Der Trainer hat uns als Erstmaßnahme den Beißkorb angeordnet. Sie darf keine Erfolgserlebnisse mehr mit schnappen haben, egal ob in Körperteile oder Objekten außer ihren eigenen. Wir sind zumindest schon soweit, dass Lucy dann bereits selbst entscheidet mit ihrem Fang weg zu gehen sobald man ihr den Beißkorb nur zeigt. Angst hat sie aber keine vor ihm, das sei gleich dazu gesagt, denn in normalen, entspannten Situationen, lässt sie ihn völlig problemlos anlegen und will ihn auch nicht abstreifen o.ä.
Aber es macht mürbe...sie ist 4 Monate jung und benötigt bereits Verhaltenstherapie...
ich bin so dermaßen sauer das die Maus, eigentlich der gesamte Wurf, nicht annähernd so aufgewachsen ist, wie es uns Käufern weißgemacht wurde...es kam einiges jetzt im Nachhinein heraus, was einfach nicht ersichtlich oder auch nur zu erahnen gewesen wäre...
Die Verpaarung der Eltern wäre bereits zu verhindern gewesen, da sehr unsichere und viel zu junge Mutterhündin, der Vater kam bereits mit Verhaltensproblemen zum jetzigen Besitzer...uns Käufern wurde vorgegaukelt alles wäre super....logisch, hätte ja sonst niemand die Pupsis genommen...
die Welpen waren bis zur Abgabe fast ausschließlich auf sich allein gestellt, da die Mutter viel zu überfordert war, zum säugen hin ist, dann direkt wieder raus dem Wurfgehege...welches übrigens vorbildlich für die Welpen hergerichtet wurde, aber das allein reicht halt nicht...
Alles was die Kleinen gelernt haben war, dass sie in ihrem Schlaf-Spiel-Futter-Klogehege machen können was sie wollen...
da war Frust vorprogrammiert, besonders als sie älter wurden und ins Raufalter kamen.
Ging es zu heftig zu, ist niemand eingeschritten und da ich die Kleinste hab, musste sie sich sicherlich von Beginn an durchsetzen und das klappte halt mit schnappen und beißen, da sie körperlich ansonsten unterlegen war...
sie haben ihre Geschäfte gemacht wann und wohin sie wollten - dadurch macht sie noch immer überall in die Wohnung, egal wo sie steht und geht - sämtliche Stubenreintrainings fruchten (noch) nicht...sie hat null interesse an Spielzeug, außer man kann es fressen...und dadurch das sie ausschließlich im Gehege waren, haben sie nichts kennengelernt und ich sie wahrscheinlich unwissentlich mit der Umwelt Reizüberflutet, da ich zu dem Zeitpunkt von alldem nichts wusste und natürlich nicht wissen konnte, dass bereits das wenige was ich gemacht habe, für die Maus zu viel war...also hat sie begonnen mit mir zu kommunizieren wie sie es zwangerlernt hat mit ihren Geschwistern...schnappen und beißen...und da ich das zu Beginn natürlich als normales Welpengetue abgetan habe, musste sie heftiger mit mir kommunizieren und sprang mich noch zusätzlich an und verbiss sich...
Ich weiß das ich alles richtig gemacht habe und mir keine Vorwürfe machen muss, da das was die Maus an Fehlverhalten zeigt nicht auf meinem Mist gewachsen ist sondern in ihr verwurzelt, wenn man das bei einem Welpen schon so sagen kann...
aber wenn selbst ein Verhaltenstrainer sagt, dass er es noch nie erlebt hat das ein so junger Hund gewisse Verhaltensweisen so verankert hat und auch er erst überlegen muss wie man das löst ohne den Hund noch mehr unter Druck zu setzen, dann blutet mein Herz und ich werde wütend...denn mir wie auch dem kleinen Pups wird die ganze schöne Seite der Welpenzeit genommen...
Ich musste mich jetzt nur mal auskotzen...sorry dafür...
ich werde natürlich nicht aufgeben, sie ist 4 Monate und da wird man wohl noch was richten können, aber es tut halt weh...weil mir auch die Maus so leid tut das sie ihr neues Zuhause nicht so wahrnehmen kann, wie sie es unter anderen Umständen könnte
Sollte noch jemand irgend einen Tipp haben, auch wenns nur Bindungsspiele sind - die ich nun aus dem Bauch heraus vorrangig mit ihr mache - in Form von gemeinsamem Spiel, auch mal raufen und am Boden rumkugeln - schmusen, streicheln, massieren, normale, einfache Unterordnung - , dann immer her damit...
Ich möchte das sie lernt sich an mir zu orientieren, mir zu vertrauen...merke aber, dass es wie gesagt nur sehr schleichend voran geht...und das deprimiert und macht traurig, was sie halt sicherlich ebenfalls spürt :-/
PS: auch wenn ich weder aufgeben möchte noch den Gedanken ertrage sie wäre falsch bei mir, so sagt mir mein Instinkt, sie bräuchte einen Leithund an dem sie sich orientieren kann, der ihr in ihrer "Sprache" zeigen kann, wie die Welt funktioniert...ich habe angst das ich als Mensch dazu nie richtig in der Lage wäre...ich habe angst das ich ihr zwar beibringen kann sich anders zu verhalten, ich aber immer im Hinterkopf haben muss, dass sie nie 100% verlässlich das Frustbeißen sein lassen wird...keine Ahnung ob diese Gedanken bei einem Welpen fair oder gerechtfertigt sind, aber ich hab sie halt