Gats
10 Jahre Mitglied
Hallo,
bin neu hier, stehe vor einem moralischen Dilemma und brauche dringend Rat von Pitbull-Kennern/-Besitzern.
Um mich kurz vorzustellen: Lebe in Spanien, Barcelona und bin hier seit Jahren im Tierschutz aktiv, überwiegend Katzen.
Montagnachmittag habe ich eine Labradormix-hündin ihrem Besitzer zurückgeben müssen, die ich am Wochenende aufgegriffen hatte. Der Besitzer, ein Franzose, kam mit einem riesigen Pitbull, Rüde und unkastriert, an einer schweren Eisenkette aus dem Mietshaus auf die Straße, bzw. er flog, da der Hund ihn (1,90m) bis auf die andere Straßenseite zog, der viel zu kleine Maulkorb fiel gleich runter. Er kettete den Hund (sehr groß und sicherlich gut über 30kg) mit Mühe an ein Straßenschild. Der Hund spielte völlig verrückt, wenn er andere Hunde nur von weitem sah, ich hab mich ernsthaft gefragt, ob das Straßenschild hält. Menschen gegenüber aber war er völlig gleichgültig und freundlich. Die schwere Kette deswegen, weil er alle anderen Leinen zerrissen hätte.
Der Pitbull hatte viele alte Narben am Kopf und ich fragte natürlich nach. Angeblich hatte er den Hund seit einer Woche, er sei aus einer Familie mit Kindern, Haus und Garten und sollte getötet werden, da er zweimal aus dem Garten entwischt andere Hunde angefallen und verletzt habe. "Es musste aber nur genäht werden" Kommentar des Franzosen. Er hätte ihn übernommen, damit er nicht getötet wird. Meine Frage, ob der Hund als Kampfhund (hier gibt es leider illegale Hundekämpfe) eingesetzt worden sei (wegen der vielen Narben im Gesicht) verneinte er. Auf meine Frage, ob er eine Halterlizenz für den Hund habe (hier obligatorisch) wurde er unverschämt. Auf meine dann vorsichtige Frage, ob er überlegt habe, einen Hundeerzieher zu Rat zu ziehen, wurde er noch unverschämter. Meine Einschätzung des jetztigen Halters: psychisch gut angeschlagen, den Drogen ziemlich zugetan und völlig ungeeignet, einen solchen Hund zu halten.
Ich habe dann später alle meine Kontakte aus dem Hundetierschutz abtelefoniert, nachgefragt, mit einem der hier besten Ethologen gesprochen, ihn gebeten, sich den Hund anzusehen etc.
Gestern Abend bin ich dann dort noch einmal vorbei und wollte dem Franzosen a) verbilligte Kastration (über meinen TS-Verein) und Sitzungen mit dem Ethologen zu Tierschutzpreisen vorschlagen. Das habe ich dann aber nicht mehr getan, weil sicherlich völlig sinnlos, vor der Haustür traf ich Nachbarn: Der Pitbull hat vor einigen Tagen den alten Hund der Nachbarin fast totgebissen, als er aus der Wohnung entwischte und sich auf den Hund in der Wohnung der Nachbarin stürzte, die gerade in ihre Wohnung ging, sie hat Angst vor dem Hund und den dort wohnenden Franzosen. Ich hab den Hund gesehen, schwere Bisswunden am Hals, zerfetztes Ohr. Der ganze Innenhof stinkt, Heerscharen von Fliegen, vom Balkon der Franzosen läuft die Pinkel und steht die Hundekacke in Schichten, die Nachbarin gegenÜber bewirft er mit Hundeschei**, wenn sie sich beschwert, der Rest der Wohnung muss wohl ähnlich aussehen. Meine schlimmsten Befürchtungen wurden bestátigt.
Wir alle im TS sind vóllig überfüllt und überfordert, Aussetzungen so schlimm wie schon seit Jahren nicht mehr und die Haupturlaubszeit fängt erst nächste Woche an. Niemand kann einen solchen Hund übernehmen.
Melde ich den Hund/den Besitzer, der mit Sicherheit nicht die notwendigen Papiere hat, den Behörden, ist der Hund innerhalb weniger Stunden tot. Ich brauche ein Wunder für diesen Hund, der am allerwenigsten für sein Verhalten kann, aber die Rechnung zahlen werden wird.
Wie schätzt ihr als Besitzer solcher Hunde das Verhalten dieses Pitbulls ein. In meinen Kreisen hat niemand solche Hunde (die ich persönlich normalerweise nicht für gefährlicher oder ungefährlicher als andere Hunde halte). Ich möchte das Verhalten nicht falsch einschätzen, viele mit denen ich hier gesprochen habe, meinten leider gleich: töten. Ist hier immer noch die schnellste und einfachste Lösung.
Ich seh ein Drama kommen, wenn der Hund diesem Mann nicht weggenommen wird, steh aber vor dem moralischen Dilemma, dass ich den Hund damit zu Tode verurteile, was ich nicht will und völlig gegen meine ureigensten Überzeugungen ist. Einen Platz für den Hund zu finden, sieht aber aussichtslos aus.
