PS: Habt ihr Euch eigentlich schon mal wirlich die Situation vorgestellt? Sie kannten den Hund 2 1/2 Monate und wussten nichts von seinen Beissattacken. Dann diese Situation, welche völlig normal ist und viele spontan genauso gehändelt hätten, zumal der Hund ein Geschirr anhatte. Reinlangen und runter. Habt ihr noch niiiie gemacht, nein? Nun plötzlich beisst der Hund zu. Der Schock muss gross sein. Hut ab noch mal vor der Courage, diesen Hund nicht aufgeben zu wollen!
Okay. Wie hätte ich mich verhalten?
Wenn ich bei der Vermittlung gehört hätte "wurde zurückgebracht, weil er geschnappt hat", ich selbst den Hund aber nur als freundlich kennengelernt hätte, würde ich vermutlich ganz normal mit ihm umgehen, nichts Schlimmes erwarten und eher denken, die Vorbesitzer waren suboptimal.
Anders, wenn ich gehört hätte, er hat gebissen. Da würde ich mir, wenn ich den Hund trotzdem haben will, schon überlegen, wie ich mit ihm umgehe.
Und wenn ich gehört hätte, er hat sich festgebissen, hätte ich ihn vermutlich gar nicht genommen, da ich mir meine Hunde eigentlich nicht ins Haus hole, weil ich die Herausforderung suche.
Das nur vorab zu der Diskussion über den Unterschied zwischen beißen und schnappen.
Gehe ich vom hier beschriebenen Kenntnisstand der TE aus, also der Hund hat mal geschnappt, hätte ich ihn in der Situation, Schnauze auf der Arbeitsplatte, wohl zunächst verbal runter geschickt. Hätte er das ignoriert, hätte ich ihn am Halsband runter gezogen und dabei das "runter" wiederholt. Ende. Ich persönlich hätte keinen Grund gesehen, ihn in der Situation auf seinen Platz zu schicken oder zu bringen.
Allerdings, wenn ich es für angebracht halte, einen Hund aus irgend einem Anlass auf seinen Platz zu bringen, dann tue ich das auch, und ich erwarte nicht, dafür gebissen zu werden. Insofern hätte es mir grundsätzlich durchaus auch passieren können, da stimme ich dir zu.
Was ich dann getan hätte, bei so einem massiven Übergriff des Hundes wie hier, kann ich nicht sagen. Ich war noch nicht in der Situation. Aber ich kann sagen, dass ich das nicht mal eben so abhaken und zur Tagesordnung übergehen würde, ich hätte damit durchaus ein Problem.
Natürlich kann man den Hut ziehen vor der Courage der TE, es mit dem Hund mit Hilfe einer "Therapeutin" noch einmal zu versuchen. Nur, wenn sie sich (und / oder die Therapeutin) überschätzt und es schief geht, wer hat dann etwas gewonnen? Sie nicht und der Hund auch nicht. Das auszublenden, davor ziehe ich den Hut nicht.