mehr.
Naja. Ich hatte 3 Tage einen Super-Hund. Das war zur Abwechslung mal sehr schön.