Aggressives Verhalten

Nächstes Problem: Leinenruck und Signale... ging nicht viel besser. Bis meine Trainerin schließlich sagte (Trainerin No 4 übrigens...:( "Wir probieren mal ein Stachelhalsband."
Ja, was war? Offenbar hatten die Erstbesitzer ihn, da er so gezogen hat, wenn überhaupt nur am Stachel ausgeführt (Denn: Hund erkannte das Teil sofort und kam schwanzwedelnd darauf zu!) - Und ihn daran die ganze Zeit ziehen lassen! Lederhalsband, Kette, Geschirr - sagten ihm nichts, der wartete immer auf den "Piek", der nicht kam.
NIE hätte ich ein Stachelhalsband benutzen wollen. NIE!
Aber letztlich haben wir dem Hund MIT Stachel die Grundzüge der Leinenführigkeit beigebracht, weil ihm das leichter fiel - und mittlerweile sind wir wieder bei breitem Lederhalsband.


LG,

Lektoratte

Also wir haben unsere Hündin vor 2 Jahren vom Vorbesitzer mit 5 Jahren übernommen MIT Stachelhalsband, weil sie so an der Leine zog.
Sie zog mit Stachel wie wild, nicht weniger als mit normalem Halsband. Mein Tierarzt erklärte mir, dass viele Hunde wenn es weh tut noch mehr ziehen, um dem Schmerz, bzw der Luftnot zu entkommen. Wir haben dann mit jahrelangem Leinentraining das Prob halbwegs in den Griff bekommen. Wir gehen inzwischen mit Geschirr und es klappt ganz gut. Wenn sie anfängt zu ziehen, bleibt ich konsequent stehen und dreh mich von ihr weg, dann dreht sie um, kommt bei Fuß und guckt mich an und wird dann gelobt.

@ Steffi: Vielleicht noch zur Leinenführung: Das erste was meine Hundetrainerin mir gezeigt hat, war, die Leine HINTER dem Körper zu führen, so in Oberschenkelhöhe. Wenn du dann stehen bleibst, kannst du den Hund mit dem Körper bremsen, da hat man erheblich mehr Kraft als mit dem Arm.

Ansonsten Sitzen lassen, immer wieder üben, vor allem in stressfreien Situationen und nicht nur eine Minute, sondern auch länger. Meinen Hund beruhigt das Sitzen enorm. Üben, dass der Hund sich hinsetzt wenn man stehen bleibt, immer und immer wieder. Verhaltensroutinen beruhigen.

Wenn wir einem anderen Hund begegnen, geh ich weiter bis meine sich zu sehr in die Leine legt, dann stehen bleiben, Hund ins Sitz, weitergehen, stehenbleiben, Hund ins Sitz. irgendwann ist der andere zu nah, dass wir weitergehen könne, Hund ins Sitz, einziges Kommando ist bei uns " Sitzen". Wenn sie sich aufregt und nach vorne springt, ohne große Worte mit dem eigenen Körper zurückziehen. Damit hab ich sie gut im Griff. Seit ich das JuliusK9Geschirr habe, hab ich für Notfälle neben der Leine noch den Rückengriff.
Das allerwichtigste ist selbst ruhig zu bleiben, NICHT den Hund anbrüllen (wertet er möglicherweise als Mitbellen), am besten gar nix sagen und loben wenn die Aufmerksamkeit wieder bei dir ist (meist wenn der andere Hund vorbei ist). Deine Aufmerksamkeit völlig bei deinem Hund lassen, den anderen am besten gar nicht angucken und..es muss dir gleichgültigsein was die anderen denken. Ich hab mich am Anfang für das Benehmen meines Hundes immer zu Tode geschämt.
 
  • 1. Mai 2024
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Hi cassiopeia ... hast du hier schon mal geguckt?
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@cassiopeia:
Wenn das bei eurem Hund geklappt hat: Super!

Wir haben dann mit jahrelangem Leinentraining das Prob halbwegs in den Griff bekommen.

Hier: Wochenlanges Leinentraining: Bandscheibenvorfall: Monatelange Qualen.

