Nein, es geht darum dass ein Hund der schlau ist nicht zurückkommt wenn er merkt, dass du mit ihm meckern wirst oder es schon tust, w e n n er die Möglichkeit hat, dem auszuweichen. Hast du das noch nicht gehört?
Das hat gar nichts mit Gehorsam zu tun.
"Das macht der nur (nicht), WEIL....."
Das ist der große Bruder von "Das hat er ja noch nie gemacht..."
Und selbstverständlich sind fremde Hunde, die gut im Gehorsam stehen, wahlweise dumm oder "kadavergehorsam", wo die eigenen intelligenten Hunde doch immer so gute Gründe dafür haben, ausgerechnet jetzt gerade nicht hören zu können/wollen/müssen.
Also mein Hund ist dann ja eh der intelligenteste überhaupt...
Wenn sie was zu fressen findet, versucht sie es möglichst schnell runter zu schlingen, bevor ich überhaupt was sagen kann - warum so blöd sein und riskieren, dass einem der Leckerbissen entgeht?
Und gut, das traut sie sich nicht so ganz durchzuziehen, aber am intelligentesten ist doch dann ein Hund, der wirklich nur dann kommt wenn er will und dem es schnurzpiepegal ist, welche Tonlage Frauchen da anschlägt
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ihm die Hinterbeine "wegzutreten", als er das erste Mal mit den Vorderpfoten auf der Küchenarbeitsplatte stand.
Da reichte ein empörtes "Ey" und er rutschte zu Boden.
Das war, kurz nachdem er hier eingezogen war.
So wie ich es verstanden habe, war der Hund der TS aber auch nicht zum ersten Mal auf der Anrichte und da sieht das ganze auch wieder anders aus - habe ich einen Hund, der meint, seine Grenzen austesten zu müssen, dann demonstriere ich diese Grenzen auch härter als bei einem Hund, der nur mal guckt, was passiert wenn.
Ich hätte dem Hund im Vorbeigehen schlicht und kommentarlos die Hinterbeine weggetreten wenn ich ihn mit den Vorderhufen auf dem Tisch/der Arbeitsplatte erwischt hätte.
Das hättte beim Hund der TE genauso in die Hose gehen können! Wir wissen nämlich nicht, WARUM der Hund gebissen hat. War es wirklich Bedrängnis / Angst? Oder vielleicht akzeptiert den Hund auch nicht, gemassregelt zu werden. Vor allem
noch nicht von diesen Leuten.
Das ist ja das schöne an diesen schlichten und kommentarlosen Reaktionen, der Hund nimmt es nicht wirklich als Maßregelung wahr!
Es ist etwas vollkommen anderes, ob ich mich aktiv mit meinem Hund anlege, ihn packe, schimpfe, durch die Gegend zerre, oder ob ich das ganze wie nebenbei und ohne großes Drama angehe.
PS: Habt ihr Euch eigentlich schon mal wirlich die Situation vorgestellt? Sie kannten den Hund 2 1/2 Monate und wussten nichts von seinen Beissattacken. Dann diese Situation, welche völlig normal ist und viele spontan genauso gehändelt hätten, zumal der Hund ein Geschirr anhatte. Reinlangen und runter. Habt ihr noch niiiie gemacht, nein? Nun plötzlich beisst der Hund zu. Der Schock muss gross sein. Hut ab noch mal vor der Courage, diesen Hund nicht aufgeben zu wollen!
Doch, der Hund wurde aufgegeben. Was war denn die erste Reaktion nach dem Vorfall?
Wie lange hat es gedauert, bis er im TH saß?
Ich habe mit meinen Hunden auch einiges durch - gerade in der Anfangszeit! - und habe auch an Abgabe nachgedacht - das ist aber etwas anderes, als den Hund tatsächlich abzugeben. Und genau das zeigt mir, dass die Impulshandlung der TS nicht für diesen Hund geeignet ist.
Bei uns sah die Reaktionskette nach solchen Dramen anders aus, da wurde Ruhe in die Situation gebracht, darüber nachgedacht und DANN gehandelt (Sprich, in unserem Fall Trainer angerufen)
Übrigens hat der Hund nicht gebissen, als er von der Anrichte geholt wurde, sondern als man ihn in sein Körbchen schieben/ziehen wollte - und ja, ich würde meinen Hund wohl auch von der Anrichte holen und hätte auch kein Problem ins Geschirr dabei zu fassen, aber ich würde den Hund nicht am Geschirr/Halsband durch die Gegend ziehen/schieben und in in sein Körbchen verfrachten, das wäre mir eine viel zu lange körperliche "Diskussion", bei der mein Hund wohl auch etsprechend reagieren würde (vermutlich hätte sie früher auch problemlos zugebissen in so einer Situation, hab ich aber nie ausprobieren wollen
)