@La Traviata
Du warst wirklich auf der Aida?
Jub. Die ursprüngliche Route war zu gut, um es nicht zu tun. Und wir haben zwei Nachwuchs, für die es dort echt ideal war. Also als Familie betrachtet ist das schon ein gemischtes Fazit. Aber so persönlich? Oh. Mein. Gott.
Albträume werden war.
Mein Mann hat früher für Viking Cruises gearbeitet und wir konnten alle zwei Jahre eine Tour für lau machen. Zwar haben wir jedesmal den Altersdurchschnitt vollständig gesprengt, aber die Touren waren grandios.
Edit: ich komme ursprünglich auch aus der Touristik und wir sind daher mit supervielen Crewmitgliedern auch tiefer ins Gespräch gekommen, weil wir „die richtigen Fragen richtig gestellt“ haben. Keiner von denen ist dort unzufrieden und viele kennen mehrere Reedereien als Arbeitgeber. Insbesondere während der Pandemie, als die Crews nicht heim fliegen durften und auf den Schiffen festhingen, hat sich AIDA offensichtlich echt große Mühe gegeben, sich um die Mitarbeiter zu kümmern.
Ich denke, ich kenne die angesprochene Reportage. Die muss man auch kritisch sehen. Diese Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen sind in der Touristik eher üblich als ungewöhnlich. Und zwar überall auf der Welt für alle Mitarbeiter. Egal ob Sommersaison auf Sylt (wo ich in der Verwaltung/Marketing nach der Saison, die von Ostern bis nach den letzten Herbstferien geht, mit über 300 Überstunden da stehe) oder Skisaison in Österreich. Frag mal die Rettungsschwimmer, die dort 14 bis 16 Stunden Schichten abdecken, ihr Leben riskieren und am Ende der Saison entlassen werden bis zum nächsten Jahr.
Bezahlung überall mindestens unterdurchschnittlich bis unterirdisch. Das ist Fakt. Egal wo auf der Welt: reich wirst du in der Branche nicht.
Aber: die Arbeit ist unfassbar abwechslungsreich und macht so viel mehr Freude (wenn man der Typ dafür ist), als in der Industrie, die das doppelte bezahlt.