Der Nicht-Mutti-Strang - für gewollt kinderlose Frauen

[sleepy]

Bin zufällig eben über diesen Artikel zum Thema "Nacktbilder von Kindern" in der "Welt" gestolpert.
Vielleicht interessiert er euch ja:

 

[IgorAndersen]

Habe heute beim Lesen doch sehr schmunzeln müssen: "Sehen wir nur, welchen Beitrag zur Umweltzerstörung, zu sozialen Konflikten, und zu anderen sozialen Problemen die ungebremste Bevölkerungsexplosion in der Welt leisten kann, so müssen wir die blinde Fortpflanzung geradezu als eine Gefährdung des Überlebens der Art (und vieler anderer Spezies!) ansehen." Carol Hagemann-White in "Sozialisation: Weiblich-männlich?".

 

[Paulemaus]

Wie wahr ....

Ich mag mir wirklich nicht vorstellen, wie es in 20 Jahren aussieht.
Sei es von der Gesellschaft her, von der Klimakatastrophe, von den Umweltschäden.
Da bin ich ehrlich froh, dass meine Kindheit schon 40 Jahre zurück liegt.
Das klingt zwar ein bisschen nach "Früher war alles besser".
Aber, wie mein Mann und ich vorgestern in einem Gespräch über das Thema feststellten:
Es war tatsächlich besser.

Die Freiheit, die wir hatten, stundenlanges Spielen draussen, ohne das die Mütter und Väter besorgt waren, das Fernsehen hatte nur 3 Programme und nach dem Sandmännchen war sowieso Schluss.
Uns reichten ein paar Stöcke, Sand, Gras und die Teppichstange, um draussen phantasievoll zu spielen und wir mussten von den Eltern abends quasi wieder "eingefangen" werden.

Viele der heutigen Kinder tun mir einfach nur leid.
Natürlich ist es gefährlicher, der Verkehr ist viel stärker und die Kinder einfach auf der Strasse spielen zu lassen, geht nur, wenn man das Glück hat, in einer Spielstrasse zu leben.

 

[DobiFraulein]

Viele der heutigen Kinder tun mir einfach nur leid.
Natürlich ist es gefährlicher, der Verkehr ist viel stärker und die Kinder einfach auf der Strasse spielen zu lassen, geht nur, wenn man das Glück hat, in einer Spielstrasse zu leben.

Das glaube ich für Städte usw. gerne.
Vieles liegt aber glaub ich auch an der Einstellung (die sich mit Sicherheit auch durch die Fülle an Informationen, an die man durch die heutige Medienwelt kommt, zwangsläufig auch ändern musste).
Meine Eltern wohnen am Feldrand. Ab einem gewissen Alter war es normal, dass ich mit Freunden ins Feld gezogen bin - ab und an haben wir uns mal kurz zu Hause blicken lassen und dann sind wir wieder ab. Im Sommer waren wir den halben Tag im Feld unterwegs.
Meine Eltern wohnen immer noch am Feldrand. Meine Geschwister hätten aber meine Nichten und Neffen im Leben nicht einfach so außer Sichtweite ins Feld ziehen lassen. Dort ist heute nicht mehr Verkehr als früher und es sind auch sonst nicht mehr Gefahren dort als früher.
Meine Mutter war auch bestimmt keine leichtsinnige Mutter. Es war einfach normal so...

 

[Coony]

Das glaube ich für Städte usw. gerne.
Vieles liegt aber glaub ich auch an der Einstellung (die sich mit Sicherheit auch durch die Fülle an Informationen, an die man durch die heutige Medienwelt kommt, zwangsläufig auch ändern musste).
Meine Eltern wohnen am Feldrand. Ab einem gewissen Alter war es normal, dass ich mit Freunden ins Feld gezogen bin - ab und an haben wir uns mal kurz zu Hause blicken lassen und dann sind wir wieder ab. Im Sommer waren wir den halben Tag im Feld unterwegs.
Meine Eltern wohnen immer noch am Feldrand. Meine Geschwister hätten aber meine Nichten und Neffen im Leben nicht einfach so außer Sichtweite ins Feld ziehen lassen. Dort ist heute nicht mehr Verkehr als früher und es sind auch sonst nicht mehr Gefahren dort als früher.
Meine Mutter war auch bestimmt keine leichtsinnige Mutter. Es war einfach normal so...