Ich hab's über ein Jahr probiert, mit so ziemlich allem, inklusive stehenbleiben und wegdrehen. Interessierte den nicht, der hatte sowieso Probleme, sich zu erinnern, dass er draußen nicht allein unterwegs war. (Sagte ich schon, dass er ein Wahrnehmungsproblem hat? Oder eher mehrere? - Wenn er sich aufregt - und das kann schon bei einmal Abbiegen in ne unbekannte Straße passieren, rennt er auch frontal gegen Laternenpfähle oder Autos, weil bei ihm im Kopf alles durcheinander geht.)

Ansonsten Sitzen lassen, immer wieder üben, vor allem in stressfreien Situationen und nicht nur eine Minute, sondern auch länger.

Und das war der Knackpunkt: Die gab es draußen lange nicht!

Wenn wir einem anderen Hund begegnen, geh ich weiter bis meine sich zu sehr in die Leine legt, dann stehen bleiben, Hund ins Sitz, weitergehen, stehenbleiben, Hund ins Sitz.

Und guck mal, wie verschieden die Welt ist. Das Verfahren - Hund sieht anderen, fixiert und legt sich in die Leine, man gibt ein Kommando (und zwar irgendeines), oder interveniert anderweitig (Richtungswechsel, Hund berühren) hätte damals bei unserem eine sofortige Explosion getriggert, weil ihm wegen des entgegenkommenden Hundes bereits das Hirn (vor Stress) heißlief, und er diesen weiteren Input nicht mehr verarbeiten konnte. Dem brannte regelrecht (damals regelmäßig, heute nur noch an sehr schlechten Tagen) die Sicherung durch.


Das allerwichtigste ist selbst ruhig zu bleiben, NICHT den Hund anbrüllen (wertet er möglicherweise als Mitbellen), am besten gar nix sagen und loben wenn die Aufmerksamkeit wieder bei dir ist (meist wenn der andere Hund vorbei ist). Deine Aufmerksamkeit völlig bei deinem Hund lassen, den anderen am besten gar nicht angucken und..es muss dir gleichgültigsein was die anderen denken. Ich hab mich am Anfang für das Benehmen meines Hundes immer zu Tode geschämt.

Das unterschreibe ich allerdings voll und ganz, und ich finde auch, dass ihr es erstmal auf die Weise versuchen solltet, die Cassiopeia beschreibt.

Um mich nicht falsch zu verstehen:

Als ich geschrieben habe, dass ich lernen musste (und bitte glaubt mir jetzt einfach mal, dass ich wirklich eine Menge ausprobiert und mitgemacht habe, bis ich soweit war), dass meinem Hund zumindest vorübergehend nur mit einem Stachelhalsband zu helfen war - in seinem Fall war's wirklich so, dass er größere Reizstärken brauchte, um sie wahrnehmen zu können - da hab ich um Gottes willen nicht gemeint, dass Steffi und Jörn eines benutzen sollen und es die Lösung für ihr Problem darstellt.

Wir haben auch am Aggressionsproblem meines Hundes nie aktiv mit dem Stachelhalsband gearbeitet (er hatte es natürlich auch bei Hundebegegnungen um, aber wenn er so richtig abging, hatte ich ihn dann meist am zweiten Halsband. Es hat aber, wenn mir das nicht so schnell gelang, auch keinen Unterschied gemacht, er kriegt in so einer Situation gar nichts mehr mit. Da nützt ja auch mit Wasser bespritzen etwa Null.)

Ich habe hier im Forum noch NIE jemandem ein Stachelhalsband empfohlen. Und im wirklichen Leben auch nicht! Es hat in Einzelfällen seine Berechtigung, aber ich traue mir nicht zu, solche Fälle zuverlässig zu erkennen. Man sollte es immer erst anders probieren!

Ich wollte lediglich darauf hinaus, dass man manchmal, bei Hunden, die wirklich schwere Schäden oder Probleme haben, Wege beschreiten muss, die mit "Klick", "Leckerchen" und "Ich mache mich interessant für meinen Hund" und vorn allem "ausschließlich positiver Motivation" nicht mehr allzu viel zu tun haben. Das ist eine Tatsache.

