Ich glaube, sprachwissenschaftlich korinthenkackerisch stimmt das sogar (müsste jetzt nachschauen, wieso genau), aber der Effekt der jeweils anderen Aussprache ist halt irgendwie derselbe, das hätte sie dazusagen können.
Ich hab mich mit meiner französischen Lehrerin darüber gestritten und ein Patt ausgehandelt:
Korrekterweise gibt es im Französischem keine "Dialekte", weil überall die gleiche Rechtschreibung und Grammatik gilt - in der Ausprache besonders in der Betonung gäbe es aber regionale Unterschiede.
Mein Gegenargument war, dass dies auch für die deutschen Dialekte gilt, weil ein Dialekt in Deutschland eben nicht zwangsläufig mit eigener Grammatik und Schreibweise daherkommt. Man kann z.B. auch Hochdeutsch mit bayrischem Dialekt sprechen oder in Bremen über den "spitzen Stein stolpern" - Bayrisch und Platt sind auch keine Dialekte eher "regionale Sprachen" und in beiden gibt es wieder regionale Unterschiede, die nicht zwangsläufig mit unterschiedlicher Grammatik und Rechtschreibung einhergehen.
Danach waren die Fronten geklärt - sie wusste, sie musste nicht auf "Hausfrauenniveau" mit mir arbeiten (auch wenn es ihr immer wieder passierte und sie überrascht war, wenn ich die korrekten Begriffe ala Subjekt, Prädikat, Objekt verwendet habe) - und den Dialektdisput haben wir als unüberbrückbare Differenz im Verständnis des Wortes "Dialekts" abgetan.
Bei mir hat der französisch Unterricht zwar ein theoretisches Verständnis von der Sprache gegeben, aber leider kann ich es nicht umsetzen und hören. Vielleicht bin ich durch Englisch und Spanisch auch fehlgebrägt, aber dieses Verschlucken der Endung und dann (Regeln folgend) wieder doch nicht, bzw. werden Worte zusammengefügt - das hab ich nicht draufbekommen, weil ich es nicht hören "kann".
Finde ich sehr traurig, aber es hat mir gezeigt, dass all diese Klugschnacker, die behaupten "wer eine Sprache lernen will, der lernt die auch" oder besser "Integration setzt voraus, dass man Deutsch spricht" aus einer völlig überheblichen Position heraus argumentieren. Deutsch ist eine sehr schwere Sprache und wir können froh sein, sie als Muttersprache gelernt zu haben. Jemand, der kein Talent für Sprachen im allgemeinen der für bestimmte "Sprachfarben" hat, wird über ein bestimmtes Maß vielleicht nicht hinauskommen, egal wie sehr er sich bemüht.
Diese "Lektion" hat mich sehr geprägt, denn ich bin sprachlich nicht unbegabt (Englisch LK, Spanisch 7 Jahre und sehr gut im Ableiten von verwandten Sprachen), aber am Französisch bin ich gescheitert und seitdem sehr vorsichtig, wenn es um solche Pauschalverurteilungen geht - ich hab auch mal so gedacht-