Erkenntnis des Tages...

Genau das ist auch das Problem der Privatvermieter, da denken die Leute "boah, was für Bonzen, die haben doch genug Kohle, schließlich haben sie Immobilien..." dass die Häuser finanziert sind, dass da eine Kalkulation hinter steht, in der die Mieteinnahmen inkludiert sind... daran denkt keiner. Ist übrigens auch bei manchen Gästen so, dass die tatsächlich denken, dass die Einnahmen aus der Vermietung brutto wie netto sind... dass so ein Haus kostet, Unterhalt, Nebenkosten, Reparaturen, Renovierungen, Gartenpflege, Kreditfinanzierung... daran denken die gar nicht.

Ich kenne mehrere Privatvermieter, die haben sich für die Alterssicherung ein Haus gekauft, "Betongold", vermieten es als Ferienimmobilie um sich ihre mageren Einkünfte aufzubessern und die Kredite und Nebenkosten zu finanzieren. Mit ihren normalen Einkünften alleine können sie die Kreditraten nicht stemmen und das Haus nicht halten. Niemand konnte ahnen, dass der Staat daher kommt, und einem monatelang verbietet, Einnahmen aus seinem Eigentum zu generieren. Daher sind die Mieteinnahmen in der Kalkulation fest berücksichtigt.

Ganz besonders hart trifft es jene, die eine Immobilie haben, die in einem Ferienhauspark steht, die darf nämlich nichtmal fest vermietet werden laut Baurecht, die kann und darf nur als Ferienimmobilie genutzt werden. Oder auch nicht, wie jetzt gerade. Wenn es dann noch Null Hilfen gibt, sind Pleiten vorprogrammiert. :(

Gruß
tessa

Ich weiß :( Das was ihr beruflich macht, würde mir sehr gefallen. Ich würde gerne eine zweite Immobilie besitzen und gucke gerne nach Häusern in Ferienhausgröße, rechne manches gedanklich durch. Es trägt einen Kredit - wenn es gut läuft auch mehr, aber weder wird man davon reich, noch kann man das Objekt lange halten, wenn es keine Mieteinnahmen mehr einbringt.

Das Problem, das nicht fest vermietet werden darf, haben gerade vermutlich viele. Hier in der Region stehen viele kleine Häuschen in Alleinlage und viele sind reine Ferienobjekte, weil sie nicht fest vermitet / als Dauerwohnsitz bewohnt werden dürfen.

Leider sprechen unsere Politiker in Pressekonferenzen immer in solchen Absolutismen a la "Niemand wird fallengelassen", "Jeder Solo Selbstständige erzählt Soforthilfen.", "Die Tourismisbranche wird unterstützt". Dabei stimmt es in dieser Absolutheit nunmal nicht.
 
Das mit der Absolutheit ist auch schon von Anfang an mein größtest Problem. Da fallen seit Monaten unglaublich viele durchs Raster, hören sich gleichzeitig wahlweise "Was willst du denn, es gibt doch staatliche Hilfe" oder "Als Selbstständiger muss man halt Rücklagen haben, wenn du die nicht hast machst du was falsch" an und gleichzeitig lassen sich irgendwelche Minister auch noch feiern weil sie ja soviel für die Selbstständigen tun.
Mich nervt diese Verlogenheit echt am Allermeisten.
 
Das mit der Absolutheit ist auch schon von Anfang an mein größtest Problem. Da fallen seit Monaten unglaublich viele durchs Raster, hören sich gleichzeitig wahlweise "Was willst du denn, es gibt doch staatliche Hilfe" oder "Als Selbstständiger muss man halt Rücklagen haben, wenn du die nicht hast machst du was falsch" an und gleichzeitig lassen sich irgendwelche Minister auch noch feiern weil sie ja soviel für die Selbstständigen tun.
Mich nervt diese Verlogenheit echt am Allermeisten.
Genau das ist der Punkt danke
 
Das mit der Absolutheit ist auch schon von Anfang an mein größtest Problem. Da fallen seit Monaten unglaublich viele durchs Raster, hören sich gleichzeitig wahlweise "Was willst du denn, es gibt doch staatliche Hilfe" oder "Als Selbstständiger muss man halt Rücklagen haben, wenn du die nicht hast machst du was falsch" an und gleichzeitig lassen sich irgendwelche Minister auch noch feiern weil sie ja soviel für die Selbstständigen tun.
Mich nervt diese Verlogenheit echt am Allermeisten.

Das stimmt sowas von.
Klar muss man Rücklagen bilden für "schwächere" Zeiten. Das ist logisch, macht auch so ziemlich jeder, denke ich.
In der Ferienvermietung kalkuliert niemand mit 365 Übernachtungen.
Aber es konnte niemand damit rechnen, dass der Staat einem monatelang sämtliche (!) Einkünfte auf 0 runter drückt. Und sich dann nichtmal an den Umsatzeinbußen irgendwie beteiligt.
Das war doch vor Corona überhaupt nicht denkbar, so ein Szenario.