Wer die Erfahrung noch nicht gemacht hat, der möge froh und dankbar dafür sein, aber nicht behaupten, die Aussage sei nicht wahr.

Und wenn du unglücklicherweise einen solchen Hund hast (der ansonsten ein richtiger Goldschatz ist), dann hast du zwei Möglichkeiten. Du versuchst es jahrelang weiter (wenn das Problem lästig, aber tragbar ist).
Oder du gibst irgendwann den Hund ab, weil du seiner Probleme nicht Herr wirst und vielleicht noch denkst, du wärst nicht die richtige Person für diesen Hund. Weil du es ja nicht geschafft hast, mit den "Methoden, die immer klappen", dieses Problem zu lösen.
Dann kannst du dir, wie Steffi und Jörn bei ihrem ersten Hund, traurig sagen: "Ich habe versagt!" - Aber das hilft dem Hund auch nicht weiter. Wenn du Glück hast, dann findest du einen guten Platz. Wenn du Pech hast...

Ich war auch schon so weit. Nach recht kurzer Zeit und dem Bandscheibenvorfall. Aber obwohl "man doch nur konsequent sein muss", und mein damaliger Trainer der Ansicht war, da überhaupt kein Erfolg zu sehen sei, müsse ich wohl was falsch gemacht haben, es sei alles mein Problem, ich hätte es halt nicht richtig versucht, haben wundersamerweise alle dankend abgelehnt. Diesen Hund, mit diesen angeblich nur hausgemachten Problemen, wollte keiner.

Also habe ich mich (erstmal notgedrungen) für einen dritten Weg entschieden. Der da lautet: Ich schaue nicht mehr, was laut Buch A oder Buch B für jeden Hund richtig ist, sondern ich schaue, was für diesen Hund richtig ist. Und das, was klappt, das, was dem Hund mehr Sicherheit vermittelt, das wird gemacht. Weil es egal ist, ob es mir schmeckt, die Hauptsache ist, dass es dem Hund bekommt!

Ich kenne Menschen, die meinen: "Was nicht vom Hund freiwillig kommt, das kommt eben gar nicht! Dann muss man den Hund eben so nehmen, wie er ist!"
Das mag mit ganz normalen Hunden so gehen, aber wenn der Hund, wie er ist, durch seine hysterischen Attacken und sein unkontrolliertes Verhalten eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt (und für mich, wenn er mich z.B. vor's Auto zieht), dann stoße ich an die Grenzen dieses Prinzips.

Mir haben damals mehrere Leute (unter anderem meine Tierärztin, die so etwas mit SICHERHEIT nicht leichtfertig machen würde) gesagt: Wenn die Alternativ zu uns Tierheim wäre, weil sich keine Pflegestelle und kein Endplatz für dieses durchgedrehte Viech findet, wäre es für den Hund besser, ihn einzuschläfern, weil er im Zwinger dann endgültig kaputtgeht. (Hatte ihn ja schon mit Zwingerkoller bekommen). - Das kam ganz nüchtern und sachlich, und als ich es von allen Seiten, von lauter Personen, die Hunde kannten und mochten, die ihn auch mochten, immer wieder hörte, hat mich das schon sehr bedenklich gestimmt.
Um es klar zu sagen: Das wäre für mich NIE in Frage gekommen. Aber das hieß auch: Es muss etwas anderes geschehen. Ganz dringend.

Wenn du die Wahl hast, ein Tier aufzugeben, weil du bestimmte Methoden nicht mal denken willst (und wenn das nur "Leinenruck" ist. Muss ja nicht gleich der Stachel sein, aber im Extremfall auch der. Gibt ja schon Leute, die ein ganz normales Halsband als Tierquälerei ablehnen, und sich lieber furchenziehend von ihrem persönlichen Untier am Geschirr durch die Gegend zerren lassen) - oder aber dein Denken zu verändern - dann musst du dich eben entscheiden.

Für deine Prinzipien oder für das Tier.