Lieben Gruß
Gats
bin neu hier, stehe vor einem moralischen Dilemma und brauche dringend Rat von Pitbull-Kennern/-Besitzern.
Um mich kurz vorzustellen: Lebe in Spanien, Barcelona und bin hier seit Jahren im Tierschutz aktiv, überwiegend Katzen.
Montagnachmittag habe ich eine Labradormix-hündin ihrem Besitzer zurückgeben müssen, die ich am Wochenende aufgegriffen hatte. Der Besitzer, ein Franzose, kam mit einem riesigen Pitbull, Rüde und unkastriert, an einer schweren Eisenkette aus dem Mietshaus auf die Straße, bzw. er flog, da der Hund ihn (1,90m) bis auf die andere Straßenseite zog, der viel zu kleine Maulkorb fiel gleich runter. Er kettete den Hund (sehr groß und sicherlich gut über 30kg) mit Mühe an ein Straßenschild. Der Hund spielte völlig verrückt, wenn er andere Hunde nur von weitem sah, ich hab mich ernsthaft gefragt, ob das Straßenschild hält. Menschen gegenüber aber war er völlig gleichgültig und freundlich. Die schwere Kette deswegen, weil er alle anderen Leinen zerrissen hätte.
Der Pitbull hatte viele alte Narben am Kopf und ich fragte natürlich nach. Angeblich hatte er den Hund seit einer Woche, er sei aus einer Familie mit Kindern, Haus und Garten und sollte getötet werden, da er zweimal aus dem Garten entwischt andere Hunde angefallen und verletzt habe. "Es musste aber nur genäht werden" Kommentar des Franzosen. Er hätte ihn übernommen, damit er nicht getötet wird. Meine Frage, ob der Hund als Kampfhund (hier gibt es leider illegale Hundekämpfe) eingesetzt worden sei (wegen der vielen Narben im Gesicht) verneinte er. Auf meine Frage, ob er eine Halterlizenz für den Hund habe (hier obligatorisch) wurde er unverschämt. Auf meine dann vorsichtige Frage, ob er überlegt habe, einen Hundeerzieher zu Rat zu ziehen, wurde er noch unverschämter. Meine Einschätzung des jetztigen Halters: psychisch gut angeschlagen, den Drogen ziemlich zugetan und völlig ungeeignet, einen solchen Hund zu halten.
Ich habe dann später alle meine Kontakte aus dem Hundetierschutz abtelefoniert, nachgefragt, mit einem der hier besten Ethologen gesprochen, ihn gebeten, sich den Hund anzusehen etc.
Gestern Abend bin ich dann dort noch einmal vorbei und wollte dem Franzosen a) verbilligte Kastration (über meinen TS-Verein) und Sitzungen mit dem Ethologen zu Tierschutzpreisen vorschlagen. Das habe ich dann aber nicht mehr getan, weil sicherlich völlig sinnlos, vor der Haustür traf ich Nachbarn: Der Pitbull hat vor einigen Tagen den alten Hund der Nachbarin fast totgebissen, als er aus der Wohnung entwischte und sich auf den Hund in der Wohnung der Nachbarin stürzte, die gerade in ihre Wohnung ging, sie hat Angst vor dem Hund und den dort wohnenden Franzosen. Ich hab den Hund gesehen, schwere Bisswunden am Hals, zerfetztes Ohr. Der ganze Innenhof stinkt, Heerscharen von Fliegen, vom Balkon der Franzosen läuft die Pinkel und steht die Hundekacke in Schichten, die Nachbarin gegenÜber bewirft er mit Hundeschei**, wenn sie sich beschwert, der Rest der Wohnung muss wohl ähnlich aussehen. Meine schlimmsten Befürchtungen wurden bestátigt.
Wir alle im TS sind vóllig überfüllt und überfordert, Aussetzungen so schlimm wie schon seit Jahren nicht mehr und die Haupturlaubszeit fängt erst nächste Woche an. Niemand kann einen solchen Hund übernehmen.
Melde ich den Hund/den Besitzer, der mit Sicherheit nicht die notwendigen Papiere hat, den Behörden, ist der Hund innerhalb weniger Stunden tot. Ich brauche ein Wunder für diesen Hund, der am allerwenigsten für sein Verhalten kann, aber die Rechnung zahlen werden wird.
Wie schätzt ihr als Besitzer solcher Hunde das Verhalten dieses Pitbulls ein. In meinen Kreisen hat niemand solche Hunde (die ich persönlich normalerweise nicht für gefährlicher oder ungefährlicher als andere Hunde halte). Ich möchte das Verhalten nicht falsch einschätzen, viele mit denen ich hier gesprochen habe, meinten leider gleich: töten. Ist hier immer noch die schnellste und einfachste Lösung.
Ich seh ein Drama kommen, wenn der Hund diesem Mann nicht weggenommen wird, steh aber vor dem moralischen Dilemma, dass ich den Hund damit zu Tode verurteile, was ich nicht will und völlig gegen meine ureigensten Überzeugungen ist. Einen Platz für den Hund zu finden, sieht aber aussichtslos aus.
Lieben Gruß
Gats