Ich habe erst einmal erlebt dass eine türkische Mutter ihrem Kind erlaubt hat unseren Hund zu streicheln (nachdem sie vorher gefragt haben). Das hat mich echt überrascht, weil es nicht gerade üblich ist.
Mir kam letzten Winter mal eine junge Türkin mit zwei kleinen Mädchen (Zwillingen) entgegen. Garri hatte sich am Ohr verletzt, und da seine Ohren immer wieder am Maulkorb anschlugen und dabei die Wunde aufging (war winzig klein, aber heilte einfach nicht zu), trug er unter dem Maulkorb eine "Schalmütze" aus einem abgeschnittenen Bein einer langen Unterhose.
Darauf sagte das eine Mädchen (auf Deutsch "Guck mal, Anneh, der hat einen Maulkorb. Und er trägt eine Mütze dazu. Das sieht ja sooo süüüüß aus. Ich will auch so einen Hund!"
Die Mutter sagte gar nichts und zog sichtlich gestresst ihre Kinder aus dem Weg, und ich hörte im vorbeigehen noch: "Ich will auch so einen, hörst du, Anneh?"
Großartig, auch wenn ich ziemlich sicher bin, dass "so einer" ganz sicher nicht unter den Geburstagsgeschenken war.
Also, was Kinder angeht, die Hunde zwicken oder "auf den Hintern hauen", ob nun lieb gemeint oder mit einer Portion Bosheit... kann ich verstehen, dass das ärgerlich ist, finde aber die Betrachtungsweisen einiger Leute hier etwas unfair.
Ich kann euren Schreck und euren Ärger gut verstehen, aber einige Leute tun so, als MÜSSTEN Kinder WISSEN, wie sie sich zu verhalten haben, und als hätten die Eltern bei der Erziehung auf "jeden Fall was versäumt", wenn das Kind sich dem Hund gegenüber nicht angemessen verhält.
Aber Kinder sind zB nicht umsonst strafunmündig, sondern weil sie solche Dinge manchmal aus nem Impuls heraus anstellen, weil sie es nicht besser wissen. Oder auch WENN sie es besser wissen.
Vermutlich haben die Eltern einfach nur genauso wenig vorausgesehen, auf was für Ideen ihr Nachwuchs kommt, also konnten sie ihm vorher nicht sagen: "Hunde haut man aber nicht!"
Und wenn Hunde im Familienleben keine Rolle spielen, kommen die wenigsten Eltern drauf, ihrem Kind einen Grundkurs in "Hundelesen" zu vermitteln, weil sie selbst keinen hatten.
So. Das heißt nicht, dass man das Kind nicht auf den Pott setzen soll, und dabei energisch werden kann, aber man muss, vor allem bei Kindern bis 6 Jahren, nicht empörter sein als bei einem Hund, der was falsch macht.
Was anderes ist es, wenn die Eltern dabei stehen, nichts machen und unter Umständen noch pampig werden - aber auch da ist oft eher Unwissenheit der Grund als Böswilligkeit.
(Wer allerdings auf freundliche Ansprache pampt, kriegt's im gleichen Tonfall zurück. Selbst schuld!)
LG, Lektoratte