Was besser ist (also auch für das Tier) hängt sicherlich vom Einzelfall ab. Von den Lebensumständen, davon, ob es Alternativen gibt. vom Schweregrad der Probleme, davon, was vorher schon alles versucht wurde und bestimmt noch ner Menge anderer Sachen.

Aber das sollte man in jedem Fall im Hinterkopf behalten. Damit meine ich nicht, dass "nicht sofort auftretender Erfolg" jedes noch so krude Hilfsmittel rechtfertigt. Ich hoffe, das ist einigermaßen klar geworden.

LG, Lektoratte
 
  • 1. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Mich interessiert imernoch die Frage mit dem Züchter... hab ich das so falsch verstanden?
 
oh je oh je :O
ich weiss nicht aber besser wäre es wenn wir noch mal ein neues thema erstellen im forum mit der überschrift :"Woher kommt dieser hund"
meine frage /thema war mit der zieherei und dem verhalten falss ihr es vergessen habt :)

SO UNSER HUND KOMMT VON EINER PRIVATEN VERMITTLUNG FÜR ALLES DIE ES INTRESSIERT
ADDRESSE UND TELE NR WERDE ICH SELBST versändlich nachreichen .
also ehrlich tuztztztz
 
Hab ich net - aber sein Verhalten erklärt sich doch unter Umständen auch dadurch, wo er herkommt.
War er im Tierheim, hat ihn das eventuell extrem gestresst, es kann aber tatsächlich sein, dass er dortzu anderen Hunden sehr ruhig war, weil er sich dort nicht getraut hat, die Klappe aufzumachen (und es jetzt nachholt).

War er immer in einem Keller oder Garten eingesperrt, ist er jetzt vermutlich total überfordert.

Verstehst du? Es könnte wichtig sein, wo der Hund herkommt.

Und da eure eigenen Antworten von "Tierheim" bis "privat" so ziemlich alles abgedeckt haben, ist es eigentlich kein Wunder, wenn hier erst alles durcheinander geht und dann auch mal nachgefragt wird. Das war überhaupt nicht bös gemeint. Also, zumindest von mir nicht.

Und meine Anmerkung, dass es sein kann, dass ihr mit einer "echten" Privatvermittlung eventuell Probleme bekommen könntet - hab ich bestimmt auch nicht gemacht, um einem von euch beiden ans Knie zu pinkeln oder euch "anzumachen".

Hier in NRW wäre das ein Problem. Und zwar keins der Marke: "Naja, das darf man eigentlich nicht, aber jeder macht es, ist nicht so schlimm." Sondern zumindest für den Hund ein richtig ernstes, und für euch wohl auch. Machst du sowas einmal, und wirst erwischt, kriegst du im Leben die Erlaubnis zur SoKa-Haltung nicht mehr.

Und die Chance, erwischt zu werden, ist hier sehr groß.

Wohlgemerkt: Hier, wo ich wohne, in NRW. Ich weiß nicht, ob es in Berlin auch so ist. Das müsstet ihr besser wissen als ich. Aber es kann sicher nicht schaden, sich da mal zu informieren - euch (Ich wohne nicht in Berlin und habe auch keinen SoKa...).

Hat zwar mit dem Ziehproblem nicht mehr so richtig viel zu tun, das geb ich zu, aber wenn die Grünen kommen und euren Hund einziehen, hat sich das mit dem an der Leine Ziehen sehr schnell erledigt, allerdings auf ne sehr hässliche Art und Weise. Oder? Und das muss doch nicht sein!

Nix für ungut,

Lektoratte
 
  • 1. Mai 2024
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@lektoratte
Hervorragende Beiträge!

@stefanieG222
Ich denke, wenn man gegensätzliche Angaben macht ist es verständlich, wenn ein denkender Mensch darüber stolpert, ohne das man das gleich persönlich nehmen muss. Andererseits kann die Angabe der Herkunft des Hundes doch eigentlich kein Problem sein. Aber bitte auch das nicht als persönlichen Angriff sehen.
 
Net glei sauer werden aber das war alles bissi widersprüchlich und dann würd es mich interessieren wie den angemeldet bekommen hast, aber du hast recht, das ist ein anderes Thema.

