So, da bin ich wieder. HuSchu ist für diese Woche vorbei!
Es ist nur ziemlich schade das die vorgänger ihn höchswahrscheinlich nicht mit anderen hunden zusammen gelassen haben...
Sie meinten zu uns das er sich mit allen versteht und überhaupt kein mucks auf der straße von sich gibt ,wie man sieht haben sie uns angelogen .
Liebste Steffi, wie ich oben schon schrieb, muss das überhaupt nicht sein. (Kann natürlich, muss aber wirklich nicht.) Hunde verhalten sich im Tierheim oder auf vorläufigen Pflegestellen (wo sie für gewöhnlich genau wissen, dass sie eben nur "vorübergehend" sind, oft ganz anders als da, wo sie sich "für immer" einrichten müssen.
Es war bei meinem in Maßen so (ich glaube auch, dass man uns nicht alles erzählt hat, oder bin mir recht sicher, aber das ist ein anderes Thema), aber ich kenne hier aus dem Forum noch eine, der es genauso gegangen ist. Der Hund gab bei all ihren Besuchen im Tierheim keinen Mucks von sich (also auch beim Spazierengehen) und tut das in unbekanntem Gebiet heute noch nicht. Da hält er die Klappe und ignoriert/meidet alles, was ihm unheimlich ist.
Aber wehe, wehe sie geht in ihrem Heimatort mit ihm spazieren. Da lässt er dann richtig die Sau raus, weil er sich etwas "stärker" fühlt. Auch der will aber übrigens am liebsten gar nicht raus und freut sich immer, wenn er den Spaziergang überlebt hat.
Manche Sachen
kann das Tierheim einfach nicht wissen. Schon darum nicht, weil der Hund entweder gefunden wurde, oder die Vorbesitzer gelogen haben, um den Hund ohne Probleme und schlechtes Gewissen loszuwerden. Kann also heißen: Der Hund wird entweder schlechter gemacht, als er ist, oder auch besser, um das eigene Versagen zu verschleiern. "Nee, ich muss wieder arbeiten und habe keine Zeit mehr, aber der Hund ist lieb!"
Das Tierheim kann dann aber nur angeben, was über den Hund bekannt ist. Und man kann im Tierheim einfach nicht jede Alltagssituation nachstellen.
Manchmal liegt das Problem auch einfach an unterschiedlichen Voraussetzungen. In der Tierpension, wo mein Hund zuletzt war, haben sie uns auch erzählt, man könnte mittlerweile problemlos mit ihm spazieren gehen und in Ruhe mit ihm arbeiten. Dort ging das auch. Das war auf dem platten Land, mitten in der Einöde, und man konnte, wenn man wollte, stundenlang laufen, ohne einem anderen Hund zu begegnen.
Das ist hier, wo wir wohnen, nicht möglich. "Gelogen" haben die Leute nicht. Aber wenn ich sage: "Wir wohnen ländlich", stellen die sich was anderes darunter vor als ich. Hier fahre ich in jede Richtung maximal 15 km und bin in einer Stadt. Da fahre ich in jede Richtung 60 km und bin immer noch im Nix.
Ich denke heute, auch das war ein Grund, warum die Angaben aus dem ersten TH wo er war (Köln, mitten in der Stadt) deutlich realistischer waren. Andererseits ist er dort, wie ich über 5 Ecken erfahren habe, nicht abgegeben worden, weil die andere Pflegestelle "besser" war, sondern weil er ausgetitscht ist und Leute gebissen (oder gezwickt) hat, als er in den Zwinger sollte. Und die ganz froh waren, dass sie ihn abgegen konnten und ein anderer Verein kümmert sich. Das Detail ist uns aber irgendwie von diversen Leuten verschwiegen worden... den Kölnern, weil sie dachten, der Hund ist eh weg, die will ihn nicht mehr, und den anderen, weil sie dachten, die Kölner hätten halt von Dobermännern keine Ahnung und es hätte "nur" daran gelegen. Außerdem macht es sich in der Vermittlung nicht wirklich gut. - Und da ich ja schon lange mit Köln gesprochen hatte, dachten sie vielleicht auch, ich wüsste sowieso Bescheid.
Und dann stand ich da. Manchmal passiert sowas einfach so. Auch wenn das Resultat dadurch nicht besser wird.
Nochmal zum Halti:
Was ich mich schon geraume Zeit frage: Wenn ihr in Berlin wohnt, habt ihr dann nicht absolute Maukorbpflicht? Wie sieht es damit aus?
(Das heißt nun nicht, dass man nicht mit Halti arbeiten kann - ich mache auch beides auf einmal und es geht mittlerweile ganz gut.)
Aber an sich musst du doch den Hund mit Maulkorb führen. (Oder evtl. auch Halti, aber eingehakt). Oder gilt das auch erst ab 15 Monaten?
Zu den Nackenwirbeln und den Verletzungen: Das ist sicherlich richtig, zumal es tatsächlich Leute gibt, die ihre Hunde nur am Halti führen, ohne Halsband oder Geschirr. (Und dann wenn möglich noch am Fahrrad! Ganz übel!) Und den Hund da einfach reinlaufen lassen.