Ich denke das liegt aber auch mit daran, dass es heute generell weniger Kinder gibt, mit denen das eigene Kind losziehen könnte. Selbst in neuen Reihenhaussiedlungen hast du keinen "Block" mehr von 5-8 Kindern im gleichen Alter, die damals dann losgezogen sind. Auch sin keine älteren Geschwister/Freunde mehr dabei, welche die Lütten im Auge behalten haben.

 

[DobiFraulein]

Kann gut sein, dass das mit ein Grund ist.
Aber meine Nichten und Neffen waren beispielsweise immer ein paar Stück, wenn sie bei meinen Eltern waren.
Da hätte man dann auch problemlos die Kleineren mit den Größeren losziehen lassen können. Aber sie durften nicht außer Sichtweite.

 

[Crabat]

Also hier ist das noch so Allerdings kenne ich es auch aus Ffm so und habe am WE grade gesehen dass es auch noch so ist. Zumindest bei den "Assi- Kindern"

 

[Paulemaus]

Manchmal habe ich den Eindruck, dass "Assi"-Kinder es besser haben als Kids mit Helikopter-Eltern

 

[Crabat]

Erstmal vielleicht...später nicht mehr. Die "spielen" halt ziemlich schnell nicht mehr draussen.
Hier in der Strasse, keine Spielstrasse, ist das aber auch normal. Die spielen hier alle auf der Gasse, die gehen alleine ins Feld, an den Bach, in den Kindergarten, fahren mit dem Rad zur Schule und sind keine Assi-Kinder.

 

[Paulemaus]

Sagen wir es anders:
Die Kinder, deren Eltern eher gelassener sind...
Wobei natürlich Geschwister auf jeden Fall hilfreich sind:
Erstens können sie zusammen losziehen und zweitens sind Eltern, die mehrere Kinder haben, sehr viel entspannter.

Ernsthaft, ich finde so betüddelte Einzelkinder oft ganz schrecklich

 

[KsCaro]

Manchmal habe ich den Eindruck, dass "Assi"-Kinder es besser haben als Kids mit Helikopter-Eltern

Ob Desinteresse ernsthaft besser ist wage ich zu bezweifeln, aber Überbetüdeln ist auch nicht sinnvoll. Die Wahrheit liegt - wie so oft - irgendwo in der Mitte.

Ernsthaft, ich finde so betüddelte Einzelkinder oft ganz schrecklich

Mich würde ernsthaft interessieren was Du auf "neutraler Ebene" zu unserem Einzelprinzen sagen würdest.

 

[Paulemaus]

Mich würde ernsthaft interessieren was Du auf "neutraler Ebene" zu unserem Einzelprinzen sagen würdest.

Das möchtest Du gar nicht wissen
Nee, im Ernst, ich kenne ihn ja net...

 

[KsCaro]

Nee, im Ernst, ich kenne ihn ja net...

Das meinte ich ja, so bei einem zufälligen Kennenlernen ohne das Hintergrundwissen wer er ist und aus welchem Stall er kommt.

 

[Paulemaus]

Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich sagen, dass ich die allermeisten Kinder erst mal nicht prickelnd finde.
Deswegen bin ich ja auch glückliche Nichtmutti

 

[KsCaro]

*hihi*

Zwei eben solche Exemplare zieren unseren Freundeskreis und lieben David heiß und innig. Er ist schon ein charmantes kleines Aas.

 

[lektoratte]

Erstmal vielleicht...später nicht mehr. Die "spielen" halt ziemlich schnell nicht mehr draussen.
Hier in der Strasse, keine Spielstrasse, ist das aber auch normal. Die spielen hier alle auf der Gasse, die gehen alleine ins Feld, an den Bach, in den Kindergarten, fahren mit dem Rad zur Schule und sind keine Assi-Kinder.

"Hier" ist es auch so - leider bin ich grade auf Besuch bei meinen Eltern.
"Bei uns" ist das leiderher nicht mehr so.

Wobei Kind 1 zum Glück mindestens einen Freund hat, dessen Eltern da völlig schmerzfrei sind. Der kam, nachdem sie in unsere Nachbarschaft gezogen sind, auch mit 5 schon regelmäßig, wenn ihm langweilig war, bei uns angedackelt und haute irgendwann wieder ab, wenn er es bei uns noch langweiliger fand...

Das steckt an. Da geht also im Gegenzug mittlerweile auch Kind 1 einfach mal vorbei und schaut, ob er da ist.

