Mein Spaziergang gestern mit Dira war eine einzige Fehlleistung
Ich hatte gestern bereits Migräne, also gings nach der arbeit nur kurz in den Garten. gegen 21.30 Uhr saß dann Madam vor mit mit diesem "gehen wir jetzt mal endlich-Blick". Gut, vielleicht hilft ja kalte, frische Luft gegen die Kopfschmerzen.
1. Omen: weder Halsband noch Zugleine da - die fährt wohl der GöGa täglich an die Arbeit, also Geschirr rausgesucht (es passt wieder!) und die alte Schleppleine genommen... hier hätte ich mich einfach wieder auf die Couch setzten sollen!
Also los .. Dira völlig freudig mit der Schlepp, die ist doppelt so lang wie die Zugleine
2. Fehlentscheidung des Abend: Nicht die übliche Gassistrecke durch den Stadtpark zu wählen, weil Nacht so schön klar war... laufen wir doch durch die Felder. Weg ist länger und garantiert völlig Menschenleer
Kaum waren wir aus dem Dorf raus, zog Nebel auf, dick wie Suppe, ich konnte meine Hand vor Augen nicht mehr sehen... egal, wir laufen weiter, Dira freut sich so.
Ca 300 Meter hinter dem Dorfausgang sucht sich Madam einen kleinen Grasstreifen zum pullern... UND SCHREIT LAUT LOS
Funken fliegen und Dira dich sich panisch im Stromzaun verfangen hat, hin und her springt und alles nur schlimmer macht. Schreiend, Quickend im Funkenrausch (der Metallring vom Gurt wars)
Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert bis ich sie bei mir hatte, sie beruhigen konnte und weiterlaufen konnte.
Umkehren war keine Option, wir waren ja noch nicht mal 15 Minuten gelaufen.
Also weiter, Dira quasi in meinen Beinen bei Fuß, keine 10 cm hat sie sich von mir entfernt- die gute Nachricht, sie fühlt sich bei mir sicher.. hat mein schlechtes Gewissen nicht wirklich beruhigt
es wurde immer dunkler, immer nebliger und ich habe keinen Weg mehr gesehen und der verdammte Stromzaun zog sich auf beiden Seiten des Weges die gesammten Felder entlang. Normalerweise ist der schon im Oktober abgebaut...gut, Dira hat die sichere, asphaltierte Straße eh nicht mehr verlassen und schlich so neben mir her
Nach einiger Zeit mussten wir wieder Richtung Dorf abbiegen, den Aspalt verlassen und auf einem Feldweg weiter. Ich konnte inzwischen den Weg nicht mehr sehen und hab nur am Untergrund erkannt, ob ich auf dem Feld oder daneben laufe. Also voller Elan, die Heimat vor Augen einen schritt zur Seite, mit dem Fuß im Dunkeln umgeknickt und in voller Länge in den Dreck gefallen, ICH - nicht der Hund.
Dira prüfte kurz ob ich noch atme und läuft schon mal weiter.
Scheinbar hat der Sturzregen der letzten Zeit die Wege unterspült und einen gemeinegefährliche Kante von gut 20 cm geschaffen- im Hellen hätte ich das gesehen, aber es war stockfinster und Nebel.
Aufgestanden, Krone gerichtet, Knochen geprüft... Fuß verstaucht, Knie offen und Arm schmerzt... ich wollte nur noch nach Hause.
Nach über 1,5 Stunde kamen wir nach Hause, leidgeprüft, verletzt, ... aber noch am Leben
PS: Der Göga war schon aus der Spätschicht zurück, panisch weil wir nicht da waren und hat sogar Zoe aus dem Bett geworfen wo ich bin....