Du benutzt das Halti aber, wenn der Hund austickt, nicht in dieser Form ("Korrektur-Rucke!") - die nimmt er in dem Moment auch nicht mehr an. Du nutzt es statisch, indem du festhältst und ihn kurz nimmst und so das Vorspringen verhinderst, und gleichzeitig einen Schnauzengriff simulierst. Der Hund kann sich noch hineinhängen (und wird das auch tun), aber diese ruckartige Bewegung zur Seite, auf die der Hund
nicht vorbereitet ist, und die darum für die Nackenwirbel ähnliche Folgen haben kann wie ein Schleudertrauma, die findet nicht statt!
Noch eine letzte Anmerkung dazu, dass ihr den schonendsten Weg für euren Hund sucht. Ich finde das toll, und an sich lobenswert. Ihr solltet aber eines bedenken. Der Weg kann so "schonend" sein, wie er will. Wenn er dabei aber nichts bewirkt, tut ihr dem Hund keinen Gefallen damit.
Es ist definitiv nicht so, dass jede Methode bei jedem Hund funktioniert, wenn man es nur lange genug probiert und nur alles richtig macht. Das ist schöne Theorie, aber es stimmt nicht.
Das kann viele Gründe haben. Vorgeschichte des Hundes ist nur eine davon. Mein Hund ist auf einem Ohr taub, kann also Geräusche nur schlecht zuordnen und blendet sie einfach aus, wenn er aufgeregt ist, weil sie ihn nur noch mehr verwirren. Wusste ich anfangs nicht. Aber alles, was nur über Geräusche, ohne Leinenkontakt läuft, fällt ihm extrem schwer.
Ja, es ist super-schonend für den Hals des Hundes und den Rücken des Hundeführers.
Und es hat meinen Hund total verrückt gemacht, weil er einfach nicht verstehen
konnte, was ich von ihm wollte!
Nächstes Problem: Leinenruck und Signale... ging nicht viel besser. Bis meine Trainerin schließlich sagte (Trainerin No 4 übrigens...
"Wir probieren mal ein Stachelhalsband."
Ja, was war? Offenbar hatten die Erstbesitzer ihn, da er so gezogen hat, wenn überhaupt nur am Stachel ausgeführt (Denn: Hund erkannte das Teil sofort und kam schwanzwedelnd darauf zu!) - Und ihn daran die ganze Zeit ziehen lassen! Lederhalsband, Kette, Geschirr - sagten ihm nichts, der wartete immer auf den "Piek", der nicht kam.
NIE hätte ich ein Stachelhalsband benutzen wollen. NIE!
Aber letztlich haben wir dem Hund MIT Stachel die Grundzüge der Leinenführigkeit beigebracht, weil ihm das leichter fiel - und mittlerweile sind wir wieder bei breitem Lederhalsband.
Anders herum würd er sich noch heute bei jedem Spaziergang strangulieren und mich hinter sich herziehen, und ob das wirklich "schonender" für ihn ist, ist noch die Frage.
Wenn es wirklich hart auf hart kommt, musst du dir überlegen, was du wirklich willst. Nur die schonende Methode durchziehen, und wenn das nicht klappt, den Hund abgeben und dir sagen: Na schön, Ich habe versagt..."? - Ehrlich gesagt, ob das für den Hund wirklich besser ist, dass er schon wieder woanders hin abgeschoben wird, weiß ich ja auch nicht.
Oder sagen: "Ich will den Hund behalten, und muss meine Methoden halt dem Hund anpassen."
Also: Das ist jetzt wirklich der schlimmst mögliche Fall. Aber du hast keinen Junghund, wo du für alles verantwortlich bist, sondern einen Hund, der schon vorher andere Erfahrungen gemacht hat. Und wo es eben durchaus sein kann, dass bestimmte Sachen einfach nicht mehr gehen.
Versuchen soll man es natürlich immer erstmal auf dem schonenden Weg. Aber manchmal geht es einfach nicht.
Ich stell mir das immer so vor: Man hat aus dem Tierheim
unter Umständen einen schwer traumatisierten Hund, wie ein Flüchtlingskind oder den Überlebenden einer Katastrophe, der deutliche psychische Narben davon getragen hat, und dabei vielleicht sogar gewalttätig reagiert (bzw. in Panik um sich schlägt).
Und bekommt dann, wenn man den falschen Hundetrainer erwischt, quasi von einer Kindergärtnerin Ratschläge, wie man am besten Kinder erzieht. Die sind sicher für sich genommen nicht falsch, gelogen oder unbrauchbar. Die helfen dir aber nicht in einer Ausnahmesituation.
Drum: Wenn's mit eurer Trainerin nicht so gut klappen sollte (was ich nicht hoffe - aber es könnte ja sein
Wendet euch an Thomas Baumann, der ist spezialisiert auf Hunde mit diesen Problemen.
Und auch er wird immer erst den schonenden Weg versuchen.
Infos wohl
.
Dass ihr den Hund erstmal nicht kastrieren wollt (zumindest deswegen nicht), finde ich übrigens ganz okay. Das wird an dem Problem auch nichts ändern. Meiner wurde mit ca. nem halben Jahr schon kastriert und es hat definitiv nichts genützt.
LG,
Lektoratte