@mausi
Ich bin da bei dir - wenn bestimmte Regeln nicht eingehalten werden (können), gehen halt manche Dinge nicht.
Wir haben den letzten Geburtstag vom großen Ü auf dem Grundstück meiner Freundin gefeiert - da laufen auch Pferde frei. Die kennen Kinderbesuch und interessieren sich nicht weiter dafür. Aber bestimme Grundregeln mussten eben sitzen, sonst kein Freilauf für die Kinder.
Es gibt hier ein Kind mit einer neurologischen Erkrankung. Wen das zum Spielen hier ist, ist alles kein Problem, es ist sogar ein sehr nettes un höfliches Kind. In Gruppen kann es sich aber nicht regulieren und flippt dann aus, schreit und fuchtelt herum. Und das ging eben in diesem Zusammenhang gar nicht. Oder es wäre vielleicht gegangen, aber diese Verantwortung mochte ich nicht tragen.
Edit: Was, wenn es schief geht?
Es tat mir wirklich leid, aber das ging dann eben nicht. Hier jederzeit. Mit 6 anderen Kindern freilaufend auf einer Ponyweide - nein.
Kann ich das haben .... Nein.
Und dann trotzdem nehmen ist kein klauen?
Wenn ich dich frag ob du mir deinen Geldbeutel gibst und du sagst Nein... Und ich nehm ihn trotzdem.... dann hab ich nicht geklaut sondern nur ne Grenze nicht beachtet....
Für mich ist das tatsächlich kontextabhängig.
Meine Beobachtung ist tatsächlich, dass viele Kinder im frühen Grundschulalter gar nicht wissen, dass man einer Bitte auch mal nicht entsprechen kann. Die meinen, wenn sie fragen, gehört das Gefragte ihnen praktisch schon. Weil sie zuhause nie oder nur selten ein "Nein" hören.
Verstehst du, wie ich das meine?
Für diese Kinder ist es dann kein "Klauen", weil sie gar nicht wissen, was das ist. Nach ihrem Empfinden gehört ihnen ja quasi alles. Also, speziell Essen und Süßigkeiten.
Was anderes ist es bei besonderen Sachen, die andere Kinder gern haben möchten, von denen sie aber wissen, dass sie jemand anderem gehören.
Wenn sich ein Schulfreund vom Ü bei ihm heimlich eine besondere Legofigur einsteckt und nachher als "Rechtfertigung" meint, eigentlich wäre die ja seine gewesen, ist das Klauen. Auch Geld aus dem Portemonnaie nehmen, ist Klauen.
Das große Ü hat mal von einem Schulfreund aus der Legokiste ein besonderes Teil mitgenommen. Seine Begründung, warum das kein Klauen sei, wenn er es jetzt nicht war: "Der braucht das nicht und interessiert sich gar nicht für sein tolles Lego"(das das Kind vom Onkel geerbt hatte), "Und weiß gar nicht, was er da tolles hat".
Egal - ich habe ihm gesagt, er müsse es
trotzdem zurückgeben, so geht es ja nun nicht.
Allerdings hatte das Ü völlig Recht mit seiner Einschätzung: Der Junge meinte, er wisse nicht, ob ihm das Teil gehört, es könne schon sein, er brauche es aber nicht, das Ü könne es behalten.
Naja. Soweit, so gut (dann) - nicht ok war selbstverständlich, dass er vorher nicht gefragt, sondern es einfach so eingesteckt hatte, aus Angst, der andere sagt "Nein!" Da gab es damals (da war er glaube ich auch so 6 oder 7) dann nochmal eine sehr klare Ansage zum Thema "meins" und "deins"!
Nochmal zu deinem Vorfall - ich finde es interessant, wo da die unterschiedlichen Grenzen liegen: Dich stört, dass das Kind Bonbons "geklaut" hat. Mich stört weniger, dass es sich Bonbons genommen hat, weil es Bonbons essen wolllte - das ist auch schon nervig und penetrant, aber für mich gerade noch nachvollziehbar.
Dass es aber dafür ein verpacktes Geschenk öffnet und sich einfach selbst bedient, geht für mich gar nicht. Das regt mich viel mehr auf als die Bonbons, weil es für mich viel deutlicher zeigt, dass das Kind einfach überhaupt gar kein Benehmen gelernt hat.
Edit:
Bei dem Jungen hätte ich bedenken das die Mutter eher meint es stünde mir nicjt zu ihr herzi zu Maßregeln.
Sowas ist natürlich extrem nervig. Da ist der Ärger nach dem Ärger ja vorprogrammiert.