Wenn man 10 Jahre Beziehung beendet hat, hinkt man was Abkürzungen auf dem Markt betrifft ziemlich zurück, wie ich festgestellt habe. Vor "50 Shades of Grey" bedeuteten 50/163/65/NR noch ganz andere Sachen als heute. Da steigt ja keiner mehr durch.
Fuffzich Jahre alt, Einsdreiensechzig groß, fümmensechzich Kilo und Nichtraucher, hätt ich jetzt getippt.
Und ich gebe auch zu - nachdem die Szene durch ihre andauernd ändernden Unterklassifizierungen und der sich daraus ergebenden Abkürzungen immer unübersichtlicher geworden ist, hab ich mich damit auch immer weniger befasst. Ich war es auch irgendwann leid und müde mich damit auseinanderzusetzen, denn neben dem "Sichtbarwerden" - was ich wirklich richtig gut finde - ging/geht damit auch immer eine Stigmatisierung einher. Die Frage nach der eigenen Identität und dem "Bestemplen" von Außen.....
Oh, das geht bei den Asexies grade besonders ab, ich gucke durch die ganzen Abkürzungen und dazugehörigen Farbgebungen auch nicht mehr durch. Ich gebe mir da auch gar keine Mühe mehr, finde es zwar richtig und wichtig, dass es eben auch Wörter für die eigene Identität gibt aber... Diese Wortkunstruktionen sind anstrengend.
Himmelherrgottskrilegverdammichnochmal ich war es so leid, da macht das Vögeln doch keinen Spaß mehr (ich weiß, das war jetzt unpassend, aber diese "Gesprächskreise" gehen und gingen mir schon immer auf den Sack. Ehrlich jetzt Frauen sind da so anstrengend, dagegen ist Hardcoreforen ein Kindergarten gegen - deshalb gehe ich auch Pfingsten nicht zum LFT (LesbenFrühlingsTreffen), obwohl es in meiner Hometown ist, weil ich danach 2 Wochen Urlaub benötige um mich wieder zu erden).
Das kann ich jetzt sogar nachvollziehen, aus einem ähnlichen Grund (nee, nicht wegen dem Vögeln! ) hab ich mich lange geweigert, mich in nem Asexie-Forum oder ner FB-Gruppe anzumelden, geschweige denn, mal zu nem Stammtisch zu gehen. Worüber soll ich da reden, was gibts da denn auch zu reden, bringt jeder seine Handarbeit mit oder Taschentücher? Nee, gegen so Kamillentee-Achtsamkeits-Laberrhabarber bin ich allergisch!
Einen wirklichen asexuellen Charackter wird es wohl auch in näherer Zukunft weder in Film und erst recht nicht im Fernsehen geben - dafür ist das Thema sozial noch zu heikel. Selbst als Sidekick taugt es nicht, denn es ist ja nicht lustig. Momentan ist ja das Thema "Trans*" hoch im Kurs und da gab es eine sehr, sehr gute Serie (Hit&Miss leider nach einer Staffel, trotz guter Zahlen eingestellt) und aktuell eben "Transparent" (über die kann ich nichts sagen).
Ich versteh eigentlich nicht so recht, was daran heikel sein soll. Asexualität ist sowas von unheikel, unheikler gehts gar nicht. Und nicht lustig - meine Freunde sehen das anders und andere Aces die ich so kenne, auch. Da kommen in Gesprächen schon skurrile Erlebnisse und lustige Begenheiten auf.
Trans ist ja auch etwas "Greifbareres" als Asexualität, es gibt Promis (naja...) die sich dazu bekennen und es leben... Vielleicht ist es dem allgemeinen Publikum daher auch näher?