Ansonsten haste lauter berufstätige Eltern, da geht "mal zusammen spielen" nur mit mindestens einer Woche Vorlauf und Verabreden, meist direkt nach der Schule, man muss der Betreuung einen Brief schreiben, dass Kind A mit Kind B zusammen nach Hause gehen darf, bzw. von dessen Eltern abgeholt werden darf... denn... laut Medienberichen lauern ja überall Gefahren, einfach so losziehen geht nicht.

Das nervt mich nicht wenig. Ich kannte das durchaus auch noch anders.

 

[Paulemaus]

Ich bin immer wieder verdutzt, dass so oft Kinder, auch fremde, meine Nähe suchen.
Tatsächlich finden Kinder mich gut.
Denen müsste der Instinkt doch eigentlich sagen, dass es da geeignetere Menschen gibt.
Grade jetzt im Urlaub:
Wir haben eine Biokäserei besichtigt und in der recht grossen Gruppe war auch ein ca 8-jähriges Mädel.
Sie lächelte mir zu, ich erwiderte wohlerzogen das Lächeln und dann hatte ich sie für den Rest der Veranstaltung neben mir.
Auch im Stall, sie wich keinen Milimeter von der Stelle und als ich mich verabschiedete, war sie richtig geknickt.

Es gibt aber tatsächlich Kinder, da öffnet sich mein Herz scheunentorweit.
Das sind die, die kämpfen mussten und müssen.
Die Kleine in der Käserei hatte auch so etwas - ihre Augen zeigten, dass ihr Leben nicht immer leicht war.

 

[KsCaro]

Ansonsten haste lauter berufstätige Eltern, da geht "mal zusammen spielen" nur mit mindestens einer Woche Vorlauf und Verabreden, meist direkt nach der Schule, man muss der Betreuung einen Brief schreiben, dass Kind A mit Kind B zusammen nach Hause gehen darf, bzw. von dessen Eltern abgeholt werden darf... denn... laut Medienberichen lauern ja überall Gefahren, einfach so losziehen geht nicht.

Ja, der Freizeitstress. Habe es erschreckenderweise selbst in der Krippe schon festgestellt.

Hier läuft es etwas unkomplizierter, morgens wird der Erzieherin mitgeteilt das Kind X mittags von Mama XY mitgenommen wird und dann passt das. Hab Davids Freund schon häufiger mitgenommen nach der KiTa oder auch mal zuhause aufgegabelt und mit in den Streichelzoo genommen. Nach 2-4 Stunden wird er dann abgeholt oder ich liefer ihn wieder ab. Der Lütte ist aber auch echt pflegeleicht, der fällt kaum ins Gewicht.

 

[lektoratte]

Nicht mal Freizeitstress - ist eher so, dass die Eltern dann keine Zeit zum Abholen haben, oder wwi.

Oder auch, immer wieder gern gehört: "Dass XY zu uns kommt, geht aber nur, wenn (das Geschwisterkind der Verabredung) gleichzeitig auch eine Verabredung hat, sonst zanken die sich nur und das nervt so." - Okay, vielleicht komm ich da auch noch hin....

Oder es gibt jetzt leider im Freundeskreis ein paar Trennungskinder, da gibt's dann eher Probleme, weil die Freunde dann und dann eben beim anderen Elternteil sind, oder das dann vor Ort ist, oder...

Und Kind 1 hat jetzt zweimal die Woche Therapie, das macht es nicht leichter... hat aber auch nix mit Freizeitstress zu tun.

Nur geht dann eine Verabredung ja wenn, dann erst danach... und das ist dann vielen auch wieder zu kompliziert.

Wie ich schon sagte, es nervt ein wenig.

 

[Crabat]

Paulemaus, das ist wie mit Katzen. Irgendwie werden die angezogen von eher abweisenden Menschen. Ist bei mir auch so.

Lekto: Unsere Nachbarn gehen auch alle arbeiten, aber eben nur halbtags oder in Schichten. Gut, einen Hort oder so gäbe es aber soweit ich weiß auch gar nicht?! Wenn dann in der Stadt.
Ich war im Hort nach der Schule (ab Grundschule), auch in Ffm, und da hat mich keiner abgeholt oder gebracht. Da gingen alle alleine nach Hause, teilweise war dann auch noch keiner da (gegen 17 Uhr) und wir hatten Schlüssel. Sooo lange ist das jetzt auch noch nicht her, also Ffm war damals kaum ungefährlicher. Den Hort gibts noch, würde mich wundern wenn das heute anders laufen würde.