Gruß
tessa
 
Eben, damit konnte niemand rechnen. Wenn ich jetzt mal von dem Messe- und Veranstaltungsgewerbe aus schaue- keine bzw, in manchen Fällen, minimale Einkünfte seit Mitte März. Und so wie es aussieht bleibt das noch locker bis März/April so. Dann sind wir bei 12 Monaten.. Und selbst wenn es dann weiter gehen sollte wird es noch eine ganze Weile dauern bis sich z.B. Aussteller wieder trauen größere Messeauftritte in Auftrag zu geben. Nach dem Desaster im Frühjahr absolut verständlich..
Also wird die Saison bis Sommer auch, so sie denn überhaupt stattfindet, eher karg ausfallen. Womit wir dann bei "Ab Ende August geht es wieder los" wären, also bei fast 1,5 Jahren...Wo sollen denn all die Rücklagen herkommen bei einer Preispolitik die seitens der Auftraggeber auf "immer größer, höher, aufwendiger und vor allem billiger" hinausläuft?
Den Stundenlohn den man berechnen müsste um so etwas halbwegs unbeschadet zu überstehen ist niemand bereit zu zahlen..
 
Zumal gerade die Selbstständigen zusätzlich noch Rücklagen für´s Alter anlegen sollten.
Soviele "Rücklagen" wie manch einer jetzt haben soll, kann man doch in Jahrzehnten nicht erarbeiten.
 
Aber es konnte niemand damit rechnen, dass der Staat einem monatelang sämtliche (!) Einkünfte auf 0 runter drückt. Und sich dann nichtmal an den Umsatzeinbußen irgendwie beteiligt.
Das war doch vor Corona überhaupt nicht denkbar, so ein Szenario.

Ich finde das immer noch unglaublich.

Anderswo wird aufgestockt und Kohle reingeschoben und andere werden wirklich massenhaft eiskalt im Regen stehen gelassen. Ich hätte das in der Form vor Corona wirklich nicht für möglich gehalten und ich muss gestehen, dass es meinen Blick auf Land, Politik und Gesellschaft vermutlich nachhaltig geändert hat.
 
Mich kotzt diese Ungleichbehandlung an. Überall hört man "Aber Ihr bekommt doch 75 % der Vorjahreseinkünfte, was habt Ihr denn zu jammern?" Wir bekommen halt eben nix, gar nix. So sieht es aus.

Wie ätzend. Das tut mir wirklich leid.

Und kann ja eigentlich auch nicht sein, ihr habt doch sicher ein Gewerbe oder nicht?
 
Ich hätte das in der Form vor Corona wirklich nicht für möglich gehalten

Ich schon - nicht mal aus bösem Willen, aber das ist alles so durchgeregelt, so bürokratisiert - also, jede Form von Hilfe, jede Form von Zuschüssen, und es tun sich überall derart absurde Lücken auf... das war im Grunde vom Grundprinzip her schon vorher so.

Es gibt schon einiges für "Bedürftige" - auch sehr vielfältig - aber flexibel ist es nicht.

Wenn man Glück hat, kann man das System irgendwie austricksen und bleibt im Netz hängen.

Wenn man Pech hat - nicht. :(

Und ich nehme ja durchaus wohlwollend zur Kenntnis, dass man versucht hat, nachzubessern.

Aber dass man private Vermieter und so weiter jetzt wieder außen vor lässt - boah nee, das macht mich tendenziell eher fassungslos.
 
Das ist halt, wie bei den Hilfen davor, wieder nicht so ganz einfach.. Du brauchst einen Umsatzeinbruch von X Prozent (was meistens das kleinere Problem ist..) und gleichzeitig müssen mindestens 51% deines Gesamtumsatzes aus dem Gewerbe stammen. Und noch einige andere "Kleinigkeiten" die ich gerade nicht im Kopf habe.
 
Übrigens, etwas OT die Erkenntnis des Wochenendes vom GG, nachdem er es irgendwie geschafft hat, sich auf unserem Account bei den Stadtwerken einzuloggen:

"Seit 2016" (das ist das Jahr, in dem wir das Haus gedämmt haben) "sparen wir jedes Jahr X Euro an Heizkosten. Das heißt, wir haben die Dämmung finanziell raus im Jahr... - 2137!" :woot:

Ok - das war jetzt nicht die beste Verzinsung ever fürs Ersparte, aber den größten Vorteil sieht man auf der Rechnung gar nicht: Die Heizung ist an - und es wird warm im Haus!" :eek:
 
Und der Hauptgewinn geht an Ivy.:cool:

Das ist ihr Preis: Eine Verwöhndusche im Spa mit anschließender Wärmebehandlung.:tuedelue:

Rache ist süß. :applaus:
 
Wie ätzend. Das tut mir wirklich leid.

Und kann ja eigentlich auch nicht sein, ihr habt doch sicher ein Gewerbe oder nicht?

Nein, daran krankt es ja.
Wir vermieten auf Anraten des Steuerberaters seit 2012 über Vermietung und Verpachtung, zahlen da natürlich auch brav unsere immensen Steuern, sind ensprechend beim Finanzamt gemeldet und das ist auch vollkommen legitim, über V+V zu vermieten, viele Privatvermieter machen das so, ohne Gewerbeschein. Die meisten, würde ich meinen.

Und das ist jetzt der kleine Haken, der uns das Genick bricht: Ohne Gewerbeschein keine Hilfen.

Gruß
tessa
 
Es betrifft in vielen Tourigegenden bis zu 70 Prozent aller Beherberungs"betriebe", dass die von den Hilfen ausgeschlossen wurden... gerade Ferienhäuser und Ferienwohnungen werden überwiegend privat über V+V vermietet...
Es gründet sich gerade eine Interessengemeinschaft privater Vermieter, um sich Gehör zu verschaffen, denn den allermeisten (auch Politikern) ist gar nicht bewusst, dass Privatvermieter per se außen vor bleiben.

Gruß
tessa
 
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