Gabi
KSG-Dr.House™
20 Jahre Mitglied
Die Norweger verhalten sich absolut bewundernswert - sie verdienen allergrößten RESPEKT.
Ja, das bewundere ich auch immer wieder zutiefst.
Vorhin war im Auslandsjournal wieder ein Bericht über die Art und Weise der Norweger mit ihrer Trauer und ihrem Entsetzen umzugehen.
Der Kronprinz nannte das wohl "auf Hass und Gewalt mit Liebe antworten".
Dazu gehört wirklich eine ganze Menge Größe. All diese Rosen und Kerzen, und das jetzt schon den 5. Tag.
Wir alle können wirklich von ihnen lernen, finde ich.
Diese Größe, dieser Zusammenhalt und diese schier unglaubliche Demonstration von christlicher Nächstenliebe ist mehr als nur bewundernswert.
Andere Völker reagieren anders und beantworten Gewalt mit Gewalt...
Mir tut die Mutter enorm leid, was muss sie jetzt durchmachen als Diejenige, die dieses *NICHTS* in die Welt gesetzt hat und jetzt hilflos danebensteht angesichts des Leids, daß er über so viele Menschen gebracht hat.
Es zeugt von extremer Charakterstärke und Reife, diese Blumen dort hinzulegen. Ich kann gar nicht sagen, wie sehr mich das beeindruckt.
Ich hatte auch schon überlegt, wie es seiner Mutter wohl bei all dem ergehen mag. Im Grunde hat sie ihr Kind ja auch "verloren" und das ebenfalls auf eine Art und Weise, die man auch niemandem wünschen würde.
Sie hat ihn ja nicht nur in die Welt gesetzt; er hat bis vor ein Monaten noch bei ihr gewohnt... ich mag mir auch gar net so wirklich vorstellen, was sie jetzt durchmacht. Was für eine große Geste, ihr Blumen hinzulegen...
Gaby, ich glaube in Norwegen ist es üblich, dass Prozesse öffentlich sind. Aber ich denke schon, dass wenn es eine rechtliche Möglichkeit gibt das zu verhindern, dann werden sie die auch nutzen. Das wäre für ihn bestimmt die härteste Strafe, wenn er nie mehr die Gelegenheit bekommt, sich in welcher Form auch immer öffentlich zu äussern.
Bei uns sind die Zeitungen übrigens nicht voll mit Bildern von ihm, das meiste sind Bilder der Trauernden oder ihrer Zeremonien. Und auch in den Nachricht erscheint ein Bild höchstens mal für nicht mal eine Sekunde. Ich glaube, das hat man soweit sogar in der Boulevardpresse weitgehend begriffen, dass er keine Plattform verdient hat.
Man wird ihn ohnehin vergessen. Kein Mensch denkt heute noch an Mohammed Ata, aber das Leid der Menschen und die Bilder der fallenden Türme vom 11. September wird ewig in Erinnerung bleiben. Der Unterschied ist halt nur, dass es hier noch mal einen Prozess geben wird. Aber danach wird er hoffentlich für alle Zeiten lebendig hinter irgendwelchen Mauern begraben und "vergessen".