Sieh es doch net glei als Angriff, es war einfach nur Interesse.
 
ich rate auch deshalb zum "halti" - weil
nichts anderes würden hunde unter sich erziehungstechnisch tun - wenn einer aus der reihe tanzt - als, "am schnauze halten". klar, ist das eher ein mutter-welpe-beziehung. aber, auch hunde bleiben irgendwo noch "kinder"

und ihr seid ja nun die "erzieher". ( der vorteil für dich ist, dass du den hund im griff hast, ohne ihn aggressiv zu machen )
am halsbandziehen fühlt sich, wie angegriffen werden (hundetechnisch gesehen)
am geschirrziehen fühlt sich, wie bestätigung (hundetechnisch gesehen)
am halti "halten" fühlt sich, wie stopp! das ist nicht ok. (hundetechnisch gesehen).
jedoch, am halti nicht so arg ziehen, dass du dem hund die halswirbelzäule ausreißt ;)


nichtdestotrotz:
üben, wenn der hund "ausrastet" umdrehen, einen anderen weg einschlagen - wenn er sich nicht mehr umschaut und auf dich konzentiert ist, loben, laufen und nach dreizehnhundertmalen umdrehen, zugehen, weggehen.
stehenbleiben BEVOR er austickt, umdrehen (..) loben usw.

geduld, ausdauer und dann wird auch euer hund so ein lamm, wie daheim.
weil er vertrauen auch außerhalb an euch hat.
 
Hallo zusammen,

es hört sich so an, als ob jemand hier meinen Hund beschreiben würde;). Unser Max ist im Haus der allerliebste Hund. Er läßt sich weder von unsern Kids aus der Ruhe bringen noch schlägt er an wenn es an der Tür kliengelt. Gehen wir raus ist alles solange in Ordnung bis wir einem Artgenossen begegnen. Dann geht ein Schalter um und mein Hund nimmt mich nicht mehr wahr. Wir haben Max mit 8 Monaten bekommen (vor knapp einem Jahr) und bin sofort mit ihm in die Hundeschule, wo wir immer noch regelmäßig hingehen aus Spaß an der Sache. Unsere Trainerin und ich waren echt schon am verzweifeln, denn ich hatte da Gefühl, dass er garnicht begreift, dass ich dieses Verhalten nicht akzeptieren will. Es ist zumal auch gefährlich, wenn mich so 40Kg Hund hinter sich her schleift. Sobald ich Max in einer Stresssituation angefasst habe ist er noch mehr abgegangen und kam garnicht mehr runter -> da konnte der andere Hund schon längst wegsein und meiner tantze immer noch rum<- Jetzt haben wir so nach und nach rausbekommen, dass sein Vorbesitzer mit ihm ein wenig in Richtung Schutzdienst ausprobiert hatte, ich habe mir alledings keine Gedanken über so ein Ablauf gemacht, bis wir vor kurzem ganz zufällig ein Bericht darüber gesehen haben, wie Polizeihunde ausgebildet werden und da ist uns ein Licht aufgegangen. Die Hunde werden wirklich ständig angetechelt und seitlich abgekloppft und somit noch mehr in Rage gebracht.
Jetzt lass ich Max bei jeder Begegnung absitzen, stell mich dicht davor, halte die Leine ganz kurz, aber nicht stramm und lege keine Hand am Hund an, spreche ihn auch nicht an( er wird natürlich sofort gelobt, wenn er wieder ruhig ist) und sehe da, die ersten Erfolge sind sichtbar. Er versucht noch etwas zu toben, kann allerdings die Kraft nicht mehr so entwickeln, dass ich hinterher fliege. Ganz im Gegenteil, mich kostet es fast keine Kraft mehr. Ich denke jetzt sind wir auf dem Richtigen Weg...Ich muß dazusagen, dass unser Hund ohne Leine alles Andere als agressiv Artgenossen gegenüber ist. Er verträgt sich zu 99% mit allen. Wir gehen auch regelmäßig zusammen mit anderen hunden spazieren. Ich hoffe es ist nicht zu verwirrend geschrieben:rolleyes:

LG
Beate mit Max
 
Für mich nicht!

