Kinder U16 und Herdenschutztrieb- wie macht ihr es?

Liv&Sam

Hallo an alle,

Wenn ich mit den Kindern (5 und 10 Jahre) unterwegs bin, möchte unser Hund stets alle im Auge behalten. Vor Ort sein, um dort die Lage zu einzuschätzen, nicht aus "ich will spielen oder einfach hinterherrennen"-Gründen.
So weit, so gut.

In Wald und Flur ohne Leine ist es relativ schnurz, wenn sie zwischen 200m vor und hinter mir pendelt. Oder mal mit der älteren zurück zum Auto läuft und völlig außer Sicht ist- alles gut. (Natürlich nur, wenn keine Menschen, Hunde, Autos da).

Nu aber- in der Stadt. U Bahnen, LKW, schnelle Autos und Mensch. Hund muss durchgehend an der Leine bleiben, da gibt es keine andere Möglichkeit.

Die lieben Kinder, mit Fahrrad, Roller oder auch einer "ich mag nicht mehr spazieren gehen"-Haltung ausgestattet, bleiben genauso zurück oder rennen voraus wie auch außerhalb der Stadt.
Besonders toll ist "sich hinter Bäumen verstecken" (Ironie!).

Der Hund, der alle im Auge behalten möchte (bzw muss, für Instinkt kann sie ja nix) hat mega Stress. Denn die Leine ist nun mal gerade zwei Meter lang.

Wie geht ihr damit um? An die Vernunft der Kinder appellieren, ist in dem Alter nicht so ganz praktikabel.

Eine Lösung wäre nicht mehr mit Kindern und Hund raus zu gehen. Finde ich sehr blöd, sie ist noch jung (etwas mehr als ein halbes jahr) und lernfähig. Ich möchte auch nicht auf Kinder oder Hund verzichten.

Eine andere Lösung wäre, zu lernen, das Verschwinden der Kinder zu ignorieren. Daran zweifle ich sehr. Kann ich mir nicht so ganz vorstellen, dass das je geht.

Was man merkt, ist, je öfter wir in der Situation sind, desto weniger schlimm ist es für Liv. Nur kommt das ältere Kind leider nicht täglich zu uns.

Versuche, den Hund abzulenken, fruchten so mittelmäßig. Auch das Lieblingsspieli ist dann halt uninteressant. Den Hund eben trotzdem weiter mit nach vorne nehmen... nu ja. Geht jetzt noch. Und klappt auch. Ist sie ausgewachsen, werde ich rein über die Leine keine Chance mehr haben, sie vom Fleck zu bekommen.
Was mir jetzt noch einfällt, wäre, sie mit einem Superleckerli (babygläschen oder Katzennassfutter) dafür zu belohnen, wenn sie zwar aufmerksam wird, aber trotzdem bei mir bleibt.

Wie macht ihr es??? Bzw wie habt ihr es dem jungen (Wach-)Hund beigebracht mit Kindern spazieren zu gehen?

Lg Liv und Frauchen
 
Der Hund, der alle im Auge behalten möchte (bzw muss, für Instinkt kann sie ja nix) hat mega Stress.
Das ist Blödsinn und zwar großer ;)
Der Hund hat Stress, weil er ein Kontroletti ist und Dir nicht zutraut die Situation im Griff zu haben. Es bereitet ihm Stress nicht alle im Auge zu haben, weil er unsicher ist und bei Dir offenbar keine Sicherheit findet. Das hat nichts mit Schutztrieb oder dergleichen zu tun, das ist hysterisch und ungehorsam.
 
Das ist Blödsinn und zwar großer ;)
Der Hund hat Stress, weil er ein Kontroletti ist und Dir nicht zutraut die Situation im Griff zu haben. Es bereitet ihm Stress nicht alle im Auge zu haben, weil er unsicher ist und bei Dir offenbar keine Sicherheit findet. Das hat nichts mit Schutztrieb oder dergleichen zu tun, das ist hysterisch und ungehorsam.
Da kann man nichts mehr hinzufügen. Es ist DEINE Aufgabe nach allen zu sehen, es darf nicht die des Hundes sein. Da würde ich schleunigst was machen, sonst wird das noch schlimmer.
 
