Also ich sage mal, was mir an der Stellungnahme negativ auffällt.
Es stellt sich eigentlich nicht ernsthaft die Frage, ob es eine schuldhafte Tat war.
Sie hat grob fahrlässig gehandelt. So wurde sie ja nicht nur verurteilt, sondern die Verurteilung basierte auch auf einem Geständnis und der Übernahme der "vollen Verantwortung" für das Geschehene.
Weitere Fragen wollte sie im Gericht nicht beantworten.
(
)
So wie ich das verstanden habe, wurde ihr dort ein etwas anderer Sachverhalt vorgeworfen.
Elmo habe sie bei Sichtung der Joggerin niedergerissen. Ein einzelnes Anziehen des Hundes Elmo habe bereits den Sturz verursacht. Einen externen Anlass habe es nicht gegeben, es sei eine übliche Situation auf Spaziergängen gewesen. Nachdem die Halterin nach dem Fall aufgeblickt habe (von Ohnmacht war keine Rede), waren alle drei Tiere an der Joggerin. Sie sei beim Versuch der Trennung selbst verletzt worden.
Ich habe ihre Version nirgends in den Zeitungsberichten über den Prozess gelesen.
Mag sein, dass es nicht gedruckt wurde. Mag sein, dass sie dieses Statement aber vor Gericht so nicht gebracht hat.
Und das finde ich den Angehörigen gegenüber nicht fair, denen sie ja auch im Prozess begegnete.
Dort verweigert sie Fragen und hier gibt es eine Schilderung, die wiederum Fragen aufwirft:
Warum hat die Joggerin geschrien? Warum waren die Halterin und die Hunde so überrascht?
Warum war so eine Situation für die Hunde so bedrohlich? Wie ist die Halterin gefallen, dass sie bewusstlos wurde (üblicherweise fällt man ja nicht auf den Kopf? Wie lange war sie bewusstlos?
Für Angehörige ist im Regelfall sehr wichtig, zu wissen, was genau passiert ist.
Wenn dies eine neue Version der Geschehnisse ist, fände ich das schon übel.
Ebenso schwierig finde ich die Aussage zu der Hündin und der Welpen.
Vor Gericht wurde "Elmo" quasi als Ursache hingestellt. Die Staatsanwaltschaft hat beantragt, auch die Hündinnen (die wohl in anderen Familien untergebracht sind) zu beschlagnahmen. Das wurde dann vom Gericht abgelehnt, da von den anderen Hunden keine Gefahr ausginge.
In der Stellungnahme hört sich das aber wiederum ganz anders an. Ich weiß nicht, ob man den übrigen zwei Hunden damit einen Gefallen tut.
Also insgesamt bin ich der Meinung, hätte sie das lassen können.
Oder eine Stellungnahme abgeben, die sich halt rein auf die Hetzkampagne bezieht.
Denn jeder Mensch handelt immer mal wieder fahrlässig, auch grob fahrlässig.
Nur geht es im Regelfall gut aus. Manchmal aber auch nicht.
Aber jedem kann es passieren, dass er sich überschätzt, einen Fehler macht, unachtsam ist und dann überfährt man jemanden, oder wirft ihm einen Blumentopf auf den Kopf und es passiert eine Katastrophe.
Deshalb ist so eine Hetze natürlich ein absolutes No-Go.
Aber das Statement selbst sehe ich kritisch.