Ein wirklich interessanter Beitrag, Beate, danke!
(Und so schön kurz gefasst, was mir immer nicht gelingen will!)

Habe ganz ähnliche Erfahrungen gemacht und kann das von dir beschriebene Verfahren nur empfehlen!

(Auch wenn meiner mit und ohne Leine gleich aggressiv ist.)
 
Hallo ihr beiden,

könnte jetzt auch viel so schreiben, wollte aber nur kurz meine Sympathie bekunden. Mein Splash, der leider kurz vor Weihnachten gestorben ist, war genauso an der Leine wenn er andere Hunde gesehen hat. Er war zum Glück nur 12 kilo Terrier/Spitzmischling (aber oft hat er sich beim durchtillen angefühlt wie 100 Kilo) und wir haben das auch nie ganz rausbekommen (7 Jahre Fundhund als wir ihn bekamen) und mit 15 todkrank waren diese Begegnungen immer noch das einzige wo er wieder "richtig jung" wurde.
Ich habe damals auch den Fehler gemacht, dass ich selber nach einiger Zeit total nervös und unsicher wurde wenn ein anderer Hund kam und das war dann echt ein Teufelskreis. Daher ist euer Plan echt gut und auch frühzeitig.
Ihr schafft das schon, freue mich über den Verlauf zu hören und laßt euch bloß nicht von den anderen Leuten unterkriegen...DAS war für mich immer das dämlichste. Man muß den Hund halten, Übungen machen - ich lag mal mit 100 Fleischwursstücken in der Mitte der Straße - UND dann bekommt man immer so blöde Kommentare........wer dumme Kommentare macht hat KEINE Ahnung! Immer lächeln ;)
PS: ohne Leine war er mit den meisten Hunden gut Freund - je nach Sympathie!
 
@ lektorratte

Ich hatte es auch nciht so verstanden, dass du jedem ein Stachelhalsband empfiehlst ;) Ich glaube auch, dass jeder Hund anders ist und von den landläufigen "Hundeerziehungsbüchern" habe ich mich inzwischen auch verabschiedet. Ich lese durchaus viel zu dem Thema und wenn mir etwas einleuchtet probiere ich das auch durchaus aus, beobachte meinen Hund und gucke was passiert.

Meine Maja ist bei Begegnungen mit Artgenossen auch nicht ansprechbar, also diese Tipps mit "sich für den Hund interessant machen" konnten wir völlig abhaken. Da könnte ich durch die Gegendhüpfen und mit Wurst schmeissen ;)
Ich versuch nur einfach etwas Ruhe hereinzubringen, was inzwischen nicht immer,aber immer öfter geht.

Und, da stimme ich dir völlig zu, das wichtigste ist, Gefährdung für dich, den Hund und andere auszuschließen. Ich denke das ist die Grundbedingung.

Manche Hunde brauchen stärkere Reize, manche sich hochsensibel.
Da hilft nur: Hund beobachten und probieren.
Vor allem in die Richtung: Hat der Hund eher Angst oder baut er sich aus Dominanzgehabe auf. Will er sich schützen, will er mich schützen?
Muss ich klarmachen, dass ich der chef bin und das Verhalten nicht billige oder muss ich eher Ruhe und Sicherheit geben?

Unsere allererste Hundeschule arbeitete mit Leinenruck, Anbrüllen und Wasser-ins-Hundegesicht-spritzen wenn sie massiv bellte. das war für meine Mimose was Schreckliches, wenn wir da weitergemachthätten, wäre sie ein Problemhund geworden.

Liebe Grüße

Heike
 
Cassiopeia schrieb:

Unsere allererste Hundeschule arbeitete mit Leinenruck, Anbrüllen und
Wasser-ins-Hundegesicht-spritzen wenn sie massiv bellte. das war für meine
Mimose was Schreckliches, wenn wir da weitergemachthätten, wäre sie ein
Problemhund geworden.

Waren wir in derselben? ;) - Oder hatten wir bloß dasselbe Pech?

Im Prinzip war es hier anfangs genauso: Vorher hatten wir ein Problem, nachher hatten wir ein massives Problem.