Eine andere Lösung wäre, zu lernen, das Verschwinden der Kinder zu ignorieren. Daran zweifle ich sehr. Kann ich mir nicht so ganz vorstellen, dass das je geht.

Warum nicht..?

Du schreibst doch selbst, je öfter ihr das macht, desto besser geht es. Damit hast du doch selbst den Gegenbeweis geliefert.

Natürlich kann man daran arbeiten, und bei mir würde es durchaus auch mal einen energischen Leinenruck mit "Hey" geben, wenn nette Ansprache, Spieli oder Leckerchen nicht so richtig fruchten oder ignoriert werden. Schlicht, um den Hund daran zu erinnern, wo gerade die Aufmerksamkeit liegen sollte.

(Edit: Wenn er sich gerade sehr auf etwas anderes konzentriert, kann es ja durchaus sein, dass akustische Signale gar nicht im Hirn ankommen. Berührung/Anstupsen/ Schubsen/Leinenruck funktioniert dann aber meist noch - ist wie bei Menschen... die kann man ja, wenn sie gerade in Gedanken woander sind, durch ein leichtes Anticken oder Schubsen evtl. auch besser erreichen.)

Wenn du dich jetzt schon darauf einstellst, dass du den Hund eh nie wirst richtig an der Leine führen können, wenn er grade nicht will, und es darum gar nicht erst machst - bist du auf dem besten Wege dazu, genau das herbeizuführen. Meine ich.
 
Prima, vielen dank!
Dann ist ja gut dass ich es unterbinden möchte. Dann machen wir da weiter.

An der Leine gehen ist sonst absolut kein Thema, unsere nichte kommt halt nur so einmal im Monat zu besuch.

Ich weiß dass ich in der Situation den Überblick brauche und das dem Hund klarmachen muss!
Da sie anfänglich Angst vor Autos, Menschen, vögeln und allem hatte mache ich mir keinen Kopf, dass auch noch hinzubekommen.

Da sie jetzt schon an den 40kg kratzt und am ende vermutlich so viel wiegt wie ich, ist eine Leine eh nur noch symbolisch etwas wert. Zum festhalten taugt sie dann sicher nicht mehr.

Dankeschön :)
 
Da musst du auch zu Hause den Finger drauf halten. Die wird ja nicht nur draussen ein Kontrolletti sein, sondern drinnen auch.
 
Nein ist sie drinnen nicht. Sie ist zuhause tiefenentspannt. Auch wenn ich alleine unterwegs bin oder mit freund und Sohn.

Ich habe lange Jahre mit Pferden verbracht. Und daher kommt auch alles, was ich über innere Austrahlung, Körpersprache, Erziehung von sehr sensiblen Tieren weiß.

Ansonsten bin ich ein Fan von cesar millan und seiner Ansicht über rudelverhalten und entspannte Hunde. Ich habe keinen Hund der je ein Gewese ums Futter, gassi gehen oder besuch gemacht hätte.

Es war jetzt ein we mit Besuch der nichte, das mich zu dieser Frage anregte.
 
Sie war das erste mal zu besuch bei uns zuhause - da die andere Variante von "wir sehen uns" nicht mehr möglich ist. Deshalb kannte liv sie auch gut, aber nicht im "zuhause gassi geh bereich".
So hatte ich es liv noch nicht erlebt,
deshalb wollte ich eure Meinung dazu wissen :)
 
Erstens wieso hauen dir deine Kinder ab wenn dort Bus/U-Bahn ect. Sind?
Da kann ich deinen Hund schon verstehen, dass er da eingreifen möchte, wenn du es nicht hin bekommst.
Zweitens: guter Grundgehorsam und vielleicht bietest du dem Hund eine Ersatzaufgabe an beim spazieren gehen.
 
An die Vernunft der Kinder appellieren, ist in dem Alter nicht so ganz praktikabel.
Kinder können, wie Hunde übrigens auch, erzogen werden. Und wenn das mit der Vernunft nicht so weit her ist, dann liegt eine klare Ansage näher. Natürlich muß man dabei, auch wieder wie beim Hund, Willens und in der Lage sein seine "Wünsche" auch durchzusetzen. Kann oder will man Das nicht, steht man schnell dumm da. :D
 
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