Aber hinterher ist man immer schlauer. :(
 
Cassiopeia schrieb:

Unsere allererste Hundeschule arbeitete mit Leinenruck, Anbrüllen und
Wasser-ins-Hundegesicht-spritzen wenn sie massiv bellte. das war für meine
Mimose was Schreckliches, wenn wir da weitergemachthätten, wäre sie ein
Problemhund geworden.

Waren wir in derselben? ;) - Oder hatten wir bloß dasselbe Pech?

Im Prinzip war es hier anfangs genauso: Vorher hatten wir ein Problem, nachher hatten wir ein massives Problem.

Aber hinterher ist man immer schlauer. :(

Ich glaube da gibt es leider viele :(

Und der Trainer wirkte erstmal kompetent und ich wollte ja auch alles richtig machen.:(

Meine Hündin war ja schon knapp 6 Jahre als ich sie übernahm, herzensgut im Umgang, aber halt sehr stur und überhaupt nicht leinenführig.

Der Trainer hat sie an die Leine genommen und als sie vorstürmte mit derartiger Kraft gerissen, dass der Hund flog ( sie wiegt "nur" 30 Kilo)

Ich wurde immer verzweifelter, mein Hund wurde immer verzweifelter, da hab ich die Notbremse gezogen und alleine mit ihr geübt. 1001 Hundebuch gelesen und probiert.
Letztes Jahr im September hab ich dann mit einer Trainerin im Einzelunterricht gearbeitet. Klar, gewisse Sachen werden wir nie ganz hinkriegen, aber es wird viel besser. Ich bin an diesem Hund gewachsen und jedesmal wenn sie mich freudig "anlacht" weiss ich dass wir auf dem richtigen Weg sind :)

Liebe Grüße Heike (jetzt mit Majafoto ;) )
 
Eine Frage warum lehnt ihr ein Halti ab ?

Mit Halti kann man klasse arbeiten.
Wichtig ist das der Hund das tragen des Haltis gewöhnt ist - um Wirbelsäulenschäden zu vermeiden.
Ich hab bei all meinen Hunden - DeutschdrahthaarMix (auch an der Leine agressiv gegenüber Menschen und Hunden), meine Labradordame (die nix kennt außer ziehen) das Halti angewendet bzw. wende ich es noch an. Und hab SUPER Erfolge damit erzielt.
In Problemsituationen kann ich den Blick meines Hundes auf mich lenken, somit kann er keine anderen Hunde, Personen fixieren und es kommt erst gar nicht zum "Eklat".

lg veilchen & Bande
 
@veilchen
Also ich bin erstmal grundsätzlich für alles offen und hab, glaube ich, schon fast alles durch. Mit Halti hab ich auch schon gearbeitet. Es ist eigentlich ein tolles Hilfsmittel, allerdings hat sich unser Hund jedesmal so in den Halti geschmissen, dass ich kein gutes Gefühl dabei hatte. Super Nebeneffekt: man braucht kaum Kraft, um so einen Kraftbolzen zu halten. Ich hatte auch schon aus lauter Verzweiflung das Stachenhalsband rausgeholt, nach ca. einer Woche hab ich dann die Balanceleine ausgetestet und diese hat sich als eine super Alternative zu Stachelhalsband erwiesen. So geht unser Max super an der Leine bis zu nächsten Begegnung mit Artgenossen;)Wir probieren es jetzt erstmal mit dem Absitzen und zusätzlich haben wir nächste Woche ein Termin bei einer Tierhomöopathien, die uns evtl. helfen kann den Hund etwas zu entspannen...Bin schon sehr gespannt.

LG
Beate und Max
 
Hallo Steffi!

Ich möchte auch gern mal meinen Senf dazu geben. :(
Vorab: Ich halte nichts von irgendwelchen Erziehungshilfen, sei es ein Halti oder gar ein Stachelwürger! Der Hundebesitzer, der zu solchen Mitteln greift, hat in meinen Augen als Führungsperson versagt. Zumal diese Mittel in den Händen von Amateuren mehr schaden als nützen. Ihr wollt doch, dass der Hund euer Begleiter wird, der das, was ihr von ihm verlangt, gern für euch tut, oder? Wenn ihr lernt, ihm die richtigen Signale über eure Körpersprache zu senden, dann wird er auch ohne dieses Zeugs gern bei euch sein, euch vertrauen und sich endlich entspannen.

Es ist sehr schwer, Ferndiagnosen zu stellen. Ich würde Dir raten, eurem Hund genügend Zeit zum "Einleben" bei euch zu geben und die Spaziergänge vorerst möglichst gering zu halten. Den richtigen Zeitpunkt dafür werdet ihr am besten wissen.

Und dann sucht euch professionelle Hilfe, die mit euch zu Hause beginnt zu arbeiten. Hundeerziehung beginnt nunmal in den eigenen 4 Wänden und meist müssen erst die Besitzer lernen. Denn wenn ihr dort gewisse Regeln einhaltet und eurem Hund klarmacht, dass er sich auf euch verlassen kann, dann werdet ihr auch die Probleme draußen in den Griff bekommen. Aber bedenkt, ihr habt den Hund erst kurze Zeit, erwartet nicht zu viel.

Und bitte hört auf, in der Vergangenheit nach Erklärungen für sein Verhalten zu finden. Ihr lebt hier und jetzt mit dem Hund und könnt die Vergangenheit nicht mehr ändern. Der Hund kann sich nicht an konkrete Erlebnisse erinnern. Er hat sicherlich so Einiges in seinem Instinkt verankert, was er erlebt hat, doch vieles davon kann mit dem richtigen Verhalten von euch wieder in eine Bahn gelenkt werden, die ein stressfreies Umgehen ermöglicht.

Und vertraut bitte nicht irgendwelchen Amateurtrainern in irgendwelchen Hundesportvereinen! Ich war mittlerweile in drei und alle wollten mit ebenfalls einen Stachelwürger aufschwatzen, da mein Hund ein versuchter Katzenmörder ist. Ich habe mich dann selbst belesen und habe meinen Hund angefangen als Hund zu behandeln und plötzlich lässt er Katzen in Ruhe... Er findet sie nicht prima und fixiert sie, aber er jagt nicht mehr hinterher, ohne, dass ich etwas sagen muss.

Ich wünsche euch Dreien viel Erfolg und ganz viel Ruhe und Durchhaltevermögen! Ich bin mir sicher, dass euer Hund einen Glückstreffer gelandet hat und ihr auf dem richtigen Weg seid. :hallo:

Liebe Grüße von Steffi (was für ein schöner Name! :lol:) mit Shila.
 
Ich hoffe, ich kann es einiger Maßen beschreiben. Ich hab eine 3fach vestellbare Leine,der Hund wird am halsband angeleint und die Leine wird am letzten Ring festgemach (sozusagen halbiert). Dann hab ich einen geschlossenen Kreis und das Ende, was ich dann normalerweise in der Hand hätte lege ich dem Hund vor die Brust und hab dann 2 Hänkel in der Hand, wie eine Handtasche. Die Hunde haben,ähnlich wie Pferde einen Balancepunkt auf der Brust und wenn dieser stimuliert wird gehen die eher rückwerts. Es funktioniert echt super.Hoffentlich kannst Du dir da jetzt was drunter vorstellen, wenn nicht versuche ich ein Foto zu machen o.k.???

LG
Beate
 
@ Shili

Von einem Halti abzuraten find ich einfach bescheuert bzw. deine Aussage man hätte als Führungsperson versagt noch mehr.

Ich war bei meiner Deutschdrahthaarhündin gottfroh über das Halti. Ich konnte sie somit besser kontrolieren und auch lange spaziergänge waren stressfrei möglich. Keine 10 minuten Runden an der kurzen Leine aus Angst mein Hund könnte so austicken das wer zu schaden kommt -DA hab ich dann als Führungsperson versagt...
In manchen Fällen haben Halti einen Hund davor gerettet wegen agressivem Verhalten eingeschläfert zu werden..

Es geht nun mal nicht alles mit Gutzigutzigu :rolleyes:
 
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